Kapitel 3

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Eine Woche später stand ich mal wieder in der Garage und war noch immer dabei, dass Motorrad in einen fahrbaren Zustand zu bringen.

Mittlerweile sah es aus, wie ein Motorrad, aber es sprang einfach nicht an, weshalb ich verzweifelt am liebsten dagegen getreten hätte. Ich versuchte es nochmal mit dem Starterspray, welches ich direkt in den Luftfilter spürte, während ich mit meinem gesamten Körpergewicht immer wieder den Kickstarter runterdrückte.

Doch es gab einfach keinen Mucks von sich.

"Hallo!", erschrak mich plötzlich eine weibliche Stimme, zu der ich herumwirbelte.

"Mensch Enya! Du kannst dich doch nicht so anschleichen", sagte ich zu meiner besten Freundin, während ich mir mit einer Hand mein rasendes Herz hielt. Sie kam einfach durch das offene Garagentor, weshalb mein Blick hinter ihr in den Wald fiel.

Bereits die ganze Woche fühlte es sich seltsam an, wenn ich dort hineinsah. Für gewöhnlich beruhigte mich das, wenn die Baumkronen leicht im Wind wehten und man die Vöglein daraus zwitschern hörte. Doch irgendwas war anders, als beobachtete mich etwas.

"Sorry", murmelte sie, ehe sie durch die Garage und auf mich zu schritt. "Bist du etwa immer noch nicht weiter?", fragte sie und strich mit ihrer Hand über die Sitzbank.

"Ich bekomme es einfach nicht zum laufen", sagte ich, wobei mir sofort die Worte von Ceiron in den Kopf stiegen, dass es ja auch keine Beine zum Laufen hatte. Er folgte mir bereits die ganze Woche, aber meist besuchte er mich nur in meinen Träumen. Seine dunklen Augen und dieser Geruch schafften es mich selbst im Schlaf um den Verstand zu bringen.

"Aislinn!", schnippste Enya mit ihren Fingern vor meiner Nase, da ich nur verträumt gegen die Wand gestarrt hatte.

"Ist irgendwas?", fragte diese mich, als sie mich besorgt ansah.

"Nein was soll schon sein?", überspielte ich meine bis dahin wirren Gedanken.

"Du wirkst abwesend", stellte Enya fest, weshalb ich ihr ein flüchtiges Lächeln zuwarf.

"Ich möchte nur endlich, dass das Motorrad anspringt", versuchte ich mich heraus zu reden. Ich würde Enya nichts von Ceiron erzählen, denn sie war das totale Gegenteil von mir und würde mich dann vermutlich nicht mehr in Ruhe lassen.

Wohingegen ich absolut kein Interesse an Jungs hatte, konnte sie nicht genug haben. Sie zog sich auch im Gegensatz zu mir sehr reizvoll an und schminkte sich. Mich störte es nicht, dass wir so verschieden waren und auch Enya war das vollkommen egal. Wir ließe uns jeder für sich leben und doch hatten wir viele Gemeinsamkeiten, was uns auch zu besten Freundinnen machte.

"Vielleicht versuche ich es mit anschieben", dachte ich laut und forderte Enya auf mir zu helfen die Cross nach draußen zu schieben. Gemeinsam schafften wir es und ich tat den zweiten Gang hinein.

"Kannst du laufen und mich dabei anschieben?", fragte ich, wobei ich unsicher das Motorrad ansah und eine leichte Angst mich umspielte. Nach kurzem zögern schwang ich mich dennoch darauf und schaute dann zu Enya, als ich noch immer keine Antwort bekam.

Sie schaute entgeistert hinter mich und mein Körper umhüllte plötzlich ein eiskalter Schauer, der mich frösteln ließ.

"Bist du dir sicher, dass das was wird?", hörte ich jemanden hinter mir sagen, wobei allein der Klang seiner Stimme mein Herz zum überschlagen brachte. Ich drehte meinen Kopf zu Ceiron herum und seine kalten, dunklen Augen ruhten auf mir.

Seine schwarzen Haare lagen zersaust auf seinem Kopf, als hätte ein Wirbelsturm sie durchfegt. Er trug eine Jeansshorts, welche ihn bis zu den Knien reichte und darüber ein weißes Tshirt, welches mir nun einen Blick auf seine perfekt gebräunte Haut gab. Ich erkannte unter dem weißen Stoff einige schwarze Linien, die mich so in den Bann zogen, dass ich ihn vollkommen fasziniert musterte, ehe ich spürte, wie eine Hand mir auf den Oberschenkel schlug.

"Wieso sollte es denn nichts werden?", brachte ich mit heiserer Stimme hervor, woraufhin ich mich einmal räusperte.

"Ich streite nicht ab, dass es funktionieren würde. Aber ich bezweifle, dass diese Bohnenstange es schafft dich und das Motorrad auf die richtige Geschwindigkeit zu bekommen", sagte Ceiron wie immer emotionslos und warf Enya dabei einen feinseligen Blick zu. Diese erwiderte seinen Blick und es wirkte fast, als tauschten sie nur mit deren Blicke ihre Gedanken aus.

"Unterschätz die Bohnenstange mal nicht", sagte ich nur und versuchte dabei selbstbewusst zu klingen. Enya sah vielleicht wirklich sehr schmächtig aus, aber woher auch immer, hatte sie echt starke Arme.

Ich konzentrierte mich auf das Motorrad und schaltete nochmal die Gänge durch, um sicher zu gehen, dass ich alles richtig machte, als ich sowas wie ein Knurren hörte.

"Oh verflucht! Es ist schon voll spät. Sorry Aislinn, aber ich muss los. Ich bin mir sicher du schaffst es auch ohne meine Hilfe", hörte ich Enya plötzlich, wie von einer Tarantel gestochen sagen, ehe sie genauso eilig wie sie sprach auch einfach davon düste.

Perplex sah ich ihr hinterher und verstand nicht, was passiert war, aber konnte es nur auf Ceiron zurückführen, der noch immer denselben strengen und kühlen Blick im Gesicht hatte.

"Du weißt, wie man Leute einschüchtert und vertreibt oder?", fragte ich genervt, als ich von dem Motorrad abstieg und Ceiron böse anfunkelte. Dieser zuckt aber nur desinteressiert mit seinen Schultern und schien überhaupt kein Lust mehr auf eine Unterhaltung zu haben.

Wieso verhielt er sich nur so?

Es hatte ihn schließlich keiner gezwungen mit mir zu reden, als er hier vorbeikam!

"Was tust du eigentlich hier?", rutschte es mir auf einmal heraus und ich bereute es so neugierig dabei zu klingen.

"Nach Hause gehen", entgegnete er dennoch trocken, während sein Blick mich wieder durchbohrte, als suchte er etwas in meinem Innern. Ich fühlte mich wieder so unfassbar unwohl, weshalb ich mich von ihm losriss und mein Motorrad nahm.

"Ich muss weitermachen. Ich wollte heute noch in den Wald, um die erste Runde zu fahren", sagte ich und fragte mich plötzlich, warum ich ihn das überhaupt erzählte. Doch irgendwas in mir wollte, dass er es erfuhr.

Ich stemmte das Motorrad mit meiner ganzen Kraft über den Ständer und wendete es mit einigen Vor- und zurück Bewegungen, ehe ich dieses in die Garage zurück bringen wollte. Jedoch stellte Ceiron sich plötzlich mit seinen Beinen zwischen das Vorderrad und hielt den Lenker fest, um mich zu stoppen. Seine Hände berührten meine und meinem Körper durchführen plötzlich tausend kleine Blitze, wovon ich leicht zurückschrak.

So dicht vor mir, spürte ich seine Körperwärme und auch seinen kalten Blick, wodurch mir heiß und kalt gleichzeitig wurde. Sein Geruch umhüllte meinen Körper und ich hielt meine Luft an, aus Angst jegliche Beherrschung zu verlieren.

Ich verstand nicht, was er mit mir machte.

"Du solltest nicht alleine in den Wald, weder heute noch sonst irgendwann", sagte er gebieterisch, aber mit einer Sanftigkeit in der Stimme, welche mir absolut fremd bei ihm war. Seine Worte erlaubten keinerlei Widerrede, dennoch wollte ich verneinen, aber zu sehr verspürte ich das Gefühl ihm gehorchen zu müssen. Er lehnte sich bei den Worten noch dichter zu mir und mein ganzer Körper fühlte sich an, als stünde er unter Storm.

"Dann begleite mich", hauchte ich, wie von mir selbst gelöst. Alles was ich wollte, war ihn näher zu sein... Dieses elektrische Kribbeln in mir noch stärker zu spüren. Plötzlich löste er seine Hände von meinen und nahm wieder einen Sicherheitsabstand, wodurch meine Sinne anscheinend wieder normal funktionierten.

"Ich habe besseres zu tun", entgegnete er unerwartet schroff, ehe er mich einfach stehen ließ und davon ging. Jeder einzelne Blitz in mir löste sich, wie ein Knoten auf und ich verspürte keine Anziehung mehr, nur noch Ablehnung. Je weiter er sich von mir entfernte, umso größer wurde das Bedürfnis doch gegen seine Forderung zu verstoßen, einfach um es ihn zu beweisen, dass er mir überhaupt nichts zu sagen hatte.

"Arrogantes Arschloch", murmelte ich, als er aus der Hör- und Sichtweite war, um dann das Motorrad in die Garage zu schieben und noch energischer nach der Ursache zu suchen.

Stunden später gab ich auf, als es bereits komplett dunkel war. Mein Blick fiel wieder in den Wald, welcher so tiefschwarz etwas gruselig wirkte. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass dort irgendwas war. Obwohl ich es selbst lächerlich fand, schaute ich dennoch weiter hinein, aber alles was ich erkannte war schwarz.

Ich zog meine Augenbrauen zusammen und kneifte meine Augen enger zusammen, um besser sehen zu können. Meine Füße trugen mich einige Schritte weiter auf die Straße, als plötzlich zwei leuchtende Augen aus der Dunkelheit erschienen und ich davon so sehr erschrak, dass ich beim zurückgehen über den Bordstein stolperte und auf den Hintern fiel.

Gerade als ich aufstehen und so schnell wie möglich weglaufen wollte, schaute ich nochmal in den Wald, aber alles war wieder schwarz.

Dort war nichts, weshalb ich mir mit einer Hand den Kopf hielt und diesen leicht schüttelte.

"Ich verliere wirklich den Verstand..."

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