Kapitel 17

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Schon am nächsten Tag schaffte Lina es, Zeit mit dem Prinzen zu verbringen. Sie hatte in einem kleinen Salon Tee und das Mittel vorbereitet. Es war direkt in der Kanne, denn ihr würde es nicht schaden. So würde es hoffentlich auch nicht auffallen. Sofern Lina es endlich schaffte, ihre Nervosität unter Kontrolle zu bringen.

Es war unnatürlich ruhig, doch aus irgendeinem Grund auch beruhigend. Es hieß, dass sie nicht von irgendwelchen Dienstmädchen oder noch schlimmer, der Madam, unterbrochen werden würde. Sie konnte sich ganz und gar dem Fortschritt ihrer Untersuchung widmen.

Gemächliche Schritte hallten durch die Flure, die in einem strengen Takt durch den Korridor immer näherkamen. Das musste er sein.

Lina wurde nervös und versuchte sich durch das Laufen im Raum zu beruhigen. Es half nur etwas, weshalb sie sich schließlich zwang, sich hinzusetzen und zu tun, als hätte sie alle Zeit der Welt. Ihr Blick dabei auf die Tür gerichtet.

Keine Sekunde später öffnete diese sich auch schon und hieß den jungen Prinzen in dem Salon willkommen. Gekleidet in edle Gewänder mit den windfällischen Insignien, lächelte er Lina leicht zu und verneigte sich kurz, bevor er die Tür hinter sich schloss. „Entschuldigt meine Verspätung. Wenn die Madam einmal anfängt zu reden, kann sie nicht mehr aufhören."

Lina erhob sich sofort und knickste leicht. „Bitte entschuldigt Euch nicht", bat sie. „Ich danke, dass Ihr überhaupt Zeit gefunden habt", sagte sie und wurde ein wenig nervös. Sie hatte die Ankunft ihres Mannes als Vorwand genommen. Hoffentlich trank er, bevor das Thema zur Sprache kam.

Prinz Marel machte eine wegwerfende Handbewegung, als wäre das alles halb so wild und trat in den Raum, um sich an dem kleinen Tisch niederzulassen. „Das ist doch selbstverständlich. Ihr scheint immerhin ..." Er machte eine Pause, während die roten Augen Lina genauestens taxierten. „... recht aufgewühlt", schloss er letztlich seinen Satz mit einem besorgten Lächeln ab. Doch irgendwie wirkte es viel mehr falsch und aufgesetzt als wirklich aufrichtig.

„Ja. Da habt Ihr wohl Recht. Ich mache mir große Sorgen um meinen Mann. General hin oder her: Wenn er angegriffen wird, ist auch er in Gefahr", sagte sie und schob es alles darauf. „Sagt Ihm das aber bitte nicht."

Lina setzte sich zu dem Prinzen und goss ihnen beiden einen Tee ein.

„Dann sind es also die Sharakan, die Euch Unruhen bereiten", stellte er fest und nickte dankend, als sie ihm eingoss.

„Ja. Seitdem ich weiß, dass mein Gepäck von ihnen abgefangen wurde, bin ich skeptisch", gestand sie und reichte dem Prinzen eine Tasse Tee, bevor sie selbst einen Schluck nahm.

Unbemerkt beobachtete sie seine Tasse aus dem Augenwinkel, ohne dass es zu auffällig war. Er hatte die Finger an den Tassenrand gelegt und drehte das Porzellan nachdenklich auf dem Unterteller. „Hattet Ihr wertvolle Besitztümer darin?"

„Das nicht zwingend, aber ein Leben ist noch einmal etwas anderes. Zudem habe ich Gerüchte gehört, die mich noch nervöser machen." Dass das eine Lüge war, war irrelevant, da es sich um Gerüchte handelte. Diese mussten keinen wahren Ursprung haben.

„Welche Art der Gerüchte meint Ihr?", fragte der Prinz nun interessiert und zog die Augenbrauen zusammen. Seine Neugier war unverkennbar und als er die Tasse anhob, um sachte den Dampf wegzupusten, hätte Lina beinahe geschmunzelt. Trinken tat er jedoch noch nicht.

„Mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen, dass sie Menschen entführen und dann als Sklaven verkaufen oder ... töten", sagte sie und wurde unruhiger. Was gespielt war, aber überspielen sollte, dass sie darauf wartete, dass er endlich trank.

Er senkte die Tasse wieder und legte Lina die freie Hand auf ihre, als würde er ihr Beistand geben wollen. An sich eine nette Geste ..., doch wollte sie doch nur, dass er diesen verdammten Tee trank. „Die Sharakan töten nicht. Seid unbesorgt." Zu ihren anderen Behauptungen, sagte er jedoch nichts.

„Woher wisst Ihr das so genau?", fragte sie überrascht. Ihre Vermutung, dass der Prinz etwas mit diesen zu tun hatte, wurde durch seine Worte nur noch verstärkt.

Er zog seine Hand wieder zurück und umfasste die warme Tasse mit beiden Händen. „Weil wir noch nie Leichen an ihren Tatorten gefunden haben. Es scheint, als seien sie nur an Wertsachen interessiert."

Lina runzelte die Stirn. Konnte die Antwort so einfach sein? „Das ... beruhigt. Zumindest etwas", sagte sie schief lächelnd und nahm noch einen Schluck Tee.

„Die Angst über das Unbekannte kann oft die Fantasie ankurbeln", besänftigte er sie und hob wieder die Tasse an die Lippen, um einen kleinen Schluck zu nehmen. Oder hatte er nur gerochen? So wirklich sagen konnte sie es nicht. „Aber meist sind die Fakten doch recht simpel."

Lina nickte und trank noch einen Schluck. Sie versuchte mit gutem Vorbild voranzugehen und ihn so zu animieren. „Ich bin vielleicht auch ein wenig nervös, weil er bald hier ist", gestand sie kleinlaut.

Ein Magengrummeln war zu hören, während sich der Prinz über die Stirn wischte. Es schien, als wäre ihm plötzlich so unglaublich warm geworden, dass ihm sogar der Schweiß auf die Stirn trat.

Lina konnte ihm ansehen, dass er scheinbar begann sich unwohl zu fühlen, so oft wie er den Blick abwandte. „Ach ja? Welchen Grund hat das?", fragte er mit versuchter Ruhe, der er nicht ganz Herr werden konnte.

„Geht es Euch nicht gut?", fragte Lina, die Sorge vorheuchelte und froh darüber war, einen Grund zu haben, das Thema zu wechseln. Sie hoffte nur, dass der Prinz darauf einging.

Er kniff die Augen angestrengt zusammen und schluckte in dem Versuch sich zu beruhigen. Einen Arm legte er um seinen Magen und mit dem anderen stützte er sich an dem kleinen Tisch ab. „Ich denke ... nein ich ... was war das für ein Tee?", fragte er angestrengt und versuchte ein aufkommendes Würgen zu unterdrücken.

Lina konnte nicht verhindern, dass sie ein wenig blass wurde. „Ein Kräutertee", sagte sie, als wüsste sie nicht, wo das Problem lag. „Ist Euch schlecht? Vielleicht waren Kräuter nicht mehr gut, er schmeckt ein wenig ranzig", versuchte sie sich aus der Affäre zu reden, bevor sie seine Tasse nahm, daran roch und einen Schluck trank.

Er war tatsächlich ein klein wenig bitter, doch nur weil er zu lange gezogen hatte. Lina kam ein Einfall. Es war die Kräutermischung, welche ihr das junge Küchenmädchen gegeben hatte. Eine karakamische Mischung. Es war also sehr wahrscheinlich, dass er Prinz sie noch nie getrunken hatte und wer wusste schon auf was er so allergisch sein könnte.

Gerade als er sich erheben wollte, fiel er auf die Knie und entleerte seinen Mageninhalt auf dem Boden, bevor er angestrengt nach Luft schnappte und ein: „Dienst-mädchen", hustete.

Lina ließ sofort von ihm ab, um eben ein solches zu holen. Dabei klopfte ihr Herz heftig und Nervosität machte sich breit. Er hatte sich übergeben, was hieß, dass er wirklich der Gesuchte war.

Obwohl Lina sich freute, ihn endlich gefunden zu haben, bekam sie doch Panik. Es war wirklich der Prinz. Das würde es nur unnötig schwer machen.

Ab dem Punkt ging alles so schnell. Die Dienstmädchen eilten herein, brachten den sich übergebenden Prinzen in seine Räumlichkeiten und beorderten einen Arzt, der nach ihm sehen würde. Lina dagegen wurde aus dem Salon gebracht, damit dieser gereinigt werden konnte.

„Ich werde Euch sofort ein heißes Bad einlassen, Lady Zaratus", hatte eines der Mädchen gesagt und Lina eilig in ihre Gemächer geführt. In all dem Gewusel hatte sie gar nicht mitbekommen, dass sie einiges von dem Erbrochenen abbekommen hatte.

Als sie schließlich für einen Moment allein war, versuchte sie zu verstehen, was gerade vorgefallen war. Versuchte es zu greifen und einen Plan zu formen. Sie musste es irgendwie schaffen den Prinzen unbemerkt mitzunehmen.

An sich könnte es alles ganz einfach sein. Sie könnte ihn auf einen Ausritt auf Lateux mitnehmen und bewusstlos machen, um dann mit ihm und den anderen abzuhauen. Doch was, wenn er nein sagte? Was wenn sie gesehen und aufgehalten wurde? Was wenn sie gezwungen war, andere zu verletzen, um ihr Ziel durchzusetzen? Alles war möglich.

Sie wurde sich gut mit Lateux und auch Rathan besprechen müssen. Das hier durfte nicht schief gehen.

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