.ೃ࿐ Februar ❄️❄️

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng


Eine Woche später warf ich meine selbstauferlegte Zurückhaltung über Bord und rief Beomgyu an, weil ich seit Tagen nichts von ihm gehört hatte. Kaum hatte ich ihn in der Leitung, wusste ich auch wieso, denn seine Stimme war so heiser, dass er kaum zu verstehen war.

„Boa ist seit dieser Woche probeweise in einer Krabbelgruppe", erklärte er krächzend zwischen Hustenanfall und Niesattacke. „Entschuldige ... Sie hat mich sowas von niedergestreckt."

„Mist. Das tut mir leid", murmelte ich und runzelte die Stirn. „Brauchst du irgendwas? Soll ich ..."

„Nein, alles gut", unterbrach mich Beomgyu. „Ich bin versorgt."

Wirklich weiter quatschen konnten wir auch nicht, weil man hören konnte, wie sehr ihn das anstrengte, also wünschte ich ihm nur eine gute Besserung und schickte ihn wieder ins Bett. Zufrieden war ich damit nicht und so drehte ich eine Weile mein Handy in den Fingern, bevor ich doch einen Entschluss fasste und aufsprang.

Wiederum gut eine Stunde später stand ich vor seiner Tür, klopfte, in meiner anderen Hand hielt ich ein Carepaket.

Dieses Mal hörte man keinen Fernseher, dafür quengelte wohl Boa herum, dann waren schwere Schritte zu vernehmen und die Kette der Tür wurde entfernt. Was mir dann schließlich öffnete, war die blasse, geisterhafte Version von Beomgyu und es tat mir schon wieder leid, ihn überhaupt aus dem Bett gesprengt zu haben.

Mit einem müden Seufzen sank er gegen den Türrahmen und schloss die Augen. „Was machst du denn hier?", flüsterte er dabei fast tonlos.

„Ich ... wollte nur nach dir sehen."

„Aber-"

„Geh einfach wieder rein." Ich schob ihn behutsam an der Schulter an und trat über die Schwelle.

„Du wirst bloß krank."

„Ich werde nicht krank."

„Das hab ich auch gesagt", krächzte er. „Aber diese kleine, fiese Bazillenschleuder ...", seine Hand strich über Boas Haarschopf, „...hat mich komplett ausgeknockt."

„Ja, ja. Ich bin unkaputtbar und jetzt hör auf zu reden. Ab ins Bett."

Brummend aber durchaus gehorsam schlurfte Beomgyu vor mir her, kroch beinahe auf allen Vieren wieder zurück auf das kleine Sofa, auf dem er wohl gelegen hatte und ließ sich mit einem schweren Seufzen zurück in das Kissen fallen. Er tastete unbeholfen nach seiner Decke, also stellte ich meine Tasche vorerst ab und half ihm.

Erschöpft, aber mit einem vagen Grinsen griff er die Decke, die ich ihm hinhielt und zog sie höher, sodass er fast darunter verschwand.

„Ist dir kalt?"

Auch heute trug er Jogginghosen und einen übergroßen Pulli, dazu jedoch noch einen Schal, den er mehrmals um den Hals geschlungen hatte. Seine Haare waren ein wüster Haufen wilder Strähnen.

„Mmmh. Geht. Ich habe Kopfschmerzen."

„Hast du Tee?"

„Mhm." Er nickte auf die Tasse auf dem Beistelltisch, ich hob sie an, sie war leer.

„Okay, also ... Du bleibst liegen, ich mach dir Tee. Einverstanden?"

Beomgyu lachte leise. „Okay, aber ... du musst das nicht tun, hm? Meine Mom ist Krankenschwester, ich bin also-"

„Aber sie ist nicht hier, oder?", unterbrach ich ihn und schaltete den Wasserkocher ein.

„Nein."

„Siehst du." Ich schnappte meine Tasche und packte aus. „Hast du schon was gegessen?"

„Kein Hunger."

„Also nein." Ich packte die mitgebrachte Box in die Mikrowelle und wärmte das Essen auf. Schon hockte Beomgyu schnüffelnd wieder aufrecht.

„Was ist das? Hast du mir Essen mitgebracht?"

„Suppe", korrigierte ich, drehte mich um und sah ihn breit grinsen. „Hör auf so zu grinsen. Die macht meine Oma immer und davon gibt es immer eine Notfallration im Haus. Und da wir zu Seollal ohnehin bei meinen Großeltern waren, konnten wir die Notfallration ganz frisch auffüllen. Laut meiner Oma hast du nämlich so gut wie keine Überlebenschance, wenn du nicht mit ihrer Spezialsuppe versorgt bist, wenn du krank wirst. Das einzige Lebenselixier sozusagen, das dich wieder auf die Beine bringt. Also sei lieber froh, dass ich dir rechtzeitig was davon vorbeigebracht habe."

Da grinste er noch mehr.

In der Zwischenzeit war der Wasserkocher fertig und ich goss Tee auf, die Mikrowelle plingte ebenfalls und ich drehte mich wieder zu ihm um. „Schüsseln?"

Stumm wies Beomgyu auf den entsprechenden Schrank und ich füllte eine Suppenschale, die ich ihm brachte.

„Hier." Ich reichte ihm außerdem einen Löffel, den er erst mal ignorierte und lieber gleich aus der Schale trank. „Vorsicht. Heiß – und scharf. Ich glaube das ist jede Menge Ingwer drin."

„Mmh!" Beomgyu schnappte nach Luft, seine Augen waren ganz glasig, aber er grinste immer noch.

„Scharf, ja. Aber lecker, danke."

Ich nickte nur und stellte den Tee vor ihm ab, bevor ich die Decke etwas zusammenschob und mich auf das Ende der Couch quetschte. Unterdessen schlürfte Beomgyu geräuschvoll seine Suppe, griff dann doch noch zu dem Löffel und vertilgte in Rekordtempo die ganze Schüssel, bevor er sie mit einem leisen Keuchen auf den Tisch stellte.

„Oi", machte er und rieb sich nun den Bauch. „Voll die Suppenkugel, uff." Er ließ sich wieder umfallen und wischte sich genervt die Haare aus dem Gesicht, welche ihm in der Stirn klebten. Sein glasiger Blick landete wieder bei mir.

„Danke", murmelte er wieder und ich streckte schmunzelnd die Hand aus, strich über seine Beine unter der Decke.

„Schon gut. Tee?"

Er lächelte schwach, verdrehte die Augen, setzte sich aber nochmal auf. „Ist das auch eine Anweisung deiner Oma?"

„Worauf du wetten kannst." Leise lachend reichte ich ihm die Tasse und er trank gehorsam, bevor er sie mir wieder zurückgab.

Erneut fiel er ächzend in das Kissen und blinzelte mich von dort an. „Eigentlich bin ich immer derjenige, der sich um Boa kümmert."

Ja, das hatte ich mir schon gedacht. „Dann ist es doch schön, wenn sich mal jemand um dich kümmert, oder nicht?"

Er nickte schwach, gähnte verhalten und blinzelte. Ruckelte herum, blinzelte schon wieder und mittendrin streckte er die Hand nach mir aus. Ein kleines bisschen verlegen griff ich seine Finger. Sie waren ganz heiß.

„Mmh ... Das ist wirklich schön", raunte er undeutlich, aber da fielen bereits seine Augen zu und der Griff seiner Finger um meine löste sich. Eine Weile hielt ich sie noch fest, dann legte ich seine Hand zurück, beugte mich vor und strich ihm ein paar feuchte Strähnen aus der Stirn. Er war ganz heiß und atmete schwer.

Zu meinen Füßen brabbelte Boa etwas, das ich nicht verstand, bevor sie sich mühsam aufrichtete und zu mir wackelte. Sie schob ein Bilderbuch auf meine Knie und sah mich erwartungsvoll an.

„Das soll ich vorlesen?" Begeistert quietsche Boa, versuchte nun neben mir auf das Sofa zu krabbeln und ich schob sie am Windelhintern an, bis sie endlich leise ächzend auf dem Sitz war. Dort patschte sie ungeniert über Beomgyus Beine hinweg, aber der schien das ohnehin nicht wirklich zu merken. Er murmelte leise, drehte sich herum und Boa plumpste hinter seinen Beinen auf die Sitzfläche.

„Okay, dann gucken wir mal, was ist das? Der kleine Fuchs sagt gute Nacht. Bisschen früh dafür oder?"

Boa patschte auf das Buch. „Chuchu."

„Mhm. Wir lesen es für Beomgyu, einverstanden? Dann kann er besser schlafen."

Damit war Boa wohl einverstanden, denn sie steckte sich zwei Finger in den Mund, auf denen sie herumkaute und grapschte wieder nach dem Buch, also schlug ich es auf und begann zu lesen.

Stunden später hatten wir den Fuchs bestimmt fünf Mal gelesen, dazu noch ein halbes Dutzend anderer Bücher. Außerdem hatten wir eine Duplo-Burg gebaut, der Prinzessinenpuppe die Haare neu gemacht und auch etwas gefunden, was Boa essen wollte.

Im Moment schlief sie, zusammengerollt und mit dem Kopf in meinem Schoß, während Beomgyu sich leise ächzend bewegte. Eine Weile rumorte er nur unter seiner Decke, dann tauchte sein Kopf auf und er blinzelte erst mich müde an, bevor er sich umsah.

„Warum ist es so dunkel?"

„Es ist fast acht."

„Was?!" Ruckartig saß er aufrecht. „Oje, wie lange hab ich denn geschlafen?"

Ich musste schmunzeln. „Ein paar Stunden."

„Und Boa ...?"

„Schläft jetzt auch." Ich wies auf das Mädchen in meinem Schoß.

„Auweia", machte Beomgyu. „Dann muss ich sie nochmal wecken, sie muss ja noch essen."

„Hat sie schon", erklärte ich. „Und eine frische Windel hat sie auch drauf."

„Was?" Er sah mich so verstört an, dass ich unweigerlich lachen musste.

Beomgyu schnaufte. „Woher weißt du denn, wie man Windeln wechselt?"

Das kostete mich nur ein Schulterzucken. „Weiß ich gar nicht, aber Boa weiß es und hey, es sind nur Pantys, zum Hochziehen, wir haben das schon hingekriegt."

„Aber ..." Reichlich verwirrt saß er auf dem Sofa und sah sich um, zumindest so lange, bis ich nach seiner Hand fasste und seine Finger in meine nahm.

„Hey ... was ist mit dir? Geht's dir besser?"

Jetzt starrte Beomgyu auf unsere Hände und ich ließ ihn schnell wieder los.

„Ja", sagte er da und sah mit einem schiefen Lächeln auf. „Besser. Danke."

„Meinst du, wir können die Kleine dann in ihr Bettchen schaffen?"

Mit einem Nicken schälte sich Beomgyu aus seiner Decke, nahm mir das schlafende Mädchen ab und trug sie nach nebenan. Bis er wiederkam, hatte ich das Geschirr aufgeräumt und meine Sachen zusammengesucht.

„Gehst du jetzt?", fragte er ein wenig verzagt.

„Ja, sollte ich. Oder? Deine Mom kommt bestimmt auch bald."

Auch dazu nickte er. „Es tut mir leid", sagte er außerdem. „Dass ich einfach weggeschlafen bin."

Ich schüttelte den Kopf und aus einem Impuls heraus umarmte ich ihn nun. „Das ist okay", murmelte ich dabei. „Du bist krank, du solltest auch gleich wieder ins Bett."

„Mhm", hörte ich, spürte, wie sich seine Arme einen Moment lang um mich legten, bevor er mich wieder losließ und schließlich ein wenig befangen hinter mir her in den Flur tappte.

Ich zog meine Schuhe an, schnappte mir meine Jacke und drehte mich zu ihm um.

„Es ist noch was von der Suppe da."

Beomgyu grinste. „Danke."

„Und dann wieder Abmarsch ins Bett."

Dieses Mal salutierte er kichernd. „Ja, Sir!"

„Und ruf mich an, wenn du etwas brauchst."

Hierzu schwieg er nun und ich war mir sicher, dass er das niemals tun würde. Aber immerhin lächelte er und das versöhnte mich mit vielem.

.ೃ࿐ ❤

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro