7. Kapitel

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"Was?! Du standest einfach so da oder was?!" Leicht hysterisch werfe ich die Hände in die Luft. Das war jetzt eindeutig zu viel für mich! Ist das ein Scherz? "Ich glaube, ich sollte lieber...", setzt er nach einer Weile an, beendet den Satz aber nicht. "Gehen?", frage ich, weil ich es nicht als Aussage in den Raum stellen will. "Ja." Und schon steht er auf.

"Warte mal!" Im Türrahmen bleibt der Grünäugige stehen. "Stimmt das wirklich?" "Wieso sollte ich lügen? Um dein Vertrauen zu gewinnen und dich auszurauben?" Er scheint Gedanken lesen zu können. "Das habe ich nicht nötig, schon gar nicht bei dir!" Autsch, das hat gesessen. "Oh, ja klar.", sage ich leise und leider hört man meiner Stimme an, dass ich gekränkt bin. "T - Tut mir leid. Ich -" Er kommt auf mich zu und streckt einen Arm nach mir aus. "Nein! Nein, ist schon gut!" Abwehrend hebe ich die Hände. "Aber es kommt mir nur recht komisch vor, wenn du mir so sagst, dass du gar nichts mehr weißt!"

Mein Besucher steht wieder an der Tür mit dem Rücken zu mir. "Ich weiß, dass du mir nicht glaubst. Nicht glauben kannst." Ich höre den Schmerz und die Verzweiflung in seiner Stimme. Er dreht sich zu mir, sieht auf und unter seiner Kapuze sehe ich nun deutlich braune Locken. "Ich habe, glaube ich, schon ein paar Leute gefragt, ob sie mir helfen können. Und sie haben mich jedesmal für verrückt erklärt, wollten die Polizei rufen, mich erschießen..." Vielleicht war er das auch: verrückt. "Als ich dich an der Kasse gesehen habe... ich weiß nicht, ich dachte, ich könnte dir vertrauen. Ach, keine Ahnung!" Verzweifelt fährt er sich durchs Gesicht.

"Okay. Ich glaube dir jetzt einfach mal, dass du mich nicht anlügst. Solche Verzweiflung kann man meiner Meinung nach schlecht spielen." Meine Stimme klingt gereizt, meine Hände schwitzen und als ich langsam Schritt für Schritt auf den jungen Mann zu gehe, kommt mir mein Wohnzimmer plötzlich so klein vor. "Ähm... kannst du dich an deine Kindheit erinnern? Ich habe schon öfters von so einem Gedächtnisverlust gelesen. Man soll dann immer an alte Erlebnisse und Erinnerungen anknöpfen. Vielleicht klappt das ja." "Ich... ICH WEIß VERDAMMT NOCHMAL NICHTS! NICHTS! AAHHHH!" Erschrocken weiche ich einen Schritt zurück. Kurz bekomme ich wieder Angst, sehe dann aber, wie Tränen über die Wangen meines Gegenübers laufen. Immer mehr. Seine Schultern beben und ein lauter Schluchzer verlässt seine Kehle.

"Hey.", flüstere ich und gehe wieder auf ihn zu, bis ich vor ihm stehe und streiche sanft über seinen Oberarm. Kurz zuckt er vor der Berührung zurück, wispert dann aber mit erstickter, rauer Stimme: "Tut mir leid. Ich wollte nicht laut werden." Ich sehe zu ihm hoch, versuche in sein Gesicht zu blicken, erkenne aber immer noch nichts, da der Schatten der Kapute sein Gesicht bedeckt. Von seinem Kinn tropfen Tränen auf den Boden und auf seine Jacke. "Ich kann einfach nicht mehr. Ich weiß ja noch nicht mal, welcher Tag oder welches Jahr wir haben! Es ist, als wäre in meinem Kopf ein riesiges, schwarzes Loch und nichts ist mehr da...", erzählt er schnell, fügt dann noch leise hinzu: "Ich habe Angst."

Das treib mir die Tränen in die Augen. Ich weiß nicht, wie es passiert ist, aber ich umarme ihn fest und wiege ihn sachte hin und her. Ist er auf mich zu gekommen oder war ich diejenige, die zu ihm gegangen ist? Ist ja nicht so wichtig, denke ich. "Aber jedes Loch kann man wieder füllen, wieder reparieren.", flüstere ich in sein Ohr.

Er hat sein Kinn auf meine Schulter gelegt und seine Haare kitzeln an meiner Nase. Er weint herzzerreißend und krallt sich in meinen Pullover. Ich glaube, Minuten vergehen, bis er sich langsam löst und wieder aufrecht vor mir steht. Schniefend sieht er zu mir runter und ohne lange zu überlegen, streiche ich ihm mit beiden Händen die Kapuze vom Kopf.

Erschrocken reiße ich die Augen weit auf und weiche wieder zurück. Vor mir seht ein sehr gut aussehender junger Mann. Braune, gelockte Haare, die ziemlich lang sind, rahmen sein Gesicht. Sein Gesicht... es ist makellos und er hat markante Gesichtszüge, eine breite Nase mit großen Nasenlöchern, der Mund ist ebenfalls groß, doch die Lippen schmal. Sie sehen unglaublich weich aus... Seine Augenbrauen liegen perfekt über seinen grünen Augen. Er sieht perfekt aus. Dieses Grün hält mich für einen kurzen Moment gefangen. 

Ich stehe nur vor ihm und starre ihn an. Dann erwache ich langsam aus meiner Starre und schlage mir die Hand vor den Mund, ziehe scharf die Luft ein und sage: "Harry?" "Was?" Er sieht mich verwirrt an. "Oh - mein - Gott!" Ich zittere am ganzen Körper, mir ist heiß und kalt zu gleich und ich fühle mich so, als würde ich gleich zusammenbrechen. Diese 'Ausraster' sollte ich wirklich langsam in den Griff bekommen!

Ich gehe immer weiter zurück, bis ich die Sofakante in meinen Kniekehlen spüre und mich in das Polster sinken lasse. Meine Hände zittern so stark, dass ich sie in den Stoff des Sofas kralle.

"Was ist denn los?" Ich scheine wohl komisch oder lustig auszusehen, denn er lächelt, beziehungsweise grinst leicht. Und diese unverwechselbaren Grübchen kommen zum Vorschein. "Du bist es.", sage ich so leise, dass ich es selbst fast nicht höre. Er scheint es gehört zu haben. "Wer bin ich?" "H - Harry." In seinen Augen kommt etwas zum Vorschein, dass ich nicht deuten kann.

"Harry?", fragt er und verzieht das Gesicht zu einer komischen Grimasse. "Ja. Ja! Irgendwas war da, ist da! Oh Gott, ja! Ich - ICH HEIßE HARRY! Harry... Harry. Harry." Immer und immer wieder wiederholt er seinen Namen. Wie eine Mantra. Wie etwas, dass er nie, nie wieder vergessen darf. Wie etwas unglaublich wertvolles.
Nach einiger Zeit unterbreche ich ihn und spreche seinen ganzen Namen aus: "Harold Edward Styles. Genannt Harry Styles." Ein überglückliches Lächeln ist auf seinem Gesicht erschienen. "Das kann nicht sein!" Meine Stimme hört sich fremd an, hysterisch, völlig aufgelöst. "Du bist tot! Du musst tot sein! Dein Flugzeug ist abgestürzt! Du - Sie - Wir - aber, aber..." Ich werde immer lauter und verwirrter. Das glückliche Lächeln ist von Harrys Gesicht verschwunden. Er sieht mich entgeistert an. Aber wie würde man schon gucken, wenn jemand wild fremdes einem mitteilt, dass man tot sein sollte. Das kann doch alles nicht wahr sein!


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Song: James Bay - Hold Back The River

Und? Was sagt ihr?
Den Song finde ich voll schön ^^ & passend zum Kapitel... 
Danke für die Votes, ich freue mich immer riesig :)
Schreibt ihr auch so viele Arbeiten vor den bevorstehenden Ferien? Und Mathe wieder! :c Mir wird das zu viel -.-' na ja da müssen wir durch.
Votet & Kommentiert schön ^^
Also bis bald
Lots of Love
xx

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