8. Kapitel

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Ein Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt, woraufhin sich die Tür leise öffnete.
Ich wusste nicht, wie lange ich schon in der Dunkelheit des Raumes lag, mein Zeitgefühl hatte ich mittlerweile total verloren.

»Ella, du musst aufstehen«, hörte ich Damianos Stimme flüstern, noch bevor das Licht den Raum erhellte.
Ich setzte mich ruckartig auf der Matratze auf. Mein Blick fiel auf Damiano, der vor mir stand. Er sah  gut aus, wie immer, doch ich hatte ein merkwürdiges Gefühl.
»Du hast nicht getan, was du solltest, deswegen will mein Vater dich sprechen«, erklärte er, dabei konnte ich aus seiner Stimme Wut heraus hören. Seine Muskeln waren unter dem T-Shirt deutlich angespannt.

Nur warum?
Sein Vater, am liebsten wäre ich im Boden versunken. Ich wollte diesen Mann, der mich als Nutte bezeichnete, nicht wieder sehen, niemals.
Doch ich wusste, dass ich keine andere Wahl hatte. Auf einmal fiel mir die Flasche Wasser in Damianos Hand auf, sowie die gestapelte Kleidung.
Zögernd hob ich meinen Kopf.
»Wofür?«, fragte ich leise, meine Stimme zitterte dabei ungewohnt. Noch bevor Damiano antwortete, schloss er zuerst die Tür hinter sich richtig zu.

»Steh bitte auf und dreh dich zu mir um«, bat er mich flüsternd.
Zögernd erhob ich mich von der Matratze und drehte ihm den Rücken zu.
Damiano stand so dicht hinter mir, dass ich seinen Atem, auf meiner Haut spüren konnte und den leichten Geruch von Moschus und Sandelholz riechen konnte.
Dieser Geruch war einfach unfassbar, er schien eine magische Wirkung auf mich zu haben, denn ich verspürte mit einem Mal das Bedürfnis, meine Nase in seinem T-Shirt zu vergraben.

Aber ich verwarf den Gedanken sofort, ich war unter den schlimmsten Feinden meiner Familie, nur das zählte. Hinter mir löste Damiano vorsichtig die Fesseln um meine Handgelenke. Erleichtert atmete ich auf.
Vorsichtig bewegte ich meine Arme. Um meine Handgelenke waren rote Blutergüsse zu sehen, die von den Fesseln stammten.

»Für dich Ella. Trink etwas und zieh dir die Sachen an«, bat er mich und reichte mir die Flasche Wasser.
Ohne zu zögern, nahm ich sie und trank daraus. Mir war es egal, ob es eine Masche für Betäubungsmittel war oder nicht, ich wollte einfach nur Wasser. Also trank ich fast die ganze Flasche aus, bis ich sie Damiano zurückgab.

Dieser sah mich einen Moment lang etwas verwundert an, bevor sich auf seinem Gesicht ein leichtes Lächeln andeutete.
»Du hast keine Angst vergiftet zu werden oder?«
Ich musste auch mit einem Mal lächeln.
»Nein ich denke es wäre zu einfach und ihr bekommt auch kein Geld, wenn ich tot bin.«
Damiano lachte und reichte mir den Stapel Kleidung und drehte mir den Rücken zu.

Ich sah auf den Stapel schwarzer Kleidung in meiner Hand.
Mein Blick fiel auf mein Kleid hinab, überall waren die großen Blutflecken, von Fabrizios Blut zu sehen. Aber ich versuchte meine Gedanken auszublenden, ich musste stark sein, für meine Familie.

Also machte ich mich daran, die Schnürung am hinteren Teil meines Kleides zu lösen. Aber es dauerte eine Ewigkeit, die Schnürung zu lösen und ich war nicht mal bei der Hälfte angelangt. Frustriert zog ich noch stärker an dem Band, wodurch es sich jedoch nur noch enger zog.
»Wir müssen uns beeilen, wegen meinem Vater, soll ich dir helfen?«, fragte Damiano leise.
»Ja«, antwortete ich nur knapp, aber gleichzeitig war ich unglaublich froh über seine Hilfe. Ich hörte, wie Damiano sich umdrehte und sich hinter meinen Rücken stellte. 

Es machte mich nervös, nervöser als ich sein sollte.

Ich spürte seine Finger, als er die Bänder der Schnürung nach und nach löste, ohne die geringste Anstrengung, als hätte er es schon hunderte Male getan.
Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, in der mein Herz immer schneller schlug, immer wenn seine Finger meine Haut streiften. Aber schließlich war die Schnürung soweit gelöst, dass ich das Kleid festhalten musste, damit es nicht zu Boden fiel.

Hinter mir hörte ich Damianos Schritte, die sich wieder von mir entfernten.
»Grazie.« Danke. Schnell zog ich das Kleid aus und zog mir stattdessen ein langes weites T Shirt und eine schwarze Hose an. Ohne den schützenden Stoff fühlte ich mich verletzlich, Nackt und schwach, deshalb beeilte ich mich. An der Kleidung war ein leichter Geruch nach Moschus und Sandelholz, derselbe Geruch, der von Damiano ausging, also trug ich wahrscheinlich seine Sachen.

Der Gedanke ließ mein Herz schneller schlagen.
Als ich fertig war, drehte sich wieder Damiano zu mir um.
Sein Blick musterte mich kurz von oben bis unten.
»Dreh dich bitte wieder um, Ella.«
Ich drehte ihm stumm den Rücken zu, dabei spannte sich jeder Muskel in  meinem ganzen Körper an.
Damiano nahm meine beiden Handgelenke und legte sie auf meinem Rücken übereinander, bevor er sie wieder fesselte. Dabei strichen seine Fingerspitzen federleicht über die Blutergüsse, als wollte er sie ungeschehen machen.
»Tut mir leid«, flüsterte er leise.
Ihm tat es leid?
Verwundert drehte ich mich zu ihm um, doch ich blieb stumm, ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Mir tat es auch leid?
Einen Moment lang sahen wir uns schweigend an, bevor Damiano die Tür öffnete.
»Komm, wir müssen gehen.«

*

Der Raum wurde nur von einem kleinen Fenster erhellt. An einem Schreibtisch saß Damianos Vater. Er roch nach Zigaretten und trug wie immer seine goldene Rolex.
Hass und Wut auf diesen Menschen stiegen in mir auf. Am liebsten hätte ich mich vor Ekel über ihn übergeben.

Aber ich riss mich zusammen und starrte ihm stumm in die Augen.
»Ciao donna Ella«, begrüßte er mich, dabei klang seine Stimme sehr rau vom Rauchen.
Aber ich antwortete ihm nicht, wieso auch?

Ich konnte nur hoffen, dass mein Vater das Geld bezahlte und ihnen Palermo gab, für ein paar Tage. Sonst würde ich hier nicht lebend rauskommen.
Ungefähr noch sechs Tage Zeit. Boshaft grinsend fuhr er fort:
»Ella, die Nutte von Fabio.«
Am liebsten hätte ich ihm vor Wut eine reingeschlagen, doch Damiano berührte meinen Arm, als wollte er mich beruhigen.  Mein Blick senkte sich zu Boden, um die Wut in mir zu unterdrücken.
»Dein Vater war schon immer ein Bastard, er hat bis heute das Geld noch nicht bezahlt. Vielleicht ist ihm seine kleine Bambina doch nicht so wichtig wie seine Geschäfte.«
Das Blut in meinen Adern gefror zu Eis. Er hatte immer noch nicht bezahlt?

Was, wenn er wirklich nicht bezahlte, wenn ihm die Liberta wichtiger war als mein Leben? Ohne diese Macht war meine Familie aufgeschmissen vor dem Staat und der Paura.
»Wie mir zu Ohren gekommen ist, schweigst du zum Ärger meines Sohnes Domenico. Jetzt aber auch, mir scheint, du vergisst, wer du bist Ella.«
Wieder sah ich ihm stumm und regungslos in die Augen.

Egal was ich tat, es würde mir nicht helfen, nur Geld und Palermo konnten mir aus dieser Situation helfen.
»Entweder du weißt wirklich nichts, oder du schützt deine Familie. Aber mir erscheint es fragwürdig, was es bringen soll, schließlich wirst du am Ende sterben.«
Seine Worte sorgten für Gänsehaut auf meinen Armen.
Nichts hatte mich je darauf vorbereitet, gefangen zu sein und zu wissen, dass ich in genau sechs Tagen sterben würde.

Das Einzige, was ich wusste, war, ich musste meine Familie und Bella schützen, um jeden Preis.
Der Mann erhob sich vom Stuhl und trat um den Schreibtisch herum neben mich. So nah, dass ich sogar seinen widerlichen, nach Zigaretten riechenden Geruch wahrnehmen konnte.
Ich wollte schreiend vor ihm zurückweichen, doch die Panik lähmte jeden meiner Muskeln.
»Damiano, bringt die verlogene Nutte weg, entweder wir bekommen das Geld oder die Informationen«, befahl er, ohne den Blick von mir abzuwenden.

Dieser Satz brachte das Fass zum Überlaufen.
Mit meinem Knie trat ich ihm so stark gegen die Eier, dass er vor Schmerzen stöhnend zu Boden ging.
Ungerührt starrte ich ihn an.
»Bastardo.« Bastard

Hinter mir hörte ich, wie Damiano fluchte und sich an mir vorbeidrängte. Er kniete sich auch zu seinem Vater auf den Boden.
»Tutto a posto?«, Alles in Ordnung, fragte Damiano ihn.
Sein Vater stieß nur ein mürrisches Keuchen aus, bevor er sich wieder erhob. Sein Gesicht war vor Schmerzen verzogen, als er mich anstarrte, die Härchen an meinen Armen stellten sich sofort auf.

Aber er hatte nichts anderes verdient.
Ohne etwas zu sagen, wandte er sich an Damiano.
»Entweder du bringst ihr bei, sich zu fürchten oder ich werde sie Domenico für die restlichen fünf Tage geben! Dann kann er ihr Respekt beibringen«, drohte er unverhohlen, grinste dabei.
Ein Grinsen, dass das Blut in meinen Adern augenblicklich zu Eis gefrieren ließ.
Domenico, ich wusste genau, er würde alles mit mir tun, was er wollte, nur um mich zu demütigen.

Einen Moment lang herrschte nur Stille im Raum.
Bis mich auf einmal Damiano so stark an den Haaren packte, dass ich vor Schmerz aufschreien musste. Meine ganze Kopfhaut brannte, während er den Griff um meine Haare, nicht lockerte, sondern verstärkte. Tränen traten vor Schmerz in meine Augen, mit jeder weiteren Sekunde, die der Schmerz anhielt.

»Glaub mir, ich werde ihr zeigen, was Angst bedeutet.«
Damit zog er mich an den Haaren hinaus aus dem Raum. Dieser Damiano war anders, gefährlich, anders.
Meine ganze Kopfhaut brannte, doch ich gab keinen Laut mehr von mir. Ich musste durchhalten, für meine Familie, das Einzige, was ich noch hatte, aber bald würde es ein Ende haben.
War es absurd, sich auf den Tod zu freuen?

~ 1546


Was denkt ihr, wie wird es weiter gehen, zwischen ihnen ?
Ich hoffe ihr fandet es nicht zu lang, denn die Kapitel werden immer länger:)

Danke an euch ❤️

„A princess doesn't cry"

~ Princesses don't cry Aviva Mongillo


PS: Bis Sonntag ♡

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