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Es gibt Maler, die die Sonne in einen gelben Fleck verwandeln. Es gibt aber andere, die dank ihrer Kunst und Intelligenz einen gelben Fleck in die Sonne verwandeln können.

Pablo Picasso

Lise Meitner Gymnasium, 2000

Talia starrte den Lichtschalter an, als ob er der Schlüssel zu einem ganz besonderen Schatz beinhalten würde. Und irgendwie war es auch so.

»Verrückt, dass wir uns mit den Jungen die gleiche Dusche teilen«, murmelte Emma leise und begann an einer pinken Haarsträhne zu zwirbeln.

»Mmmh«, brummte Talia. Sie lauschte auf die Geräusche auf der anderen Seite der geschlossenen Tür. Geschlossen, wohlgemerkt, nicht verschlossen. Die Jungen veranstalteten einen Mordslärm und lachten, während sich die beiden Mädchen unschlüssig anschauten.

»Na los, macht schon«, drängelte Chrissi von hinten, während Finja neben Penelope Schutz gesucht hatte. Die anderen Mädchen aus dem Hockeykurs waren bereits gegangen und in allen Gesichtern zeigte sich die gleiche gespannte Erwartung. Abgesehen von Talias Schwester. Es gab kaum etwas, dass Penelope aus der Ruhe brachte.

»Alles bereit?«, zwitscherte Emma fröhlich und legte den Schalter um, ohne auf eine Antwort zu warten.

Mit großen Schritten eilte Talia hinter Emma zum anderen Ende der Garderobe. Irgendjemand kicherte, als sich die männlichen Mitglieder der Hockeymannschaft in der Dusche laut beschwerten.

Es dauerte keine Minute, da flog auch schon die Tür des Umkleideraums auf und sechs junge Männer stürmten in ihren Raum.

»Hey, was soll das?«, protestierte Chrissi und zog einen pinken Schmollmund.

Talias hatte nur Augen für Linus Sommer, den breitschultrigen Kapitän der Mannschaft, der die Lage zu sondieren schien. Der oberste Knopf seiner Jeans war nicht zugeknöpft, während auf seiner Brust noch ein paar einsame Wassertropfen glänzten. Bingo. Ihr Mund wurde trocken.

»Ich wäre so gern einer dieser Tropfen«, flüsterte ihr Emma ins Ohr. Talia musste grinsen.

Mit wiegenden Schritten schlenderte der Kapitän zu Penelope, die immer noch taff wie sie war an der Wand lehnte. In Talias Magen bildete sich ein unangenehmer Klumpen. Natürlich.

Die anderen Spieler verteilten sich im Raum, gleich drei scharwenzelten um Chrissi herum und einer näherte sich Emma. Der letzte schien sich nicht zwischen Talia und Finja entscheiden zu können, also machte sie es ihm leicht und duckte sich hinter Emma.

Die Atmosphäre heizte sich auf, allerdings konnte Talia ihren Blick nicht von Linus abwenden. Er trug seine dunkelbraunen Haare kurz und wirkte wie ein Pirat. Wild und unglaublich sexy. Ihr Herz trommelte. Wie schaffte Penelope nur, so ruhig zu bleiben? Wäre dieser Gott zu ihr gekommen ...

»Verdammt, welches Frettchen war das?« Der Fluch kam aus dem Duschraum und riss Talia wie ein Regenschauer aus ihrem Tagtraum. Linus Bruder Damian stürmte aus dem Waschraum. Adoptivbruder, korrigierte sich Talia lautlos. Seifenreste klebten in seinem schwarzen Haar und der Ausdruck in seinen Augen war mörderisch.

»Beruhig dich, Dämon. Ist doch lustig.« Linus hatte sich zur Seite gedreht, so dass Talia sehen konnte, wie seine Hand über den Arm ihrer Schwester glitt. Leider half seine beruhigende Stimme nicht, um Damian zu beruhigen.

Die mandelförmigen Augen des Dämons glitten über das Grüppchen hinweg und saugten sich in Talias blauen fest. Dann verengten sich seine und er stürmte auf sie zu. Uh-uh. Nicht gut. Gar nicht gut. Ohne es steuern zu können wich sie aus und flüchtete um die mittlere Garderobe herum. Die Anderen fingen an zu johlen. Mit einer Hand packte Damian sie am Arm, hielt sie fest und drückte sie schließlich mit seinem Gewicht gegen die Wand.

»Picasso. Hätt ich mir ja denken können, dass so ein Plan aus deinem kaputten Hirn kommt.« Aus der Nähe betrachtet war der Dämon noch furchteinflößender.

Aber Talia würde sich nicht von ihm unterbuttern lassen. Niemals einknicken, das hatte ihr Vater immer gesagt. Dieser Spitzname war furchtbar. Der ganze Typ war schrecklich.

Linus löste sich von Penelope und legte Damian eine Hand auf die Schulter. Talia wurde ohne Zwischenstopp auf Wolke sieben geschossen. »Lass sie. Du scheinst der Einzige zu sein, der sich aufregt.« Ihr Retter in finsterer Not.

Damian zögerte, dann warf er ihr einen angewiderten Blick zu und drehte sich um. »Das liegt daran, weil ich noch Shampoo im Haar hatte.«

»Du Mädchen«, lachte Linus. Ein paar der Hockeyspieler kicherten, als ihr Star einen flachen Witz machte.

Damian verzog seine Lippen zu etwas, dass wahrscheinlich ein Lächeln sein sollte. »Eine gute Idee.« Dann glitt sein Blick durch die Kabine, stoppte kurz als er Penelope erblickte und wanderte schließlich zu Chrissi. Ohne noch einmal zu Talia zurückzuschauen stolzierte er mit seinem athletischen Körper auf ihre Freundin zu. Seine Freunde machten ihm Platz, auch wenn sie nicht glücklich dabei wirkten. »Hallo Chrissi. Ich habe da ein Problem, bei dem du mir vielleicht helfen kannst.«

»Nicht nur eins«, murmelte Talia und Linus neben ihr gluckste. Hatte er sie gehört? Ihr Blut rauschte in den Ohren.

Chrissi klimperte mit ihren Wimpern. »Kann ich das?« Würg. Jetzt flirtete sie doch tatsächlich mit dem Arsch.

Linus klopfte ihr leicht auf die Schulter, dann schlenderte er zurück zu Penelope, die ihrer Schwester einen prüfenden Blick zu warf. >Alles ok?<

Talia verzog den Mund und nickte unmerklich. >Hättest mir ruhig helfen können.<

>Glaub mir, wenn er dir echt zu nahe gekommen wäre, hätte ich Hackfleisch aus ihm gemacht.< Penelope grinste und Talia verdrehte ihre Augen. Hach, Zwillingssprache.

Emma schob sich neben sie. »Es ist gruselig, wenn ihr das macht. Wollte ich nur gesagt haben.«

Damian nahm Chrissi an die Hand und zog sie hinter sich in die Duschräume. Er machte sich nicht die Mühe, die Tür wieder hinter sich zu schließen und so konnten alle Chrissis Kichern und das Rauschen des Wassers hören. Einer von Chrissis verbliebenen Verehrern trat missmutig gegen das Holz und die Tür knallte zu.

Doch der Lärm lenkte sie nicht von ihren Gefühlen ab. Linus flüsterte Penelope etwas ins Ohr. Deren Blick flog zu Talia. >Ok für dich?<

Talia nickte und gab sich tapfer. Es war lieb, dass Penelope fragte, aber sie hatte keinen Anspruch auf Linus und eine andere Antwort wäre nicht fair gewesen. Emma drückte tröstend ihren Unterarm und gemeinsam verließen sie die Umkleide.

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