II.

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18:55 Uhr - Scott

Ich knibbelte an dem Etikett herum. Das Bier schmeckte schal, schon den ganzen Abend.

Über mir thronte das Bild des Schulleiters. Er grinste mich so unverschämt an, als wäre er der Hecht schlechthin. Eingefroren in diesem Gemälde war er jung geblieben, mittlerweile wäre er wohl um die fünfzig und vermutlich sähe er immer noch verdammt gut aus. Galle stieg mir bei dem Gedanken hoch.

Jemand trat auf die Bühne. Ein jüngerer Verschnitt des Direktors. Sein Sohn, schoss es mir durch den Kopf. Er war knapp fünf Jahre jünger als ich, damals musste er zwölf gewesen sein. Damals, als es passiert war. Der Junge zwölf und wir gerade mal siebzehn. Kaum erwachsen. Ich trank noch einen Schluck Bier.

Das Mikro rauschte und es gab eine Rückkoppelung. Die meisten Gespräche verstummten. Ich erkannte einige aus meinem früheren Jahrgang. Alle wirkten glücklich, lachten, trugen schicke Anzüge und glitzernde Kleider, viele mit ihrem Partner.

Wie von selbst strich mein Daumen über meinen Ringfinger. Der Abdruck war noch da, der Ring nicht mehr. Geschieden, seit einem Jahr, und ich vermisste Tracy trotzdem, auch wenn sie mich für einen Loser hielt.

»Liebe Ehemalige und Lehrer.« Der Direktorensohn hatte das Mikro ergriffen. »Ich freue mich, die diesjährige Rede halten zu dürfen. Viele kennen mich, aber ich stelle mich gerne noch einmal vor. Ich bin Thomas McCarter und bin der Sohn des verstorbenen Direktor McCarter.« Dabei deutete er auf das Bild über sich, das viel zu groß war. Als würde er noch immer über uns wachen und Kontrolle ausüben wollen.

Ich ließ meinen Blick schweifen, entdeckte meine Zwillingsschwester, wie sie in ihrem silbernen Kleid funkelte und sich prächtig mit ihrem Mann unterhielt. Sie lachte, hörte dem Direktorensohn nicht einmal zu. Wer wollte es ihr verdenken, nachdem, was sie mir heute offenbart hatte? Meine Augen huschten weiter und blieben an einem roten Schopf hängen. Amber. Sie stand neben meiner Schwester.

Nie konnte ich in Ambers Gesicht lesen, was in ihr vorging. Sie drehte sich um und eilte zum Ausgang. Hatte sie mich gesehen? Ich musste mit ihr reden, diese Sache von damals endlich aufklären. Heute waren einfach zu viele Geheimnisse offenbart worden.

»Amber!« Sie reagierte nicht. Ich ließ das Bier stehen und schob mich durch die Menge, die noch immer an den Lippen des Direktorensohns hing. Er schien seinen Moment richtig zu genießen. Als wäre das alles nur Show und er ein Superstar. So waren alle McCarter Männer. Widerlinge.

Kalte Regentropfen trafen auf meine erhitzten Wangen, als ich die Sporthalle verließ. Ich war wohl betrunkener, als gedacht. Ambers roter Haarschopf war nirgends zu entdecken. Ich musste mit ihr reden, ein letztes Mal. Ob ich dann immer noch zur Polizei gehen sollte? Das würde davon abhängen, was sie zu sagen hatte.

Ich holte mein Handy raus und wählte ihre Nummer. Sie musste rangehen, sie musste endlich mit mir reden. Ein Motor heulte auf, Licht traf mich von der Seite. Ich drehte mich ihm entgegen. War das ...?



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