Kapitel 26

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Wie sich herausstellte, verschwand der Großteil meiner Freunde während der Frühlingsferien. Ich konnte es ihnen nicht verübeln. Jeder führte sein eigenes Leben und traf sich noch mit seiner Familie. Es muss schön sein... so etwas.

Ich versuchte mich auch irgendwie beschäftigt zu halten, da ich den Großteil meiner Arbeit für meine Eltern erledigt hatte. Bisher hatte ich keine zusätzlichen Unterlagen erhalten, die ich für die Firma hätte durchsehen sollen. Das bedeutete also, dass ich bei Mervlyn herumlungerte und ihm auf die Nerven ging.

»Also, Aella, hast du die Pflanze, die ich dir gegeben habe, schon umgebracht?«, fragte der ältere Mann, während er die Blüten der Forsythien begutachtete. Ich rollte mit den Augen und jätete dabei das Unkraut. »Nein, sie lebt... noch. Wieso hast du so wenig Vertrauen in meinen grünen Daumen?!«

Mervlyn gluckste kopfschüttelnd. Seine Augenfältchen stachen dabei heraus. »Grüner Daumen... Du redest wie eine alte Frau. Tja, man ist so alt, wie man sich fühlt! Dann bin ich immer noch ein junger Spund. Natürlich im Vergleich zu dir. Immerhin sitzt du mit mir zusammen, anstatt dich unter die jungen Leute zu mischen«, warf er in unserem Zusammensein ein.

Ich ließ mich im Schneidersitz auf den Rasen fallen und schaute ihn an. »Hahaha, witzig, du hast doch eben noch gesagt, dass du jung bist. Also bin ich mit jemandem Jungen zusammen. Außerdem sagt das Alter nichts aus.«

Wiederholt schüttelte er den Kopf. »Das stimmt so nicht. Beim Wein ist das Alter sehr wichtig«, korrigierte er mich rau lachend. »Tja, dann ist ja gut, dass wir nichts Alkoholisches sind. Ich kenne mich da ja nicht aus«, meinte ich zwinkernd und wippte vor mich hin. »Mach mir nichts vor. In deinem Alter habe ich auch getrunken. Vielleicht... nein, sehr wahrscheinlich sogar viel mehr als du.«

Ich wurde hellhörig und versuchte, die Erde weitgehend von meinen Händen zu klopfen. »Und wie ging es dann weiter?«, fragte ich interessiert nach. Es klingelte laut im Anwesen und der Schall trug sich bis in den Garten. Ich schaute automatisch ins Haus. Dann schwenkte ich meinen Blick wieder zu Mervlyn.

»Erwartest du Besuch?«, wollte ich sicherheitshalber wissen, um zu verschwinden. Ich mied es, seine älteren Freunde zu sehen. Sie versuchten mich immer wieder auszufragen über das Geschäft meiner Eltern oder mir ihre Enkel anzudrehen. Ich war sogar schon halb auf dem Weg, um im Notfall über die Mauer zu klettern, nur um die Situation zu meiden. Mervlyn rief mich jedoch lachend zurück.

Ich kratzte mich an der Wange. Auf meiner Kleidung war Erde. Ich sah bestimmt nicht präsentabel aus, da ich schon eine Weile mit Mervlyn im Garten gearbeitet hatte.

»Nein, eigentlich nicht. Wer könnte das sein?« Ich half meinem alten Freund auf, als einer seiner Angestellten nachschauen ging.

Die Glastür zum Garten wurde geöffnet und ein weiterer Angestellter kam begleitet auf uns zu. Allerdings handelte es sich nicht um einen älteren Freund von Mervlyn, sondern um einen meiner eigenen Freunde. Überrascht Hayden zu sehen, blieb ich wie festgefroren stehen.

»Kann ich Ihnen irgendwie helfen, junger Mann?«, fragte Mervlyn und zog seine Gartenhandschuhe aus. »Ja, es freut mich, Sie kennenzulernen. Ich bin Hayden, ein Freund von Aella«, stellte er sich vor und reichte seine Hand. Mein Nachbar nahm sie und schüttelte sie. »Freut mich. Ich wusste nicht, dass Aella so höfliche Freunde hat. Ich dachte, sie wären alle so stürmisch und asozial wie sie.«

Wow Mervlyn, du bist sehr nett.

Hayden konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Er amüsierte sich darüber, wie der alte Mann mich hier fertigmachte.

»Stürmisch? Asozial?!«, schnaubte ich und tippelte mit dem Fuß auf und ab. »Na, du bist praktisch bei mir eingebrochen. Was erwartest du, von mir zu hören, dass du zuckersüß bist? Das bist du nicht, du Wilde«, neckte mich Mervlyn und ließ Haydens Hand los.

Ich überkreuzte meine Arme und verzog missmutig mein Gesicht. Mein Blick wanderte zu meinem blonden Freund, der amüsiert lachte.

»Lach nicht«, fauchte ich ihn an. Hayden hob entschuldigend die Hände.

»Was machst du hier?«, fragte ich dann, als ich mich an ihn wandte. »Ich wollte zu dir. Ein Mitarbeiter sagte mir, dass du hier bist.« Ich schaute ihn skeptisch an. »Warum hast du mich nicht einfach angerufen?«, wollte ich als Antwort von ihm wissen. »Das habe ich. Du hast nicht abgehoben.«

Ich suchte in meiner Hosentasche nach meinem Handy. Dann erinnerte ich mich daran, dass ich es auf meinem Schreibtisch liegen gelassen hatte. Mein Besuch war eigentlich nicht so lange geplant gewesen.

»Oh, stimmt, ich habe es Zuhause vergessen. Warum bist du denn den ganzen Weg hierher gekommen? Ist etwas passiert?«, wollte ich sofort wissen, weil mich der Schreck packte. Er schüttelte den Kopf. Einige Haarsträhnen schimmerten golden im Sonnenlicht.

»Die Zwillinge haben versucht, dich zu erreichen. Sie wollten etwas mit dir unternehmen«, sagte er und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. »Warum? Bist du so langweilig und vertiefst dich in Physikbücher?«, bemerkte ich belustigt. Hayden grinste schief und schien zu antworten: ›Du mich auch‹.

»Du solltest gehen, Aella«, forderte Mervlyn mich auf, »du kannst mir später davon erzählen.« Ein wenig verwundert nickte ich und ging zu Hayden. »Es wäre schön, deine Freunde alle kennenzulernen. Es hat mich gefreut, auch wenn es kurz war«, verabschiedete sich der alte Mann und wir taten dasselbe.

Dann gingen wir beide zu mir rüber. Ich wollte mich kurz sauber machen und umziehen. Hayden bestätigte das und sagte, er würde draußen auf mich warten. Also ging ich rein und machte mich sauber. So peinlich wie es war, hatte ich Erde im Gesicht.

Warum hat er nichts gesagt? Es hätte mir Spaß gemacht, wenn er etwas ins Gesicht hätte. Vielleicht bin ich doch so asozial wie Mervlyn meinte...

Die Fahrt zu Hayden nach Hause verlief sehr ruhig. Ich war irgendwie froh, als wir endlich ankamen. Denn direkt nachdem ich ausgestiegen war, stürmte Kate auf mich zu.

»Wow, das ging schnell«, sagte ich lachend und schloss sie in meine Arme. Kate vergrub kurz ihr Gesicht unter meiner Brust. Henry war auch kurz darauf da. »Endlich! Wir rufen dich schon seit Stunden an«, maulte er und überkreuzte beleidigt seine Arme.

Das kleine Mädchen ließ mich los und ich ging mit ausgebreiteten Armen auf den Jungen zu. »Ach komm, lass dich drücken, anstatt so beleidigt zu tun«, meinte ich neckend. Henry drehte sich weg und ging voran. Er trug beige Shorts und ein weißes Polo, was ihn total unschuldig wirken ließ. Hayden wurde früher auch so angekleidet.

Henry rannte eingeschnappt davon, aber ich holte ihn schnell ein und drückte ihn fest an mich. Er war so knuffig.

»Warum bist du so schnell?«, keuchte Henry mit roten Wangen. Ich strich ihm sanft durch sein Haar. Dann drückte ich ihn noch fester an mich, weil er sich darüber aufregte und ich ihn weiter ärgern wollte. Die Verfärbung in seinem Gesicht verriet mir jedoch, dass er es mochte.

Kate und Hayden standen nun neben uns. »Aella joggt regelmäßig, deshalb ist sie so schnell«, verriet der große Bruder den Zwillingen. Ich drehte mich zu ihm, wollte aber keinen Kommentar dazu abgeben. Stattdessen drückte ich Kate und Henry an der Schulter zu mir.

Es war schön, wieder etwas zu tun zu haben, um mich beschäftigt zu halten.

»Also, wie kann ich euch beide unterhalten?«, wollte ich wissen und schaute zwischen den Kindern hin und her. Beide zuckten mit den Achseln. »Du hast die lustigsten Einfälle. Unsere Eltern sind nicht da«, wies mich Kate hin, als wäre das eine sehr wichtige Information. Ihre Augen funkelten erwartungsvoll.

Ich schaute zu Hayden und er nickte zustimmend. Also wurde ich erneut zum Babysitter bestimmt. Ich seufzte und überlegte kurz, was wir machen könnten. Dann kam mir bereits eine Idee.

»Habt ihr Bobby-Cars und Helme?«


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