Kapitel 24

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Nach Bastiens Abreise kehrte der reguläre Alltag schnell zurück. Das Wochenende stand uns wieder ganz zur Verfügung. Ich konnte sogar nach Hause und Haydens Geschenk vollständig fertigstellen. Es hat mich das gesamte Wochenende gekostet. Die Ablenkung hat mir unglaublich gut getan, weil ich dadurch meinen Kopf frei bekommen konnte.

Ich genoss die Ruhe, die mir die Arbeit brachte.

Als Ausrede für mein Verschwinden sagte ich meinen Freunden, dass ich bei der Firma meiner Eltern arbeiten würde. Keiner hinterfragte es. Wieso auch? Es war etwas, das ich regelmäßig tun musste, besonders während der Schulferien.

Trotzdem wusste ich nicht, wie ich meine kleinen Verletzungen an den Fingern, die noch nicht ganz verheilt waren, erklären sollte. Mein Schweißer meinte, ich sollte einfach die Erklärung benutzen, dass ich neue Messer und Produkte getestet hätte, ohne das sie den Sicherheitsschutz unterlaufen hatten. Das schien mir die beste Erklärung zu sein, also entschied ich mich dafür.

Wir saßen alle zusammen im Zimmer von Blaze und Hayden, da Letzterer bald Geburtstag hatte. Zum Glück habe ich sein Geschenk ohne Probleme schnell fertiggestellt. Ich konnte leider kein anderes Geschenk aus dem Ärmel ziehen, da es mir zu wichtig war.

Blaze saß an seinem Tisch, neben ihm das rote Lego-Auto, das er beinahe fertiggestellt hatte.

»Also echt Ale, ich verstehe nicht, warum du so scharf darauf warst, unfertige Produkte einfach zu testen«, nörgelte er mich an und inspizierte meine Hände. Ich entwand mich seinem Griff. »Ich war einfach nur neugierig. Sie waren... ach komm, an meiner Stelle hättest du es auch gemacht.«

Interessiert hob er eine Augenbraue. »Was war es denn genau?«, fragte Blaze mit großen Augen. Das Kind in ihm suchte die Gefahr.

»Ahh, das hättest du wohl gerne. Aber nein, es ist ein Firmengeheimnis.«

Er rümpfte seine Nase und seufzte enttäuscht.

Hayden kam näher und streckte seine Hand aus, um das Lego-Auto zu berühren, doch Blaze schlug sie weg, noch bevor er es konnte. »Nicht näherkommen«, schimpfte er wie ein alter Mann, der Kinder von seinem Rasen vertrieb. Ich rollte mit den Augen. Seine Legos waren ihm heilig.

»Blaze, das Auto ist echt lahm. Also, es sieht gut aus, aber wäre es nicht besser, wenn du es benutzen könntest? So richtig mit Fernsteuerung«, bemerkte ich und lehnte mich in dem Sitzsack zurück.

Die grauen Augen von Blaze glitzerten voller Wonne. »Boah«, stieß er total aus dem Häuschen aus, »gerade wo du es ansprichst... Stell dir vor, eine ganze Legostadt mit einem kompletten Straßensystem. Meine Legofigur fährt in diesem roten Auto und hält an, um Legoweibchen anzumachen. So ein Dreck, warum habe ich nicht selbst daran gedacht.«

Kopfschüttelnd über seine fehlende Idee in Bezug darauf, notierte er seine Gedanken sofort auf seinem Handy. Eigentlich meinte ich das nicht ernst, aber offensichtlich wurde es so aufgefasst. Zumindest schien Blaze daran Gefallen gefunden zu haben.

Ich mochte diese kindische Art an ihm. Dadurch wirkt er so erfreut vom Leben. ›Anders als du.‹ Sei still.

»Du und dein blödes Lego. Ermutige ihn mit seinem Schwachsinn nicht«, platze es Brea genervt heraus. Mein selbstbestimmter Bruder hob den Kopf. »Wenn es dir nicht passt, kannst du abhauen«, zickte er zurück.

Ich stand etwas unbeholfen vom Sitzsack auf und ging zu Blaze, um ihm auf die Schulter zu klopfen. Danach legte ich mich zu Brea auf sein Bett. Sie hatte immer Streit mit ihm, aber er ließ sie auf seinem Bett herumlungern, obwohl er mir gestanden hatte, dass er sie am liebsten runterkicken wollte. Der Vertrag, den sie als Kinder geschlossen hatten, aber verhinderte dies.

»Übrigens Hayden, hast du wirklich vorn einen rein konservativen Geburtstag zu haben?«, fragte Treyton und schaute von seinem Platz auf. »Der ganze Tag wird für die geplante Veranstaltung meiner Mutter eingenommen. Es ist schon alles organisiert und ich komme da nicht mehr raus«, erzählte er uns kühl. Seit einigen Tagen war er distanziert.

Seinen 18. Geburtstag hauptsächlich mit Fremden zu verbringen und sich ihnen präsentieren zu müssen, war nicht gerade der Wunsch von jedem. Aber es war meistens ein Muss, auch wenn sich Blaze dagegen gesträubt hatte. Trotzdem musste er ein paar Tage später an einem formellen Treffen teilnehmen. Die meisten erledigten dies noch am Tag ihres Geburtstags.

»Deine Begeisterung hält sich in Grenzen«, murmelte Brea und wälzte sich hin und her. Ich sah sie an, denn wir hatten sicherlich nicht vor, es bei einer rein trockenen Veranstaltung zu belassen. Selbst wenn wir Hayden am Ende entführen mussten. Wenn es nach Blaze ginge, würde er sogar übertreiben und ihn mit Skimasken verschleppen.

Mein Handy klingelte, und ich warf einen Blick auf die Nummer, damit niemand erkennen konnte, wer es war. »Ich muss da kurz rangehen«, sagte ich knapp und eilte ins Badezimmer. Ich schloss die Tür hinter mir.

Auf meine Freunde wirkte das sicherlich verdächtig. Sie sollten nicht mitbekommen, dass ich die Holzschachtel für Haydens Geschenk fertiggestellt hatte. Sie wurde geliefert und ich sollte von den Angestellten benachrichtigt werden. Angesichts des Kinderbuches und des Spruches darin, wollte ich auch etwas machen. Nur war ich nicht gut mit Worten, deshalb wollte der Hersteller des Behälters sicherstellen, dass ›Sei nicht perfekt. Sei du‹ wirklich stimmte. Ich kann so etwas nicht, also ja.

»Mit wem hast du geredet? War das etwa Bastien?«, fragte Brea kichernd und wackelte mit den Füßen, als ich zurückkam. Ich schüttelte den Kopf und log. »Mein Vater. Ich soll einen Bericht über die Produkte fertigstellen, die ich ausprobiert habe. Er meint, wenn ich schon so dämlich bin, dann soll ich die Erfahrung mit ihnen in etwas Produktives umwandeln.«

Das hörte sich für mich selbst wahr an.

»Echt brutal«, seufzte Treyton kopfschüttelnd. Die anderen stimmten ihm zu. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass Hayden mir nicht ganz glaubte, auch wenn er nicht weiter nachfragte. Er blieb still, kommentierte nichts und war in sich gekehrt. Irgendwie schien dies zur Gewohnheit zu werden. Und das tat weh, denn er war nur mir gegenüber so abwesend.


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