16 - "Promise"

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Am Ende von Jimins Urlaub bei der Herzensmutter fahren alle ein wenig verkatert ab, weil Jeongguk grade seinen Zusammenbruch mit "Begin" hatte. Für Jimin geht außerdem eine wunderbare und sehr wichtige Woche der Selbstfindung zu Ende. Und da fängt er auf einmal im Auto an, eine kleine Melodie zu summen. Ich habe grade nachgerechnet. Geschrieben habe ich das etwa 5 Wochen nach Veröffentlichung von "Promise", also etwa eine Woche nachdem er den Refrain am 19.1.2019 beim Konzert in Singapur gesungen hat.

Bevor ich mir den Text zusammen gepuzzelt hatte, habe ich vor allem auf die erste Wirkung des Liedes geachtet. Ich hörte einen leichten, jazzigen, lässigen Song, der etwas Zartes und Zaghaftes hatte.

Wieder war die Suche nach einer sinnvollen Übersetzung wie die berühmte Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Einfach mal ein Beispiel: drei englische Versionen, die ich gefunden habe, mit der jeweiligen Übersetzung ins Deutsche, nur die erste Strophe:

[Verse1]
I sit alone, slumped down
And I break myself down with these thoughts
You probably don't even know
When you started hurting me.

[Vers1]
Ich sitze allein, bin zusammengebrochen.
Und ich breche mich mit diesen Gedanken zusammen.
Du weißt wahrscheinlich nicht einmal.
Als du angefangen hast, mir weh zu tun.

[Verse1]
Sitting alone, my mind keeps going far away
since when did I give pain to you
you are going further away.

[Vers1]
Allein sitzend, geht mein Verstand immer weiter weg.
seit wann habe ich dir Schmerzen bereitet?
Du gehst weiter weg.

[Verse1]
I drop to the ground and sit alone
only for thoughts to grow bigger
even you do not know
when you started to hurt me
you do not even know
you know you are hurt too.

[Vers1]
Ich falle auf den Boden und setze mich allein hin.
nur damit die Gedanken größer werden.
auch wenn du es nicht weißt.
als du angefangen hast, mich zu verletzen.
Du weißt es nicht einmal.
Du weißt, dass du auch verletzt bist.

Ein und die selbe Textzeile wird übersetzt mit "Als du angefangen hast, mir weh zu tun." Und beim nächsten mit "Seit wann habe ich dir Schmerzen bereitet?" Du mir - ich dir. Ja, was denn nu??? Den Schlüssel hat mir Jimin selbst gegeben in einem Artikel/Interview, bei dem er nach dem Song gefragt wurde. Ich weiß nicht mehr, wann ich den Artikel gefunden habe (leider auch nicht mehr, wo, jedenfalls im Internet), aber ich war echt froh, dass darin die Auflösung steckt.

JIMIN aboutPromise"

KUALA LUMPUR: BTS member Jimin has disclosed that his first solosong, Promise, was initially intended to be a dark tune, and not the uplifting hit that fans are crazy about. According to Soompi, the 23-year-old idol spoke about the mellow pop ballad released last month, during a Naver V Live broadcast after BTS' concert in Singapore on Saturday.

He said that it took about seven months for him to write the solotrack, which was co-composed with producer Slow Rabbit.

"My feelings and thoughts were dark and gloomy at the time, so everything I wrote ended up being in that same vein," he said. On what had actually inspired him to write the song, he added: "My personality is very wishy-washy and I have a hard time being honest. I ended up writing this song because I hated that about myself. Why am I unable to bring myself to say the things I want to say? If I'm having a hard time, I want to be able to say honestly that I'm having a hard time. But because I can't do that, I get frustrated watching myself. I think that's why I ended up writing the song," he said.

Jimin then added: "I was basically one step away from cursing at myself (in the lyrics)."

On the title of the tune, Jimin said that the word "promise" came to him while performing at BTS' historic concert at Citi Field in New York, after the popular K-Pop group became the first Korean artist ever to hold a solo concert at a stadium in the US.

Speaking about the lyrics he said: "If you listen to the song, I use the word 'you' a lot. 'You' actually means 'me'. Because this was originally a song that I wanted to write to myself."

Jimin added that RM, who also co-wrote the lyrics to the song, had written all of the English lyrics. "Because I'm not good at English, I would ask him multiple times to translate what I had wanted to say in the lyrics in English. Namjoon (RM's real name) helped me a lot," he said.

Jimin added that things eventually got better for him. "I hung out with my friends, I spent a lot of time talking to the other BTS members, and I was able to see all of you during our concerts. That made me realise that I had been mistaken. I had thought that I was alone and struggling by myself but it occurred to me that there are probably very few people in the world who talk openly about their lives and their problems," he said. "There must be many people who have bigger problems than I do, and there must be so many people who have never been able to speak honestly about their lives," he added.

After coming to that realisation, Jimin explained that he wanted to make a promise to himself. "If life makes things difficult, I won't make things difficult for myself. I won't insult myself," he said.

"I hope that lots of people would hear the song and that it would comfort them as well. That was what I had in mind while I was working on the song and that's how I was able to think of the exact words that I wanted to say. That's how the song Promise came into existence."

He also thanked BTS' fans, or ARMY as they're known, for liking his song. "Thank you all for listening to it so many times," he said. In just a day after it dropped, Promise managed to garner over 8.5 million streams online, which broke SoundCloud's record for the highest streams in 24 hours after a song's release.

Mir blieb schließlich nichts anderes übrig, als mir aus den drei Übersetzungen und meiner eigenen Wahrnehmung folgenden Text selbst zusammen zu basteln:

Meine eigene Ich-Version:
(Vers1)
Ich sitze allein, bin zusammen gebrochen.
Ich zerbreche mich selbst mit diesen Gedanken.
Ich weiß gar nicht mehr,
wann ich angefangen habe, mich zu verletzen.

Ich weiß es nicht mehr,
weiß nur, dass ich verletzt bin.

(Vor-Chor)
Ich bin verletzt, weil ich ein Teil von mir bin.
Das haut mich echt um.
Ich bewege mich immer weiter von mir selbst weg.
„Mir geht es gut" - ich sage das,
aber die Wahrheit ist: mir geht es nicht gut.
Tatsächlich geht es mir nicht gut.

(Refrain)
Ich möchte mein Licht sein, Baby.
Ich sollte mein eigenes Licht sein.
Dann habe ich keine Schmerzen mehr, dann kann ich lächeln.
Ich möchte meine Nacht sein, Baby.
Ich kann meine Nacht sein.
Und dann kann ich ganz ehrlich sein zu mir selbst.

(Vor-Chor)
Ich bin verletzt, weil ich ein Teil von mir bin.
Das haut mich echt um.
Ich bewege mich immer weiter von mir selbst weg.
Ich sage, dass alles in Ordnung ist.
Aber um ehrlich zu sein:
Das ist nicht das, was ich wirklich denke.

(Refrain)
Ich möchte mein Licht sein, Baby.
Ich sollte mein eigenes Licht sein.
Dann habe ich keine Schmerzen mehr, dann kann ich lächeln.
Ich möchte meine Nacht sein, Baby.
Ich kann meine Nacht sein.
Und dann kann ich ganz ehrlich sein zu mir selbst.

(Brücke)
Also verspreche ich mir - oh, oh, oh, oh.
Auch wenn ich mich fühle,
als wäre ich jeden Tag und immer wieder allein - oh, oh, oh, oh.
Ich verlasse mich nicht - oh, oh, oh, oh.
Ich halte hier für eine Sekunde ein,
kreuze meine kleinen Finger
Und verspreche mir das selbst - oh, oh, oh, oh.

Ich erkenne die Hoffnung, die in diesem Refrain steckt, ich höre das Versprechen, das er sich selbst gibt. Aber vor allem spüre ich die innere Not, die der echte Jimin da monatelang (jahrelang ???) mit sich rumgetragen hat, um überhaupt auf so einen Text an sich selbst gerichtet zu kommen. Er fragt in dem Text, warum er nicht in der Lage ist, sich richtig auszudrücken, wenn es um ihn selbst geht. Darf ich Dir helfen, Junge? Wer sich selbst so gering schätzt und als so unzulänglich wahrnimmt, ist selten in der Lage, sich selbst so wichtig zu finden, dass er offen über sich selbst sprechen kann.

Da ich ja keine Karten für Am*dam hatte, habe ich mir ziemlich häufig Konzertaufnahmen von der Tour angesehen. Als ich damals das Finale vom Citi Field-Konzert gesehen habe - mit Jimins Zusammenbruch, weil Hinz und Kunz diese Sensation mit dem heulenden Elend ausschlachten musste - habe ich einfach nur mitgelitten. Ich hatte ja keine Ahnung, warum Jimin da so geweint hat, ich dachte, er war einfach am Ende des Konzerts erschöpft und bewegt. Und ich habe mich tierisch aufgeregt, dass das minutenlang auf allen Screens gaaaaanz groß gezeigt wurde.

Und dann kam dieser Satz in dem Artikel: On the title of the tune, Jimin said that the word "promise" came to him while performing at BTS' historic concert at Citi Field in New York, after the popular K-Pop group became the first Korean artist ever to hold a solo concert at a stadium in the US.

Er hat sich damals ganz klein gemacht, sich an den Bühnenrand gehockt, sich die Hand vors Gesicht gehalten. Was muss ein Mensch noch tun, um zu signalisieren: lasst mich mal grade alle in Ruhe, damit ich mich wieder fassen kann - ich will nicht, dass ihr das merkt??? Naja - dann zoomt man halt ran, ist ja technisch alles möglich. Mein Job ist Kameramann und Sensationsjäger, nicht Mitfühlender. Menschenwürde? So what! Ich schwöre: Dieses verzweifelte Weinen um sich selbst muss dieser "Promise"-Moment gewesen sein. Und das hat mir ziemlich den Rest gegeben. Denn das bedeutet, dass es Jimin im Grunde das gesamte Jahr 2018 ziemlich beschissen gegangen sein muss. Wenn es allein 7 Monate gedauert hat, diesen Song zu schreiben ...

Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich beim Hören des Songs sofort an meine Story gedacht habe. Aber je öfter ich ihn gehört habe, je dringender ich versucht habe, diesen Text irgendwie zu verstehen, desto klarer wurde mir, dass er einfach zu gut zu meiner Thematik passt. Also wurde aus Jimins fortgesetztem Summen, am Anfang sogar ohne sein eigenes Wissen darum, dieser Solosong, daraus wurde "Promise".

Die Verknüpfung mit seinem Versprechen bei der ausgedachten Rede in Rom kam allerdings erst viel später. Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um selbst zu kapieren, dass das zwei Spielarten des selben Versprechens waren/sind.

Die Summerei hat mir viel Spaß gemacht. Die durchgesummte Nacht, die allen anderen den Nerv geraubt hat, das hat etwas Intuitives, etwas Kreatives. Da kommt etwas direkt aus der Seele, ohne den Filter durch den Verstand, da drückt sich etwas unmittelbar aus, findet seinen Weg in die Freiheit, in die Erfüllung. Ich wünsche dem echten Jimin von ganzem Herzen, dass er eines Tages in der Lage ist, sich so anzunehmen, wie er ist, sein eigenes Licht zu sein. Dass er sich nicht dauernd darum kümmert, ob es allen anderen gut geht, sondern auch mal auf sich selbst achtet. Weil er selbst sich das wert ist. Und darum musste "Promise" auch vollständig ins Konzert, gemeinsam mit einem einfühlsamen Gitarristen performt. Weil er es wert ist - der Song, und unser Jimin.

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21.7.2019

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