III.

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18:34 Uhr - Amber

»Ich weiß, was du getan hast!« Coralies Blick folgte dem Rücken ihres Mannes, der auf dem Weg zur Toilette war.

Ohne mich umzudrehen, beugte ich mich über den Tresen und griff nach dem Cocktailshaker. »Kannst du mir das verübeln? Niemand kann von Wein und Bier leben.«

Aus meiner Handtasche holte ich eine große Flasche Bacardi und eine kleinere mit Limettensaft und goss sie in den Shaker. Natürlich viel mehr Rum als Saft. Dann fügte ich noch ein paar Tropfen Grenadine hinzu, die zum Glück nicht ausgelaufen war.

»Danke.« Sie griff nach ihrem Daiquiri und nahm einen großen Schluck. »Aber das habe ich nicht gemeint. Was ihr damals getan habt, Scott und du.«

Ich legte meine Hand auf Coralies. »Ich schwöre, ich habe nie mit Scott geschlafen. Nicht mein Typ.«

Ein Lächeln breitete sich auf Coralies Lippen aus, erreichte aber nicht ihre Augen. Auf halber Strecke schien es zu verblassen. »Ja, ich weiß. Auch wenn Scott das nie verstanden hat.«

Zwei Frauen traten an die Bar, griffen nach den bereitstehenden Champagnergläsern und musterten mich. In den Augen der dunkelhäutigen Frau blitzte ein Wiedererkennen auf. »Amber, bist du es wirklich?«

»Du hast dich aber verändert«, fügte ihre blasse Freundin hinzu. Beide waren so nichtssagend, dass ich mich an keine von ihnen erinnern konnte.

»Nicole?« Coralie nickte der ersten Frau zu. »Du bist doch im letzten Jahr zu den Cheerleadern gekommen, oder?«

Die Frau blinzelte und sah zur Seite. »Ja. Genau. Nachdem du, äh, krank geworden bist, wurde ein Platz frei.«

»Oh, ich glaube, ich habe da hinten unseren ehemaligen Baseballkapitän gesehen. Komm Nicole, gehen wir ihn begrüßen.« Eilig zog die Blasse ihre Freundin fort.

»Tja, manche Menschen ändern sich eben nie«, stellte Coralie kopfschüttelnd fest.

»Einmal Zicke, immer Zicke.«

Coralie verschluckte sich an ihrem Getränk und musste husten. Als sie wieder zu Atem kam, zeigte sich auf ihrem Gesicht zum ersten Mal an diesem Abend das Lächeln, das mein Herz immer noch schneller schlagen ließ. »Ist das deine professionelle Meinung als Doktorin der Psychologie?«

»Hast du mich etwa gestalkt?«

»Du mich etwa nicht?«

Erfreut zuckte ich mit den Schultern. »Vielleicht.«

Plötzlich wurde Coralie ernst und legte mir eine warme Hand auf den Unterarm. »Aber im Ernst. Als ich am Ende war, haben Scott und du mich gerettet. Ich habe mich nie bedankt, weil ich nicht wusste, ob es dir recht ist. Aber Scott hat mir gerade gesagt, dass er nicht mehr damit leben kann. Ich dachte, das solltest du wissen.«

Ich schreckte hoch. In diesem Moment trat Thomas McCarter auf die Bühne und klopfte an das Mikrofon. Coralie folgte meinem Blick.

»Genau. Sein Vater.«

Die Welt um mich herum drehte sich und ich musste mich am Tresen festhalten, um nicht umzufallen. »Du weißt es?«

Sie nickte.

»Woher?«

»Ich wusste es in dem Moment, als du nach der Abtreibung meine Hand gehalten hast. Du warst die Einzige, die immer für mich da war.«

»Tut mir leid«, murmelte ich. »Ich brauche frische Luft.« Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte ich mich um, nickte Coralies zurückkehrendem Mann entschuldigend zu und bahnte mir einen Weg durch die Menge.


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