Kapitel 31 √

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Mir wurde warm, und ich ging zum Fenster und riss es auf. Die kühle Luft strömte herein, und ich atmete tief ein. Aella half mir seit einer Weile beim Schmücken des Zimmers für Blazes kleine Feier.  Aus irgendeinem Grund wurde mir ihre Nähe zu viel.

»Es wird hier ganz schön eng werden«, bemerkte Treyton, als er sich neben mich ans Fenster stellte. »Hey! Wenn du schon das Fenster öffnest, dann geh dir vernünftig die Haare trocken, sonst wirst du noch krank«, nörgelte Aella sofort. »Kümmere dich um deine eigenen Sachen«, fauchte ich zurück und kippte trotzdem das Fenster. Sie hatte recht. Ich hatte noch nasse Haare vom Duschen. Ich neigte dazu, mich schnell zu erkälten. Die kalte Novemberluft verschlimmerte es noch, auch wenn sie mir die Wärme aus dem Gesicht zog.

Noch bevor Aella einen Streit mit mir anzetteln konnte, klopfte es an der Tür und das Essen wurde gebracht. Treyton und sie platzierten alles auf dem Tisch. Der Geruch von griechischem Moussaka stieg mir in die Nase. Eins von Blazes Lieblingsgerichten. Die Getränke trudelten kurz danach ein. Aella schlängelte sich mit ihnen im Arm an mir vorbei. Ihrem Blick nach zu urteilen, wollte sie mich am liebsten köpfen.

Ich nahm ihren dezenten Duft wahr und atmete tief ein. Was machst du da? Hör auf damit! Treyton hat recht. Es wird eng hier.

Ich zwickte mich selbst, um wieder zu Verstand zu kommen.

Minuten später kam Blaze herein und ich war froh darüber, denn so wurden meine idiotischen Sinne abgelenkt. Hör auf Nase.

»Alles Gute zum Geburtstag«, riefen alle im Chor. Breas Stimme klang dabei besonders schief, sodass jeder schmunzeln musste. »Danke euch allen. Der Stargast ist hier. Also... wo sitze ich?«, meinte Blaze und verbeugte sich winkend, als wäre er bei einer Preisverleihung. Idiot.

Aella zeigte auf die zwei Sitzsäcke, die mehr Platz hatten, als die anderen. Ich setzte mich neben Blaze in den geräumigen Bereich und es gab keine Widerrede. Natürlich hatte sie bedacht, dass unsere Beine nur im Weg sein würden und dass sie schmerzten, wenn sie eingeengt waren.

Neben mir nahm Aella den freien Platz ein und reichte Treyton eine Krone, die er Blaze aufsetzen sollte. Warum sie es ihm gegeben hatte und nicht mir, war mir nicht schlüssig.

Blaze hielt Treyton auf, bevor er ihm die Krone aufsetzen konnte. Dann nahm er ihm vorsichtig den Gegenstand aus den Händen. »Neeiiiin.... ist das die Krone von vor fünf Jahren!«, stieß er überrascht aus und sah mit großen Augen zu Aella. Wovon spricht er da?

Aella nickte mit einem breiten Grinsen. »Ja, ich habe sie behalten. Du meintest doch dieses eine Mal, wo ich mit dir rausgeschlichen bin«, kicherte sie und versteckte ihr Lachen unter ihrer Hand. Warum sie das tat, war mir fremd, denn ihr Lächeln war... schön. Aber worüber sprechen die beiden?

Die Hitze stieg in mir auf, und ich zog an meinem Pullover herum. Mit der eingeschalteten Heizung und all den ganzen Leuten im Raum wurde es einfach zu warm.

»Worüber spricht ihr beiden?«, hakte Treyton schließlich nach und ich seufzte kaum merklich. Endlich. Meine Ohren spitzten sich neugierig auf. Blaze setzte sich die Krone auf und schmunzelte, während er in Erinnerungen schwelgte.

»Als ich dreizehn Jahre alt war, ist Ale von Zuhause ausgebüxt, weil ihr langweilig war. Ihr wisst ja, bei ihr ist die Security immer wechselnd und zu der Zeit war sie eingesperrt. Ich hatte ihr einen Fluchtversuch gezeigt. Danach ging es nicht mehr... aber egal... Jedenfalls stand Ale vor meiner Tür und wir sind mit meinem und Alyssias altem Fahrrad zu einem Diner gefahren.

Dort haben wir beide Kronen bekommen. Ich weiß immer noch nicht, warum. Sie waren früher größer und sind uns über das Gesicht gerutscht. Wir hatten erst später gemerkt, dass man sie einstellen konnte. Jedenfalls hatte ich gesagt, dass ich mich zu meinem 18. Geburtstag wie ein König fühlen werde. Als offizieller Erbe. Ihr wisst ja, wie das ist«, erzählte Blaze bis über beide Ohren grinsend und zupfte die Plastikkrone zurecht.

Sie war ihm definitiv zu klein. Dickschädel.

»Was ist mit deiner passiert?«, fragte Brea Aella. Sie schüttelte seufzend den Kopf und ließ die Schultern sinken. »Ich habe sie auf dem Rückweg verloren und Blaze hat mir seine gegeben. Ich habe sie solange in meinem Zimmer versteckt. Weißt du, ob das Diner noch steht, Blaze?«, antwortete Aella und lehnte sich zurück.

Er schüttelte nur den Kopf und stützte sich vor. »Das habe ich mich vor einiger Zeit gefragt, als mir langweilig war. Ich hatte mich an die Dinosaurier Chicken Nuggets erinnert, mit denen ich gespielt hatte. Bevor ihr mich nervt... Ale hatte auch mit ihrem Essen gespielt... Auf jeden Fall... Es wurde vor zwei Jahren abgerissen. An seiner Stelle steht jetzt ein Restaurant. Ich weiß jedoch nicht, welches. Wir könnten mal wieder flüchten und nachschauen. Aber diesmal mit dem Auto.«

Wie viel Zeit verbringen sie miteinander?

Meine Hand verkrampfte sich, und ich spürte, wie meine Nägel sich in meine Handfläche bohrten. Ich lockerte meinen Griff und strich über die Abdrücke. Kleine Halbmonde. Was ist bloß wieder mit mir los?

Ein Stoß gegen mein Knie rüttelte mich aus meiner Trance. »Hayden, hast du zugehört?«, fragte Blaze mich verwundert. Ich schaute ihn irritiert an. »Hast du etwas gesagt?« Er schlug mir auf den Arm und lachte. Aella kam näher. Ihr Haar fiel ihr über die Schulter und schwebte in der Luft. Ich konnte ihr Shampoo riechen und es vernebelte mir den Verstand.

»Wir wollten alle in das Restaurant gehen, wo das Diner stand. Es ist bestimmt nichts für...«, fing sie an und ich grätschte rein. »...Ja, ich komme.« Klinge ich ungeduldig? Ich brauche definitiv mehr Sauerstoff.

Danach aßen wir alle und sprachen über verschiedenste Dinge. Hauptsächlich darüber, was Blaze als Volljähriger vorhatte. Er meinte, dass sich nicht viel ändern würde, aber dass er bald selbst fahren könnte und der Chauffeur dann nicht so leicht weiter melden könnte, was er so trieb.

Das Geburtstagskind war total begeistert von dem Essen und verschlang es förmlich. Blaze hatte einfach immer Appetit. Kein Wunder, alles, was es gab, war das, was er am liebsten mochte. Bei den Karamellmilkshakes wurde es mir dann aber zu viel.

Bevor ich überhaupt ablehnen konnte, reichte mir Aella eine Kräuterlimonade und zeigte auf die Wasserflasche neben meinem Sitzsack. Ich nahm das Glas stumm aus ihrer Hand. Sie kennt mich. Unsere Finger berührten sich und ich betrachtete sie länger, als ich sollte.

Aella ließ das Glas los und wandte den Blick kurz ab, bevor ich mich wieder dabei erwischte, wie ich sie beobachtete. In ihrer nähe fühlte ich mich unterlegen. Sie kalkulierte immer alles ein. Selbst bei solchen Anlässen. Sogar die Getränke. Immer unter Kontrolle. Nein, das stimmte nicht. Das war nur eine Fassade, die sie sich selbst vormachte. Das weiß ich von dir.

Nachdem wir das Essen und Geschirr zur Seite geräumt hatten, standen Brea und Treyton auf. »Okay Leute, wir gehen die Torte aus der Küche holen. Sie musste noch kühl gehalten werden. Also mache ich jetzt schon das Licht aus, damit das Geburtstagskind seine Kerzen im Dunkeln vernünftig ausblasen kann«, sprach Brea in einem sprunghaften Tonfall.

Mein Blick schweifte zu Aellas Hand. Es war mir danach, sie zu halten.

Mit einem Klick wurde alles schwarz, und ohne dass ich nachdachte, griff ich nach ihrer Hand. Sie erschrak kurz, aber als ich ihr flüsterte, dass Blaze so etwas wie eine Kette machte, lockerte sie sich. Das war fett gelogen.

Ihre Berührung war wie ein elektrischer Schlag. Die Finger waren kühl.

»Was bekomme ich für eine Torte?«, fragte Blaze aufgeregt neben mir. Ich suchte ihn mit meinen Augen, konnte jedoch nur seine Silhouette nur erkennen. Gut, er sieht nichts von meiner Dummheit.

Aella drückte meine Hand fest, um die Reaktion an unseren Freund weiterzugeben. Aber so war es nicht. Stattdessen verschränkte ich meine Finger mit ihren. Mein Herz schlug heftig.

»Das siehst du doch gleich. Kannst du es nicht abwarten?«, kommentierte sie unbekümmert.

Die Tür schwang auf und wie ertappt ließ ich sie los. Meine Hand kribbelte wie beim Genuss von knisternden Süßigkeiten im Mund. Verflucht, was mache ich hier?!

Der Kerzenschein auf der Torte brannte und spendete Licht im Raum. In meiner Brust raste es vor Aufregung. Ich dachte, mein Herz würde gleich herausspringen, was biologisch unmöglich war.

Meine Augen schweiften zu Aella. Unsere Blicke trafen sich flüchtig. Die kleinen flackernden Flammen funkelten in ihren ungleichen Augen und ließen ihr Gesicht erstrahlen. In meiner Brust machte es einen Satz und ich konnte nicht anders als darüber nachzudenken, ob die anderen mein Herz genauso laut schlagen hörten wie ich.

Um es abzudämpfen, sank ich tiefer in meinen Sitzsack. Mist, bleib ruhig.

Blaze blies die Kerzen aus und alle klatschten. Das Licht wurde wieder eingeschaltet. Ein Teil von mir wünschte sich die Dunkelheit zurück.

Ich schielte zur Seite. Aella lachte, während ich versuchte, von der ganzen Situation überwältigt, mich wieder einzukriegen. Da mir jedoch so warm war, ging ich ins Badezimmer und versuchte, mich mit kaltem Wasser abzukühlen.

Mein Magen rebellierte nach der Torte. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich das Zehnfache von dem, was ich üblicherweise zu mir nahm, gegessen. Ich war nicht der Einzige, dem es so ging. Wir lagen alle wie in einem Koma da. Selbst Blaze wirkte so, als würde er augenblicklich ein Power-Nickerchen machen wollen.

»Wie wär es, wenn wir die Geschenke schnell öffnen und dann einen Spaziergang machen?«, schlug Treyton vor und rieb sich den Bauch. Brea kämpfte sich mühsam auf und nickte mit einem Aufstoßen. Alle stimmten nur murrend zu. Das war die einzige Energie, die nach so einer Mahlzeit übrig blieb. Manchmal konnte das schlimmer sein als ein Kater.

Blaze hatte bereits alle Geschenke ausgepackt. Brea hatte ihm ein Training bei einem renommierten Kampfsporttrainer organisiert. Treyton hatte Taekwondo-Ausrüstung gekauft und ich schenkte ihm ein langweiliges Geschichtsbuch mit Karten für die Vorlesung dazu. Natürlich freute er sich über die Geschenke. Bei meinem Geschenk musterte er mich zuerst skeptisch, dann packte er mich und wuschelte mir durch meine Locken, was ich nicht abkonnte.

Dann kam auch schon das letzte Geschenk. Aellas. Sie machte immer die besten Präsente. Ich behielt Recht, denn ihr Geschenk machte Blaze sprachlos.

Sie hatte ein Lego-Set für die Akropolis erstellt. Mit Anleitung und einer Figur, die wie Blaze aussah. Alles wirkte sehr professionell und es schien, als hätte sie viel Arbeit investiert. Wie gesagt, neben ihr fühlte man sich schäbig.

Mein Magen zog sich zusammen und mir wurde mit einmal ganz flau. Das war definitiv zu viel Essen für einen Tag.

»Ist das wegen der Tower Bridge, die du kaputt gemacht hattest?«, stammelte Blaze leise und blickte Aella mit großen Augen an. Sie nickte, und ohne dass man sich versah, zog er sie vor mir zu sich in seine Arme. Und da war es wieder. Meine Brust krümmte sich. Ist das... Eifersucht?

Blaze hielt Aella fest an sich gedrückt. Wie reflexartig sprang ich auf und stand schon zwischen ihnen, sodass sie sich trennen mussten. Was ist nur mit mir los?

»Was ist denn in dich gefahren?«, stieß mein bester Freund überrascht aus. Die Krone fiel ihm fast vom Kopf. »Ich wollte nur raus, bevor deine Verdauung anfängt. Ich wollte nicht im Schussfeld sein«, antwortete ich barsch.

Alle verstanden, was ich damit angedeutet hatte, und sofort jagte mich Blaze aus dem Zimmer. Die anderen folgten uns laut lachend im gemächlichen Tempo.

Das merkwürdige Gefühl von vorhin ließ ich im Zimmer zurück.


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