22 - Die letzte Chance

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Mit einem lauten Knarren schwan die Tür des Büros auf und herein stürzte Rose, seine Miene war angespannt und ernst, ein Ausdruck, der seine Kollegen sofort alarmierte, ehe nur ein Wort gesprochen war. Die überraschten Gesichter seiner Kollegen sprachen Bände. Engelhardt war der Erste, der die Stille brach.

„Rose? Was willst du denn hier? Ich dachte du beackerst gerade das Fitnessmodel irgendwo in der Südsee. Wo ist sie denn?"

„Sie wurde entführt", erklärte Rose mit festem Blick.

Die Worte hingen in der Luft und Engelhardt starrte ihn entgeistert an. „Wie entführt?", stotterte er.

Rose erklärte: „Ihr verdammtes Handy war verwanzt. Der Entführer hat die passende Gelegenheit abgewartet und dann zugeschlagen."

Engelhardt schüttelte den Kopf, sein Gesicht war kreidebleich. „Ach du scheiße! Das war mir schon klar, dass du das verkackst."

Rose schwieg. Engelhardt hatte Recht. Er hatte versagt und das Gewicht dieser bitteren Erkenntnis lastete schwer auf seinen Schultern.

Engelhardt fuhr fort, seine Stimme war nun schrill vor Wut und Angst. „Ist dir eigentlich klar, was du angerichtet hast?! Da hängen wir alle drei mit drinnen! Wenn dem Töchterchen von Lechners Golfkumpel nur ein Haar gekrümmt wird, sind wir dran!" Engelhardt lief aufgeregt im Büro auf und ab, während er sich die Hände vor das Gesicht schlug.

„Dieses destruktive Gewäsch, bringt uns jetzt auch nicht weiter", merkte Böhm an und versuchte die Situation zu beruhigen.

„Da hast du Recht!", stimmte ihm Rose nickend zu, „So, halten wir fest: Ich bin zurück und die Lage ist verdammt ernst! Können wir ihr Handy orten lassen?"

„Dafür brauchen wir einen Gerichtsbeschluss. Das kann eine Weile dauern. Ob es dann auch was bringt, wage ich zu bezweifeln, zumindest konnten wir Meiningers Handy nicht orten. Wenn es wirklich der gleiche Kerl sein soll, dann weiß der auch, was er da tut", erklärte Engelhardt.

„Mist!", fluchte Rose, „Und ansonsten? Ich hoffe eure Ermittlungen laufen gut. Gibt es einen Verdächtigen?"

Engelhardt berichtete: „Wir haben einen Immobilienmakler im Visier, der sich auf Industrieimmobilien spezialisiert hat. Seiner Firma gehört derzeit auch das Gelände der Glasmanufaktur. Er hatte also uneingeschränkten Zugang zum Areal. Er sagte aus, eine Sicherheitsfirma engagiert zu haben, aber besagte Firma wusste von nichts. Das Gelände war also unbewacht und er müsste das auch gewusst haben."

Rose runzelte die Stirn. „Das klingt sehr verdächtig. Habt ihr ihn schon zur Rede gestellt?"

Böhm schüttelte den Kopf, während er sein Telefon in die Hand nahm. „Wir konnten ihn bisher nicht erreichen..."

Rose schnappte nach Luft. „Weil der Hund Janine entführt hat!", mutmaßte er.

„Oh nein!", entfuhr es Böhm, der zusammenzuckte und erschrocken auf das Display seines Handys starrte, „Über Janines Profil wurde eine Nachricht veröffentlicht, die brennende Neuigkeiten verspricht. Es soll heiß werden. Um 18 Uhr."

„Ich fürchte, das ist ein recht menschenverachtender Hinweis auf die geplante Hinrichtungsmethode", merkte Engelhardt mit grimmiger Miene an.

Rose blickte erschrocken auf seine Armbanduhr. „18 Uhr? Das ist schon in einer Stunde!"

„Ach du Scheiße!", pflichtete Engelhardt ihm bei.

„Brennende Neuigkeiten...", murmelte Böhm vor sich hin, während er sich an seinem Kinn kratzte, „Das ist ein Hinweis!"

„Das ist unsere letzte Chance, den Mord an ihr zu verhindern!", entfuhr es Rose.

„Wir haben herausgefunden, dass er in letzter Zeit mehrere brachliegende Industrieanlagen gekauft hat. Wir haben ein Verzeichnis vorliegen." Engelhardt kramte eine Liste mit Adressen hervor und untersuchte sie.

„Das klingt interessant!", sagte Rose, der sich ebenfalls über das Dokument beugte, „Aber wo sollen wir anfangen? Denkt dran, wir haben nicht viel Zeit!"

„Besitzt er derzeit eine Industrieanlage, in der man Feuer erzeugen kann?", fragte Böhm.

„Man kann überall Feuer legen, Sie Genie!", erwiderte Engelhardt genervt und schnaubte.

„Ich meine was Industrielles. Irgendetwas mit großen Öfen zum Beispiel?", präzisierte Böhm seine Frage.

„Uns läuft die Zeit davon!", drängte Rose.

Engelhardt fand schließlich, wonach er gesucht hatte. „Hier haben wir was. Im Verzeichnis ist aufgeführt, dass Bobrow aktuell eine alte Gießerei und eine frühere Großbäckerei besitzt. Du kannst dich um die Gießerei kümmern, dann übernehme ich die Großbäckerei."

Rose nickte. „In Ordnung! So machen wir das!", willigte Rose ein, der sich wunderte, dass er und Engelhardt sich gerade ohne jede Art von Diskussion einig geworden waren. Zeitdruck, Schuld und die Angst um Janine hatten das möglich gemacht.

Böhm blickte seine beiden Kollegen abwechselnd an. „Und was mache ich?", fragte er, „Gibt es eine dritte Immobilie, die verdächtig wäre?"

Engelhardt schüttelte den Kopf. „Nein, Sie bleiben besser hier und halten uns auf dem Laufenden, falls noch weitere Meldungen auf dem Profil von Frau Schöne auftauchen."

„Nun gut. Dann halte ich eben hier die Stellung."

Die drei Kommissare blickten sich noch einmal ernst in die Augen, dann brachen Rose und Engelhardt auf. Sie stürmten aus dem Büro und eilten zu ihren Fahrzeugen. Die Zeit drängte, und jede Sekunde zählte. Rose setzte sich ans Steuer seines Porsche und startete den Motor, der sogleich laut aufheulte.

Rose drückte fest auf das Gaspedal. Die Straßen flogen an ihm vorbei, während er sich auf die bevorstehende Aufgabe konzentrierte. Sein Herz schlug schneller, als er an Janine dachte. Sie mussten sie retten, bevor es zu spät war.

Sie hatten nur noch eine Stunde Zeit, um das Leben von Janine zu retten. Jede Sekunde zählte und Rose wusste, dass er keine Zeit zu verlieren hatte. Er musste Janine finden und retten, bevor es zu spät war. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit und Rose war entschlossen, diesen Wettlauf zu gewinnen. Er würde verdammt noch mal alles tun, um Janine zu retten. Er würde nicht zulassen, dass sie in den Händen dieses Wahnsinnigen leidet. Er würde sie retten, koste es, was es wolle. Er würde nicht zulassen, dass Engelhardt recht behält. Er würde nicht versagen. Nicht dieses Mal. Nicht bei Janine. Er würde sie retten. Er musste sie retten. Für sie. Für sich. Für alle. Er würde es tun. Er würde Janine retten. Und nichts und niemand würde ihn daran hindern. Nicht einmal die Zeit. Denn die Zeit war sein Feind. Und er war bereit, diesen Feind zu besiegen. Für Janine. Für die Gerechtigkeit. Für die Wahrheit. Für die Liebe. Für das Leben. Für alles, was zählt. Er würde es tun!

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro