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Zwei Tage vergehen, ohne das ich etwas von Bradyn gehört habe.
Mittlerweile steht das Wochenende vor der Tür und meine Mutter bereitet sich auf das Adventslesen für die Kindergartenkinder vor.
Da mein Vater wegen seiner anhaltenden Rückenprobleme ausfällt, sieht es so aus, als ob die ehrenwerte Rolle des Rentieres auf mich fallen wird.

Denn Liz Roger liest nicht einfach nur eine Geschichte vor, sie führt ein ganzes Theaterstück auf!
Und genau das versuchen wir gerade halbwegs im Wohnzimmer zu proben. Auf meinem Kopf thront ein übergroßes Geweih aus Pappmache und auf meiner Nase befindet sich eine rote Kugel.

Manchmal frage ich mich, wie ich in Situationen wie diese gerate, aber ich komme immer wieder zu dem einfachen Schluss, dass es daran liegt, dass ich nicht Nein sagen kann. Jedenfalls nicht zu meiner Mom - oder überhaupt zu irgendetwas, dass sich in diesen vier Wänden abspielt.

"Sweetheart. Bitte noch mal. Wenn ich diese Stelle vorlese, dann muss dir das Erstaunen im Gesicht stehen! Reiß die Augen auf und -"
Meine Mutter stellt sich vor mich und starrt mich mit einem Todesblick an.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie wirklich will, dass ich die Kleinen so anschaue.
"Mom. Das sind dreijährige Kinder mit einer Aufmerksamkeitsspanne von sieben Sekunden! Es reicht völlig aus, wenn ein Rentier auf der Bühne steht."

Ich will mir schon an die Nase fassen und diese lächerliche Kugel abziehen, doch meine Mutter hebt nur den Finger.
Irgendwie mag ich die gemeinsame Zeit mit ihr; wenn es nur uns beide gibt, die irgendeinen Blödsinn machen.
"Noch mal von vorne. Und Mica?"

Ich hebe eine Augenbraue.
"Vergiss das Augenaufreißen nicht! Und ... Rentiere haben keine Arme, fuchtel also nicht so damit herum", lacht sie.
Absichtlich werfe ich die Arme in die Luft und sehe sie herausfordernd an.
Wir albern herum, bis uns die Türklingel unterbricht.

Mit Tränen in den Augen torkele ich zur Tür und öffne. Natürlich habe ich völlig vergessen, was für ein Bild ich abgebe, aber ich werde schnell genug daran erinnert, als der Besucher vor dem Haus in sich zusammensackt.
Ein schrilles Lachen ertönt und Bradyn braucht einige Sekunden, bis er wieder aufschauen kann.
"Wie siehst du denn aus?", prustet er.

Peinlich berührt, schaue ich mich im Flur um und bemerke, wie mein Gesicht rot anläuft. Passend zur roten Nase.
"Adventsvorlesung für die Kindergartenkinder", sage ich, ohne Bradyn in die Augen zusehen.
Im Gegensatz zu mir sieht er atemberaubend aus.
Er trägt einen langen, schwarzen Mantel, eine schwarze Beanie unter der sich seine blonden Haarspitzen hervorlocken und eine schwarze Jeans.

Ich schaue ihn einen Moment zu intensiv an und bitte ihn mit einer Handbewegung herein.
Er legt seinen Mantel achtlos über das Treppengeländer und geht ins Wohnzimmer zu meiner Mutter.
Ich folge ihm. Allerdings nicht ohne meine Hand über den rauen Stoff seines Mantels fahren zu lassen.
Er trägt heute ein anderes Parfum. Feine Noten aus Bergamotte und Lavendel weisen mir den Weg zu ihm.

Meine Mutter lacht über irgendetwas, dass er gerade gesagt hat.
Ich betrachte nur die Konturen seiner breiten Schultern und sehne mich danach, meine Nase in seinem Haar zu vergraben - so wie ich es schon einmal tat. Diese Erinnerung ist plötzlich so greifbar. Dabei liegt sie eine halbe Ewigkeit zurück.

Es war ein Fehler, mit Jo über Bradyn gesprochen zu haben.
Meine Gedanken laut auszusprechen, hat alles verändert. Jo hat mich ermutigt. Und ich hätte mir im Nachhinein lieber jemanden gewünscht, der mir Bradyn ausredet.

Ich blicke auf meine Hände. Dann reiße ich mir Geweih und Nase herunter. Mein Gesicht glüht dennoch.
"Weswegen ich überhaupt gekommen bin, Liz ... Ich würde Mica gerne über das Wochenende einladen."
Ich schrecke auf. Hat mein Kopf mir gerade einen bösen Streich gespielt?

Meine Mutter wirft mir einen fragenden Blick zu.
Ich zucke mit den Schultern.
"Ich weiß, du hast ihn jetzt schon fest eingeplant, aber ich glaube, Ben würde von vornherein ein besseres Rentier abgeben. Nichts für ungut", sagt er an mich gewandt.

"Oh, keine Sorge", entgegne ich, immer noch völlig verunsichert, weil ich nicht verstehe, was hier gerade passiert.
"Ich werde Mica nicht aufhalten."
Meine Mutter tätschelt Bradyns Knie. Ich schlucke.

"Also? Was sagst du?"
In Bradyns tiefer Stimme schwingt so viel Elan und Enthusiasmus mit, dass ich beinahe einfach Ja sage, ohne zu wissen, worauf ich mich einlasse.
"Wohin soll es denn überhaupt gehen?", bringe ich schließlich hervor, nachdem ich versucht habe, in seinen Augen zu lesen.

"Na nach New York! Schneeengel machen!"

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Song: Kyoto - Phoebe Bridgers (Sie ist so talentiert! Und wurde sogar für einen Grammy nominiert! Wenn ihr sie noch nicht kennt - highly recommend! Ihre Lyrics sind something else!)

Hi *-*
Leute, ich wünsche mir gerade so, dass ich euch alle umarmen könnte! Immer, wenn ich Wattpad öffne, muss ich gleich lächeln, wenn ich eure Kommentare und Votes sehe - ihr seid alle so süß <3
danke.

Weihnachten ist einfach schon so gut wie hier! Wie kann das sein?!?!?
Zeit ist was verrücktes.
Witzige Geschichte: (ist richtig random! aber ich möchte es teilen) Ich musste heute Tränen lachen, weil ich an einen alten Lehrer von mir denken musst und ich ihn so vermisse.    ja. das war alles. :)

Was ist denn eine witzige Story von euch aus der Schule? I would looovvee to know!

Bis morgen, meine Zimtsterne!
Lisa xoxo

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