10-eine sexy Beute

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

"Niall, wenn du nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten hier unten bist, dann schwöre ich, dass ich dich an deinen Haaren packe und persönlich die Treppe runter schleifen werde."

Lautstark dringt Harrys Stimme an mein Ohr, während ich mich im Bad fertig mache. Er klingt genervt.

Nach dem Mittag wurde genau besprochen, was wir unternehmen werden und da niemand einen besseren Vorschlag hatte, entschieden wir uns für das Wandern. Mit großem Protest von Niall, da er darauf keine Lust hatte. Er meinte, dass es grauenhaft und etwas für alte oder langweilige Leute sei.

Aber der Lockenkopf ließ gar nicht mit sich diskutieren.

Und nun schreien er und Niall seit zwanzig Minuten immer wieder laut durch das ganze Haus, sodass ich es klar und deutlich verstehen kann.

Ich, im Gegensatz zu Niall, freue mich sehr. Wir unternehmen etwas Richtiges und ich kann mich beteiligen. 

Schon vor einer Stunde fing ich an meinen Rucksack zu packen, bin aufgeregt vom Schrank zum Bett mit der Tasche, dann runter in die Küche oder in das Badezimmer gelaufen, um nichts zu vergessen. Wasser, Sonnenbrille, kleine Snacks und eine extra Tube Sonnencreme habe ich alles ordentlich verstaut.

Als ich in der Küche war beobachteten Harry und Liam mich amüsiert, wie ich die Schränke auf der Suche nach Snacks durch kramte. Besonders der Jüngere der beiden schien es sehr lustig zu finden. Seine Grübchen und das verschmitzte Grinsen waren nicht zu übersehen.

"Wusstest du das Wandern die tödlichste Bergsportdisziplin mit fünfundreißig Prozent Toten ist?", ertönt Nialls energische Stimme durch das Haus. "Das wäre so ein uncooler Tod. Niall James Horan ruht hier in Frieden, nachdem er beim Wandern verstarb."

"Wenn du so weiter machst, werde ich dich erschießen und im Wald vergraben", antwortet ihm Harry laut.

"Hast du den Dreck extra gegoogelt, Niall?" Auch Liam mischt sich nun in die Diskussion ein und ist über alle Stockwerke zu hören.

"Ich muss mich vorbereiten. Weißt du, bei der Arbeit krepiere ich nicht, aber beim scheiß Wandern." Gepolter von den Treppen ertönt, welche Niall hektisch nach unten in die Etage von Liam zulaufen scheint. Wahrscheinlich will er ihm jetzt die Statistik zeigen, die er im Internet gefunden hat.

"Niall, keine Wiederrede, ich gebe dir fünf Minuten. Ansonsten erschieß ich dich und sage, dass es ein Jagdunfall war", mischt sich Harry wieder ein. Dieses Mal klingt er viel näher.

"Eh, da hättest du aber eine sexy Beute dann wenigstens gemacht", nehme ich die freche Antwort des Iren war und kann mir mein Schmunzeln nicht verkneifen. Er kann so lustig sein.

Allgemein mag ich die Jungs immer mehr. Meine Bedenken vom Anfang und meine soziale Angst sind wie verflogen, da sie alle sehr nett sind und zudem sehr locker. Keine ist verklemmt oder ein unangenehmer Gesprächspartner. Ja, Louis ist etwas wortkarg, aber wenn er angesprochen wird, dann unterhält er sich vernünftig mit einem.

Ein Klopfen ertönt von dem Rahmen der offenstehenden Badezimmertür und als ich mich vom Spiegel in die Richtung drehe, erkenne ich Harry, wie er sich mit einem Lächeln auf den Lippen gegen den Türrahmen lehnt. Seine Arme sind vor der angespannten Brust verschränkt.

"Er kann so ein Idiot sein", murmelt er vor sich hin, beobachtet mich, wie ich den Rest meiner Sonnencreme in meinem Gesicht verteile, bevor ich die Tube verschließe und auf das kleine Regal neben dem Waschbecken stelle. 

Amüsiert entgegne ich: "Ich finde ihn lustig", greife währenddessen nach dem Lippenbalsam.

Harry antwortet nicht, sondern beobachtet mich weiterhin stillschweigend, wie ich mit dem Stift über meine Lippen gehe und diese danach zusammenpresse, um das Produkt gut zu verteilen. Nur im Augenwinkel bekomme ich seine Blicke mit.

"Zudem glaube ich", fahre ich dann fort, "dass du ihm genau die Reaktion gegeben hast, die er wollte."

Auch auf diese Aussage gibt mir der Lockenkopf keine Antwort. Er lenkt stattdessen ab und erkundigt sich nach etwas anderem. "Du scheinst das mit dem Sonnenschutz sehr ernst zu nehmen." Mit seinem Kopf deutet er auf den Lippenbalsam und dann die Sonnencreme auf dem Regal.

Etwas verlegen senke ich meinen Blick, nicke schweigend. 

Ich bin es irgendwie gewöhnt, dass die meisten sich lustig machen. Hailey meinte immer, dass ich wie eine Verrückte bin, die denkt, dass jegliche Sonneneinstrahlung schlecht ist. 

"Ja", murmele ich leise, drehe den Balsam zwischen meinen Fingern. Auch er besitzt einen Lichtschutzfaktor von fünfzig. "Meine Mom hat mir das so beigebracht. Schäden von zu hoher Sonneneinstrahlung und Hautkrebs sind nicht lustig", rechtfertige ich mich weiter.

"Ich weiß", gibt der Mann mir mit einem Kopfnicken als Antwort, was mich überrascht aufblicken lässt. Mit großen Augen sehe ich in seine, so als könne ich erkennen, ob er mich verarscht oder nicht. Aber er scheint es ernst zu meinen, erklärt weiter: "Meine Großmutter hatte Hautkrebs."

Ein O bildet sich auf meinen Lippen. Mir fällt nicht ganz ein was ich sagen soll, da ich nicht weiß wie sensibel er bei dem Thema reagiert.

"Alles gut. Sie starb eher am Alter, aber ich weiß, dass es gefährlich sein kann", beruhigt er mich schnell, drückt sich nun von dem Rahmen weg und kommt weiter auf mich zu. Er wirkt, als würde er lange über einen Gedanken nachdenken, bis er mich fragt: "Darf ich?"

Verwirrt sehe ich ihn mit hochgezogenen Brauen an, verstehe nicht was er meint, bis er mit seiner rechten Hand auf die Sonnencreme deutet. "Heute soll es sehr heiß werden und ich will wirklich keinen Sonnenbrand bekommen. Sieht nicht so cool aus, wenn ich ganz rot im Gesicht bin."

Wegen seiner Aussage nicke ich und reiche ihm die Tube, beobachte ruhig, wie er diese kurz mustert und sich die Aufschrift durchliest. "Matte Sonnencreme?", liest er dann einen Teil laut vor, sieht mich fragend an.

"Damit du nicht so glänzt. Meine Haut neigt dazu ölig zu sein und so wirkt sie eher Matt", erkläre ich, schaue danach verlegen zu der weißen Verpackung in seiner großen Hand. Eigentlich dachte ich, dass die Menge für den Preis akzeptabel ist, jedoch wirkt es in Harrys Hand jetzt nur wie ein Tester.

"Mmmh", antwortet er bloß. "Du scheinst dich damit sehr beschäftigt zu haben", stellt er dann fest.

Sofort nicke ich und entgegne: "In meiner Schulzeit hatte ich ziemliche Hautprobleme. Die anderen fanden das nicht so lustig, da sie ihre bereits los waren, während ich total hinterher hing. Deshalb fing ich an mich mit Hautpflege zu beschäftigen und probierte einige Dinge aus."

Es war wieder so eine Sache, wo ich eine der Spätzünderin war. Alle anderen hatten nur noch mit Kleinigkeiten zu kämpfen, während ich eine Zeit hatte, wo ich komplett auf Makeup verzichten musste, weil dieses meine Probleme nur noch schlimmer machte. Dafür wurde ich dann gleichzeitig aber mehr in der Schule geärgert, da meine Pickel und rötlichen Stellen sichtbarer waren.

Also entschied ich mich irgendwann mehr mit der Thematik auseinander zu setzen. Stundenlang las ich im Netz Blogs, Beiträge von Dermatologen und Artikel zu verschiedenen Produkten. Ich sah mir Videos und Erfahrungen von anderen an, testete einige Produkte, bis ich für mich die richtige Routine entwickelte.

"Arschlöcher", bringt der Mann mir gegenüber auf einmal leise schnaubend hervor, weshalb ich zu ihm aufblicke und kopfschüttelnd meine: "Ich muss sie nie wiedersehen", worauf er nickt.

"Könntest du?" Etwas beklommen hält er mir die Tube hin, sieht mir tief in die Augen. Leicht überrumpelt harke ich stammelnd nach: "Ich soll- Also dir?"

Schweigend nickt er.

Schluckend nehme ich ihm die Creme ab und drehe diese auf. Harry hätte ich nicht als jemand eingeschätzt, dass er sich von mir mit Sonnencreme einschmieren lässt. Aber genau aus diesen Gründen weiß ich immer wieder, dass man die Menschen im ersten Moment falsch einschätzen kann. 

Harry ist nicht nur ein mürrischer, abweisender Mann, sondern kann auch aufgeschlossen und einfühlsam sein.

Langsam verteile ich auf der Länge meines Zeige- und Mittelfingers die Creme, hole dann kurz Luft und blicke zu Harry auf, der alles mit seinen grünen Augen aufmerksam verfolgt. Er beobachtet genau, wie ich die Tube nun auf dem Regal abstelle, dann nervös zu ihm aufblicke.

"Sogar dafür scheinst du eine Regel zu haben", meint er und sieht zu meinen beiden Fingern.

Schmunzelnd antworte ich: "Das ist die empfohlene Menge und ich wollte keine Löffel holen."

"Wie bitte?" Total verwirrt zieht er eine Braue hoch, so als sei ich verrückt. "Ich möchte das auf meiner Haut haben und nicht zu mir nehmen", kontert er, worauf ich lache.

"Nicht zum Essen", erwidere ich kopfschüttelnd. Vorsichtig nehme ich etwas Creme von meinem Zeigefinger und bewege meine Hand langsam zu Harrys Gesicht. "Zum Messen der Menge", erkläre ich weiter.

Die grünen Augen liegen lange auf meinen Fingern, die sich nun seinem Gesicht nähern, bis ich seine Haut berühre und beginne die weiße Flüssigkeit zu verteilen. Sie fühlt sich weich an, nicht rau oder trocken, sondern sanft. 

Wir beide schweigen unangenehm, während ich mir immer mehr Creme von meinen Fingern nehme und im Gesicht des Mannes verteile. Seine Augen mustern mich währenddessen eindringlich, weshalb ich versuche dem stechenden Grün aus dem Weg zu gehen.

Es ist nicht beklemmend, nur ein wenig komisch und ungewohnt.

Aber bei einem Gedanken, der mir einfach so plötzlich in den Kopf schießt, muss ich schmunzeln. Der Lockenkopf bemerkt dies sofort und fragt raue: "Was ist so lustig?" Dabei zieht er spielerisch seine Brauen so zusammen, dass sich eine Falte auf seiner Stirn bildet.

"Du bist gar nicht so furchteinflößend und unausstehlich", feixe ich, grinse ihn breit an. "Nialls Warnung war ziemlicher Blödsinn."

Verstehend seufzt er, gibt dann als Antwort: "Und dabei wollte ich richtig einschüchternd wirken, damit ihr schön Angst vor mir habt."

Angst nicht, nur Respekt.

"Nein, du bist ganz in Ordnung. Vielleicht manchmal etwas mürrisch, aber ansonsten", gebe ich zurück und verteile den Rest der Creme auf seiner Nase, bevor ich wieder einen Schritt von ihm zurück trete und etwas Abstand zwischen uns bringe.

"So bin ich meistens, wenn ich die Leute lieber von mir fern halte. Wahrscheinlich um mich selbst und die Menschen, die mir etwas bedeuten zu schützen", erklärt er, betrachtet sich selbst musternd im Spiegel, so als könne man erkennen, dass er voller Sonnenschutz ist. Aber man sieht es gar nicht.

Dazu fällt mir keine wirkliche Antwort ein. Ich lasse die Worte einfach durch meinen Kopf schweifen. Über Harrys Leben weiß ich zu wenig, als das ich darüber entscheiden könnte, ob diese Erklärung gerechtfertigt ist oder nicht.

Bis jetzt weiß ich nur ein wenig etwas über seine Familie, ihn und dass er ein großer Frauenmagnet zu sein scheint. 

"Danke", dringt die raue Stimme an mein Ohr und ich blicke wieder auf, lächle ihn freundlich an. "Bitte."

Kurz betrachtet Harry sich noch einmal im Spiegel, erkundigt sich dann bei mir: "Bist du fertig und hast alles?"

Nickend eile ich an ihm vorbei in das Schlafzimmer zurück und schließe den Verschluss meines schwarzen Rucksack. Dann eile ich zu dem Kleiderschrank und hole meine Turnschuhe, die ich in eine Hand nehme, den schweren Rucksack in die andere.

Mein Dad ging schon öfters mit mir raus in den Wald. Wir zelteten sogar einige Male dort und führten dort unser Training durch. Daher bin ich ziemlich gut auf eine Wanderung vorbereitet.

Gemeinsam gehen wir aus dem Raum und die Treppen bis runter in den Flur des Erdgeschoss, wo ich in meine Schuhe schlüpfe. Die Haustür steht offen, sodass ich Liam und Louis erkenne, die wartend auf den Treppen der Veranda hocken und warten.

"Niall. Sofort! Ich diskutiere nicht mit dir", brüllt Harry erneut laut durchs Haus. "Und bring deine Freundin mit. Ihr bleibt nicht hier um auf der Couch zu ficken."

Bei seinem letzten Satz schaue ich etwas geschockt zu ihm. Er bemerkt es und entgegnet schulterzuckend: "Man weiß nie, ob die beiden nicht die Chance nutzen würden."

So als würde ich es verstehen nicke ich und gehe dann ebenfalls schon raus, um draußen auf meine beste Freundin und den Iren zu warten. Louis hat auch einen Rucksack gepackt, den er vor sich auf dem Holz stehen hat. Er selbst scrollt auf dem Bildschirm seines Handys.

"Das kann noch dauern bis Niall hier auftauchen wird", murrt Liam, sieht zu mir von seiner Position auf. "Als ich die Treppe runterkam, stand er nur in Boxershorts in der Küche und bediente sich an dem Dosenbier im Kühlschrank."

"Er bleibt nicht hier", mischt sich Harry ein und kommt aus der Haustür. "Der Weinvorrat meiner Eltern würde leer sein, wenn wir zurückkommen."

Es ist schon belustigend die Diskussion der jungen Männer zu beobachten. So lerne ich sie irgendwie auch mehr kennen. Louis bleibt ruhig. Liam versucht zu vermitteln, aber lässt sich nichts gefallen. Harry ist mürrisch und leicht reizbar. Und Niall.

Niall ist der Clown der Gruppe. Eindeutig.

Und ich mag ihn. Er ist lustig.

Wir alle bekommen das laute Stampfen von der Treppe mit und drehen uns ein wenig zur Haustür, wo wir nun Niall und Hailey entdecken, die sich ihre Schuhe anziehen. Niall trägt eine kurze Sporthose und ein gelbes Top. Dazu befindet sich eine schwarze Sonnenbrille auf seiner Nase.

Meine beste Freundin trägt kurze Jeansshorts und ein weißes Tanktop. Ihre Haare befinden sich immer noch in dem strängen Dutt. Jedoch trägt sie nun zusätzlich dicke Kreolenohrringe und weiße Sneaker.

"Wenn ich sterbe, steht auf meinem Grabstein, dass ich als Held gestorben bin und mich für euch alle geopfert habe", murrt Niall, verzieht sein Gesicht, als die Sonne auf seine Haut fällt. "Und dein Dad wird einen Gedenkstein für mich aufstellen, mitten in der Stadt."

Kopfschüttelnd bringt Louis leise hervor: "Darf ich dich vorher mit dem riesen Grabstein erschlagen?", ohne seinen Blick von dem Handy zu heben. Er selber trägt ein schwarzes Shirt und hellblaue Shorts, ein Basecap sitzt auf seinen braunen Haaren. Durch das kurze Oberteil kann ich seine tättowierten Arme betrachten.

"Können wir endlich los?", meldet der Lockenkopf neben mir sich wieder zu Wort und sieht uns alle abwartend an.

Liam und Louis stehen von der Treppe auf und Niall zieht die Haustür hinter sich zu, ehe er nach Haileys Hand greift und deren Finger mit seinen verschränkt, was ich sehr süß finde. Meine beste Freundin schmiegt sich zudem mehr an ihn.

Wir alle folgen Harry, der vorgeht und uns in eine Richtung leitet, wo ein kleiner Weg durch den Wald führt. Hinter mir höre ich Niall leise zu Hailey flüstern: "Das sieht jetzt schon aus, als würden nur Mörder ihre Opfer diesen Weg lang führen", worauf sie amüsiert kichert. Ich kann nur den Kopf schütteln und muss mir mein Grinsen verkneifen.

"Sag mal Freya, wo willst du mit deinem Rucksack überhaupt hin?", wendet der Ire sich dann an mich. Verwirrt über seine Frage drehe ich meinen Kopf ein wenig über meine Schulter, um ihn zu sehen.

"Äh, so groß ist der nicht. Und da ist nur Wasser, Sonnencreme, Snacks und eine Decke drin, damit wir auch mal eine Rast machen können", erkläre ich. Allein bei dem ersten Gegenstand werden Nialls Augen groß.

"Scheiße, wir müssen zurück!" Abrupt bleibt er stehen, hält alle anderen hinter ihm auf.

"Wieso?", schnaubt der Mann vor mir, kommt ebenfalls zum Stopp und dreht sich um. Seine Hände stemmt er genervt in seine Hüfte. "Wieso müssen wir zurück, Niall?"

"Weil ich nichts zu Trinken habe!", antwortet der Ire. "Und ihr habt ja sicherlich nichts für mich eingepackt."

Louis meldet sich lautstark zu Wort: "Doch haben wir, weil wir dich kennen. Alles im Rucksack. Den wirst du übrigens auch ein Stück tragen, damit das klar ist." Die Arme hat er zudem vor der Brust verschränkt. Auch Liam schaut etwas genervt rein und tippt ungeduldig mit einem Fuß auf dem Boden.

"Können wir dann weiter, oder gibt es ein weiteres Problem, Niall?", erkundigt sich Harry.

"Was ist mit Hailey?", harkt der ältere der beiden Männer sofort nach, deutet mit einer Hand auf meine beste Freundin, die zustimmend auf die Frage nickt. "Für sie habt ihr bestimmt nichts eingepackt."

Harry verdreht die Augen und seufzt. Scheinbar haben sie nichts für die Frau mitgenommen. Aber es gibt ja noch mich. Deshalb mische ich mich schnell ein und sage: "Ich habe auch eine Flasche für Hailey. Wir können also weiter."

Es wäre ja nicht das erste Mal, dass ich an bestimmte Dinge für sie denke.

Sofort setzt sich der Lockenkopf wieder in Bewegung und auch Liam und Louis gehen weiter, vorbei an Niall und Hailey, die etwas perplex zu mir schauen. Lächelnd drehe ich mich auf der Stelle um und folge hektisch den anderen.

"Danke", murmelt Harry in meine Richtung, als ich zu ihm aufschließe und wirft mir kurz einen Blick zu, worauf ich nur nicke.

Hailey hat früher schon öfters mit Absicht Dinge vergessen, wodurch bestimmte Unternehmung ausfielen. Ich kenne sie und weiß, dass Wandern nicht zu ihren Lieblingsaktivitäten gehört. Also unternehme ich mittlerweile immer ein paar Vorkehrungen.

Eine ganze Weile bewegen wir uns ewig durch den Wald. Durch die dichten Blätter sind wir gut vor dem starken Sonnenlicht geschützt. Einige Blumen wachsen neben dem Weg oder dicke Sträucher ranken in einer Entfernung von uns in die Höhe. Von weiten nimmt man das Zwitschern der Vögel war.

Mir gefällt es sehr.

Nur das laute Schnaufen von den beiden Blondinen im Hintergrund stört die angenehme Atmosphäre ab und zu.

"Soll ich deinen Rucksack mal tragen, Freya?", erkundigt Liam sich bei mir und hat schon seine Hand ausgestreckt, um mir das Gepäckstück abzunehmen. Aber ich schüttele dankend meinen Kopf. 

"Nein danke. Geht schon. Mein Dad und ich gehen öfters mal raus und sind mit Zelten und allem Möglichem beladen", erkläre ich ihm.

"Wie du meinst", entgegnet Liam und geht weiter.

Mir fällt Harrys Blick auf, der uns unauffällig über seine Schulter beobachtete, dann jedoch wieder nach vorne schaut und uns weiter durch den Wald führt.

Noch eine weitere halbe Stunde laufen wir so durch die Gegend, bis ich irgendwann am Ende des Wegs eine helle Lichtquelle erkenne und irgendwann ein großes Feld. Zum Glück trage ich meine Kontaktlinsen und nicht meine Brille. Die wäre bei dem ganzen Schweiß immer von meiner Nase gerutscht.

Etwas hektischer eile ich nun an den Jungs vorbei und vor, bis ich an den Rand des Waldes gelange und sich mein Blick über das große Kornfeld erstreckt. Die Sonne scheint direkt auf uns, der Wind weht sanft durch die Pflanzen, wodurch sie sich leicht bewegen.

Mit einem großen Grinsen gehe ich weiter, bis ich den Anfang des Feldes erreiche und meine Fingerspitzen über das Korn streichen lasse. Zusätzlich erstrahlt der wolkenlose Himmel in einem kräftigen Blau.

"Hat sich das gelohnt?", erkundigt sich Harry, der nun neben mir auftaucht und ebenfalls auf das Feld vor uns blickt.

"Auf alle Fälle", gebe ich als Antwort und nicke energisch. "Wir müssen hier unbedingt Picknicken. Ich habe eine Decke mit und ein paar Snacks."

Auch die anderen tauchen jetzt bei uns auf und schauen in die Weite.

"Was zu Essen könnte ich jetzt vertragen", meint Niall und sieht nickend zu mir. "Super Idee, Freya."

Also gehen wir noch ein kleines Stückchen weiter, bis wir an eine gute Stelle gelangen, wo ich dann die Decke aus meinem Rucksack hole. Und danach Dosen mit Erdbeeren und Blaubeeren, die ich im Kühlschrank gefunden habe.

"Eh, Freya?" Harry sieht mit etwas schlaf in seiner Hand hängenden zu mir. "Soll das so?"

Verwirrt schaue ich auf das in seiner Hand, bis mir klar wird, was er da hält. Und wie dumm ich war.

Die Tafel Schokolade, welche ich in der kühlen Küche einpackte, hängt total geschmolzen und nur von der Verpackung verschlossen in Harrys Hand, der mich fragend ansieht. Ich bin so dumm.

Verlegen schüttele ich den Kopf und meine: "Da hab ich nicht dran gedacht."

"Mega", kommt es jedoch von Niall, der sich die Schokolade schnappt und an einem Ende öffnet. "Erdbeeren mit flüssiger Schokolade. Du bist ein Genie, Freya."

Wir anderen schweigen für einen kurzen Augenblick und werfen uns gegenseitig verwirrte Blicke zu, bis wir laut anfangen zu lachen. Belustigt zucke ich mit den Schultern und nehme ebenfalls auf der Decke Platz, wo die anderen bereits sitzen und essen.

Alles hat eine schlechte, aber eben auch eine gute Seite.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro