Eight: Which side are you on?

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Dein achtzehnjähriges Ich ist wirklich, wirklich angepisst. Ohne zu Klopfen gehst du in Hoseoks Zimmer.

"Hoseok!", rufst du und siehst ihn an mit einem Feuer in deinen Augen, wie er es vielleicht noch nie gesehen hat. Er ist gerade dabei, sich sein Hemd zuzuknöpfen und er mustert dich einfach von oben bis unten.

Sein Blick lässt sich irgendwie nervös werden. Du bist nicht rüber gekommen, damit er dich auscheckt. "Du siehst schön aus", sagt er und zieht sich eine Anzugweste über. Du wirst leicht verlegen, denn den Satz hattest du hören wollen, wenn auch eher von deinem festen Freund. Dem hast du ein Bild geschickt von deinem Outfit und er hat zurück geschrieben, dass das so ginge.

"Danke", sagst du hastig. "Was ist los?", fragt er dann und tritt nachdenklich ein bisschen an dich ran. Er richtet dir ein paar Haare seiner Hochsteckfrisur. "Jaehoon, der Idiot hat gerade angerufen, er sagt ich soll mit wem anderes zum Ball hin fahren, er kommt dann später nach, er ist beschäftigt... Ich meine was?"

Hoseok gibt nur ein abfälliges Geräusch von sich. "Du hast was besseres verdient, als ihn, aber das sage ich dir ja nicht zum ersten, sondern zum tausendsten Mal." "Und ich gebe es zum tausendsten Mal zurück. Wo ist Yoonja? Müsste sie nicht längst da sein?" Er zuckt mit den Schultern. "Sie kommt immer zu spät." Sie kommt nicht nur immer zu spät, sie ist auch sonst eine ziemliche Bitch und du weißt echt nicht, was sie eigentlich von Hoseok will, denn sie datet normalerweise nur 'coole Typen' die 'beliebt' sind.

Hosoek ist der coolste Typ, den du kennst doch er wird von allen unterschätzt. Du hast ein komisches Gefühl bei der Sache. Zunächst hattest du das nicht, denn er wirkte tatsächlich glücklich mit ihr am Anfang, doch irgendwie scheint sie jetzt zu versuchen, ihn zu ihrem persönlichen Hündchen zu formen. Doch er wäre nicht er, wenn er sich das bieten lassen würde, also kriselte es in letzter Zeit sehr. Wenn sie darauf aus war, ein Experiment aus ihm zu machen, dann sollte sie sich endlich verpissen.

Er zieht sich das Jackett über und du richtest ihm seinen Kragen. Du bist schon wieder etwas besser drauf, allein, weil er in deiner Nähe ist.

"Sollen wir dich mitnehmen?", fragt er und du zuckst mit den Schultern. "Wenn Yoonja dann nicht ausflippt?", fragst du und er winkt ab. "Ist mir so egal." Es piept und er schaut auf sein Handy. "Sie will abgeholt werden." Er verdreht die Augen. Master of eyeroll Sie wohnt am Ende der Straße, aber herkommen ist nicht.

Du schnaubst nur gutmütig. Okay, dann fahrt ihr halt die Straße runter, nur um wieder zu wenden und zurück zu fahren. Sie ist nicht begeistert als sie dich sieht, steigt in den Wagen und meckert, bis ihr an der Schule seit. Du bereust langsam, überhaupt gekommen zu sein, denn das ist nicht euer Ball, der ist erst nächstes Jahr. Es ist nur der Winterball und im Moment ist die Vorstellung, wieder nach Hause zu gehen, deine Jogginghose anzuziehen, Flauschsocken überzustreifen und dich mit einem Buch und einem warmen Kakao in dein Bett zu kuscheln, deutlich attraktiver als das hier. Erst warst du ja begeistert, als Jaehoon dich gefragt hat, ob ihr zusammen zum Ball gehen wollt. Doch das war schon ein paar Monate her und inzwischen ging er dir die meiste Zeit auf den Zünder.

Wenn er dich nicht mehr mochte, dann sollte er es doch einfach sagen und die Eier haben Schluss zu machen, aber nein, stattdessen ging er mit dir um, wie mit einem Schuhputzlappen.

Während ihr zu Schule fahrt redet Yoonja in einer Tour und beschwert sich darüber, dass sie dich mitnehmen müssen, doch du winkst das innerlich ab. Dein Blick begegnet Hoseoks im Rückspiegel und du lächelst kurz, denn du kannst sehen, dass er sich Sorgen macht. Doch Yoonjas Worte verletzen dich nicht. Sie interessieren dich nicht mal.

Ihr kommt bei dem Ball an und fürs erste trennen sich eure Wege, denn Yoonja will dich absolut nicht in ihrer und Hoseoks Nähe haben. Du wartest, bis dein Freund auftaucht und das tut er auch nach eineinhalb Stunden. Du fragst dich wirklich, wo er bitte gesteckt hat, vor allem, weil er angetrunken zu sein scheint und dafür, dass du 'ganz okay aussiehst' seine Finger nicht bei sich lassen kann. Seufzend hältst du ihn dir vom Leib und nach gefühlt dreißig erfolglosen Versuchen beim Tanzen an deinen Hintern zu kommen, gibt er beleidigt auf und verschwindet.

Du willst einfach nur lachen und Spaß haben, aber er verdirbt deine Laune und du hast nicht mal mehr Lust zu tanzen. Du sitzt irgendwann an einem der Tische und stützt den Kopf auf deine Hand und wartest nur noch, dass dieser schreckliche Abend vorbei geht. Jaehoon ist... irgendwo und du willst gar nicht mehr wissen wo und sobald er nüchtern ist, wirst du noch mal mit ihm reden. Dann siehst du weiter.

Plötzlich legt sich eine Hand sanft auf deinen Rücken und eine andere schleicht sich in dein Gesichtsfeld. Es ist Hoseoks. "Darf ich bitten? Kann doch nicht sein, dass du hier so rumsitzt."

"Wo ist Yoonja?", fragst du irritiert. Er zuckt nur mit den Schultern und hilft dir aufzustehen. "Na komm", sagt er, "du bist zu hübsch, um hier so verlassen Trübsal zu blasen." Obwohl du hohe Schuhe trägst, musst du immer noch ein bisschen zu ihm aufsehen. Wann ist er eigentlich so riesig geworden? Er lässt deine Hand nicht los und ihr geht zur Tanzfläche.

Ein paar Lieder später hast du schon fast vergessen, wie scheiße der Abend gestartet war. Endlich beginnst du ein bisschen Spaß zu haben. Ihr tanzt einfach und habt eine gute Zeit und das ohne, dass deine Begleitung versucht, dich abzufüllen.

Ihr seid gerade völlig am Abdrehen, oder eher du, denn er kann wundervoll tanzen wenn er will und das sieht in einem Anzug noch viel hinreißender aus, als die Musik für einen Moment verstummt. Du lachst und als die Musik plötzlich zu einem ruhigeren Lied wechselt, zuckst du nur mit den Schultern und nimmst die seine Hand, die er dir bereits reicht.

Er zieht dich an sich ran und legt den freien Arm um dich, während du deinen um seinen Nacken legst. Langsam dreht ihr euch im Takt der Musik. Du fühlst dich wohl in seiner Nähe, das war schon immer so gewesen. Hoseok dreht dich einmal um deine eigene Achse und du kicherst leise, ehe er dich wieder an sich ran zieht. Es macht Spaß und du fühlst dich leicht und irgendwie auch geborgen.

Du hättest einfach gleich mit Hoseok her kommen sollen. Er ist wie ein Licht, dass den Weg im Dunkeln beleuchtet und die Schatten weniger gruselig macht. Auf Hosoek kannst du dich verlassen und er ist ein Garant dafür, deine Laune zu verbessern, egal wie schlecht sie ist.

Hoseok bleibt stehen und du siehst wieder zu ihm auf. Er mustert dich mit einem Blick, den du nicht einordnen kannst, doch es ist dir nicht mal unangenehm. Einen Moment lang erwiderst du seinen Blick einfach und dir scheint es als könntest du einfach in dem warmen Braun seiner Augen versinken, darin immer neue Welten entdecken und das ohne dabei je das Gefühl zu verlieren, zuhause zu sein.

Du löst deine Hand aus dem sanften Griff seiner und legst sie an seine Wange. Deine Fingerspitzen kribbeln leicht, als sie die warme Haut deines besten Freundes berühren, doch mit einem Mal ist es vorbei, denn irgendwer zieht ihn weg.

Oh. Jaehoon. Den hast du ja ganz vergessen. "Was soll das du Spast!! Grab gefälligst nicht meine Freundin an!!", lässt er lautstark verlauten und du verdrehst die Augen. "Lass ihn in Ruhe!", braust du dazwischen. Jaehoon scheint noch angetrunkener als vorhin und du merkst nur, wie Hoseok dich halb hinter sich schiebt.

"Ach, besorgt er es dir jetzt, oder was?" Empört schnappst du nach Luft. Hoseok ist dein bester Freund! Als ob du deinen Freund betrügen würdest. Niemals. Schon gar nicht mit deinem Besten Kumpel, den du schon seit du denken kannst kennst. "Dann wäre sie wesentlich besser drauf, denn du bringst es offensichtlich nicht", antwortet Hoseok kühl und du errötest einfach nur noch. Du und Hoseok... unvorstellbar! Oder?

Du hast noch nie daran gedacht. Du weißt auch nicht, ob du den Gedanken zulassen sollst, denn vermutlich würde Hoseok mit einem Schlag attraktiv ohne Ende auf dich wirken und du hast keine Ahnung, ob das eurer Freundschaft gut tun würde.

Wahrscheinlich nicht. Also schiebst du den Gedanken so weit weg, wie es nur geht. Jaehoon macht einen Schritt auf Hoseok zu, der dich noch ein bisschen mehr hinter sich schiebt. Es ist das erste Mal, dass er dich auf diese Weise beschützt und nicht anders herum, aber es fühlt sich gut an. Zu gut, also wandert auch dieser Gedanke ganz weit zurück ins Hinterstübchen.

"Wag es nicht, Jaehoon", zischt du und dein 'Freund' sieht dich zornig an.

"Auf wessen Seite stehst du eigentlich?!", fährt er dich an. Es ist nicht mal so, als wüsstest du nicht, warum du mit ihm zusammen bist, oder warum du dich überhaupt erst in ihn verliebt hast, doch in diesem Moment erkennst du ihn nicht wieder.

"Also gut", sagt Jaehoon, nachdem er keine Antwort erhält und deutet auf Hoseok. "Er oder ich."

"Hoseok", sagt du wie aus der Pistole geschossen und ohne eine Millisekunde zu überlegen. Bedenkzeit hättest du nicht mal gebaucht, wenn deine so genannte Beziehung nicht am Kriseln gewesen wäre. Wer dir ein solches Ultimatum stellt, der kann nur verlieren. Um nichts in der Welt verzichtest du auf Hoseok. Du brauchst ihn so sehr und er dich. Ihr seit wie zwei Teile eines Sets.

Jaehoon rauscht ab und du seufzt. Deine Laune ist natürlich ganz im Eimer, denn irgendwo liebst du Jaehoon ja auch, aber nicht diese Version von ihm. Hoseok nimmt dich in den Arm und du bist dankbar für seine Wärme.

"Lustig", sagt er, aber er klingt nicht erfreut. "Gerade vorhin, hat mich Yoonja vor die gleiche Wahl gestellt."

Und er ist immer noch hier.

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