Bonus: Blaze √

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Ein Stein nach dem anderen

Blaze - mit 10 Jahren

»Blaze, kannst du nicht ein einziges Mal still sitzen bleiben?«, schimpfte meine große Schwester mich an.

Beleidigt ließ ich mich auf das Sofa fallen und überkreuzte meine Arme. Sie sah mich prüfend an, während ich immer noch mit den Beinen herumzappelte. Alyssia drückte auf meine Knie, um mich davon abzuhalten, mich zu bewegen.

»Du brauchst auch keinen Schmollmund zu machen. Du kannst nicht ruhig bleiben und dich nicht fokussieren.«

Grimmig schaute ich sie an. Mit einem schmalen Lächeln strubbelte sie mir über die Haare. Das mochte ich nicht.

»Ich wette mit dir, dass er nicht genug Konzentration aufbringt, um dieses Legoauto zu bauen«, behauptete Jake und setzte sich mit einer Verpackung in der Hand zu mir. Es handelte sich um einen kleinen roten Rennwagen.

Neugierig schaute ich auf die Box.

»Ich kann es», sagte ich stur und packte die Legosteine. Dann rannte ich damit in mein Zimmer. Ich wollte ihm beweisen, dass ich es kann.

Ganze zwei Wochen habe ich konzentriert daran gesessen. Am Anfang habe ich es ein paar Mal kaputt gemacht, weil ich vor Wut über Alyssia ausgeflippt bin. Aber dann habe ich es diesem Dummkopf Jake gezeigt.

Und so habe ich mit dem Zusammenbauen von Legosteinen angefangen.


Rot ist nicht meine Farbe

Blaze - mit 12 Jahren

Als ich mit Alyssia zu Ale ging, dachte ich, dass wir uns treffen würden, um etwas gemeinsam zu machen. Ale hatte meine große Schwester angerufen und mir wurde dann gesagt, dass ich nicht mitkommen sollte. Aber ich wollte trotzdem mitgehen.

Sofort wurden wir dann reingelassen. Ale saß auf dem Sofa und die Angestellten sollten alle weggehen. Sie wirkte nervös und hatte ihre Hände zwischen den Knien. Ich ließ mich neben sie sinken.

Ihre Schultern zuckten zusammen und sie bewegte sich, sodass mein Blick auf die Polsterung des weißen Sofas fiel. Es war rot.

Ich stieß sie zur Seite. So dumm wie ich damals war, wusste ich nicht genau, worauf ich gestoßen war.

»Oh mein Gott, Alyssia... Aella stirbt! Sie blutet!«, kreischte ich. Meine Stimme war so schrill wie die einer Pfeife.

Ale sprang auf und schaute auf das Sofa. Ihre Hose war ebenfalls mit Blut verschmutzt.

»Alyssia, sie stirbt! Wir müssen einen Krankenwagen rufen. Oh mein Gott... Aella, nicht bewegen, es darf nicht schlimmer werden, sonst blutest du mehr. Das machen sie in Filmen... Wir müssen etwas daraufdrücken. Wir müssen ein Kissen auf deinen Po halten!«, rief ich panisch aus und sprang auf, um mir das erste Kissen zu nehmen.

Mir wurde danach auch schon schwindelig, und ich verlor das Bewusstsein.

Als ich wieder aufwachte, befand ich mich auf dem Sofa. Meine Schwester fächelte mir Luft zu. Ich richtete mich auf und bemerkte Ale neben mir auf dem Sofa. Ihr Blick wirkte leer. Eine Decke lag über ihr, während ihre Arme hervorschauten.

»Wieso ist Aella hier? Wieso sind wir nicht in einem Krankenhaus?«, fragte ich heiser mit kratziger Stimme.

Alyssia lachte kurz auf und strich mir über das Haar.

»Sie stirbt nicht, Blaze. Ihr hattet doch Sexualunterricht und du weißt doch, was ich immer habe. Bei Aella ist es jetzt auch so«, erklärte meine große Schwester.

Ungläubig starrte ich sie an, und sie legte einen Teil von Ales Decke über mich.

»Sie ist noch genauso wie immer und gesund. Also sei kein Idiot und hilf ihr ab und zu.«

Ich nickte einfach, da ich keine Ahnung hatte, was passiert war. Mein Gehirn war in solchen Momenten immer langsamer.

Alyssia legte Ales Hand in meine und wir starrten beide ins Leere. Ich erinnerte mich vage daran, dass sie ein Foto von uns gemacht hatte. Das Bild hielt sie in meinem Kinderalbum fest und notierte den Tag, an dem ich Patient war, auch wenn ich meine Periode nicht bekommen hatte.

Ich war nur die hysterische Mimose, die unbedingt mitkommen wollte.


Die etwas anderen Weihnachten

Blaze - Gegenwart

So schlimm wie es für meine Familie war, mich am zweiten Weihnachtstag mit zarten 18 Jahren alleine zu lassen, konnte ich es ihnen nicht übelnehmen. Sie mussten geschäftlich unterwegs sein. Es war mir recht, solange ich nicht involviert wurde.

Es wurde jedoch schnell klar, dass mir langweilig wurde, also ging ich zu der einzigen Person, von der ich wusste, dass sie allein war: Ale.

So bescheuert wie ich war, hatte ich den bombastischen Einfall, mit meinem alten roten Kinderauto dorthin zu fahren.

Bei meinem Anblick schien Ale sehr froh zu sein und obwohl sie meine Absichten erahnte, stellte sie mir keine weiteren Fragen. Ihr war klar, dass ich, auch wenn ich versuchte stark zu wirken, schon gekränkt war, dass ich an Weihnachten im Stich gelassen wurde.

Ale sprintete zurück ins Anwesen und kam hüpfend auf mich zu, während sie sich noch ihre Schuhe anzog. So ungeduldig wie sie war, wollte sie ihrer eigenen Einsamkeit entkommen. Ihre währte länger als meine.

Einige Schneeflocken sammelten sich in ihrem Haar. Ich wischte mir selbst einige weg.

Und ohne lange zu diskutieren, kamen wir beide auf die Idee, gemeinsam zu fahren. Ale sprang auf meinen Rücken und ich düste los. Leider funktionierte unsere Aktion nicht. Wir fielen beide aus dem kleinen Wagen, in den ich kaum hineinpasste.

Was aber dann kam, war Ales brillante Idee, dass sie ihr eigenes Kinderauto suchte. Es war gelb. Mir war klar, dass sie die Farbe ausgewählt hatte, weil Hayden kein eigenes Auto haben durfte. Seine Mutter fand das nicht angemessen.

Auch wenn unser Freund sich echt blöd anstellte, fuhr er damals auch damit. Seine Mutter bekam nie etwas davon mit. Schon immer hatten wir unsere Taten verheimlicht, wenn wir uns außerhalb ihres Sichtfelds trafen. Er war unser Freund und auch nur ein Kind.

Vielleicht hatten Ale und er deswegen eine so andere Form von Bindung, weil sie nie richtig Kind sein durften.

Ale schlug vor, ein kleines Mario Kart Rennen mit den Kinderautos zu veranstalten. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen, auch wenn wir uns dabei jegliche Gliedmaßen abfroren. Dafür holten wir aus der Bat-Höhle, alias ihrer Garage, alles mögliche, was wir als Hindernisse nutzen konnten.

Es war wirklich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, und wir stritten uns sogar darüber, wer gewonnen hatte. An diesem Punkt waren wir beide dickköpfig. Das Sicherheitspersonal, das an den Feiertagen arbeiten musste, schien durch uns amüsiert zu sein.

Irgendwann gingen wir in das Anwesen hinein. Ale hatte die meisten Leute fortgeschickt und nur die nötigsten Angestellten behalten. Diejenigen, die ihren Arbeitsplatz nicht verlassen durften. Das tat sie immer. Sie wollte nicht, dass sie die Feiern verpassten. Ihre Liebsten sollten nicht alleine sein, so wie sie es oft war.

Egal wie oft ich sie auch zu den Feiertagen rief, sie wollte nie in das intime Beisammensein grätschen. Sie sprach es nie direkt aus, aber so blöd ich auch sein konnte, es fiel mir auf. Unseren anderen Freunden ging es genauso.

Danach stopften wir uns den Bauch voll. Ich fühlte mich dadurch schwanger und nannte mein Essensbaby ›Mayo‹ und Ales ›Ketchup‹. Sie sollten wie wir im Doppelpack kommen. Natürlich lachte Ale und es war schön, Weihnachten mit ihr zu verbringen.

Aber ich bezweifelte, dass ich ihr die Feiertage geben konnte, die sie eigentlich verdiente, selbst wenn sie anderer Meinung war.


Eine Fahrt zu viel

Blaze - Gegenwart

»Oh mein Gott, halt an! Ich will aussteigen! Lass mich raus! Wir werden sterben!«, kreischte Brea hinter mir ins Ohr. Ich hielt abrupt an, indem ich fest auf die Bremse drückte. Wir schleuderten leicht nach vorne.

»Wie hast du überhaupt deinen Führerschein bekommen, Blaze? Du bremst ständig oder fährst langsamer als eine Oma mit Sehstörungen. Wie habt ihr es überhaupt bis hierher geschafft, Aella und du?«, maulte Treyton, der hinten saß. Er befand sich in der Mitte und schob sich vor, um mich anzusehen.

»Glaubt mir, das frage ich mich auch. Wir haben wirklich lange gebraucht und wurden von einer Menge genervter und schreiender Autofahrer begleitet«, bemerkte auch Ale auf dem Rücksitz. Sie hat sich hinter dem Beifahrersitz niedergelassen, nachdem wir Hayden abgeholt hatten.

Meine Finger krallten sich um das Lenkrad. Mir wurde, als würde ich Literweise Schweiß von mir abgeben. Die Anspannung war mir seitdem ich Ale abgeholt hatte, nicht aus dem Körper gewichen.

»Warum hat Aella eigentlich mehrere Kindersanschnaller?«, fragte Hayden neben mir. Verunsichert ließ ich den Blinker anspringen, um zu signalisieren, dass ich kurz anhielt.

»Okay...ich bin nervös...aber das liegt nicht daran, dass ich ein schlechter Fahrer bin. Das bin ich nicht. Ich...ich will keinen Unfall bauen. Ich möchte keine Verantwortung für andere haben. Ich kann nicht einmal auf mich selbst aufpassen!«, gab ich panisch von mir.

Mein Beifahrer richtete die Belüftung auf meine Hände, weil sie schweißnass waren, da ich Bammel hatte.

Ale fummelte angefressen an ihrem Doppelgurt herum, den ich ihr separat angelegt hatte.

»Ja, warum bin ich wie ein Kind angeschnallt? Ich habe sogar Saft, Weintrauben und eine Zaubertafel bekommen«, fügte sie hinzu. Sie verzog genervt den Mund zu einer Schnute.

Hayden wandte sich ihr zu und machte ein Bild von ihrer Lage. Seine Handlung ärgerte Ale und sie wollte nach ihm ausholen, doch der Sicherheitsgurt drückte sie zurück an ihren Platz. »Das wirst du mir büßen, warte nur ab«, fauchte sie ihn an. Mein Kumpel ignorierte jedoch ihre Drohung.

»Und warum sitze ich auf einem Kindersitz?!« maulte Brea auch von hinten. Sie hatte eine Sitzerhöhung bekommen, weil es nur einen Grund für mich gab. »Du bist ein Zwerg. Ich möchte nicht, dass ich angehalten werde, nur weil ich Kleinwüchsige nicht ordnungsgemäß absichere.«

Treyton hielt den Gremlin zurück, weil sie drauf und dran war, mir den Kopf abzuschlagen. Um sie von weiterem Streit abzulenken, reichte Ale ihr die Zaubertafel. Beleidigt und leicht gereizt nahm Brea sie, um damit zu malen. Sie wollte keinen Konflikt während der Autofahrt verursachen, denn sie wollte nicht am selben Ort mit mir sterben und schon gar nicht durch meine Hände.

»In deinem winzigen Körper steckt so viel böser Scheiß. Das sage ich deinem Bruder«, meinte ich zu ihr und atmete tief ein. Ich wollte meine Nerven beruhigen, um weiterzufahren.

»Jake wird dir den Kopf abreißen, wenn er erstmal hört, wie beschissen du fährst. So ein Riese, aber nicht ein bisschen Mumm«, zischte sie zurück und zeigte mir den Mittelfinger. »Sie hat den verdammten Vertrag gebrochen. Sie hat mir den Finger gezeigt. Ihr seid meine Zeugen!«, brachte ich dabei hysterisch heraus.

Meinen Freunden schien das alles egal zu sein. Sie hatten die Nase voll von der Vereinbarung, der Brea und ich vor Jahren gezwungenermaßen zustimmen mussten.

Treyton rieb sich die Schläfen und seufzte schwer. »Blaze, deine Sorge um uns alle ist verständlich...aber bitte...und ich flehe dich an...fahr einfach normal weiter. Wir wissen, dass du es packst.«

Ale zeigte mir einen Daumen hoch, weil sie sich nicht mehr rühren konnte. Treyton drückte mir die Schulter und Hayden versicherte mir, dass ich gut genug fahre. Brea unterstützte mich einfach darin, indem sie einfach die Fresse hielt.

»Okay, ich schaffe das. Es ist nur eine Fahrt.«


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