Kapitel 46 √

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Das Wochenende kam zu meinem Glück schneller als erwartet. Der Unterricht verging wie im Flug und das erfreute mich, denn so konnte ich mit meinen Freunden die Boutiquen unsicher machen. Auch wenn sich die Wege zwischen Jungen und Mädchen trennten, da die Geschäfte für Anzüge in einer anderen Straße lagen. Also war ich mit Brea unterwegs, was schon länger fällig war.

Der Fokus für uns war, maßgeschneiderte Einzelstücke zu ergattern. Wir wollten auf keinen Fall ein Kleid tragen, das auch jemand anderes hatte. Das verursachte nur Ärger. Mehr für andere als für mich, bisher hatte ich das Glück, dass mir das nicht passiert ist. Brea hingegen hatte diesen Kampf bereits ausgefochten.

Die Jungs hatten in dieser Hinsicht mehr Glück, denn Anzüge schienen mir immer gleich auszusehen. Nur minimale Unterschiede waren erkennbar, wie beispielsweise die Krawatte, Schleife oder Schuhe. Treyton war derjenige, der sich da auskannte. So eitel, wie er sein konnte, teilte er uns sogar mit, dass er seinen Anzug schon für die Feierlichkeiten vorbestellt hatte.

»Also, was schwebt die vor Aella, etwas Kurzes oder Längeres?«, fragte mich Brea, während wir in unserer Lieblingsboutique stöberten. Die Preise waren zwar hoch, aber für uns kein Problem, besonders da wir noch extra für die schnellen Änderung bezahlen mussten. Außerdem hatten wir den Laden für uns alleine, da ich eine Angestellte bestochen hatte, ihn für uns zu schließen.

Ich stöberte durch die Kleider. Natürlich bevorzugte ich die schwarzen Stoffe, was Brea missfiel und mich zwang, ein farbiges zu wählen. Sie drängte mich regelrecht dazu, da sie mich andererseits nicht rausgehen lassen wollte. Und das sagte sie mir in einem Kleid, in dem sie wie ein Sahnehäubchen aussah. Es war orange, kurz und trägerlos. Für sie hatte sie schnell eine Auswahl gefunden, da sie auch die passenden Schuhe dazu hatte. Nun lag die Wahl also bei mir.

Ich strich mit meiner Hand über die Auswahl, bis mir ein Seidenkleid ins Auge fiel. Es war in einem dunklen Magenta gehalten, das Oberteil war eng geschnitten und hatte Träger, während der Rock mit einem leichten Schlitz versehen war. Es wirkte relativ schlicht und durch den Schlitz am Rock würde ein Teil meines linken Beines hervorblitzen. Am Rücken war ebenfalls ein Detail zu erkennen, allerdings war es nicht zu aufdringlich.

Ich zögerte nicht lange und probierte es an. Für mich war es das Kleid, das ich auf dem Ball tragen würde, deswegen ließ ich sofort meine Maßen nehmen, damit es an meine Figur angepasst werden konnte. Manchmal hatte man bei der Kleidersuche einfach Glück. In anderen Fällen ging es aber auch total schief.

Gleich am Morgen würden uns die Kleider zugestellt werden. Daher gingen wir in Vertrauen zu ihnen und suchten nach einem Café, um dort auf die anderen zu warten.

Ich bestellte mir einen Pfefferminztee und dazu einen Lavendelbiscuit. Brea wählte ein lila glitzerndes Getränk und Macarons.

»Ich habe jemanden online kennengelernt. Sie ist auf der Kooperationsschule und kommt uns besuchen. Aufheitere Himmel hat sie mich angemacht und so weiter«, teilte mir Brea kichernd mit und trank von ihrem seltsamen Getränk. Sie wirkte fröhlich und wippte vor sich hin. Ich musste instinktiv lächeln.

»Dann ist es für dich also wie ein Blind Date«, bemerkte ich und brach ein Stück des Biskuits ab. »Sie heißt Josy. Es ist nicht so, dass ich sie nicht vorher schon gesehen habe. Online.« Ich nickte, nippte an meinem Tee.

»Das ist doch super. Erzählst du mir dann alles im Detail?«, fragte ich überzeugt, dass es funktionieren könnte, auch wenn ich mir dabei nicht sicher war. Brea wollte es nicht hören, aber immer wenn es ernst in der Beziehung wurde, flüchtete sie oder verlor schnell das Interesse.

»Ich weiß nicht. Es würde eine Fernbeziehung werden und du weißt, dass so etwas nicht funktioniert. Besonders wenn man sich nicht lange kennt. Ich glaube auch nicht, dass Josy damit etwas anfangen kann«, seufzte sie, ohne direkt enttäuscht zu sein. Sie fummelte an ihren mit Motiven lackierten Fingernägeln herum.

»Wird das dann eine kleine Affäre sein?«, fragte ich, um ihren Stimmungswandel nachvollziehen zu können. »Also, es wird wie ein Urlaubsflirt sein. Nur alles auf dem Schulgelände. Das gibt dem Ganzen einen Kick, und ich wette mit dir, alle anderen Schüler werden diese Chance nicht ungenutzt lassen. Es hat schon seine Vorzüge, ein gefährlicher Reiz unter dem Dach der Cardell Academy ungezogen zu sein, mhhh das hat schon seine Vorzüge«, meinte sie verzückt und klatschte mit ihren Fingern. Ich konnte mir ein Grinsen darüber nicht verkneifen.

»Ja, dann hast du viel zu tun. Das wird neben dem Theaterstück bestimmt deine neue Lieblingsbeschäftigung.« Meine lockige Freundin nickte zustimmend. »Ich muss so einiges unter einen Hut bekommen, aber wie sieht es bei dir aus? Willst du nicht eine kleine Romanze aufblühen lassen?«, fragte sie mich mit großen Augen.

Die Cafétür ging auf und Blaze, Treyton sowie Hayden kamen herein. Sie brauchten nicht lange, um uns zu finden und sich zu uns zu setzen.

»Worüber tratscht ihr Hübschen denn? Habe ich etwas verpasst?«, fragte Treyton und drückte uns, bevor er sich neben Brea setzte. Blaze eilte auf den Platz neben mir, also blieb Hayden der Stuhl gegenüber von mir übrig. »Ach, nichts Wichtiges. Nur über unsere Kleider«, antwortete unsere kleine, aber älteste Freundin.

»Schade, dann sehe ich sie erst, wenn der Tanz ist. Wenn die beiden Herren hier nicht so wählerisch gewesen wären, hätte ich mich euch anschließen können. Diesmal wollten sie sich aber so richtig ins Zeug legen«, seufzte Treyton und zog seine Jacke aus.

Ich lehnte mich zurück und blickte zwischen den beiden Jungs hin und her. »Ihr habt sogar länger als Brea und ich gebraucht. Und dann heißt es immer, Frauen würden immer über ihre Kleidung nörgeln und beim Shoppen eine Ewigkeit brauchen. Da sind wohl zwei Diven dazu gekommen«, kommentierte ich und tippte rhythmisch auf meine Armlehne.

Blaze legte nach seiner Bestellung die Karte weg und wandte sich mir zu. Sein Arm lag auf meiner Rückenlehne. »Ich dachte, mein Hintern sieht dick aus«, witzelte er erkennbar, »spaß, die Anzüge sind immer so unbequem. Die mussten nur vernünftig angepasst werden. Treyton beschwert sich unnötig. Immerhin hat er am Anfang so lange gebraucht, weil er immer etwas zu meckern hatte, obwohl er seinen Anzug vorbestellt hat.«

Der verbal Angegriffene pustete beleidigt vor sich hin. Blaze drehte meinen Stuhl zu sich herüber. »Also, Schwesterchen, ich hoffe, dein Kleid ist nicht zu freizügig, sonst muss ich einige Leute auf dem Ball verdreschen«, erkundigte sich mein Möchtegern-Bruder bei mir und stupste mir auf die Nase. Ich verdrehte die Augen und stieß seine Hand weg, um mich wieder normal hinsetzen zu können.

»Also, da ist schon ein weiter Schnitt, aber du musst dir selbst ausmalen, wo er ist«, murmelte Brea boshaft und gackerte vor sich hin, um Blaze zu nerven. Und es funktionierte, denn er verzog eine angefressene Grimasse. Wie zwei sich anbellende Hunde gafften sich die beiden an.

»Das hört sich nach einer großen Enthüllung an. Wisst ihr, was gut zu wissen ist?«, begann Treyton amüsiert und betrachtete die ganze Runde. »Was?«, fragte Hayden in einem desinteressierten Ton und studierte das Menü, bevor er seine Bestellung weitergab. Mit dem Kopf schien er abwesend zu sein.

Unser eitler Freund räusperte sich und faltete die Hände zusammen. »Die Kooperationsschüler werden am Morgen kommen.« Brea wischte mit der Hand über den Tisch, als würde sie etwas umschmeißen. »Nicht dein ernst«, stieß sie gespielt verblüfft aus. »Mach dich nicht darüber lustig. Es geht darum, dass wir uns dann früher einen Einblick über das kommende Büfett machen können.« Treyton zwinkerte mir nach dieser Information zu.

»Du weißt schon, dass das merkwürdig ist. Ich starre doch keine Leute an und gebe ihnen das Gefühl, wichtig zu sein. Ihr könnt das ruhig machen, aber ohne mich«, winkte ich ab. »›Büfett‹«, blaffte Hayden und balancierte einen kleinen Löffel auf seinem Finger, »Personen sind für dich nur noch Objekte.«

Treyton zuckte nur mit den Schultern. »Na ja, im Grunde genommen, sind sie wie importiertes Obst. Ihr wisst aber schon, dass ihr die Grenze nicht überschreiten solltet. Die Lehrkräften haben deutlich erwähnt, dass wir keinen Blödsinn veranstalten sollen. Die Kontrollen sollen sogar verstärkt werden, und das kommt ausgerechnet von mir«, warf Blaze ein und zeigte auf sich selbst.

Ich zog mit meinem Mund eine dünne Linie und tippte nachdenklich auf mein Kinn. »Brea, du solltest dann aufpassen«, warnte ich meine Freundin vor. Denn wenn Blaze diese Regeln ernst nahm, war es durchaus ungünstig, unüberlegt zu handeln. Sie wich allerdings ab. »Wozu hat man das Wochenende«, bemerkte sie unbeeindruckt. Hayden zog eine Grimasse, als würde er uns etwas vorenthalten. Ich warf ein Stück meines Biskuits nach ihm und er schaute mich an.

»Was verheimlichst du? Du weißt etwas, also rück es raus«, bellte ich ihn an und taxierte ihn mit schmalen Augen. Bissig schnalzte er zurück und ich gab ihm ein Zeichen, dass ich gleich zuschlagen würde, woraufhin er nur schief lächelte und mir unglaublich auf den Keks ging.

»Falls ihr es noch nicht wisst, aber solange die anderen Schülerinnen und Schüler da sind, dürfen wir das Schulgelände nicht verlassen. Es wurde ein Dokument ausgehängt, welches das bestätigt. Nur Härtefälle, die von den Eltern gestellt wurden, werden akzeptiert. Ansonsten sind alle auf dem Gelände eingeschlossen«, klärte er uns auf.

Mein Blick schweifte zu Brea. Ihr Gesicht verlor seine Farbe.

»Diese verdammten Drecksäcke«, fluchte sie laut und schlug mit ihrer kleinen Faust auf den Tisch. Mein Glas klirrte aufgrund von Breas Kraft und ich hielt es automatisch fest.

»Da ist aber jemand darauf versessen, jemanden heimlich zu treffen«, gluckste Blaze und bekam einen Macaron gegen die Stirn geschleudert. Das störte ihn nicht und er warf ihn sich in den Mund, nur um ihn danach auszuspucken, weil er nach Rosen schmeckte. Seiner Meinung nach war es so, als würde man Seife essen.

»Kümmere dich um deinen eigenen Mist oder hast du aufgehört und befriedigst dich nur noch selbst«, schimpfte Brea kratzbürstig Blaze an. Ich hielt mir die Ohren zu, aber das half nichts, so laut wie sie waren.

Blaze legte seine Hände auf meine und ich spürte mehr Druck auf meinen Ohren, trotzdem konnte ich sie immer noch hören. Ich musste seufzen.

»Verstöre meine Schwester nicht, du Gremlin«, schrie er sie an. »Ach, tu nicht so unschuldig. Außerdem seid ihr nicht verwandt«, motzte sie lautstark zurück. Brea äffte Blaze nach und Treyton musste dazwischen gehen, damit die beiden keine Schlägerei anfingen.

»Auf jeden Fall werde ich Aella jemandem klarmachen. Deine Meinung interessiert sowieso niemanden, also schieb dir deine aufgepushten, Möchtegern-Beschützerinstinkte sonst wo hin, du Lackaffe«, keifte Brea Blaze an.

Wow, sie stresst sich deswegen mehr als ich.


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