Kapitel 27

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Nach Aellas Idee gingen wir auf den Hügel in der Nähe unseres Anwesens. Sie wollte vor ihrem Vorhaben sichergehen, dass die Zwillinge geschützt waren. Daher setzte sie ihnen Helme auf und schnallte sie fest. Diese Geste wärmte mich innerlich und ich hätte sie am liebsten an mich gezogen, über ihre Wange gestreichelt und ihr alles gestanden.

Stattdessen beobachtete ich sie einfach und versuchte zu verstehen, was sie vorhatte. Aber nicht, dass ich sie auch schon so ständig ansah.

»Also, seid ihr schonmal Schlitten gefahren?«, fragte Aella die beiden und ging nochmal sicher, dass sie sich nicht verletzen konnten. Beide nickten ohne ein Wort zu sagen. Ich konnte in ihren kleinen Gesichtern erkennen, dass sie schon ganz aufgeregt waren. Mir dagegen wurde etwas mulmig, da ich innerlich spürte, dass die Aktion einen starken Einfluss von Blaze hatte. Nur er hatte hirnrissige Pläne, die auch schiefgehen konnten. Aber Aella ging bedachter damit um. Ich bezweifelte, dass es gefährlich war.

»Gut, das wird so ähnlich ablaufen. Anstelle des Schlittens verwendet man einfach ein Bobby-Car.«

Henrys Augen funkelten schelmisch und Aella strich ihm über die Wange. Irgendwie machte mich das neidisch. Mein Bruder hatte enormenes Glück und nutzte seinen Kinderbonus aus, um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.

Anschließend nahm Aella ein Bobby-Car und demonstrierte, wie sie damit den Hügel hinunter rollte.

Der Hügel war nicht wirklich steil, also bestand keine akute Verletzungsgefahr. Irgendwie hatte ich jedoch das Gefühl, dass Aella dies schon einmal gemacht hatte. Es schien fast so, als grinste Blaze mich an, während sie uns das Vorgehen zeigte. Nur war dieser Akt kindersicherer.

Aella kam mit dem Bobby-Car heruntergerutscht und stürzte dann auf den Rasen. Die Zwillinge warteten nicht und rissen die Wagen sofort an sich, um den Hügel hinaufzulaufen. Dann ahmten sie Aellas Handlung nach. Henry preschte dabei absichtlich direkt auf mich zu. In seinem Gesicht war die pure Schadenfreude.

Ich wich schnell zur Seite aus, bevor er mir über die Füße brettern konnte. Dieser kleine Penner.

»Henry! Du hast das absichtlich gemacht!«, rief ich ihm hinterher, als er schon wieder den Hügel hoch sprintete.

Aella stürmte ebenfalls zu Kate hinauf, da sie Starthilfe benötigte. Danach fuhr meine kleine Schwester mit Schwung den Hügel hinunter und lachte laut auf. Ihre Haare wehten hinter ihr wie ein Umhang. In diesem Moment wandte sich Henry dem älteren Mädchen zu und beide kicherten über etwas. Anschließend legte sich Aella ausgestreckt auf den Rasen und rollte hinunter.

Unten angekommen sprang ihr Kopf im Rasen hoch. Ihre Haare waren mit Gras und Blütenstaub übersät. Die Flecken auf ihrer dunklen Kleidung störten sie nicht und schienen im Kontrast zu ihrem Stoff zu stehen. Die Sonne strahlte mit ihr um die Wette. Sie war wie die Nacht, die den Tag besuchte.

War Aella schon immer so schön? Warum mache ich mir überhaupt Gedanken darüber... ja, das war sie.

Ich sammelte all meinen Mut und ging auf sie zu. Dann reichte ich ihr meine Hand und half ihr auf die Beine. Meine Hand lag auf ihrem Arm und am liebsten hätte ich ihr mit meinen Fingern durch ich Haar gekämmt. Ariel hätte mit ihrer Gabel damit alt ausgesehen.

»Wetten ich bin schneller«, meinte ich anstelle dessen grinsend. Mit zusammengekniffenen Augen musterte sie mich. Ihre Augen leuchteten heller, was an der Sonne lag. Oder vielleicht fiel es mir nur mehr auf, weil ich den Eindruck hatte, dass alles um mich herum strahlte. Die Farben waren intensiver. So fühlt sich also der Frühling an.

Ich schluckte schwer, weil mein eigenes Geständnis mich dazu gebracht hatte, alles stärker wahrzunehmen. Mein Frühstück heute Morgen hatte auch besser geschmeckt. Als Aella nicht ans Handy gegangen war, hatte ich mir solche Sorgen gemacht, dass ich es nicht ausgehalten hatte und zu ihr gefahren war. So ist das also... wieso war mir das nie aufgefallen.

»Das sehen wir erst, wenn du es selbst ausprobiert hast«, sagte sie selbstbewusst. Ihre Stimme umgab mich wie die Luft um mich herum. Sie war immer da. Zu jeder Zeit.

Ich bin am Ende.

Ich konnte es einfach nicht mehr leugnen. Und ich konnte es auch nicht aussprechen. Nicht jetzt. Nicht hier. So viel stand auf dem Spiel. Wenn ich es vermasselte, wäre die Freundschaft zerstört und ich würde sie nie wiedersehen. Also spielte ich vorerst weiterhin die Rolle eines Kindheitsfreundes. Ich blieb in der Schleife hängen.

Fürs Erste - das redete ich mir immer wieder ein.

Möglicherweise habe ich meine Gefühle deswegen schon so lange mit mir herumgetragen, weil ich zu viel Angst hatte. Angst davor, abgewiesen zu werden. Angst davor, nicht einmal mehr ein Freund zu sein. Angst davor, all die Jahre zu verlieren.

Dagegen schien die ewig währende Schlaufe nur ein Freund zu sein, als die bessere Option. Und genau das redete ich mir auch ein.


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