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Den Rest des Tages war Harry verschwunden. Er war wirklich einfach gegangen und noch nicht zurückgekehrt.

Die anderen schien das nicht groß zu interessieren. Jeder der Jungs wirkte normal, so als mache er sich keine Sorgen um Harry. Für sie scheint es so selbstverständlich zu sein, dass der Lockenkopf manchmal für mehrere Stunden verschwindet.

Niall ging erneut mit Hailey ins Wasser und Liam folgte ihnen kurz darauf. Louis blieb am Land und las in seinem Buch. Mir hingegen viel das nicht so leicht, da in meinem Kopf tausende Möglichkeiten umherschwirrten, wohin der Mann wohl gefahren sein könnte.

Sprechen tat ich mit niemanden darüber. Sie hätten sowieso nur abgeblockt.

Meine Mom meinte schon immer, dass ich mir zu viele Gedanken über die Probleme anderer mache. Sie sagte: „Bevor du dein gebrochenes Bein versorgst, kümmerst du dich lieber um jemanden, mit einem Splitter im Finger." Und wahrscheinlich hat sie damit recht.

Mein Dad nannte es immer nur eine Schwäche.

Nach einer Weile aßen wir Mittag und verbrachten dann den Rest des Tages draußen auf der Veranda, wo wir einige Brettspiele spielten. Von Mensch Ärgere Dich nicht, zu Monopoly und Cluedo.

Kein einziges Mal habe ich gewonnen.

Als es draußen langsam schummrig wurde gingen wir rein. Liam erklärte sich erneut für die Zubereitung des Essens bereit, weshalb ich ihm dabei half. Er entschied sich für Nudeln Bolognese. Also durfte ich das Hackfleisch in der Pfanne braten, während er sich gleichzeitig um Soße und Nudeln kümmerte.

Um ehrlich zu sein, bin ich ziemlich froh, dass ich mich während diesen zwei Tagen noch kein einziges Mal verletzt habe. Glück scheint auf meiner Seite zu sein.

Beim Essen unterhielten die Jungs und Hailey sich angetan. Sie sprachen über Haileys Job in einem Nagelstudio und machten sich über alte Kindheitserinnerungen lustig. In meinen Essensresten mit meiner Gabel stochernd lauschte ich den Erzählungen nur halb.

Wir saßen danach noch eine Weile im Wohnzimmer. Hailey trank erneut Wein, die Jungs hielten dieses Mal jeder ein Bier aus dem Kühlschrank in ihrer Hand. Ich aß bloß einen Apfel und saß mit meinen Knien an meine Brust gezogen auf der Couch.

Erst heute fiel mir die Dekoration und Gestaltung des gemütlichen Raums auf.

Gegenüber von der bequemen Sitzgelegenheit befindet sich ein großer Kamin, aus braunen Backsteinen. Darüber hängt ein großer Fernseher. Überall befinden sich kleine Dekorationsartikel, wie Blumen, Kerzen oder Skulpturen.

Hinter der Couch hängt ein großes Gemälde auf einer Leinwand, welches genau wie das Bild im Flur, den Hirsch mit dem prächtigen Geweih zeigt. In der rechten unteren Ecke entdecke ich eine Signatur. LS.

Mir fällt kein Künstler ein, der seine Bilder so signiert. Um ehrlich zu sein, habe ich aber auch keine große Ahnung von Kunst.

Lange unterhielten die anderen sich. Sogar Louis wurde etwas lockerer und sprach offen mit Hailey. Seine Stimme konnte ich zum ersten Mal klar wahrnehmen -nicht nur kurz und zurückhaltend.

Doch irgendwann wurden wir alle müde und gingen in unser Zimmer.

Leider waren Hailey und Niall doch nicht so müde, um gleich schlafen zu gehen.

Keine fünf Minuten später, während ich mich im Bad fertig machte, nahm ich wieder das Stöhnen und die Geräusche der beiden wahr. Also schnappte ich mir, wie schon letzte Nacht, mein Buch und schlich mich barfüßig in die erste Etage zum Balkon.

Dieses Mal zog ich mir einen Pullover über, sitze nun eingehüllt in den warmen Stoff, meine nackten Beine ausgestreckt und überkreuzt an die Fassade angelehnt hier draußen in der angenehmen Kälte. Ab und zu höre ich eine Eule oder eine Taube, schaue auf den See, von wo Quaken an mein Ohr dringt.

"Rede mit mir Frank", flehe ich den Mann vor mir an. Über die letzten Wochen hat er sich wieder sehr vor mir verschlossen. Nach unserem Kuss, wurde alles nur schlimmer. Nichts besserte sich. Nein, er zieht sich noch mehr vor mir zurück und redet nicht mit mir, außer es handelt von dem Essen oder dem Wetter. "Ich kann dir sonst nicht helfen."

"Ich brauche deine Hilfe nicht, Sarah", erwidert er mit einem Mal. Ein hasserfüllter Ausdruck liegt in seinen Augen, was mir Angst bereitet. Der Ton seiner Stimme sorgt für Schmerz in meinem Herzen.

"Was meinst du?", frage ich nach, verstehe nicht, wie mein geliebter Mann auf einmal solch etwas sagen kann. "Ich habe immer versucht für dich da zu sein."

Der Ausdruck in seinen Augen ändert sich nicht. Weiterhin sind die Augen dunkel und so abweisend. Da herrscht keine Liebe. Nein, plötzlich bin ich seine Feindin.

"Seit wir zusammen sind, wurde ich von dir aus meinem Leben gerissen. Du hast mich von dem entfremdet, was ich einmal war", spricht er zu mir, während die ersten Tränen über meine Wange rinnen. Das meint er nicht so. "Du bist der Grund für eine Menge Stress in meinem Leben."

Auf einmal steht er auf und entfernt sich von mir. Er geht immer weiter, lässt mich zusammengebrochen am Boden zurück. Bis er komplett in der Dunkelheit verschwindet und mich zurücklässt.

Irgendetwas in mir sagt mir, dass er gerade nur das Richtige für uns tat. Eine Trennung war alles, was uns beide noch retten konnte. Aber seine Art und Weise wie er es tat, verletzt mich zutiefst. Mein Herz in meinem Brustkorb schmerzt, pocht voller Quallen gegen die Mauern, die den Schmerz einsperren.

Solch eine schmerzhafte Trennung habe ich noch nie erlebt, doch mir ist bewusst, dass er sich selbst zum Bösen hiermit macht, um uns beiden unser Glück zu bereiten.

Aus dem Flur dringen Schritte von der Treppe an mein Ohr. Die Tür zum Balkon hatte ich mit Absicht ein Stück weit offengelassen, um mitzubekommen, wenn Harry zurückkehren sollte. Irgendwie war ich mir sicher, dass er es heute Nacht tun würde.

Und ich habe Recht.

Den Kopf hängen lassend erscheint er am Ende der Treppe, seine Haare hängen wild auf seinem Kopf. Er wirkt sehr erschöpft. Am Geländer stehenbleibend, dreht er seine Aufmerksamkeit plötzlich zu mir und als er mich auf dem Boden, an derselben Stelle von gestern entdeckt, bildet sich ein kleines Schmunzeln auf seinen Lippen, ehe er mit großen Schritten auf mich zukommt.

Mit einer Hand fährt er sich durch seine durcheinander stehenden Haare. Mein Herz pocht währenddessen nervös in meinem Brustkorb.

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie er drauf sein wird. Geht es ihm gut und er hat sich abgeregt, oder ist er weiterhin angespannt und wütend?

Auf mich macht er einen recht ausgeglichenen Eindruck, weshalb ich sein Schmunzeln nun erwidere, als er an der offenen Tür zum Balkon ankommt. Das Buch in meinem Schoss schlage ich zu.

"Na", bringt er rau hervor, kratzt sich am Hinterkopf. "Sind Niall und Hailey wieder wie die Kaninchen am Rammeln?"

Mir auf die Unterlippe verlegen beißend, nicke ich stumm, beobachte, wie er seufzend sich gegenüber von mir auf den Boden sinken lässt. Sein Rücken gegen die Reling gelehnt starrt er mich eine Weile einfach nur an.

"Grauenhaft und er sagt mir, dass ich meine Bedürfnisse befriedigen muss." Feixend lacht er, was ich jedoch nicht erwidern kann. Also stoppt er.

"Wo warst du?", frage ich vorsichtig nach, nehme jede Reaktion in seinem Gesicht wahr.

Kurz dreht er seinen Kopf von mir weg, sodass ich seine Gesichtszüge im Profil und von dem Mondlicht umrandet betrachten kann. Plötzlich wirkt dieser so mysteriöse Mann, der mürrisch und wütend sein kann, einfach nur noch ruhig und atemberaubend.

Gott, was denke ich da?

"Ich bin einfach eine Weile umhergefahren", gibt er mir dann als Antwort, sieht wieder zu mir. Mit dem Autoschlüssel spielt er in seiner Hand.

"Einfach nur durch die Gegend gefahren?", harke ich verwirrt nach. "Seit heute früh?" Ich kann mich selbst für blöd verkaufen. Mir ist bewusst, dass er mir keine Erklärung schuldig ist. Doch meine Neugierde siegt und solange er nicht widerspricht, dass er es mir nicht erzählen möchte, werde ich mein Glück versuchen, um etwas mehr über diesen Mann rauszufinden.

"Zumindest zum Anfang", verbessert der Lockenkopf sich. "Danach habe ich irgendwo einen Stopp gemacht und bin einfach umhergelaufen."

Nickend frage ich weiter: "Hast du auch irgendwann mal was gegessen?"

Amüsiert hebt er eine Braue und bekommt ein breites Grinsen auf den Lippen. "Du könntest mir gerade jede mögliche Frage stellen. Wo ich war, wer vielleicht bei mir war und was ich getan habe. Aber du entscheidest dich dafür, mich zu fragen was ich gegessen habe?"

"Ja, Menschen die hungrig sind können noch viel unangenehmer werden. Ich habe keine Lust, dass du wieder so wütend und aufgebracht wie heute früh wirst, nur weil deine letzte Mahlzeit um acht Uhr aus Bacon und Beans bestand."

Wir beide müssen lachen, bevor er mir mit einem Nicken zustimmt. "Hungrige Menschen können so nervig sein."

"Also? Hast du etwas gegessen, oder muss ich dir unsere Spaghetti von heute Abend aufwärmen?", erkundige ich mich, scherze mittlerweile mehr. Er ist auf jeden Fall lockerer und entspannter als heute früh nach seinem Streit mit Niall.

"Aufgewärmte Spaghetti klingen nicht so lecker, aber wenn du mir extra was kochen würdest, dann sag ich nicht nein", feixt er. Frech zwinkert er mir zu, worauf ich entgegne: "Du willst nicht, dass ich koche. Glaub mir! Das endet eher in einem Unfall."

"Warum sagst du so etwas?"

Aufmerksam liegen die grünen Augen auf mir. Harry schaut direkt in mein Gesicht und irgendetwas hat er an sich, dass man ihm alles erzählen will. Zumindest hat er so eine Wirkung auf mich gerade, während wir hier im Mondlicht sitzen und so unbeschwert miteinander reden.

"Weil so mein ganzes Leben aussah", erzähle ich ehrlich. "Ich stolpere von einem Unfall zum nächsten. Mal falle ich die Treppe runter, mal schneide ich mir in den Finger."

Was mich überrascht ist die Tatsache, dass er mich nicht auslacht. Normallerweise machen sich die Menschen über mich lustig, wenn sie hören, wie tollpatschig ich bin. Doch Harry nicht. Er blickt mich ernst an und wirkt eher besorgt.

"Meine Eltern sind aber meistens da und können mir helfen", versichere ich ihm dann noch. Das nimmt meistens etwas die Anspannung raus.

Auch Harrys Schultern entspannen sich ein wenig. "Hast du deshalb die Narbe an deiner Schulter?"

Mit einem Finger deutet er auf die Stelle, wo sich die große Narbe unter dem Stoff des Pullovers an meiner linken Schulter befindet, worauf ich nicke. "Die habe ich seitdem ich zwei oder so bin. Kann mich nicht einmal dran erinnern. Wie sollte ich auch?" Schulterzuckend schaue ich auf die Stelle, wo sich die Narbe über meine Schulter zieht. "Meine Eltern sagen, dass ich mich als Kind verbrannt habe und wir ins Krankenhaus mussten, damit das behandelt wird."

Lange herrscht einfach nur eine Stille zwischen uns, bis ich seufzend frage: "Also wo warst du noch?"

"Ich dachte, du würdest nicht weiter nachfragen", kontert er schnell, weicht nun meinen Blicken aus.

"Tja, die wichtige Frage mit dem Essen haben wir bereits abgeharkt. Dann muss ich die Frage stellen", gebe ich zurück, kichere leicht bei meiner Antwort.

"Es ist nicht wirklich wichtig", lehnt er ab und ich verstehe ihn nicht ganz. Was ist denn jetzt plötzlich los?

Sein Blick verfestigt sich. Er sieht mich nicht mehr so ruhig und locker an, sondern eher aufgebracht. Seine Augen sind wieder so dunkel, wie heute früh, nachdem er sich mit Niall stritt.

"Du kannst schon mit mir reden, Harry", gebe ich ihm zu verstehen, krabbele auf meinen nackten Knien etwas dichter zu ihm. "Wirklich", versichere ich ihm und will meine Hand einfühlsam auf seine Schulter legen, da springt er auch schon schnell auf.

Schnaubend zieht er seine Hand von mir weg und lehnt sich mit seinen Unterarmen auf die Reling. Seinen Kopf lässt er hängen, sodass einige Locken vor seinem Gesicht hängen. Bei einem genaueren Blick fallen mir die blauen Flecken und die aufgeschürfte Haut auf seinen Knöcheln auf.

Hektisch stehe ich ebenfalls auf und starre ihn fassungslos an.

Gerade noch konnten wir scherzen und jetzt bohren seine Augen sich in mich, als hätte ich ihn aufs Übelste beleidigt.

"Tut mir leid", antworte ich, hebe zur Sicherheit meine Hände, damit er sieht, wo sie sind. "Ich wollte dir nicht zu nah treten."

"Schon gut. "

Kopfschüttelnd dreht er sich um, dreht mir seinen angespannten Rücken zu. Nur im T-Shirt steht er vor mir, den Kopf hängen lassend. Seine Hände ballt er fest um die Reling, sodass seine Knöchel weiß anlaufen. Er wirkt so ausgewechselt.

Mit vorsichtigen Schritten stelle ich mich neben ihn, platziere meine Hände ebenfalls auf der Reling des Geländers. Tief atme ich ein, fühle mich mit dieser Situation sehr überfordert.

Lange schweigen wir beide, blicken raus auf das Wasser.

"Kennst du das, wenn man sich wie die Schachfigur der Welt fühlt?", bringt Harry plötzlich hervor, sein Blick weiterhin auf den See gerichtet. "Wenn jeder dir sagt, was du tun sollst, obwohl du gar nicht weißt, ob du das überhaupt möchtest."

"Nein, tue ich nicht", hauche ich meine Antwort eher, mustere sein Profil.

So viel Schmerz liegt plötzlich in seinen Zügen und so viel Wut.

Auf wen auch immer er wütend ist, es zerfrisst ihn.

"Es ist verdammt nochmal so beschissen. Jeder erwartet etwas Bestimmtes von dir, während du selbst keine Ahnung hast, wie du überhaupt deinen eigenen Tag über die Runden bringen willst", murmelt er. Der Griff seiner Hände um das Holz wird immer stärker, immer fester. "Ich hasse es, wenn ich nichts unter Kontrolle habe. Mein Leben stellt eine Katastrophe dar. Und dann-" Kurz schweigt er, haucht dann: "Dann kommt da diese Person und sorgt für nur noch mehr Chaos, stellt alles auf den Kopf."

Mit tausenden Fragezeichen in meinem Kopf wende ich mich nun vollständig dem Mann zu.

"Und ich werde dann einfach so wütend und kann mich nicht mehr kontrollieren. Also geh ich lieber allem aus dem Weg, anstatt nur noch größeres Chaos zu verursachen."

Gestresst fährt er sich mit seinen Händen durch die Haare, zieht leicht an seine Wurzeln, bis er seufzt und seinen Kopf zu mir dreht.

"Aber das heißt doch, dass du etwas unter Kontrolle hast, Harry", antworte ich. "Wenn du dich dafür entscheidest lieber dich aus der Situation zu entfernen, die dich wütend macht, dann entscheidest du darüber." Mit einem kleinen aufmunternden Schmunzeln auf den Lippen rede ich weiter: "Auch wenn es nur eine kleine Entscheidung ist, bringt sie eine große Folge mit sich. Du verhinderst damit Chaos, wie du es bezeichnest."

Er mag denken, dass er keine Kontrolle über sein Leben hat, aber in Wirklichkeit tut er das. Dadurch, dass er sich klar und selbstständig entscheidet zu gehen und für sich zu sein, verhindert er Schlimmeres. Was auch immer er damit meint.

"Ich denke bloß, dass es nicht ganz so gut ist, dass du dann solang alleine bist", gebe ich ehrlich zu. "Du bist aufgewühlt nach so einer Situation. Da solltest du nicht ganz alleine sein, sondern lieber jemanden zum Reden haben. Das hilft mir zumindest immer, wenn ich mal wütend bin."

Jedes Mal, wenn ich mich mit jemandem gestritten habe, vor allem mit meinem Dad, bin ich zu meiner Mom gegangen und unterhielt mich mit ihr darüber. Gemeinsam suchten wir nach einer Lösung. Oder sie lenkte mich einfach ab.

Und Harry braucht wahrscheinlich auch einfach bloß diese Ablenkung, da er sonst alleine mit sich und seiner Wut ist. Wir denken nie klar, wenn wir wütend sind. Ich suche immer bei mir die Schuld, sehe all die Probleme und Fehler bei mir.

Mir ist klar, dass das nicht gesund ist und ich arbeite daran.

Jedoch wirkt Harry auf mich so, dass er mir da sehr ähnelt. Seine Worte verraten mir, dass er ebenfalls mehr mit sich hadert.

Warum fragt er sich mal nicht, ob vielleicht die Person, welche ihn so unter Druck setzt, etwas falsch macht?

"Ich habe niemanden zum Reden, Freya", gibt er mir zu verstehen, schüttelt verneinend den Kopf. "Und selbst wenn... Wenn ich wütend bin, will ich einfach nur noch weg und nicht mit jemanden mich unterhalten."

"Dann such dir jemanden, der einfach neben dir im Auto sitzt und bei dir ist", versuche ich es weiter. "Die Person muss ja nichts sagen, sondern einfach nur eingreifen, wenn du all die Fehler auf dich schiebst und die dunklen Gedanken zu viel werden."

"Niemand will sich mit mir während solch einer Phase eingesperrt in einem Auto befinden", murmelt er, den Kopf gesenkt halten.

Ich schweige. Mir fällt nicht wirklich eine Antwort ein.

Und die Tatsache, dass dieser Mann, der im ersten Moment so freundlich und fröhlich sein kann, jetzt hier so gebrochen sitzt, die überfordert mich. Ich habe keine Ahnung, wie jemand so schnell, sich emotional so verändern kann.

Aber das sagt mir nur, dass da viel mehr hinter seiner Fassade steckt, als er mir jemals Preis geben würde. Ich kratze bloß an der Oberfläche von Harrys Problemen.

"Können wir über etwas anderes reden?", bittet er mich, schaut mit den grünen Augen auf mich herab. Er ist viel größer als ich. "Oder wie wäre es, wenn du schlafen gehst? Es ist schon spät."

Zustimmend nicke ich, muss nun gähnen. "Hauptsache die beiden Kaninchen sind fertig", meine ich, schmunzele bei der Wiederholung seiner Wortwahl von vorhin.

Amüsiert und etwas überrascht von mir schüttelt er den Kopf, kann jedoch die Grübchen nicht verstecken. "Bestimmt. Ich bin mir sicher, dass Niall nicht solange durchhält."

Von den einen auf den anderen Fuß tretend sehe ich ihn noch eine Weile an, bevor ich mich nach meinem Buch bücke und ein "Gute Nacht, Harry", murmele, dann den Balkon verlasse und den Mann alleine draußen in der Kälte zurücklasse.

Er brauch sicherlich noch ein paar Minuten für sich und will einfach nur frische Luft schnappen. Und diese Zeit schenke ich ihm, hüpfe leise die Stufen nach oben, um endlich zu schlafen.

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