~•~ CHAPTER IX ~•~

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Am Fenster tänzelten die Schneeflocken vom Himmel. Die Cafeteria der Polizeistation füllte sich, nur wenige Plätze waren noch frei.
Mit einem grauen Tablett in der Hand setzte sich Kaeya zu Ray. Der Schwarzhaarige hielt inne, schnappte sich sein Tablett, und suchte sich einen anderen Platz.
Die Geschehnisse vom Konzert zogen auch und vor allem intern Kreise.
Kaeya wollte sich vor der Besprechung der Task Force ein Bild davon machen, wie die anderen denn diesen Einsatz wahrnahmen, doch das war ihm nicht möglich, wenn sie sich von ihm weg setzten.

Der Blauhaarige mit der Augenklappe war der Letzte, der den Besprechungsraum betrat. Zwei Laptops standen auf dem Pult, dahinter saß Haru-
Auf dem Platz, der eigentlich Kaeya gehörte.
„Setz‘ dich auf eine der Bänke“, forderte L, während alle Blicke auf Kaeya gerichtet waren, schob er den Stuhl beiseite und setzte sich.
„Jetzt, wo alle anwesend sind, können wir ja anfangen“, sprach der weltbeste Detektiv.
„Ich bin maßlos enttäuscht. Wir haben sehr viel aufzuarbeiten, angefangen beim gestrigen Einsatz in Koklozi. Haru, liest du uns bitte die offiziellen Zahlen vor?“
Der Polizist mit dem aschblonden Haarschopf räusperte sich und nahm einen Zettel in die Hand.
„Die Notfall-Rettungsstelle Koklozi, sowie das Greta-de-Wit-Klinikum Caritew berichten zusammenfassend von elf Toten durch eine Überdosis der Droge Telloprinin, sowie rund zweitausend Vergiftungen durch dieselbe Droge. Die Dunkelziffer könnte allerdings noch viel höher sein“, berichtete Haru und ließ seinen Blick über die Runde schweifen.

„Was habt ihr bitte alle gemacht?“
Ein Schleier der beschämten Stille legte sich über den Besprechungsraum.
„Wie konnte das passieren? Wart ihr überhaupt anwesend? Seid ihr euch bewusst, was eure Pflichten sind?“, schimpfte L, er war außer sich.
„Einzig und allein Leonardo ist von dieser Kritik nicht betroffen, er hat sich krank gemeldet und war nicht eingesetzt. Den Rest von euch müsste ich an dieser Stelle suspendieren lassen. Aber damit kommen wir zum nächsten Skandal am selben Abend.“
Der weiße, flackernde Bildschirm mit dem schwarzen L wich, eine Übertragung der Nachrichten aus Wytolea erschien.
Es handelte sich um den in Wekkcliffs ausgestrahlten News Chen-Nel, der nach seinem rechtspopulistischen Gründer Chen, ein ehemaliger Restaurantbesitzer, benannt war.
Ein schwarzhaariger Mann mit faltigem Gesicht und tiefen Augenringen unter den müden Augen blickte in die Kamera.
Unter ihm wurde eine Schlagzeile eingeblendet, weißer Text auf rotem Hintergrund.
Kontroverse bei Konzert in Koklozi, Wytolea!

„Sehr geehrte Damen und Herren, willkommen zu der Mittagsausgabe der Chen-News, nur hier auf dem News Chen-Nel, Ihr einzig wahrer Sender für die wichtigsten Nachrichten“, sprach der Mann mit tiefer Stimme und ernster Miene, beim letzten Teil jedoch zuckten seine Mundwinkel nach oben.
„Beim gestrigen Konzert im Dorf Koklozi, nahe der Grenze zu Caritew, kam es zu einer gewaltigen Kontroverse um einen der wohl größten Musiker in Skalmarnes. Es handelt sich hierbei um Marceline the Vampire Queen, mit bürgerlichem Namen Marceline Abadeer. Als sie gegen 21 Uhr ihren neuen Song anstimmte, unterbrach sie diesen plötzlich und legte sich mit einem Polizisten an. Kurz darauf zog sie eine Ordnerin auf die Bühne und küsste sie entgegen ihrem Willen.“

Ein Video wurde eingespielt, mit einem Handy hatte ein Fan aus den vorderen Reihen gefilmt, wie Marceline Bubblegum die Hand reichte und ihr auf die Bühne half, direkt danach war dieser flüchtige Kuss auf ihre Wange zu sehen.
„Im Netz gab es dementsprechend empörte Reaktionen. Fans sprechen davon, ihre Konzertkarten für weitere geplante Auftritte zu zerstören, kein Merchandise und keine Platten mehr zu kaufen. Diese Aktion ist ein Skandal für die Musikindustrie, sie umfasst sexuelle Belästigung und Verherrlichung von Pädophilie und pure Blasphemie.“

Bevor der Journalist mit seinem hetzenden Beitrag fortfahren konnte, schaltete L ab.
Bubblegum ballte wütend die Fäuste, sie wollte solch Berichte nicht länger dulden. Kaeya dagegen atmete erleichtert aus, was L bemerkte.

„Kaeya, Sie können von Glück sprechen, dass dieser rechte Beitrag die Nachrichten dominiert. Das heißt jedoch noch lange nicht, dass ich Ihre Taten ebenso vergesse. Im Normalfall hätte ich sie sofort suspendiert und dafür gesorgt, dass Sie nie wieder den Beruf eines Polizisten ausüben dürfen. Sie sind allerdings bis jetzt der einzige Schlüssel, um an Diluc Ragnvindr heranzukommen, diesen assoziieren wir mit Arkham.“
L‘s verzerrte Stimme war gefüllt mit Entsetzen und Zorn. Ihm waren sämtliche Mittel recht, solange er an sein Ziel kam, doch auch er hatte Standards. Standards, die umfassten, dass keine Kollegen belästigt wurden.

„Was dich angeht, Bonnibel“, meinte der Detektiv nun an die Pinkhaarige gewandt.
„Während dieser Besprechung arbeitet Near unter Hochdruck daran, dass dieser journalistische Dünnschiss eingedämmt wird, am besten sogar vollkommen gelöscht. Als neuer Leiter der Task Force werde ich auch dafür sorgen, dass du nie wieder mit Kaeya zusammenarbeiten musst, und dass dieser umgehend ersetzt wird, wenn wir einen anderen Schlüssel zu Herrn Ragnvindr bekommen.“

Diese Ankündigung von L war eine wahre Kampfansage, gerichtet an Kaeya. Ab dem jetzigen Zeitpunkt tickte die Uhr, seine letzte Stunde als Polizist hat begonnen.
L räusperte sich, er war noch lange nicht fertig. Sie hatten gerade einmal einen einzigen Einsatz aufgearbeitet.
„Sonst bin ich maßlos über die Arbeitsweise enttäuscht. Keiner von euch hat etwas mitgebracht, was wir verwenden können. Einzig und allein Leonardo und Bonnibel haben etwas geleistet, dank ihnen wurde ein großer Kämpfer der Fatui verhaftet. Ich höchstpersönlich werde mich um sein Verhör kümmern, und ich bitte darum, dass ihr beide bei einer freien Stunde dem Verhör beiwohnt.“
Leonardo, der direkt neben Bubblegum saß, konnte sich nicht mehr halten. Er durfte L treffen? Er durfte den größten Detektiven dieser Welt treffen? Der Blaumaskierte konnte das gar nicht glauben.

„Dann gibt es noch abschließend ein paar Anweisungen:
Kommissar Creman‘s Verschwinden lassen wir von den normalen Beamten übernehmen, bis sie eine Spur zu den Fatui oder Arkham finden, ebenso werden die Schüsse nahe dem Marktplatz wieder zu normalen Beamten wandern. Und zu guter letzt, Bonnibel. Du wirst zu deinem eigenen Schutz erst einmal ins Homeoffice geschickt, bis die Hetzjagd ein Ende hat. Wir dürfen nicht riskieren, dass deine Sicherheit von Teilen dieser scheußlichen Gesellschaft gefährdet wird.“
Bubblegum nickte verstehend, dennoch war sie enttäuscht. Sie verstand es einfach nicht, sie verletzte niemanden damit.

"Dadurch, dass die Fatui in Caritew sind, werdet ihr alle auch hier in Caritew ermitteln. Wegtreten."

Bubblegum als Einzige bewegte sich auf die Tür zu, wollte gerade den Weg nach Hause antreten, doch Leonardo fing sie ab.
"Warte, ich bring' dich Heim, nicht dass dir was passiert", bot er an, sehr zur Empörung der Pinkhaarigen. Sie war doch kein Kind!

Nebeneinander liefen sie die Straße entlang.
"Weißt du, ich bin schon ein bisschen neidisch auf dich", gab Leonardo zu.
"Du konntest nicht nur Marceline the Vampire Queen live sehen, sondern hast sogar einen Kuss abgestaubt. Das ist wirklich eine einmalige Sache, so ein Glück hast du."
Bubblegum hob belustigt ihre Augenbraue.
"Wie meinst du das?", hakte sie nach.
Verlegen rieb der Blaumaskierte seinem Hinterkopf.
"Naja, ich bin schon Fan, als sie noch bei because I dreamed drugs war. Ich war am Boden zerstört, als sie sich aufgelöst haben, und beim Einsatz gestern wäre ich auch liebend gern dabei gewesen."
"Oh man, because I dreamed drugs war schon eine schlimme Phase", lachte Bubblegum.
Bevor Marceline ihre Solo-Karriere startete, war sie die Bassistin der Punkrock-Band 'because I dreamed drugs'. Nachdem der Gitarrist der Band, Marshall Lee, bei einer Kneipenschlägerei getötet worden war, löste sich die Band auf.

"Naja, hoffentlich kann ich bei einem anderen Auftritt live dabei sein", seufzte Leonardo tief auf.
"Vielleicht kann ich ja was ausrichten."
"Ey, überschätz' dich nicht, das war nur ein zufälliger Kuss, du warst einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort."
Die Pinkhaarige schüttelte den Kopf und blieb stehen. Sie zog sich den schwarzen Handschuh von der Hand und offenbarte ihren Verlobungsring.
Leonardo legte den Kopf schief, kniff die Augen zusammen, doch je mehr Sekunden verstrichen, desto überraschter wurde sein Gesichtsausdruck.
"Du bluffst doch", rief er lauter als beabsichtigt, seine Kinnlade klappte herunter.

Stolz musste Bubblegum grinsen.
"Wenn du mich nicht gerade verarscht, kannst du dann… naja, mir vielleicht ein Autogramm zukommen lassen?"
"Ich kann dir sogar ein Privatkonzert organisieren", entgegnete sie amüsiert und setzte ihren Weg fort.

~•~

Durch die große Tür, flankiert von Diluc und Shinsuke, betrat Donatello den großen Saal. All seine Leute waren bereits versammelt, sie saßen an ihren Plätzen. Mit den Händen hinter seinem Panzer umrundete er den langen Tisch, bis er an seinem Platz ankam.
Er setzte sich, sein Blick musterte jeden einzelnen, blieb an Diluc hängen. Wie auf einen stummen Befehl hin setzte der Rothaarige sich in Bewegung, ein Laptop in seiner Hand. Er reichte ihn der Schildkröte, trat beiseite, und nur ein tippen erfüllte den Raum.
Donatello drehte den Bildschirm zu seinen Leuten um, es war ein Standbild eines Handyvideos, das Marceline und Bubblegum auf der Bühne zeigte.
Er ließ dieses Bild für ein paar stille Sekunden einwirken, drehte den Bildschirm wieder zu sich, und tippte erneut auf der Tastatur herum.

„Einerseits war dieser Einsatz ziemlich erfolgreich“, sprach Donatello mit einer tiefen Stimme.
„Andererseits brachte er uns auch Verluste ein.“
Seine roten Augen funkelten jeden einzelnen an, bevor er fortfuhr.
„Raph, Mello. Ihr solltet niemanden umbringen. Ihr solltet für eine Vielzahl neuer Kunden sorgen, nicht sie loswerden.“
Ein amüsiertes Lächeln umspielte seinen schmalen Mund, schnell wurde er jedoch wieder ernst. Streng sah er Marceline an.
„Die Medien bereiten uns allerdings ein ungeahnt großes Problem. Während du einerseits für Misstrauen gegenüber der Polizei gesorgt hast, geht ein anderer Teil der Bevölkerung eine Hetzjagd ein. Du wirst somit unbrauchbar.“

Die Schwarzhaarige setzte sich aufrecht hin und sog die Luft scharf ein. Kalter Angstschweiß formte sich auf ihrer Stirn, bildete kleine Perlen auf ihrer grauen Haut.
Donatello legte seinen Revolver auf dem Tisch ab, der Lauf war auf Marceline gerichtet.
„Ich kann dich nur nicht umbringen, ohne dass ein Verdacht auf uns fällt“, seufzte Donatello auf.
„Du wirst somit bis auf Weiteres von deinen Pflichten hier entbunden. Sollten jedoch sensible Informationen nach außen gelangen, oder deine Wenigkeit in Wytolea oder Raenyth gesichtet werden, wird deiner Blutlinie ein Ende gesetzt. Das gilt für dich, deine kleine Freundin, und deinen lieben Vater.“
Marceline presste ihre Lippen aufeinander. Sie wusste, sie würde sich brav an die Regeln halten, die Drohung jedoch ließ das Blut in ihren Adern gefrieren.
„Das bedeutet auch, dass du jetzt wegtreten wirst. Ein Fahrer wird dich unerkannt zu deine Adresse bringen.“

Marceline verließ den Saal, von Shinsuke wurde sie über den Gang nach draußen geführt.
Auf dem Parkplatz hinter der Pizzeria stand ein unauffälliger, schwarzer Honda Civic, die Fensterscheiben waren verdunkelt. Unsicher klopfte sie gegen das Fenster auf der Fahrerseite. Ein kleiner Spalt tat sich auf, strahlend blaue Augen funkelten ihr entgegen.
„Hinten rechts die Tür“, murmelte er und kurbelte das Fenster wieder hoch.
Marceline öffnete -wie ihr gesagt- die hintere, rechte Tür und stieg in den Familienwagen ein.

Der Fahrer hatte einen platinblonden Schopf, er trug einen schneeweißen Anzug mit einer beigen Weste und einer lavendelfarbenen Krawatte.
„Hey, bist du nicht dieser schnöselige Unternehmer? Dieser jüngste CEO in ganz Skalmarnes? Wie hieß der nochmal-“
„Minerva.“
Marceline legte den Kopf schief.
„William Minerva ist mein Name.“

Minerva richtete den Spiegel, bis er Marceline auf der Rückbank darin sehen konnte. Er schmunzelte, als er sie erkannte.
„Wusst‘ ich‘s doch, kein reiner Vampir“, murmelte er, seine blauen Augen starrten sie ernst an.

„Pass‘ auf, ich halte absolut nichts von Arkham und eure kleinen Spielchen. Ich mach‘ das hier nur, um eine Handvoll Leute zu schützen. Ein Externer, wie ihr sagen würdet.“
Verstehend nickte die Schwarzhaarige, hebte allerdings skeptisch ihre Augenbraue.
„Aber warum dann der Weg über Arkham?“, hakte sie nach. Minerva schnaubte.
„Geht dich einen Scheiß an, Vampir“, fauchte er und steuerte den Honda auf die Straße.

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