36 - Never Ending Story

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(im Januar 2020 vorgeschrieben) Scheiße - fiel mir das Aufhören schwer. Ich habe noch ein und noch ein und noch ein Ende ungenutzt verstreichen lassen, weil ich nicht auftauchen wollte aus diesem Traum.

Und dann kam Tinas innere Suche nach Namjoons persönlichem Abschied und Namjoons erschöpfte Leere ohne ersichtlichen Grund. Die beiden mussten noch einmal aufs "Sofa", sich geistig verbinden. Erst mit Namjoons Brief konnte ich die Geschichte dann endlich ein wenig gehen lassen. Genau wie Tina habe ich am Ende des Schreibens diese innere Suche gespürt. Und genau wie Namjoon habe ich mich plötzlich furchtbar leer gefühlt. Leer geschrieben. So ist dann das letzte Kapitel entstanden. Ich habe diese Geschichte geträumt. Ich habe sie monatelang nicht nur geschrieben sondern seelisch auch gelebt. Und darum habe ich sie zurückgeschickt in einen Traum. Um mir selbst zu sagen: "Es is jetzt rum, Tina. Kannst aufwachen ..."

(im April 2020 vorgeschrieben) Heute ist es etwas mehr als 1,5 Jahre nach dem Start am 13.10.2018 und zehn Monate nach dem Ende im Juni 2019. Die Bilanz kann man so oder so interpretieren. Auf die 266 Kapitel kommen 12.910 Reads, 2226 Votes und 1247 Kommentare. Klingt toll. Aber diese Bilanz kann man als ernüchternd bezeichnen - denn das sind im Schnitt 48 Reads, 8,3 Votes und 4,7 Kommentare pro Kapitel. Überschaubar ...
Ich sehe das inzwischen aber ganz anders: die wenigen, die diese Geschichte teils oder ganz gelesen haben, haben sie mit viel Herz gelesen und mir tolle Rückmeldungen gegeben, zum Teil sogar massiv Werbung dafür gemacht. Ich bin mit fast allen votenden oder Listen-hinzufügenden LeserInnen persönlich ins Gespräch gekommen, was mir unglaublich nette Kontakte und Unterhaltungen mit tollen LeserInnen und AutorInnen beschert hat. Treue Follower, die alles mitnehmen, was ich seitdem veröffentlicht habe. Ich habe nicht die Masse gewonnen (und auch keinen Watty), aber ich habe Menschen und Geschichten und Selbstbestätigung gewonnen. Es hat mich mich selbst neu entdecken lassen, es hat mich durch den nicht wirklich lustigen Alltag dieser Zeit getragen.

Die Tina, die bei Überforderung schnell zusammenklappt und dann viiieeeeeeel Zeit allein braucht. Die Tina, die in Ausnahmesituationen die Ruhe bewahren und über sich selbst hinauswachsen kann. Die Tina, die alle Fühler nach den Menschen um sich herum ausstreckt, weil sie fühlen und verstehen und richtig reagieren will. Die Tina, die den Griffel fallen lässt, wenns sein muss, weil jemand sie woanders braucht. Die Tina, die sich vor lauter Kümmern um andere gerne selbst vergisst, sich dabei mit Schwung selbst überholt und dann einen so gewaltigen Knoten im Kopf kriegt, dass sie sich selbst blockiert. Die Tina, die für alle eine Antwort, eine Geste, einen neuen Weg, offene Türen bereit hat, und die sich dennoch ihr ganzes Leben lang nie wirklich selbst helfen konnte. Die Tina, die singt und bildhauert und Geschichten erzählt und für alle kocht und fremdenführt und vor Ideen nur so sprüht - all das habe ich in den letzten fünf Jahren verloren. Ich bin ertrunken in einem Alltag, der mich überschwemmt und fortgespühlt hat. Diese Geschichte zu schreiben, hat mich die Tina in mir wiederfinden lassen, hat Tina befreit, neu zu leben und sich selbst zu genießen. Diese Geschichte ist mein ganz persönliches "Love Yourself".

Ach ja - eine Sache will ich Dir nicht vorenthalten. Das Bild oben im Header - das ist meine Gebetsecke im Regal. Vollgestellt mit persönlichen Erinnerungen oder auch Gegenständen als Anker in Gott. Da stehen die beiden Holzschalen mit den Herzen und den Steinen. Da stehen die Taufkerzen meiner Kinder. Da steht der Teller mit den Bronzeengeln und den Steinen und Herzen, die ich bei meinen Minutengebeten dort ablege - für andere, für Dich, für mich, für diese Welt. Das ist mein Ort des Innehaltens gegen den Wahnsinn des Alltags an.

Ich habe inzwischen schon einige weitere Geschichten geschrieben und veröffentlicht. Aber ich wusste nach dem Ende von [FLY] auch ganz sicher, dass ich nie wieder eine Fanfiction über BTS würde schreiben können. Ich habe neun Monate mit diesen Persönlichkeiten verbracht, habe sie meiner Wahrnehmung nach zum Leben erweckt in meinem eigenen Leben. Danach kann nichts anderes mehr kommen. Dachte ich.

Ich habe sie alle geträumt. Alle Geschichten von "Daydream" bis "der Schlüssel". Und irgendwann habe ich begriffen, dass meine Seele mir nicht nur mit dem ersten Buch sondern mit allen Büchern etwas sagen, mir etwas Gutes tun wollte. Die nächsten beiden Träume sind schon "in der Pipeline", nach "der Schlüssel" wird es also hoffentlich weitergehen, Du darfst gespannt sein. 

Die einzige Ausnahme zu diesem Entschluss ist vor ein paar Wochen passiert, weil eine Autorin zu einem kollektiven Oneshot-Buch gegen den Corona-Blues aufgerufen hatte. Dieser kleine OS "Friends" ist erstens nicht geträumt sondern war beim Lesen dieses Aufrufes Plopp sofort da. Und es ist eine kleine Jimin-Taehyung-Geschichte, die wieder etwas aus dem Leben (bzw. der Zukunft) der Jungs verarbeitet, basierend auf deren Song "Friends", den ich feiere wie bekloppt. Ich habe den OS auch bei mir als eigenes Buch hochgeladen. Und sollte ich jemals wieder einen OS produzieren ("Ich werde nieeeeeeeeee OS schreiben, ich kann mich nicht kurz fassen ..."), dann werde ich einfach alle weiteren da reinpacken. Solltest Du also Lust haben, mal wieder was von mir zu lesen, auch wenn es nicht über BTS ist, dann bist Du herzlich willkommen bei meinen anderen Büchern.

(2 Monate später geschrieben, heute 16. Juni 2020) Kaum zu fassen, wie schnell das gehen kann. Inzwischen gibt es den zweiten Oneshot, anlässlich meiner 100. Followerin, und er ist wie von Zauberhand so extrem durch die Decke gegangen, dass ich es kaum glauben konnte.

Schreiben hat inzwischen eine andere Qualität für mich. Ich habe einiges über deutsche Grammatik dazugelernt, weil mich meine eigenen Fehler genervt haben. Ich habe viel über mich selbst gelernt. - Und ich habe den Schwung verloren. Mit jedem Buch fällt es mir schwerer, meinen Standard zu halten, und ich durchschaue nicht so ganz, warum das so ist. Ist die Zeit des Verarbeitens durchs Schreiben vorbei? Hat das Schreiben seinen Zweck erfüllt?
Ich habe inzwischen eine Geschichte sogar zum zweiten Mal geträumt, habe jede Menge Notizen dazu - und sie will doch nicht aufs Papier. Warum? Mein Verdacht ist: ich habe mit den bisherigen Geschichten mein verkorkstes Leben der letzten Jahre aufgearbeitet. Was ich jetzt träume, ist auf die Zukunft ausgerichtet. Es ist alles positiv, stark, frei und happy ending.
Aber meine Realität ist noch lange nicht so weit. Ich weiß nicht, wie meine Zukunft aussehen wird. Ich weiß nicht, ob ich jemals positiv, stark, frei und happy sein werde. Und darum ist das glückliche Ende vom "Schlüssel" zum totalen Krampf mutiert, darum will "das Leben danach" nicht aus mir raus, darum habe ich stattdessen eine vergleichsweise seichte "Schul-Story" angefangen.
Keine Angst - ich werde nicht aufhören zu schreiben, bevor ich mir ganz sicher bin, dass diese Phase vorbei ist und ihren Zweck tatsächlich erfüllt hat. Aber mir bleibt wohl - genau wie Dir - nichts anderes übrig, als abzuwarten, wohin die innere Reise gehen wird, bevor es hoffentlich wieder sprudeln wird.

Die Statistik hat sich seit April nur unwesentlich verschoben. Wir haben jetzt durchschnittlich 50,3 LeserInnen, 8,9 VoterInnen und 5,7 KommentiererInnen. Und nun bleibt mir nur noch, den durchschnittlich 50,3 LeserInnen, 8,9 VoterInnen und 5,7 KommentiererInnen pro Kapitel von ganzem Herzen ein dickes Dankeschön zu sagen für Eure Treue, Euer Mitfiebern, Eure konstruktiven Verbesserungsvorschläge, Eure Werbung für diese Bücher, Eure Freundschaft. In der Zeit, als ich anfing, "Daydream" zu schreiben, hatte ich die Hoffnung allmählich aufgegeben, dass ich mich im guten Sinne jemals wiederfinden würde. Mit Hilfe dieses Buches und Eures treuen Supports ist es mir gelungen, jetzt wieder ein etwas glücklicherer Mensch zu sein und an eine Zukunft für mich selbst zu glauben. Danke! 

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16.6.2020

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