Lonely Boy

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Yujeong, die die ganze Zeit über gebückt dagestanden hatte, um besser mithören zu können, stellte sich wieder gerade hin und streckte sich. „Uff, das war ja schrecklich. Aber seit wann nennt er dich denn Jeongie?"

Dajeong beendete das Spiel, in dem sie sich immer noch befand, schloss alle Seiten auf dem PC und schaltete diesen anschließend aus, während sie ihrer Schwester antwortete: „Irgendwann hat er mal im Scherz angefangen, mich so zu nennen und manchmal macht er das"

„Das ist irgendwie süß", lächelte Yujeong stolz auf ihre Schwester, dass sie von jemanden anderes außer ihr einen Spitznamen erhalten hatte. Eigentlich mochte Dajeong auch keine Spitznamen. Als Kind hatte sie das schon immer gehasst, wenn Verwandte ihr kitschige Namen gegeben hatten. Nur Yujeong hatte ihrer Schwester Spitznamen geben dürfen. Na ja und offensichtlich Beomgyu.

Dajeong stand von ihrem Schreibtischstuhl auf und trottete zu ihrem Bett, auf das sie sich schließlich frustriert warf. Sie seufzte.

Yujeong setzte sich ihr gegenüber auf ihr eigenes Bett und fragte: „Und was jetzt?"

„Wie was jetzt? Was soll ich denn machen?" Sie seufzte erneut und war von ihrem Bett aufgestanden. „Ich geh mich jetzt abschminken und geh dann ins Bett"

„Das meine ich nicht", entgegnete Yujeong ernst. „Wie geht's dir?"

„Darüber will ich jetzt echt nicht reden", sagte Dajeong genervt.

Yujeong sah sie so ernst an, wie sie ihre Zwillingsschwester sehr selten ansah und sagte: „Tut mir leid, aber das muss ich jetzt sagen. Ich weiß, dass Gefühle meistens unbegreiflich für dich sind und dass dich das alles durcheinanderbringt und genau deswegen will ich, dass du endlich ehrlich bist"

„Ich bin doch ehrlich"

„Bist du nicht. Klar, du hast mir gesagt, dass du dich in Beomgyu verliebt hast, aber das hast du auch nur gesagt, weil du wusstest, du kannst mich nicht anlügen"

Dajeong war noch unfähiger im Lügen als Yujeong selbst und das wusste diese natürlich. Außerdem wussten Zwillinge immer, was der andere gerade fühlte. Also war Lügen zwischen Zwillingen wohl totaler Blödsinn.

Dajeong seufzte. „Was willst du denn jetzt von mir?"

„Ich will, dass du mir sagst, was du gerade empfindest. Wenn du wütend bist, dann sei wütend und schrei mich an. Wenn du weinen bist, weine. Wenn es um die Umwelt geht, zeigst du auch Emotionen. Warum kannst du das nicht, wenn es um dich selbst geht?"

„Warum sollte ich dich anschreien?"

„Damit du dich besser fühlst"

Dajeong verdrehte die Augen. „Weißt du, das verstehe ich nicht an sozialer Interaktion. Warum schreit ihr alle jemanden an, obwohl diese Person nichts dafür kann?"

Da stockte Yujeong. Na ja, das wusste sie eigentlich selbst nicht so genau. Darum antwortete sie: „Weil du immer deine Gefühle versteckst und ich will, dass du damit aufhörst. Es ist nicht gut für dich, wenn du das noch länger machst" Sie sah ihren Zwilling flehend an. „Bitte. Setz dich wieder hin und rede mit mir"

Dajeong konnte ihr einfach nichts abschlagen. Vor allem nicht wenn sie so süß drein blickte. Außerdem... was sollte schon passieren?

Sie setzte sich also wieder auf ihr Bett, sah auf ihre Füße, damit sie Yujeong nicht ansehen musste und hauchte: „Wie soll es mir schon gehen? Ich habe gerade einen Streit mitbekommen und außerdem wurde ich als Emo Tusse beleidigt. Und..." Sie machte eine Pause. „Es macht mich so traurig zu sehen, wie der Mann, den ich liebe, mit einer zusammen ist, die ihn unglücklich macht und ihn überhaupt nicht zu schätzen weiß. Weißt du, wie oft er mit mir über Yejin spricht und was er alles sagt? Ich weiß ja nicht viel über Gefühle und so, aber... also... das geht selbst mir nahe"

„Du hast ihn nun mal sehr gern und möchtest, dass er glücklich ist", lächelte Yujeong.

Dajeong nickte. „Ja. Ist das bei dir mit Kai auch so?"

Nun war Yujeong diejenige, die nickte. „Ja, natürlich. Wenn ich ihn lächeln sehe, flattert mein Herz ganz doll und ich bin auch sofort gut drauf. Wenn es ihm schlecht geht, dann leide ich mit ihm"

Dajeong zog ihre Augenbrauen hoch und sagte trocken: „Das Herzflattern hört sich aber nicht gut an. Du solltest damit zum Arzt"

Obwohl die Lage eher traurig war, musste Yujeong bei dieser Aussage laut auflachen und winkte ab. „Oh nein, nein, das ist positiv gemeint. Meinem Herzen geht es gut, da bin ich sicher"

Dajeong verstand zwar nicht, woher ihre Schwester da so sicher sein konnte, aber sie zuckte mit den Schultern und schwieg.

Yujeong musste in diesem Moment an Boras Satz von neulich denken. Weil sie aber Dajeong nicht beichten konnte, dass sie Bora und mir von Dajeongs Gefühlen für Beomgyu erzählt hatte, tat sie so, als würde sie nicht gerade Bora rezitieren: „Na ja, ich denke, wenn das Schicksal möchte, dass du und Beomgyu zusammenkommt, dann wird es passieren"

„Aber er liebt Yejin. Nicht mich"

„Gefühle können sich ändern und wenn Yejin weiterhin so toxisch ist, macht das selbst Beomgyu nicht mehr lange mit"

Dajeong sah verlegen zur Seite. „Meinst du, er könnte... also meinst du das echt?"

Yujeong lächelte. „Ja, du bist eigentlich total süß und cool und er mag auch deinen Gothic Style. Und ihr habt sehr ähnliche Interessen. Außerdem bewundert er dein Umweltbewusstsein. Das ist doch alles gar nicht mal so schlecht. Ich meine..." Yujeong machte eine Pause. „dein erster Freund war da ja anders"

Dajeong sah weiterhin betreten zur Seite. Leider. Ihr erster Freund hatte weder ihren Gothic Style, noch ihr Umweltengagement gemocht. Oft hatte sie sich gefragt, ob er überhaupt ihre Persönlichkeit gemocht hatte. Das war auch der Grund, warum sich Dajeong in Beomgyu verliebt hatte: Er war der erste Mann, der ihren Style mochte und sie so akzeptierte, wie sie war.

Yujeong lächelte: „Ich bin mir sicher, irgendwann wird er erkennen, dass du die Frau an seiner Seite bist und nicht eine doofe Yejin oder sonst wer"

Dajeong seufzte tief ein und wieder aus und flüsterte: „Wenn du meinst..." Dann sah sie ihre Schwester endlich wieder an und fragte entnervt: „Darf ich mich jetzt abschminken gehen?"

„Na guuuut. Geh", sagte Yujeong schweren Herzens, musste dann aber doch lachen.

So ging Dajeong ins Bad und schminkte sich ihr von den Tränen zerstörtes Make Up ab. Sie weinte wirklich nicht oft -nicht so wie Yujeong-, aber Yejins Worte hatten sie zutiefst verletzt.



Zeitgleich zu Yujeongs und Dajeongs ernsthaftes Gespräch unter Zwillingen, stritten sich Beomgyu und Yejin immer noch.

„Na toll, jetzt ist sie offline gegangen", bemerkte Beomgyu genervt, als er auf seinen PC Bildschirm blickte.

„Und? Das interessiert jetzt, weil?"

Beomgyu verdrehte die Augen. „Ich verstehe dich nicht, ich habe dich doch gefragt, ob du Zeit hast. Warum blaffst du mich denn die ganze Zeit so an?"

„Ich blaffe nicht"

„Doch, das tust du"

„Du kannst mich mal"

„Bist du nur gekommen, um mich anzumeckern?"

„Nein"

Yejin verschränkte die Arme vor der Brust.

„Müssen wir eigentlich immer streiten, wenn wir uns sehen?", fragte Beomgyu verzweifelt und ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. „Können wir nicht auch mal wie normale Menschen miteinander reden?"

„Es ist deine Schuld, dass wir uns ständig streiten. Würdest du aufhören, mit anderen Frauen abzuhängen, müsste ich mich wesentlich weniger aufregen", kam es arrogant von Yejin. „Sarang zum Beispiel... unsympathisches Weib. Wie kann die ihren Freund so lange halten? Sicher liebt er sie nur wegen ihren verhältnismäßig großen Brüsten"

„Bist du fertig?", fragte Beomgyu genervt.

„Mit was?"

„Damit all meine Freunde schlecht zu machen, obwohl du sie kaum kennst", sagte Beomgyu. „Du hast Dajeong eine Emo Tusse genannt, wo ich wirklich hoffen muss, dass sie das nicht gehört hat. Leider habe ich vergessen mich zu muten"

„Schadet doch nicht, wenn sie das hört", unterbrach Yejin, doch Beomgyu sprach weiter: „Dann reduzierst du Sarang auf ihre Brüste. Sie ist ein wundervoller Mensch und eine sehr gute Freundin von mir. Ich kenne sie seit Jahren. Ich beende doch nicht meine Freundschaft mit ihr, nur weil du sie als Bedrohung siehst. Sie liebt Taehyun und niemanden sonst. Und zu guter letzt, denkst du, Taehyun wäre einer dieser doofen Sportlertypen, die nichts außer Brüste im Kopf haben. Er liebt Sarang so aufrichtig, wie ich das selten bei jemanden gesehen habe bisher. Er würde für sie sogar seinen Traum, Idol zu werden, aufgeben. Beide sind eine der Klassenbesten, also sind beide wesentlich mehr, als du denkst. Hinter Sarang steckt mehr als nur ein Mädel mit kurviger Figur und Taehyun ist zwar Kickboxer und Sportler, aber er hat extrem viel im Köpfchen. Und im Herzen"

Hach, ich wünschte, ich wäre dabei gewesen, als Beomgyu solche Lobenshymnen über mich und Taehyun äußerte. Und noch besser hätte mir Yejins Gesichtsausdruck gefallen.

Yejin sah ihren Freund genervt an. „Bist du jetzt fertig?"

„Nein, noch eine Sache", sagte Beomgyu ernst und erhob seine Stimme. „Ich kenne den Großteil meiner Freunde seit Jahren und sie sind immer für mich da gewesen, auch wenn mein Vater wieder ein Arschloch war. Ich wusste, ich kann jeder Zeit zu ihnen. Sie sind mein Rückgrat. Sie geben mir Kraft. Ich liebe dich, Yejin, aber ich würde niemals meine Freunde verlassen, nur für dich"

„Tz, du bist so ein Arsch", kommentierte Yejin. „Wenn du das so siehst, kannst du mich mal. Ich verpiss mich"

„Mach das", kam es leise von Beomgyu.

Yejin sah ihn noch einmal missbillig an, warf ihre langen, schwarzen Haare über die Schulter und verließ Beomgyus Zimmer mit einem lauten Zuknallen der Tür. Yeonjun und Soobin, die immer noch vor dem Fernseher saßen, zuckten zusammen. Als eine wütende Yejin an ihnen vorbei stiefelte und sie nicht mal kurz beachtete, war beiden klar, dass sich Beomgyu und sie extrem gefetzt hatten. Sie sahen einander an und seufzten.

„Ich geh mal zu ihm und schaue, ob alles in Ordnung ist", sagte Soobin und stand auf. Yeonjun nickte ihm zu.

Also ehrlich, wohin sollte diese Beziehung noch führen?

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