Zuhause

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Eine Geschichte für den Adventskalender von @JSM1294 .

Die erste Schneeflocke fällt zu Boden. Kaum hat sie den Boden berührt, löst sie sich auch schon wieder auf. Auch die darauffolgenden, bleiben nicht lange bestehen. Aber langsam, ganz langsam bildet sich eine feine weiße Schicht auf dem Boden. Unberührt und unschuldig liegt sie da. Wie ein unbeschriebenes Blatt Papier oder ein Kind, dass gerade erst das Licht der Welt erblickt hat und noch nichts von der Grausamkeit dieser Welt weiß. Langsam setzt Madeline einen Fuß auf die feine Puderzuckerschicht und zerstört die Unschuld des Momentes. Sie streckt ihre Hand aus, versucht die Schneeflocken zu fangen, aber sie zerschmelzen in ihren zarten Händen. Je mehr man etwas versucht zu halten, desto schneller scheint es einem zu entgleiten. Sie lässt ihren Kopf in den Nacken fallen und breitet ihre Arme weit aus. Fasziniert starrt sie in die Wolken und versucht ihnen das Geheimnis dieses Schneewunders zu entlocken. Sie blinzelt, um die Schneeflocken aus ihren Augen zu vertreiben. Plötzlich trifft sie etwas am Kopf und zerstört die Idylle. Sie dreht den Kopf zur Seite und entdeckt ihren Nachbarn Ryan, der sie frech angrinst. Wie ein Junge der gerade einen Keks geklaut hat, schießt es ihr durch den Kopf. Auch auf ihrem Gesicht, breitet sich jetzt ein Grinsen aus. Mit einer schnellen Bewegung hebt sie eine Handvoll Schnee auf und formt einen Ball. Denk ja nicht, dass du damit ungeschoren davon kommst, ruft sie lachend. Schnell entsteht eine Schneeballschlacht zwischen ihnen. Schließlich hebt Ryan lachend die Hände. Ok, ich gebe auf. Gegen deine Treffsicherheit, komme ich nicht an, sagt er ironisch, mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht. Empört schaut Madeline ihn anNa warte, ich zeige dir gleich wie treffsicher ich bin , droht sie ihm. Dieses Mal landet die Handvoll Schnee direkt unter Ryan's Winterpulli. Er zuckt zusammen und sein Blick verdunkelt sich leicht. Lauf, Formen seine Lippen lautlos. Ein Oh oh entfährt Madeline, bevor sie einen Schritt zur Seite macht und dann herumwirbelt. Der Schnee knirscht unter ihren Füßen und sie merkt, wie Ryan immer näher kommt. Kichern schlägt sie einen Haken, doch kurz darauf holt er sie bereits ein. Sie quietscht und versucht sich aus seinen starken Armen zu befreien, doch sein Griff ist fest und unnachgiebig, so dass sie bald jede Gegenwehr einstellt. So, was machen wir jetzt mit dir?, raunt er gegen ihren Nacken. Sein warmer Atem an ihrem Hals, lässt eine Gänsehaut über ihren Körper wandern. Ähm, mich freilassen?, fragt sie kleinlaut. Und was kriege ich dafür?, fragt er leise, während er kleine Kreise auf ihrem Handgelenk zeichnet. Wie wär's mit einer heißen Schokolade und selbstgebackenen Keksen?, schlägt Madeline vor. Na gut, willigt Ryan ein und lässt sie los. Ein Gefühl der Leere erfasst sie und ihr wird kalt. Diesen Umstand geflissentlich ignorierend, dreht sie sich um und sie gehen gemeinsam in ihr Haus. Ich gehe mich noch kurz umziehen. Du kannst dich ruhig schon mal auf's Sofa vor den Kamin setzen". Sie geht hoch ins Schlafzimmer und erhascht dabei einen Blick in den Spiegel. Ihre Wangen sind rot und ihre Augen strahlen. Mit eiskalten Fingern schlüpft sie in bequemere Klamotten und geht dann nach unten in die Küche, um die versprochene heiße Schokolade zu machen. Kurz darauf sitzen sie beide gemeinsam mit einer heißen Schokolade in der Hand und den Keksen zwischen sich vor dem Kamin. Leise knistert das Feuer und untermalt das friedliche Schweigen der beiden. Woher stammt die Narbe auf deinem Handgelenk?, unterbricht Ryan schließlich die Stille und zeichnet erneut kleine Kreise auf ihrem Handgelenk. Sie senkt den Kopf. Aus schlechten Zeiten, sagt sie leise, fast tonlos. Plötzlich spürt sie eine Hand unter ihrem Kinn, deren leichter Druck sie aufblicken lässt. Sein Blick ist eindringlich und fesselt den ihren. Was für Zeiten?, haucht er. Sie möchte nach unten blicken, doch die Hand unter ihren Kinn, zwingt sie dazu, nicht nach unten zu sehen. Heiser flüstert sie: Dunkle Zeiten. Zeiten des Selbsthasses und der Verzweiflung. Zeiten des Aufgebens, Zeiten des Ertrinkens. Zeiten des Mobbings". Seine Augen hatten sich bei jedem Satz von ihr merklich verdunkelt und seine linke Hand hatte er zur Faust geballt. Doch dann sieht er sie an und etwas weicheres tritt in seine Augen. Lass dir niemals einreden dass du wertlos, anders oder schlecht bist, denn das stimmt nicht. Du bist wundervoll, so wie du bist und jeder der was anderes behauptet, hat keine Augen im Kopf. Der Mann, der einmal jeden Tag neben dir aufwachen und einschlafen darf, ist der glücklichste Mann auf Erden. Madeline schließt die Augen aus denen schon die ersten Tränen drängen und versucht die Erinnerung zu verdrängen, doch es geht nicht. Gehetzt schleicht sie den Weg von der Schule nach Hause entlang. Hoffentlich lauert ihr hier nicht irgendjemand auf. Wo willst du denn so schnell hin?, fragt eine Stimme hinter ihr. Sie schluckt und dreht sich um. Da auf dem Weg steht Laura und grinst sie gehässig an. Na sag schon. Hat sich endlich einer der obdachlosen Penner erbarmt deinen Freund zu spielen? Nee das kann nicht sein, selbst für die bist du zu hässlich, gackert sie. Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?, setzt sie erneut an Kein Wunder bei dem Anblick der sich dir jeden Tag im Spiegel zeigt, würde ich auch kein Wort mehr rauskriegen. Auch wenn ihre Worte einen gewissen Widerspruch in sich tragen, tut es weh. Blitzschnell dreht sie sich um und läuft davon. Sie möchte einfach nur an einen Ort, wo sie ihre Ruhe findet. Also auch nicht nach Hause, denn ihre Stiefmutter hat auch nicht mehr als Beleidigungen für sie übrig...

Benommen landet Madeline wieder in der Gegenwart, in der ihr bereits Sturzbäche über die Wangen laufen. Das sagst du nur so. Kein Mann wird mich jemals attraktiv...

Sie wird mitten im Satz von Ryan unterbrochen, der sie einfach küsst. Sanft liegen seine Lippen auf ihren und lassen kleine Weihnachtselfen in ihrem Bauch eine Party veranstalten. Ein warmes Gefühl breitet sich in ihrem Magen aus. Ryan löst sich von ihr und sagt mit eindringlicher Stimme: Das ist kompletter Bullshit. Du bist wunderschön Maddie und ich weiß nicht wie man auf die Idee kommen kann, dass es nicht so ist. Warm ruht seine Hand auf ihrer Hüfte. Zuhause!, schießt es ihr durch den Kopf. Endlich, seit dem Tod ihrer Mutter, hat sie jemanden gefunden, der ihr das Gefühl von zu Hause vermitteln kann...

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro