23 - Leute heute

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Ich habe es ja schon mehrfach angedeutet. Tina - das bin ich. Auch meine Familie und mein Zuhause gibt es so. Die Nachbarschaft, die Nachhilfelehrerin, die Pfarrerin, meine Chorleiterin und ihre Hunde -  alles da. Aber natürlich habe ich alle Namen geändert. Auf der anderen Seite gibt es die sieben Jungs von BTS, PD, Son Sung-Deuk, Kim Hyun-Soo und später dann Yuiko. Alle da, und mit den echten Namen.

Ach ja - Berry und Stups gibts natürlich auch. Und die heißen auch so. Unsere total verrückten, heiß geliebten Meerwutzen. Auf dem nächsten Bild sieht man dann auch, warum sie so heißen. Berry ist ein Himalaja-Teddy mit Himbeer-roten Augen. Darum Berry (berry = engl. Beere). Stups ist - Stups. Ein kunterbuntes Irgendwas mit ganz viel Mut und Witz, Heißhunger auf Petersilie und einer sehr lustigen Angewohnheit. Wenn ihn was auf dem Kopf stört, dann fängt er an, das nach oben weg zu stupsen. Und als er noch klein war, hat er immer, wenn er sich erschreckt hat, Schwung geholt und ist wie ein geölter Blitz UNTER Berry gerast. Dann hatte er aber was auf dem Kopf liegen, also hat er angefangen, nach oben zu stupsen, bis Berry über ihm richtig durchgeschüttelt war. Und bis er selbst eine bequeme Position gefunden hatte. Das sah dann so aus:

Ja, genau. Das untere Schwein liegt tatsächlich quer UNTER dem oberen Schwein, das wie ein nasser Mehlsack darüber hängt. Und wir haben nicht nachgeholfen. Der wollte das so! (Naja - Berry ist ja nicht gefragt worden ...)

Spaß beiseite. Nach und nach kamen immer mehr wichtige Menschen in meiner Geschichte dazu, die kein echtes Vorbild haben. Allen voran die vielen Leute vom Staff. Denen habe ich wahllos irgendwelche zusammen gewürfelten koreanischen Namen gegeben (ich habe ja sowieso den Verdacht, dass koreanische Eltern einfach einen 32-seitigen Würfel mit den häufigsten Silben nehmen und den Namen ihres Kindes erwürfeln ...). Manche sind bis zum Schluss "der Mann am Mischpult" geblieben. Aber manche wurden im Laufe der Zeit immer wichtiger. Da habe ich wieder gemerkt, wie gut es war, einen so großen Vorsprung zu haben. Ich konnte mir noch beizeiten einen Namen ausdenken und den rückwirkend in den noch nicht veröffentlichten Kapiteln "nachliefern". Nur ganz selten habe ich noch einen Namen in schon veröffentlichte Kapitel reingemogelt.

Eun-Mi zum Beispiel. Da konnte ich mich ganz lange nicht mit mir selbst einigen, ob sie irgendeine oder DIE Backstage-Frau ist. Als sie dann in London so wichtig wurde, habe ich seufzend die gesamte Story durchforstet, ob und wie sie eigentlich schon aufgetaucht ist. DAS war ein Durcheinander! Mal war sie in der Maske, mal bei den Kostümen, mal beides, mal Fußvolk, mal die eine oder andere Chefin. Mal waren das getrennte Bereiche, mal gehörten die zusammen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bis heute nicht alle Stellen gefunden habe, wo das auftaucht. 

Das gleiche mit der Technik. Licht, Ton, Bilder auf dem Screen, Kamera. Ein Bereich? Mehrere? Uh - das Durcheinander ist hoffentlich soooo unwichtig, dass sich daran nie jemand reibt. Ich habe einfach keine Lust mehr, jetzt noch dafür zu sorgen, dass das geordnet rüberkommt. Da ist dieser Physiotherapeut. Der taucht einmal auf, wird ausführlich eingeführt. Und verschwindet wieder in der Versenkung. Ich habe sogar irgendwann überlegt, den einfach wieder rauszuschmeißen!

Einige andere erfundene Personen aber sind auch echt wichtig für die Story und mir sehr ans Herz gewachsen. Ich liebe meinen intelligent-sensiblen Kwon, den fröhlich-frechen Chris mit Berliner Schnauze und - tädääääää! Trompeten schmettern, der rote Teppich wird ausgerollt, alle Scheinwerfer richten sich auf IHN - meinen schauspielerisch hochbegabten, medizinisch freigeistigen und den Jungs so liebevoll zugewandten Dr. Nicola Serrano.

Sam, der Gitarrist für Jimins "Promise". Je klarer mir wurde, was dieser Song unter Umständen bedeutet, desto wichtiger wurde mir, dass Jimin einfach nur das Beste verdient hat. Das hat zwar den Konzert-Tag noch komplizierter gemacht, weil da noch jemand heimlich rumlaufen musste, aber das war es mir absolut wert.

Ari, Yuikos Freundin. Mir war ziemlich schnell klar, dass sie in Seoul auch jemand zum Händchenhalten braucht. Da bot sich "die Freundin von damals" einfach an. Auch wenn ich tatsächlich keine Ahnung habe, ob das in der Realität ein Mann oder eine Frau war, geschweige denn den Namen.

Das Gegenstück zu all den positiven Personen ist Chen Heather, die stellvertretend für all die Hater erst verblendet und trotzig-kindisch die Konsequenzen nicht wahr haben will - und dann beim Anblick des angeschwärmten Namjoon und der weinenden Yuiko stellvertretend zu Einsicht gelangt und dabei in Yuiko die Tür öffnet für das berühmte "hinfallen, aufrappeln, Krone richten, weiter gehen".

Da war der liebenswerte Restaurantbesitzer in Madrid, in Moskau habe ich Sergej Serebrjakov ein Denkmal gesetzt (ein russischer Bekannter meines Vaters, der leider nicht mehr lebt), ich erinnere an den geistesgegenwärtigen Shuttlebus-Fahrer in London. Der sehr spontane und geschäftstüchtige Skipper der "Hoop doet leven" hat diverse Vorbilder, denn tatsächlich war ich früher häufig auf dem Ijsselmeer unterwegs. Mein allererster Törn im zarten Alter von 17 Jahren war auf diesem Schiff. Da war der Mönch in der Kirche in Rom. Und fast hätte ich sie vergessen - Nora, die Postbotin. Die gute Seele am Flughafen.

Adele Roberts und Graham Norton bei BBC1 habe ich schamlos zweckentfremdet. Und gleich schnell noch der sagenhaften Whoopi Goldberg ein Denkmal gesetzt. Für die Interviews bei den BBMA habe ich die echten Interviews rausgesucht und die echten Interviewer natürlich auch. Überhaupt habe ich mich bei Billboard einfach an den echten Leuten und Gegebenheiten entlang gehangelt, weils da jede Menge Futter gab. Und das Hundeinterview war für mich und meinen Jimin wie Ostern und Weihnachten auf einen Tag.

Adele gibt es ja. Ich habe ziemlich viel gegoogelt, um herauszufinden, wie die Frau drauf ist. Mann, ist die taff! Und Angelo gibt es auch. Der kam mir so nebenbei unter. Aber er war DIE Chance, diese supergoldige, kinderliebe Seite von Tae ins Spiel zu bringen. Ich hatte beim Schreiben dauernd meine eigenen Kinder in dem Alter vor Augen. Die Berliner Artistenschule gibt es auch, aber "die Berliner" haben ja schon ihr eigenes Kapitel bekommen. Max Raabe und sein Palastorchester - das Wintergarten-Varieté gibt es wirklich. Und Max Raabe ist der mit dem "Kein Schwein ruft mich an" á la 20er Jahre. Da musste jetzt durch ...

https://youtu.be/EfQFsNGdic4

Sie alle haben eines gemeinsam: sie waren nicht geplant sondern sind im richtigen Moment in meiner Seele hochgeploppt. Sie haben zum Teil nichtmal einen Namen bekommen. Aber wenn sie nicht gewesen wären, einfach so, wie sie sind, dann wären Tina und die Jungs einige Male mit Schwung vor die Wand gefahren. Mal waren sie logistisch notwendig, mal waren sie Tröster, Fremdenführer, Entertainer, Rezeptionisten, Köche, Taxifahrer, Interviewer, Stimmungsaufheller. Ganz sicher ist: der Tag 21 in Rom mit dem Feuerwehreinsatz der Herzensmutter hätte niemals funktioniert ohne diesen Doc, der als völlig neutraler Mensch und gleichzeitig unzweifelhaft Fachmann die inneren Barrieren von PD durchbrechen konnte. Ich hatte die gesamte Situation in eine solch hoffnungslose Starre manövriert - da konnte nur noch jemand von außen retten.

Was ich mich erst relativ spät gefragt habe, ist, warum um Himmels Willen ein Manager UND ein Tanzchoreograf UND der Chef von BigHit auf dieser Tournee mit rumspringen. Son Sung-Deuk lässt sich ja noch leicht erklären mit dem direkt anschließenden Comeback zu "Answer". Der wurde einfach gebraucht. O.K. - und dass ein Manager vor Ort ist bei der ersten Tournee durch einen neuen Kontinent - auch noch erklärbar. Irgendwie. Aber PD??? Da wird das Eis ganz schnell ganz dünn. Ehrlich? Ich habe bis heute selbst keine Idee dazu. Der ist einfach da. Der wird als Buhmann gebraucht, der arbeitet auch ab und zu nebenbei. Da musste ein Machtmensch her, der diese Macht auch demonstriert. Aber eine halbwegs vernünftige Erklärung habe ich nicht.

Ich kann gar nicht sagen, was mir leichter fiel - die realen Personen einbauen und ausschmücken? Oder völlig erfundene Personen mit einer Funktion, einem Charakter und einer Seele ausstatten? Spaß gemacht hat es beides. Missen möchte ich keine und keinen von ihnen. Sie alle zusammen haben die Geschichte erst so rund gemacht, wie sie ist.

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23.8.2019

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