Kapitel 2. Putzen lernen und Kinder beruhigen, Dezember 1988

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Kapitel 2. Putzen lernen und Kinder beruhigen

Jim P.O.V.

Ich hatte Freddie eine Weile alleine gelassen und mir vorgenommen ein paar der Möbel zu putzen. Das ganze Haus stank nach Katzen-Urin. Nicht sehr appetitlich wenn man grade etwas aß oder einfach mal entspannen wollte. Ich überlegte. Es war irgendwie sehr ruhig. ZU ruhig. Ich lief ins Wohnzimmer zurück. Dort war keine Spur mehr von Freddie. Etwas verwirrt sah ich mich um. "Freddie?" fragte ich mit etwas lauterer Stimme. Ich suchte ihn daraufhin im ganzen unterem Stockwerk. Als ich ihn dort nicht fand, ging ich in unser Schlafzimmer, welches sich im 1. Stock befand. Dort erschrak ich als ich ihn auf dem Boden liegen sah. "Fred?" ich hockte mich zu ihm und wollte an ihm rütteln. Doch dann bemerkte ich sein gleichmäßiges Schnarchen. Ich atmete aus und meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. "Mein Freddie" flüsterte ich und legte mich neben ihn. Als ich meine Hand auf seine Wange legte, begann er zu lächeln. "Mein Jim" murmelt er und grinste. "Du bist also wach?", merkte ich an und grinste, innerlich erleichtert. Er sah mich mit seinen wunderschönen, braunen Augen an und nickte. "Der Boden ist kein guter Schlafplatz" behauptete er. "Dann leg dich ins Bett?" schlug ich leicht lachend vor. Er schwieg kurz und sah hinter sich, zum Bett. "Nein... das stinkt nach Katzenpisse", erklärte er und sah an die Decke. Ich seufzte. "Kannst du es nicht einfach mal sauber machen. Und jetzt komm mir nicht wieder mit 'Das kannst du besser als ich'. Darum geht's nicht. Du bist einfach nur zu Faul", ich wollte ihn nie anschreien. Doch sein kindisches Verhalten musste so langsam ein Ende haben. "Jim, Darling. Hör auf die Drama-Queen zu spielen. Das ist meine Aufgabe", er setzte sich auf und erhob sich. Ich tat es ihm gleich und sah ihn an. "Nein. Du hörst jetzt auf dich zu verhalten als wärst du ein 14 Jähriges Pubertier." sagte ich nun etwas strenger. Normalerweise konnte ich ihn nicht anschnauzen. Dafür liebte ich ihn einfach zu sehr. Doch die Leute die mir sagten, ich solle mich nicht s o viel rumschubsen lassen hatten wohl Recht behalten. Ich zog ihn mit zu dem kleinsten Raum dieses Hauses. Der Putzkammer, in der ich alles aufbewahrte was ich brauchte um das Haus sauber zu halten. Ich drückte ihm das passende Putzmittel und einen Lappen in die Hand. Dann ging ich mit ihm ins Schlafzimmer zurück und deutete auf den Fleck. "Da sprühst du jetzt ein paar mal drauf. Dann schrubbst du es mit dem Lappen weg. Es ist nicht schwer, Freddie" sagte ich etwas angespannt und verschränkte die Arme. Er sah überfordert auf die Gegenstände in seiner Hand. "Du wirst ja wohl irgendwann mal deiner Mutter geholfen haben" vermutete ich. Er schüttelte den Kopf. "Nein. Sie wollte alles alleine machen. Weil es sonst nicht gut werden würde" meinte Freddie. Na da hatte er also seinen Perfektionismus her. "Mach einfach was ich dir gesagt habe", seufzte ich. Er sah auf das Bett und sprühte das Mittel vorsichtig drauf. Dann sah er mich noch mal an. Ich nickte nur zum Bett. Dann nahm er den Lappen und begann das bett abzuschrubben. Dabei verzog er das Gesicht. "Es stinkt", beschwerte er sich. Ich sah ihm dabei zu. "Tja, damit habe ich mich jetzt lange genug rumgeschlagen. Es sind deine Tiere, also wirst du das auch sauber machen", meinte ich bestimmend und musterte ihn. Zumindest so lange wie du noch kannst fügte ich in Gedanken hinzu. Ich wollte ihn keineswegs überlasten, doch ein paar mal Möbel Putzen ist keine Arbeit. Immerhin kann er auch noch wie ein tollwütiger Pudel auf der Bühne rumhüpfen. "Und wehe es ist nicht sauber wenn ich zurück komme", ich machte Anstalten zu gehen doch bemerkte schnell dass Freddie aufstand und nach meiner Hand griff. Ich sah ihn an. "Was ist?" fragte ich nur. Er grinste leicht. "Ich mag es wenn du so bist" er sah mir in die Augen. "Und ich mag es wenn unser Bett nicht nach Katzen-Urin riecht. Also mach weiter" ich ging runter. Ich wollte ihn eigentlich nicht alleine lassen. Aber wie bereits gedanklich erwähnt, er muss es lernen. Mit 42 Jahren sollte er das. Unten angekommen seufzte ich genervt auf. Wenn ich auch nur daran dachte, dass ich ihn morgen hier allein lassen würde wenn ich zur Arbeit ginge. Ich sorgte mich jetzt schon um das ganze Haus. Aber ich musste meine Arbeit weiter machen. Sie lenkte mich von all dem Stress hier ab.

Mary Austin P.O.V.

Ich saß auf meinem Bett und schaute aus dem Fenster, hoch in Freddies Zimmer. Seid 3 Tagen hatte er sich nicht gemeldet. Normalerweise wäre das kein Problem, doch es war Freddie der sich nicht meldete. Sonst hatte er jeden Tag angerufen und kam auch ab und zu vorbei. Doch jetzt war alles still. Nicht mal die Vorhänge im Zimmer waren aufgezogen. Ich wollte rüber gehen, doch bedachte es noch einmal. Wenn er jetzt schlief? Oder grade lieber allein sein wollte? Jim sah ich Tag ein Tag aus das Haus verlassen. Morgens konnten wir manchmal noch reden. Von dem Schreien eines Kindes wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Manchmal würde ich meinem Sohn am liebsten ein Kissen vors Gesicht drücken damit er endlich die Klappe hielt. Wenn ich dann bemerkte, dass das keine gute Idee war, wünschte ich Freddie würde rüber kommen um ihn in den Schlaf zu singen. 2 mal hatte er es in nicht mal 2 Minuten geschafft den kleinen Jacobe zum schlafen zu bringen. Aufnahmen hatten da keine Chance. Es musste echt sein. Mary Austin. Du nimmst jetzt dein Kind, und gehst da rüber. Dafür wohnst du schließlich hier. Sprach ich mir selber zu und ging zu Jacobe. Ich trug ihn hoch und wiegte ihn in meinen Armen doch er schrie einfach weiter. "Ja, ja ich weiß was du willst..." seufzte ich und zog ihn warm an. Ich selber trug jetzt einen Mantel und eine Mütze. Es waren nur ein paar Meter aber es war tierisch kalt draußen. Zusammen mit Jacobe im Arm, stapfte ich durch den Schnee zu dem Haus neben an. Ich atmete durch und klingelte. Es dauerte nicht lange bis die Tür geöffnet wurde und Jim vor mir stand. "Mary", er lächelte. "Komm rein" er machte mir Platz und ich trat sofort ein. Jacobe schrie noch immer weshalb Jim ihn mir abnahm sobald er hörte wie jemand die Treppen runterstampfte. "Bevor Freddie den kleinen noch mit zerquetscht", grinste er bloß und versuchte Jacobe zu beruhigen. Vergeblich. Ich schaute in die Richtung der Treppen und bemerkte Freddie wie er neugierig um die Ecke schaute. "Mary!", rief er erfreut und lief auf mich zu. Seine Arme schlangen sich um mich und drückten mich fest an ihn. Erleichtert darüber, dass er genug Kraft dafür aufbringen konnte, erwiderte ich die Umarmung sofort und lächelte zufrieden.

Eine Stunde später

Ich hatte mich etwas mit Jim unterhalten während Freddie mit Jacobe im Wohnzimmer auf dem Sofa saß. "Ich geh mal nach den beiden sehen" teilte ich Jim mit und ging ins Wohnzimmer. Jacobe lag ganz ruhig in Freddies Armen. Dieser summte leise und sanfte Töne vor sich hin. "Wie machst du das nur? Ich komme mir so unfähig rüber" sagte ich leicht verzweifelt aber froh darüber, dass Jacobe jetzt endlich ruhig war. Freddie lächelte. "Alle Männer lieben meinen Gesang, Liebes", grinste er nur "Und du bist nicht unfähig. Er ist nur genauso stur wie du" merkte er an als ich mich neben ihn setzte. Ich versuchte ein Lächeln. "Ich bin so froh dass du hier bist Mary... ich habe dich nicht mehr angerufen. Es tut mir so leid" sagte er bedauernd und blinzelte mich an. "Es ist schon okay... ich habe mir nur Sorgen gemacht" erklärte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Ist David denn nicht Zuhause?" fragte er dann. "Nein, er ist arbeiten. Für eine Woche", ich war grade einfach nur froh nicht alleine zu sein. Ich verstand Freddie nun. Als er mich früher jeden Tag anrief, hatte es irgendwann schrecklich genervt. Doch es fehlte mir als er es nicht mehr so häufig tat. Vor allem dann, wenn David mal wieder weg war. Vor kurzem sprach Jim mit mir darüber, dass er glaubte es gäbe Momente, in denen es Freddie richtig schlecht ging. Wenn er einfach umkippte, oder vieles vergas. Er meinte, dass Freddie ihn sogar schon sehr oft angemault hatte. Aber ich wusste, dass das nicht an der Krankheit lag. Auch wenn Jim es zu verdrängen schien. Er wurde von Freddie rumgeschubst. Aber grade dann, wenn es Freddie so schlecht ging, wollte ich so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen. Aber ich wollte auch nicht, dass ich Jim vorgezogen werde. Er war eine so wichtige Person für Freddie. Auch wenn das nicht immer den Anschein hatte. Jedes mal wenn er über Jim sprach, leuchteten seine Augen und er könnte stundenlang weiter sprechen. Er spielte manchmal sogar mit seinen Händen welche zitterten. Wahrscheinlich vor Aufregung. Sie machten sich gegenseitig so Glücklich. Auch wenn Freddie es nicht immer zugeben wollte. Und das freute mich so sehr für ihn. Vor allem nach dem was mit Paul Prenter gewesen war. "Dann wirst du auf jeden Fall so oft zu uns kommen wie du willst. Du sollst doch nicht allein sein", bestimmte Freddie dann und musterte Jacobe. "Er sieht aus wie du", merkte er an. Ich lächelte leicht. "Woran das nur liegt?", fragte ich ironisch und grinste. Auch Freddie schmunzelte was mir etwas die Sorgen nahm. "Aber ich meine es ernst. Wenn du dich allein fühlst, kommst du her", sagte er bestimmend. "Ich will dich nicht wecken wenn du schläfst" versuchte ich ihm zu erklären. Aber wohl eher war es die Angst ihn tot aufzufinden das, was mich davon abhielt. "Ich würde für dich immer aufstehen" sagte er und kaute leicht auf seiner Unterlippe herum, was seine Zähne noch mehr zum Vorschein brachte. "Ich auch" erwiderte ich und sah ihn an. Dann stand ich langsam auf. Auch Freddie erhob sich und gab mir Jacobe in die Arme. "Ich sollte ihn jetzt ins Bett bringen und mich ausruhen", teilte ich ihm mit. Er nickte verständnisvoll und brachte mich zur Tür. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ ich das Haus. Jetzt war alles gesagt. Es brauchte niemand mehr zu sprechen. Das wussten wir beide. 

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