Kapitel 43 √

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Der gestrige Tag erwies sich als aufregend und fruchtvoll zur selben Zeit. Nicht nur wurde die Jagdsaisons des Datings eröffnet, sondern auch das Gerede über die kommenden Schüler des Partnerinternats. Die Abfuhren die ich nacheinander verteilte, erregten auch Aufmerksamkeit, obwohl es mehr um die Frage ging, für wen ich mich letztendlich entschied. Mir persönlich war das nicht wichtig. Ich hatte nicht vor, lange auf der Veranstaltung zu bleiben.

Ich hatte andere Anliegen, um die ich mich dringend kümmern musste, wie zum Beispiel Haydens Geschenk. Mithilfe von Henrys und Kates Aufnahmen konnte ich das Design fertigstellen. Das Objekt stellte sich als Amillarsphäre heraus.

Nach Rücksprache mit meinem Schmied, sei mein Vorschlag umsetzbar. Auch wenn ich aufgrund der Schwierigkeitsstufe erst später mitarbeiten konnte, sollte ich nicht nachlassen und mich um eine Verpackung kümmern. Ich wollte also eine dunkle Massivholzkiste in Auftrag geben, die mit Samt ausgekleidet wurde. Zusätzlich bestellte ich Edelsteine, die ich wie Sterne in den Griff des Rapiers einarbeiten wollte. Außerdem plante ich, Muster in das Metall zu gravieren. All das hatte ich für das Wochenende in Sicht. Somit hatte ich einen straffen Zeitplan.

Beim Mittagessen hatte ich Lust auf Tomatensuppe und Knoblauchbrot. Letzteres knabberte Blaze eher an. Hayden war schweigsam und verschwand schnell. Es kam mir so vor, als mied er mich, obwohl ich nicht wusste, wieso er das tat.

»Wo ist Hayden hin?«, kam er mir über die Lippen geschlichen. Meine Stimme war kaum mehr als ein flüsterndes Rauschen. »Er musste zu seinem Fechttrainer. Sein Club bespricht ein Turnier. Ein Sonderspiel oder so«, antwortete Blaze nüchtern, während er an dem Brot kaute, welches eigentlich mir gehörte. Eine Knoblauchwolke kam mir entgegen.

»Ein Sonderspiel? Ist das dann dieses Jahr kein regulärer Kampf?« Blaze nickte vor sich hin. »Keine Ahnung. Die Einzelheiten werden noch besprochen.« Wie sonderbar.

Dass ich mich bei dem eingeschobenen Etikettenunterricht blicken lassen musste, war ätzend, weil ich getadelt wurde. Ich wollte gleich wieder verschwinden. Wir übten Teemanieren, und ich konnte all das nicht ab. Trotzdem riss ich mich zusammen, damit ich nicht zur Witzfigur wurde.

Brea stellte sich beim Tee tollpatschig an. Blaze war damit beschäftigt, sich vornehm mit Keksen und Häppchen vollzustopfen, und Hayden blieb weiterhin schweigsam. Er rührte nachdenklich mit seinem Löffel in seiner Tasse herum. Mir war das nicht geheuer und irgendwie war ich die Einzige, die das beunruhigend fand.

Dann kam schon der Crashkurs für angemessenes Tanzen. Diesmal war der Wiener Walzer und der Langsame Walzer an der Reihe. Jeder musste sich einen Partner aussuchen und ohne zu zögern stellte ich mich Hayden in den Weg. Er hatte keine andere Wahl, als mit mir zu tanzen. Ich ließ ihn nicht entkommen. Nicht mehr.

»Du kannst flüchten, aber ich werde solange nerven, bis du aufgibst, Hayden«, machte ich ihm deutlich. Auf halbem Weg versuchte er, mir auszuweichen, aber er ließ es sein. Also meidet er mich doch.

Mit gesenktem Kopf straffte Hayden seine Schultern und stellte sich dann doch in Tanzposition. Ich ging einen Schritt auf ihn zu und legte meine linke Hand an seine Schulter. Mein Arm war dabei angewinkelt.

Hayden hob den Kopf und versuchte, einen Punkt zu fokussieren, ohne mich anzuschauen. Seine Hand platzierte er leicht auf meinen Rücken. Meine rechte Hand glitt in seine und für einen Moment trafen seine dunklen Augen auf meine. Resigniert wandte er sich wieder ab und wir bewegten uns im Gleichklang zur Musik, die gespielt wurde. Kein Wort kam über seine Lippen.

»Was ist los mit dir?«, wisperte ich ihm zu. Erneut blickte er nur kurz zu mir. »Nichts«, antwortete er kühl. Nichts? Das glaubte ich ihm nicht. Seine Handlungen sprachen einen andere Sprache. Vor allem, weil er seit unserem letzten Gespräch angekratzt schien.

»Das kommt aber nicht so rüber«, gab ich leise zurück. Er schluckte und sein Mund öffnete sich, aber bildete schnell wieder eine schmale Linie. »Wieso gehst du mir aus dem Weg? Habe ich etwas getan, das dich verärgert?«, traute ich mich dann aber zu fragen. Wieder kam keine Antwort und ich gab frustriert auf.

Nach einigen Schritten hatte ich genug davon. Ich blieb stehen. Wir hielten in der Pose inne. Mir war nicht nach Tanzen. Ich hatte genug von dem Getue.

»Ich bin nicht dumm und bemerke, wenn etwas los ist. Da du es mir aber nicht sagst, bin ich mir mehr als sicher, dass ich damit zu tun habe. Aber gut, dann ist es eben so«, flüsterte ich laut genug für ihn.

Ich ließ Hayden los, drehte mich um und ging an den tanzenden Pärchen vorbei. Ohne zurückzuschauen verließ ich mit einem mulmigen Gefühl im Magen den Raum und hoffte einfach alles ignorieren zu können. Aber in letzter Zeit fiel mir das schwerer.

Ich versuchte, den bitteren Geschmack von so vielen Gedanken und Erinnerungen herunterzuschlucken, weil sie an mir nagten und das Gefühl hinterließen, dass ich beschädigt war. Auf welche Weise auch immer.

Vielleicht hing ich deswegen mit einigen Arbeitsaufgaben zurück. Meine Gedanken waren nicht immer fokussiert.

›Ist das alles? Streng dich mehr an, Aella.‹ ›Ich habe dich nicht so erzogen, damit du winselst.‹

Ich weiß. Ich kümmere mich darum, genau wie ihr es mir gezeigt habt.


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