Astrid

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Die achtsame Astrid. Astrid hörte jedes ungesagte Wort und sah jede ungetane Tat. Sie bemerkte jede heilige Sünde und jede sündhafte Moral. Astrid war gefährlich. Astrid musste sterben.

"Die achtsame Astrid.", nickte er ihr zu. "So habe ich dich genannt."

"Du machst mir alle Ehre."

"Bevor du stirbst, fand' ich das ganz nett."

"Bevor ich sterbe.", wiederholte Astrid seine Worte monoton.

"Bevor du stirbst."

Astrid lächelte mild. In ihren Augen ruhte die Gewissheit und sie strahlte Frieden aus. Sie war Frieden. Fast wollte er sich bei ihr dafür entschuldigen, dass er sie ermorden würde. Aber dann war es ihm egal.

"Nun, warum sterbe ich denn?", fragte Astrid interessiert.

Er rutschte neben ihr an der verschrammten Tür hinunter, mit der Schusswaffe in den Händen und seufzte.

"Du bist zu achtsam, achtsame Astrid und deine Achtsamkeit hat dich dieses Mal sogar belogen. Ich liebe Monroe wirklich, Astrid. Ich bin gut für Monroe, Astrid. Ich lege Monroe die Welt zu Füßen, Astrid."

"Hast du bereits jemanden getötet?"

"Ja."

"Sie wird dich hassen."

"Nein, sie liebt mich."

Astrid lächelte ihn mitleidig an, aber Astrid wusste gar nichts. Gar nichts wusste Astrid. Astrid war dumm. Sie war so, so dumm und ihre Achtsamkeit war genauso dumm.

"Sie liebt mich, Astrid. Sie liebt mich wirklich. Ich liebe sie. Man könnte ein Drama darüber schreiben, tausend Gedichte und kein einziger Lyriker würde mir widersprechen, wenn ich sage, dass das die einzig wahre Liebe ist.", nickte er überzeugt.

Astrids Blick schweifte zu den lichtdurchfluteten Fenstern. Es war eine Liebesgeschichte. Natürlich war es das.
"Du musst mich nicht umbringen.", fügte sie leise hinzu.

"Doch.", seufzte er bedauernd. "Doch, doch, das muss ich."

"Warum?" Das Mädchen schien so ruhig, so behütet, so ausgeglichen, so als wäre sie damit einverstanden, zu sterben. Das war sie aber nicht. Ihr Herz raste, ihre Glieder waren verkrampft, der kalte Schweißfilm bedeckte ihre Stirn wie eine allgegenwärtige Last. Ihr Verstand schrie sie an, drehte durch, schlug um sich und hängte sich schwer in die eisernen Fesseln. Astrid konzentrierte sich nur auf ihre flache Atmung. Sterben, ohne Wegrennen zu können, war schrecklich, jede Philosophie verbrannt.

"Du bist die achtsame Astrid. Du kannst alles, was ich sage, hinterfragen und man würde dir glauben. Sogar ich."

Und der dritte Schuss erklang. Alle guten Dinge waren drei. Astrid war gut gewesen. Alle guten Dinge starben mit Astrid.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro