11 | No Plan, No Date, No Number

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Ich höre meinen Namen wie durch einen Schleier. Alles dreht sich und mein Magen, der vor einer halben Stunde plötzlich beschlossen hatte, zu grummeln und zu krampfen, zieht sich abermals zusammen.

War es dieses Franzbrötchen, dass ich vorhin bei einem dieser Selbstbedienungsbäcker gekauft habe? Kein Wunder, wenn alle, die vorbeikommen, sich mit ihren Fingern bedienen können. Wer weiß, wer mein Brötchen zuvor vielleicht angefasst hatte.

„Aiden", höre ich die Stimme erneut sagen und ich zwinge mich, endlich genauer hinzusehen. Der Mann, der ein Baby vor den Bauch geschnallt hat, sieht mich mit großen Augen an. 'Wieso kennt er meinen Namen? ', wundere ich mich. Das Gesicht kommt mir tatsächlich entfernt bekannt vor. Dann trifft es mich wie ein Schlag: Die Haare kürzer, der Stand sicher, aber kein Zweifel ausgeschlossen:

„Grübchen?"

„Nennst du mich immer noch so?", grinst er belustigt und ja, das Grübchen ist noch da und scheiße, wieso sieht er so gut aus?

„Du erinnerst dich an mich?", bringe ich unter großer Anstrengung heraus, denn eigentlich will ich nur in mein Bett. Die Bank war nur ein kurzer Stopp auf meinem Weg in das möblierte Zimmer, dass mein Chef mir im Carolinen Viertel besorgt hat. Leider habe ich noch immer sehr wenig Ahnung von dem Bahnnetz und bin vor einer Woche für die zwei Stationen von Dammtor bis Feldstraße in die falsche Richtung gefahren und fand mich auf einmal am Hauptbahnhof wieder, wo Obdachlose und Drogendealer direkt vor der Polizeiwache ihre Geschäfte verrichten, und meinem Gemüt den Rest gegeben haben.

Das nächste Mal, das hatte ich beschlossen, würde ich laufen. Der Weg durch den großzügig angelegten Park war nicht weit, doch meine Orientierung war mies, weshalb es auch hier eine halbe Ewigkeit dauerte, bis ich am Ziel angekommen war.

„Kann ich dir irgendwie helfen?", höre ich die Stimme fragen. Oh Mann, von allen Dingen, die mir an so einem Tag passieren konnten, lief mir ausgerechnet der Mann über den Weg, den ich in diesem Zustand bestimmt nicht sehen wollte. Das Schicksal war ein mieser Verräter, befand ich. Denn während es mir auf der einen Seite ein Wunder geschenkt, und den Mann, den ich seit Monaten nicht mehr aus meinem Kopf bekommen habe, an meine Bank führt, lässt es mich gleichzeitig so schlecht fühlen, dass ich diesen Moment überhaupt nicht genießen kann und wünschte, er wäre einfach weitergegangen.

„Aiden, wirst du noch mit mir reden oder soll ich gehen?", fragt er nun etwas ungeduldig, da nun auch das Baby in seiner Trage aufgeregt zu strampeln anfängt. Ich zwinge mich noch einmal, ihn anzusehen. Er ist so schön und ich bin ein Wrack. Ich kann nicht sprechen und ziehe stattdessen ein Blatt Papier und einen Kugelschreiber aus meinem Rucksack, den ich zum Seminar mitgenommen habe. Ziemlich krakelig, notiere ich abermals meine Nummer auf den Rand und reiße das kleine Stück ab, um es ihm zu geben. Er sieht mich etwas verdutz an, doch zu mehr fühle ich mich gerade nicht imstande. Als in diesem Moment ein Taxi vorbeifährt, stehe ich mit meinen letzten Kraftreserven auf, winke es herbei und steige ein. Ich nenne meine Adresse und werfe noch einen letzten Blick aus dem Fenster, um dem verdutzen Isaak nachzusehen.

Es tut mir leid. Und ich hoffe, dass ich nicht meine Chance verspielt habe. Aber wenn er es wirklich will, kann er mich anrufen. Ich hoffe, dass er es tut.


Nein, wir haben nicht vergessen, was ihr euch gewünscht habt. ;)

Wir werden für das nächste Kapitel wieder zusammenarbeiten, damit die beiden sich endlich unterhalten können. Daher heute nur ein kurzes Kapitel.

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