Kapitel 65

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Die unausgesprochenen Worte von Wochen ließen mich immer wieder verschiedenste Möglichkeiten in meinem Kopf durchgehen. Und trotzdem boten sie mir keine Sicherheit dafür, was zwischen Aella und mir war.

Ich dachte, die Frühlingsferien und die Probleme, die jeder hatte, wären genug. Aber nein, es kamen weitere dazu, wie zum Beispiel der Abend in ihrem Zimmer oder der Tag, an dem Aella auf meine Geschwister aufgepasst hatte.

... oder der gestrige Abend.

Ich war so unglaublich frustriert, dass ich nicht frühstücken konnte. Mir war bewusst, dass es unreif von mir war, aber ich konnte sie nicht ansehen, ohne daran zu denken, was ich alles verbockt hatte... nicht ausgesprochen hatte.

Es gibt so unglaublich viel, was ich ihr am liebsten gesagt hätte, anstatt aus Feigheit zu schweigen.

Mir kam sogar der Gedanke, Aella zu einer Antwort zu drängen. Ich hätte einfach nachts in ihr Zimmer eingedrungen und auf einem Stuhl gesessen, bis sie schließlich aufgestanden wäre. Nur dieses Mal hätte sie mir nicht entkommen können, denn sie würde schlafen. Das wäre wirklich krank.

Wäre es so verkehrt, wenn ich sie verfolgen würde?

Ich hatte das Gefühl, dass ich der Albtraum schlechthin war. Mein Wahnsinn nahm zu.

Ich konnte kaum etwas von dem Frühstück herunterbekommen, das Treyton und Blaze mir gebracht hatten. Ebenso konnte ich nicht allzu lange bleiben, weil Blaze geplant hatte, mit Aella Just Dance in unserem Zimmer zu spielen. Nur kam Brea dazwischen und rief die anderen Mädchen dazu. Sie wollte ihn einfach nur provozieren, oder wie mein bester Freund es ausdrückte, ›auf den Sack gehen‹. Seine Worte, nicht meine.

Warum ist sie gestern Abend wiederholt weggerannt? Ist sie wieder vor mir geflohen? Bin ich so abstoßend? Warum hat sie mich in einem ewigen Grau zurückgelassen? Unwissend. Nachdenklich. Allein.

Ich bin ihr zu viel... nicht unerträglich, aber auch nicht erträglich. Etwas anderes, aber was.

Ist es so verwerflich, dass ich das für sie bin? Etwas Unausgesprochenes...ungeklärtes.

Ich bin ein Wrack. Wenn ich nicht so in meinem Körper gefangen wäre, würde ich mich selbst auch meiden. Ich verdiene es, schließlich habe ich so viel Mist gebaut. Alles, was ich bis jetzt getan habe, war sinnlos.

Ich hätte auf mich selbst hören sollen, anstatt immer wieder darüber nachzudenken, dass ich es nicht wert bin. Warum glaube ich immer, dass ich nicht genug bin? Hat es meine Mutter wirklich geschafft, dass ich an meinem eigenen Wert zweifle? War ich dazu verdammt, mich immer in diesem Licht zu sehen?

Ich hasste mich dafür, dass ich nicht auf Aella gehört hatte. Ich hasste mich dafür, dass ich Scarlett getroffen hatte. Ich hasste mich dafür, dass dieses Mädchen mich verfolgte. Ich verabscheute meine Mutter so sehr, dass ich am liebsten ihre DNA aus meinem Körper gepumpt hätte.

Ich hasse das alles. Ich hasse mich... aber vielleicht verdiene ich das alles.

Ich starrte aus dem Hauptgebäude der Cardell Academy und hatte Blick auf das Basketballfeld. Genau wie Blaze wollte ich mit Aella lachen und verdammt nochmal wie wir damals Kinder waren, spielen. Ich wollte sie hochheben, damit sie vernünftig einen Korb werfen konnte. Sie hätte deswegen gemeckert. Ich hätte es freudig zugelassen.

Ich hätte Aella gerne angerempelt, nur um ihr wieder aufhelfen zu können. Im Gegenzug hätte sie mich geschubst. Ich wäre gerne auf den Boden gefallen.

Bitte motze mich an, dass ich nach dem Sturz wieder aufstehen muss, um weiterzumachen. Du würdest mir deine Hand reichen. Wir wissen beide, dass du das getan hättest, auch wenn du zuerst nicht wolltest.

Dir fielen beim Laufen einige Strähnen ins Gesicht. Ich hätte sie dir zusammengebunden. Ich hätte es absichtlich locker gebunden, nur damit du mir zeigst, wie es richtig geht. Ich hätte dir gesagt, dass mir die Übung fehlt und gelogen, dass ich für Kate üben will. Ich hätte deinen Zopf gelöst, um es noch einmal zu versuchen. Würdest du mir erlauben, in deiner Nähe zu sein? So nah?

Ich hätte Aella von meinem Wasser gegeben und aufgezogen, dass sie meine Spucke berührte, selbst wenn ich keine Absichten dahinter sah. Es wäre nichts Neues, wenn wir uns etwas teilen würden. Wäre es noch unschuldig?

Ich würde es trotzdem tun... ich würde alles tun.

Du könntest dich mit Blaze gegen mich verschwören, so wie bei der Schneeballschlacht, während wir Basketball spielen. Nun war der Herbst schon vorbei und meine Geschwister waren ein Jahr älter geworden. Möchtest du in ein paar Wochen eine Schneeballschlacht mit mir machen?

Ich möchte in Aellas Augen sehen, ohne darüber nachzudenken, was sie über mich denken könnte. Ich will nicht auf ihre Lippen starren und darauf warten, dass sie lächelt oder mich küsst. Würdest du das tun? Wäre es wieder ein Kuss auf die Wange oder auf den Mund?

Nach was würdest du schmecken? Vielleicht nach Kirschen? Oder bist du so scharf wie deine Zunge manchmal sein kann, wie Chili? Oder schmeckst du bereits nach den Tränen, die du vergossen hast? Deine Augen waren gestern verquollen.

Ich möchte nicht nach dir lechzen, sondern nur bei dir sein. Ich möchte mich nicht hinter Mauern verstecken, sondern Teil deiner Welt sein.

Bitte lass mich zu dir. Bitte sag mir, was ich für dich bedeutete.

Ich weiß selbst nicht mehr, wer ich bin.

Ich war abwesend, innerlich zerrissen und unglaublich schwach.

Ich möchte in Aellas Nähe sein, selbst wenn ich ein Wrack bin. Aber es ist so schwer... so schwer.

Bitte sag mir, was ich für dich bin. Lass mich bitte endlich wissen, was zwischen uns ist, damit ich damit abschließen kann.

Es schmerzt, in dieser Situation festzustecken... weder Freundschaft noch mehr.

Kann ich mit all dem abschließen. Kann man das einen Abschluss nennen?

... Ich kann nicht mit dir abschließen... nicht aufgeben... Du wirst immer ein Teil meines Lebens sein. Macht genau das es so schwer?


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