Eine Woche später, waren alle Jungs mittlerweile endlich offiziell Trainees unter Big Hit. Alle hatten ihre Verträge unterschrieben und somit hatten sie vor ein paar Tagen ihr Programm starten können. Wenn man so was denn Programm nannte. Egal. Beomgyu und Yejin hatten sich auch wieder versöhnt und ich war mir wirklich nicht sicher, ob ich das gut finden sollte oder nicht. Bei jedem anderen Pärchen wäre ich erleichtert gewesen, aber bei Beomgyu und Yejin bedeutete eine Versöhnung nur noch mehr Kummer für Beomgyu. Und für mich.

Ausgerechnet in der Woche, in der die Jungs ihre Trainee Verträge unterschrieben hatten, veranstaltete unsere Schule einen Tag der offenen Tür. Jede Klasse hatte wochenlang etwas anders vorbereitet. Manche Klassen machten ein eigenes Theaterstück, manche eine Talentshow, manche beteiligten sich eher an organisatorischen und meine, Taehyuns und Kais Klasse hatten eine kleine Kunstausstellung zusammengetragen, weil wir in unserer Klasse einige sehr gute Maler hatten. Unsere Parallelklasse, in die Yujeong ging, hatte hingegen ein Cafe eröffnet. Immer wieder machten Taehyun und ich uns über Kai lustig, wenn er zu Yujeong rüberschielte, die wirklich süß in ihrem Kellnerinnenoutfit aussah.

„Ist sie nicht goldig?", seufzte Kai verliebt, als er in der Türschwelle stand und Yujeong dabei beobachtete, wie sie neue Gäste begrüßte.

„Du kannst auch zu ihr rübergehen und sie abknutschen, wenn dir das hilft", lachte Taehyun.

Kai sah ihn entsetzt an. „Neeein, sie hat doch zu tun" Dann sah er wieder zu Yujeong. „Meint ihr, jemand wird mit ihr flirten?"

„Ganz bestimmt", kam es wie aus der Pistole geschossen von mir.

Nun sah Kai mich entsetzt an und Taehyun seufzte und schüttelte den Kopf.

„Was denn? Ist doch klar, dass nicht nur Kai sie süß finden wird", erklärte ich mich.

„Sarang, du bist nicht sehr hilfreich", verzog Taehyun das Gesicht.

„Wenigstens bei Kai möchte ich ehrlich sein können", schmollte ich.

„Bei wem kannst du denn nicht ehrlich sein?", wunderte sich Kai.

„Egal", winkte ich ab. „Jedenfalls brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich bin mir sicher, falls jemand Yujeong anflirten sollte, wird sie nicht darauf eingehen. Es wird ihr bestimmt eher unangenehm sein und sie wird es dir heute nach der Veranstaltung sagen"

Taehyun, der neben mir stand, nickte. „Ja, das denke ich auch"

Da sah Kai schon wieder viel beruhigter aus und lächelte.

Gerade in diesem Moment betraten Yeonjun, Soobin, Beomgyu, Bora, Seori und Yejin unseren Klassenraum.

„Was steht n ihr da so in der Gegend rum? Solltet ihr nicht arbeiten?", begrüßte uns Yeonjun lachend.

Wir Mädels umarmten uns zur Begrüßung und Bora sah sich verwirrt um. „Wo ist denn Yujeong?"

„Sie ist doch in der Parallelklasse. Nicht in unserer", erklärte ich.

„Ach ja, das hab ich vergessen", schüttelte Bora über sich selbst den Kopf.

Yeonjun sah sie neckisch an. „Na, wirst du langsam alt und vergesslich, oder was?"

Sofort schlug Bora ihm ihren Ellenbogen in die Magengegend und Yeonjun krümmte sich.

Langsam sah sich jeder von ihnen die Bilder an und waren ziemlich beeindruckt. Bei meinem und Kais lachten sie aber. Nun ja, Künstler wurden nicht aus uns. Taehyun hatte keins beigetragen, weil er der Ansicht war, er sei eher der sportliche Typ. Ich fand ihn einfach nur feige.

Nachdem sie bei uns waren, sich mit uns und einigen aus der Klasse unterhalten hatten, gingen sie weiter zu Yujeongs Klasse und deren Cafe. Kai, Taehyun und ich mussten noch ein bisschen hierbleiben und gingen darum nicht mit.

Die Sechs bestaunten gerade die Einrichtung des Klassenzimmers, dass die Klasse extra besonders für das Cafe dekoriert hatten.

„Wow, die Deko sieht wirklich traumhaft aus", staunte Seori. „Wenn das hier ein echtes Cafe wäre, würde ich fast jeden Tag zum Lernen vorbeikommen"

„Ja, es ist wirklich schön geworden", stimmte Soobin zu.

„Meine Klasse und ich haben uns letztes Jahr in unserem Abschlussjahr nicht mehr so viel Mühe gegeben", kam es belustigt von Beomgyu.

Yejin grinste bei seinen Worten.

Bora sah ihn finster an. „Das kann ich mir denken, du fauler Hund"

Als sie dies sagte, kam gerade Yujeong von der Toilette zurück, blieb vor ihnen stehen und begrüßte sie im Cafe. Allerdings wirkte sie anders und redete auch anders. Sonst war sie schüchtern und niedlich, aber von beidem merkte man gar nichts. Außerdem hatte sie eine andere Frisur.

Verwirrt fragte daher Yeonjun: „Hey Yujeong, seit wann hast du denn rot gefärbte, längere Haare und magst den Gothic Style?"

„Was meinst du?", kam es genervt von ihr.

Doch da kam plötzlich die echte Yujeong aus dem Klassenzimmer, sah die Situation und alle sahen sie verwirrt an.

„Hä? Yujeong??", fragte Yeonjun.

„Was bist du denn für einer?", wunderte sich die zweite Yujeong.

Doch die echte Yujeong winkte ab. „Oh nein, nein, kennt ihr sie gar nicht? Das ist Dajeong, meine Zwillingsschwester"

„Ich dachte mir sowas schon. Die Ähnlichkeit ist zu verblüffend", sagte Bora und Soobin fügte lachend hinzu: „Die Schminke, die Haare und das Auftreten sind das Einzige, was sie voneinander unterscheidet"

Kai, der das ganze beobachtet hatte, kam panisch über den Flur gerannt, verbeugte sich mehrfach bei Dajeong und bei der Clique und sagte: „Tut mir total leid. Ich habs die ganze Zeit vergessen zu erzählen, dass Yujeong eine Zwillingsschwester hat. Das tut mir sooo leid"

Soobin, Beomgyu und Yejin begannen an zu lachen und Yeonjun entschuldigte sich ebenfalls peinlich berührt bei Dajeong, Bora schüttelte den Kopf und Seori war einfach nur verwirrt.

„Also ja, sie ist mein Zwilling, aber sie ist ein paar Minuten älter als ich. Ich habe zwei Geschwister und sie ist einer davon", erklärte Yujeong. „Tut mir leid für die Verwirrung"

Dajeong sah jeden missmutig an. Besonders auf ihrer Schwester, Kai und Yeonjun blieb ihr finsterer Blick hängen.

„Das sind also die Freunde, die du gefunden hast?", fragte sie und Yujeong nickte schüchtern. „Na toll. Das scheinen ja richtige Idioten zu sein. Meine Güte. Und Kai, was ist überhaupt mit dir? Ihr seid schon so lange zusammen und hast das immer vergessen? Echt mal. Und was machst du hier?" Sie schob ihn in Richtung unseres Klassenzimmers. „Geh gefälligst wieder zu eurer Kunstausstellung"

Kai verbeugte sich erneut vor Dajeong. „Tut mir leid, Dajeong" Mit diesen Worten ging er zurück in unsere Klasse.

Dann wandte sie sich wieder ihrem Zwilling zu. „Ich bin ja froh, dass du endlich Freunde gefunden hast, aber konntest du dir nicht klügere Freunde suchen? Außerdem sind sie doch Trainees, oder? Von so was halte ich nichts"

„Aber Dajeong, nicht alle von ihnen sind Trainees", sagte Yujeong und zeigte auf Bora. „Bora ist zum Beispiel Krankenschwester und rettet jeden Tag Leben" Bora war überrascht über diese Erklärung, freute sich aber darüber. Anschließend zeigte Yujeong auf Seori. „Und Seori studiert Finanzmanagement. Also auch was anständiges" Als letztes zeigte sie auf Yejin. „Und Yejin studiert... ähm... was studierst du nochmal?"

„Jura", lächelte Yejin.

„Genau. Und Yejin studiert Jura. Das ist auch anständig"

Dajeong seufzte und schüttelte den Kopf. „Ist ja schon gut. Ich freu mich ja für dich. Wollt ihr jetzt ins Cafe?"

„Oh ja, viele aus unserer Klasse haben ganz leckere Sachen gebacken", freute sich Yujeong. „Dajeong und ich haben besondere Dinkelkekse gebacken"

„Na dann, probieren wir die doch gerne", freute sich auch Beomgyu und ging als erster in den Raum.

Yujeong brachte sie zu einem Tisch, gab jedem von ihnen die Menükarte und eilte wieder fort, weil ein anderer Tisch sie rief.

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Ich habe das Kapitel literally innerhalb einer Stunde geschrieben und dann auch noch in Eile, weil ich danach noch wo hin wollte xD Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel trotzdem. Die Idee für einen Tag der offenen Tür ist mir mal beim Knödelbrot würfeln in der Arbeit eingefallen 😊 Und könnt ihr erraten, nach welchem Idol ich Yujeongs Zwillingsschwester benannt habe? ^^