Kapitel 41 √

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Mir lag Haydens Geschenk immer noch im Nacken und langsam spürte ich deshalb den Druck. Ich war unzufrieden mit meinen bisherigen Skizzen. Immer wieder musste ich an einen Gegenstand aus seinem Zimmer denken. Ich wollte es nur zu gern nochmal betrachten. Die Form hatte meine Aufmerksamkeit erregt. Das Problem war nur, dass ich nicht zurück auf das Johnson Anwesen konnte. Also musste ich schnellstmöglich eine Lösung finden.

Ich stupste Hayden während des Mittagessens an. Er sah auf und ließ seine Gabel sinken. »Gib mir Henrys Nummer«, befahl ich fast schon. Verdutzt starrte er mich an. »Wofür willst du seine Nummer?« Um mit ihm zu flirten...was wohl, du Depp.

Ich faltete meine Hände vor meinem Teller zusammen. Ich hatte noch Reste vom Gemüseauflauf.

»Das geht dich nichts an.«

Mit schiefen, schmalen Augen durchbohrte er mich. »Das geht mich sehr wohl etwas an, er ist mein kleiner Bruder.« Ich stieß ihn mit dem Ellenbogen an. »Ich frage ihn nicht nach einen Date. Stell dich nicht so an. Er mag mich. Wenn dir das nicht passt, gib mir die von Kate«, meinte ich lässig und schwang meine Hand hin und her.

»Er ist nur ein Kind. Es ist nicht so, als würde ich die Nummer von Jakes neuem heißen Freund an Aella weiterleiten. Warte, das hört sich nach einer guten Idee an. Hey Aella, willst du...«, kommentierte Brea schnell. »Hört auf mit dem Schwachsinn«, brummte Hayden und nahm einen Mundvoll seines Fisches. Blaze nickte ihm zustimmend zu.

»Also Ale hat Alyssias Nummer und sie stehen in engem Kontakt. Sie lästern mit Sicherheit über mich«, meinte er locker und knabberte an etwas, das wie Blumenkohl aussah. Er wirkte nicht gerade begeistert. Also tunkte er es heimlich in Tomatenketchup, während er sich auf paranoide Weise umsah.

Aufgrund der Anweisung seiner Eltern, da Alyssia gepetzt hatte, wurde seine Ernährung überwacht. Blaze nahm das wörtlich. Er dachte, dass jeder Mitarbeiter des Internats ihn beobachtete.

»Bekomme ich die Nummer oder nicht?«, wiederholte ich diesmal als Frage. Hayden kaute an der Innenseite seiner Wange, zückte aber dann endlich sein Handy heraus. Zwei Kontakte wurden mir im Privatchat zugesendet. Endlich.

Mit meiner flachen Hand schlug ich auf den Tisch und sprang dann sofort auf und nahm mein Tablett mit Essen. Bevor ich ging, sagte ich, dass ich etwas zu erledigen hätte und haute schon ab. Dann beeilte ich mich zur Geschirrabgabe und verließ den Speisesaal. Auf dem Weg speicherte ich die Nummern in mein Handy ein. Anschließend wählte ich Henrys Nummer.

Ausgehend davon, dass die Schule seiner Klassenstufe erst nächste Woche begann, mussten Kate und er zu Hause sein. Bevor jemand ranging, huschte ich in eine Seitengasse und drückte auf den Videoanrufknopf.

Es dauerte eine Minute, bis jemand ranging. Dann erschien das Gesicht des mir bekannten kleinen Jungen. Mit großen, überraschten Augen starrte er mich an.

»Aella«, kam es ihm kaum hörbar über den kleinen Mund. Henry wirkte verstreut. Neben ihm erschien ein weiterer Kopf. Kate.

»Hallo«, begrüßte sie mich total begeistert. Henry machte Platz und jetzt waren beide auf dem Bildschirm zu sehen. Kurz danach verzog sie missmutig den Mund. »Warum hast du mich nicht angerufen?« Sie schmollte und ich musste berührt schmunzeln. »Ich mag euch beide gerne, also denk nicht, dass ich einen von euch bevorzuge. Ist jemand bei euch?«, fragte ich und wollte sicherstellen, dass ihre Mutter nichts mitbekam.

Sie schüttelten den Kopf. »Gut, ihr Süßen, habt ihr gerade etwas zu tun?« Wiederholt schüttelten sie die Köpfe. Mich wunderte es, dass Henry nicht protestierte, da ich ihn rein technisch gesehen ›süß‹ genannt hatte. Stattdessen bekam er kleine rote Flecken auf den Wangen. Total niedlich.

»Könnte ich euch um etwas bitten? Ich erfülle euch auch einen Wunsch«, bat ich die Kinder. Die Augen der beiden weiteten sich und Kate lächelte breit. Gerade als sie etwas sagen wollte, hielt Henry sie auf. Ganz wie sein großer Bruder, heckte er irgendetwas aus.

»Können wir noch überlegen, was wir uns wünschen?«, flüsterte er. Kluges Kerlchen.

Ich überlegte, weil ich normalerweise nicht in solche Handelsgeschäfte einstieg, aber es waren Kinder, was konnten sie schon Großes wollen. Außerdem hatte ich kaum noch Zeit für das Geschenk und den Druck spürte ich immer stärker.

»Okay, ihr könnt euch das überlegen. Ein gemeinsamer Wunsch für euch. Ihr müsst also gut darüber nachdenken.« Sie nickten und das Bild wackelte. »Kate hätte das bestimmt umsonst gemacht, aber du hast mich angerufen«, meinte Henry grinsend. Dieser Kleine... man muss ihm lassen, er ist gerissen.

Statt böse dreinzublicken, lächelte ich nur. »Weißt du, Henry, du willst das vielleicht nicht hören, aber du ähnelst deinem großen Bruder wirklich.« Der kleine Junge wurde rot. »Nein, bin ich nicht«, rief er aufgekratzt. Ich machte einen Screenshot von seinem verärgertem Blick. Er verzog das Gesicht, und Kate nahm ihm das Handy aus der Hand. Sie lächelte erfreut. »Was sollen wir machen?« Ihre Locken glänzten so hell wie die Sonne. Sie hatte etwas Engelsgleiches. Ich machte erneut einen Screenshot.

»Das ist eigentlich ganz einfach. Ihr müsst aber versprechen, niemandem etwas zu sagen, besonders nicht eurem Bruder.« Beide nickten. Henry schmollte immer noch beleidigt. Erneut machte ich einen Screenshot.

»Könnt ihr bitte in Haydens Zimmer nachsehen? Dort gibt es etwas, das wie ein Globus aussieht. Könnt ihr das für mich fotografieren?«

Plötzlich hörte man ein Rauschen und dann konnte man nur ein verschwommenes Bild erkennen. Sekunden später sah ich Henry in Haydens Zimmer. Er hatte sein Handy wieder in Besitz genommen. Er wirkte energisch. Am liebsten hätte ich ihn in die Wange geknufft. Solche Momente ließen mich darüber nachdenken, wie es wäre Geschwister zu haben.

Henry zeigte mit dem Finger auf den Gegenstand, den ich meinte, und ich bestätigte es. Kurz darauf kamen haufenweise Bilder an. Einige waren verwackelt, aber ich nahm es ihnen nicht übel.

Als ich die Bilder herunterlud, bemerkte ich sogar, wie die Zwillinge welche von sich in Haydens Zimmer gesendet hatten. Total putzig. Ich speicherte sie alle ein. Ich war kein Unmensch. Von so etwas bekam man Diabetes. Wäre es genauso gewesen, wenn ich kein Einzelkind wäre? Hätte ich dasselbe bei meinen Geschwistern getan?

»Ich lösche den Chat«, teilte Henry mir aus der Ecke mit. Sie verließen den Raum. »Schlaues Kerlchen. Du gefällst mir immer mehr, Henry. Immer die Beweismittel von bösen, geheimen Taten vernichten«, lobte ich ihn. Er wurde verlegen und seine zuckenden Mundwinkel formten ein erfreutes Lächeln.

Hey, ich bin kein Moralapostel, also keine Kritik, wenn ich einige Schandtaten befürworte.

»Über was redet ihr da?«, hörte ich hinter mir. Ich fuhr erschrocken zusammen und drehte mich um. Scheiße. Hayden stand da.

»Henry, ich lege auf. Seid lieb zueinander und passt gut auf euch auf«, hetzte ich schnell über meine Lippen. Hayden kam zu mir. Bevor ich auflegen konnte, piepste Henry etwas, was mich erstarren ließ.

»Hab dich lieb.«

Damit legte er auf und ich schloss wie mein Handy benommen. Was war das gerade?

Mein Mund wurde ganz trocken. In mir wuchs ein Gefühl, das ich nicht beschreiben konnte.

»Was hast du getan, damit Henry das sagt?«, fragte Hayden erstaunt. Seine Stimme klang heiser. Ich war selbst schockiert. Nein, überwältigt.

Hayden wollte nach meinem Smartphone greifen. Ich zog es hinter meinen Rücken. »Zeig mir, was du gemacht hast«, verlangte mein honigblonder Freund mit großen Augen. Ich trat einen Schritt zurück und suchte nach Halt. »Bist du bescheuert? Ich habe gar nichts gemacht«

Er drängte mich in die Ecke. »Er hat das aber nicht mal zu mir gesagt«, beichtete Hayden frustriert und blieb stehen. Ich tat es ihm gleich, da ich sowieso nirgendwo entkommen konnte. Ich stand schon an der Wand.

Ich blickte zu ihm hoch und verschiedenste Gefühle zeichneten sich in seinem Gesicht ab. Vor allem Irritation und Neid dominierten.

Ich stieß ihn mit dem Zeigefinger gegen seine Brust. »Oh mein Gott! Du bist eifersüchtig«, stellte ich fest. Hayden trat einen Schritt zurück. Seine Augen wanderten woanders hin, kehrten aber gelegentlich zu mir zurück.

»Warum sagst du nichts? Bist du sprachlos?«, bohrte ich mit zusammengekniffenen Augen nach. Ich musterte ihn eindringlich. Er musste husten und versuchte, seine Stimme wiederzufinden. Dann stieß er sich von der Wand ab.

»Was, wenn es wirklich so ist? Was, wenn ich neidisch bin?« Verblüfft glotzte ich ihn an. Mir kam es so vor, als wäre mein Kiefer auf dem Boden.

»Wie engstirnig bist du, dass du eifersüchtig auf das, was ein zehnjähriges Kind gesagt hat, bist?«, schnaubte ich und stemmte eine Faust in die Hüfte. »Ja, bin ich. Hast du damit ein Problem?«

Ich schüttelte meinen Kopf und blickte zu ihm. Hayden taxierte mich mit ernstem Ausdruck. Ich schluckte schwer. Für einen Moment blieb die Zeit stehen und ich hatte das Gefühl, nicht atmen zu können.

»Das ist doch bescheuert«, hauchte ich belegt. Hayden strafte die Schultern. »Mein kleiner Bruder gesteht dir seine Liebe und das lässt dich einfach kalt«, meinte er resigniert und zog eine Augenbraue hoch. »Du übertreibst, das war doch kein Liebesgeständnis. Du bist bloß beleidigt, weil er es dir nicht gesagt hat.«

Hayden fror ein und sagte nichts. Sein missmutiger Gesichtsausdruck verriet jedoch alles.

»Oh mein Gott, du ziehst nur eine Schnute, weil Henry nicht ›Hab dich lieb Hayden‹ gesagt hat.«

Etwas regte sich in seinen Augen. Er zuckte zusammen und schluckte, was ich an der Bewegung seines Adamsapfels erkannte. Sein Mund öffnete und schloss sich. Er konnte keine Worte finden. Stattdessen fuhr er angespannt über sein Gesicht. Dann bedeckte er seine Augen und wirkte beschämt. Ich war erstaunt.

»Hör zu, Aella, das sind große Worte für Henry«, stammelte er rau. Ich hatte das Gefühl, als würde da mehr dahinter stecken, aber ich beließ es dabei und ging nicht weiter darauf ein. Ich ließ meine Hände locker sinken und atmete auf. »Glaub mir, ich habe wirklich nichts gemacht. Nur um einen Gefallen gebeten«, gab ich zu. Haydens Anwesenheit lockte die Wahrheit aus mir heraus und das konnte ich nur schwer ertragen.

»Was wolltest du von ihnen?«, fragte er mit fester Stimme.

Ich wollte nicht darauf antworten, daher drehte ich mich um und wollte abseits Kehrt machen. Aber Hayden griff nach meinem Handgelenk und hielt mich fest. Er zog mich zu sich heran und seine Hände glitten auf meine Oberarme. Dann beugte er sich zu mir vor und ich wurde beinahe von seinen dunkelbraunen Augen gefangen genommen. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Herz aus meiner Brust fallen.

»Was wolltest du von ihnen?«, wiederholte er kühl, sodass ich erschauderte. In seiner Stimme lag etwas Beunruhigendes. »Hayden, lass mich los«, bat ich ihn. Nicht, weil ich Angst hatte, sondern weil es für mich zu intensiv wurde. Sein Griff wurde lockerer.

»Hast du Sorge, dass ich ihnen etwas antun könnte? Kommt deshalb dein Beschützerinstinkt zum Vorschein?«, wollte ich wissen. Seine Augen zeigten Verwirrung. »Ich weiß nicht, was du denkst, aber du solltest mich kennen. Ich tue ihnen nichts. Ich habe ihnen ein Versprechen gegeben und werde es nicht brechen. Egal was es ist. Also musst du damit leben«, teilte ich ihm mit.

Seine Anspannung ließ nach. Er holte tief Luft und schloss dabei die Augen.

»Hör zu, Aella. Ich wollte nicht, dass du den Eindruck bekommst, dass ich besorgt bin, dass du Kate und Henry etwas antun könntest. Niemals. Schlag dir das aus den Kopf. Ich habe das nie gedacht und werde es auch nie denken. Wie kommst du überhaupt auf diese Idee? Ich wollte nur... Gott, das ist so lächerlich... wissen, wie du es geschafft hast, dass Henry so etwas sagt. Ich will es verdammt nochmal wissen. Aber gut, ich akzeptiere dein Versprechen und werde nicht mehr darüber reden«, meinte Hayden und ließ demütig den Kopf sinken.

Nur weil mir die Gelegenheit geboten wurde, stellte ich mich auf die Zehenspitzen und zog an seinen Locken. Meine Finger verharrten in seinem Haar. Er schielte zu mir und ich ließ meine Hand sinken. Man konnte seine Verzweiflung erkennen.

Aus irgendeinem Grund erinnerte er mich an einen Golden Retriever. Sie sind verspielt, loyal, sanftmütig und vertrauenswürdig – doch das sagte ich ihm nicht.

»Du bist wirklich unmöglich, Wirbelwind.«

Da ist er schon wieder. Der Spitzname.

»Ich habe nicht damit gerechnet, dass mein kleiner Bruder die Worte so schnell und einfach sagt«, blieb Hayden noch immer beim Thema. Mein Mund formte eine schmale Linie. Es schien ihm nahezugehen, was womöglich daran lag, dass die Beziehung der Brüder angespannt schien.

»Es ging nicht schnell. Ich habe die beiden öfter gesehen«, fügte ich hinzu. »Darum geht es nicht. Es ist...ich habe ihn das nie frei heraus aussprechen hören«, erklärte Hayden.

Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen und strich mir über meinen Nacken. Dabei entfernte ich einige Haare, die unter meinem Blazer klemmten. »Ich hätte nicht gedacht, dass es so besonders ist. Kein Wunder, dass du ausflippst.« Der große Junge musterte mich. »Ich bin nicht... Ja, es ist etwas Besonderes«, gluckste Hayden belustigt über sich selbst.

Ich stieß ihn an der Schulter an und er hielt sich leise lachend an der Stelle, wo ich ihn berührt hatte. »Soll ich das als Liebesgeständnis akzeptieren? Dein kleiner Bruder wäre dann der Erste«, erwähnte ich beiläufig. »Nein«, kam es wie aus der Pistole geschossen. Hayden wich mir aus.

»Wie peinlich wäre es für dich, wenn du jedem erzählen würdest, dass dein Verehrer ein kleiner Junge ist.« Ich verzog meine Gesicht. »Schön!«, schnaubte ich und zeigte ihm ein Lächeln, das so viel sagte wie ›Fick dich‹.

Hayden öffnete zögernd den Mund, schloss ihn kurz wieder, aber entschied sich doch dazu, das Wort zu ergreifen. »Hast du bemerkt, dass wir uns weniger anfahren?« Ich sah ihn aufmerksam an, da er es ernst meinte. »Vor ein paar Sekunden...«. Er unterbrach mich. »So meinte ich das nicht.« Ich legte meinen Kopf schief, da ich nicht verstand, worauf er hinauswollte.

»Ich habe dich nie gehasst. Du nervst mich...oft, aber das tue ich genauso gut«, gab ich zurück. Haydens Augen glitzerten. In meiner Brust machte es einen Satz. »Ich habe dich auch nie gehasst. Nur um das klarzustellen. Neidisch war ich aber immer etwas«, gab er zu. Wieso? Auf was? Unsicher betrachtete ich ihn.

»Wenn du so eifersüchtig auf Henrys Worte bist, muss ich ein ernstes Wörtchen mit deinem kleinen Bruder reden.« Hayden lachte leise, der Klang ähnelte einem friedlichen Tag in der Natur.

»Mit Henry ein ernstes Wort zu sprechen, ist nicht so leicht. Er fährt einen sofort an, wenn du nicht...« Er stoppte seinen Satz und ich wusste, dass er an seine Mutter dachte, weil jegliche Freude aus seinem Gesicht wich. Sein Ausdruck wurde hart.

Ich lehnte mich an ihn, um zu zeigen, dass ich da war. Arm an Arm.

»Echt?! Vorhin habe ich schon etwas zu ihm gesagt und er hat nicht widersprochen. Stattdessen war er total süß. Seine Wangen haben sich gerötet und er hat geschmollt«, beschrieb ich ihn so gut wie möglich. Mir war, als müsste ich ihn auf andere Gedanken bringen.

»Verstehe, dann kann er mich einfach nicht leiden«, seufzte Hayden. Ich musste lachen und legte meine Hand auf seinen Rücken. Dann ließ ich sie zu seiner Schulter gleiten und tätschelte ihn spielerisch. »Sieh es mal so, ich kann zwischen euch vermitteln.«

Er lachte und ich spürte ein Vibrieren unter meiner Hand. »Ach übrigens, ich habe einen Screenshot von seinem Gesichtsausdruck gemacht. Möchtest du es sehen?« Haydens Augen richteten sich funkelnd auf mich. »Will ich wissen, warum du ein Foto von meinem kleinen Bruder machst?«, spottete er und stupste mich mit seinem Kopf an.

Ich machte Anstalten zu verschwinden, doch er zog mich zu sich. »Ich wollte es als Beweis behalten, um ihn damit aufzuziehen, wenn er älter ist«, antwortete ich ihm locker. Haydens Mundwinkel zuckten amüsiert. »Okay, dann zeig mir doch, wie süß mein Bruder ist. Sicherlich nicht so bezaubernd wie ich«, stichelte er zufrieden.

»Wow, du denkst, dass du süß bist. Echt unglaublich, du Riesenbaby.«

Hayden stieß mich erneut mit seinem Kopf an. »Ich bin doch liebenswert«, japste er und zeigte mir ein schelmisches Grinsen. Ich schob seinen Kopf mit meinem Finger weg. Dann drehte ich mich mit meinem Handy weg und sortierte die Bilder, die er nicht sehen sollte, in einen Ordner.

Anschließend hielt ich mein Handy höher, damit Hayden sich nicht so weit nach unten beugen musste. Wie ich erwartet hatte, machte er Anstalten, mein Handy zu nehmen, doch ich flunkerte ihn böse an. Das Risiko, dass er die Bilder aus seinem Zimmer entdecken könnte, war zu hoch.

»Er wirkt total verlegen«, hauchte Hayden verwundert. Mit den Fingern zoomte er heran. »Kannst du mir das schicken?«, fragte er mich, während er das Bild bestaunte. Seine Augen lächelten liebevoll beim Anblick seines kleinen Bruders. »Ich habe auch noch das engelsgleiche Antlitz von Kate, wenn du das auch haben willst«, wies ich ihn hin.

Hayden starrte mich mit schmalen Augen an. Ich wischte zur Seite und dann war seine kleine Schwester zusehen. »Sollte ich mir Sorgen machen? Wirst du jetzt Fotos von kleinen Kindern machen?«, scherzte er. Ich stieß ihn an und er lachte, während er sich den Arm rieb. »Schick mir beide Bilder.« Ich sendete sie ihm zu und rappelte mich danach auf.

Hayden speicherte die Bilder auf seinem Handy ab und ich reichte ihm wortlos die Hand, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Ohne groß nachzudenken legte er seine Hand in meine, und ich versuchte, ihn hochzuziehen. Während er noch auf den Bildschirm starrte, stand er auf. Meine Hand prickelte unter seiner Berührung.

Sie waren noch eng ineinander geschmiegt, er machte nicht mal Anstalten, seine Hand zu lösen. Stattdessen tippte er konzentriert auf dem Display seines Handys. Dann nahm er sein Smartphone runter und öffnete den Mund, um mir etwas zu sagen, jedoch wurde er von Blaze unterbrochen.


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