XXV.

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,,The moon will guide you through the night with her brightness, but she will always dwell in the darkness, in order to be seen."

~ Shannon I. Alder

»Entschuldigung, aber ich hatte keine andere Wahl.«

Die rot-weiß getigerte Kätzin blinzelte träge und setzte sich auf. Ihr Kopf schmerzte immer noch, als hätten ihn schwere Pfotenschläge niedergestreckt und sie brauchte eine ganze Weile, um auf ihre zitternden Beine zu gelangen.

Vor ihr standen an die fünfzig Katzen, an ihrer Spitze Mondschimmer. Die beiden Kriegerinnen umkreisten sich einen Moment, unsicher, was sie sagen sollten und nicht willens, das erste Wort zu sprechen.

»Du ... bist noch auf unserer Seite?«, fragte Fuchsauge mit bedrückter Stimme.

Die hübsche SternenClan-Kätzin nickte. »Ich war immer auf deiner Seite.«

»Es tut mir leid«, miaute sie zaghaft. »Ich hätte das mit Weidenfluss nicht sagen dürfen.«

Mondschimmer zuckte nur mit den Schultern und ließ sich den Schmerz nicht anmerken, der auf ihr lasten musste. »Es war die Wahrheit. Dafür musst du dich nicht entschuldigen.« Dann, von einem Augenblick zum anderen, verdüsterte sich ihr Gesicht wie ein Sturm Gewitterwolken. »Wir wurden verraten, Fuchsauge. Der SternenClan weiß, wo ihr euren Angriff vorbereitet habt und der NebelClan wird nicht kommen, um euch beizustehen. Wir können sie eine Weile aufhalten, aber du musst so schnell wie möglich zurück.«

Fuchsauges Kehle wurde trocken. Rasch setzte sie eine kämpferische Miene auf, um ihre Wiedersehensfreude zu verdecken und legte entschlossen die Ohren an. »Verraten?«, knurrte sie. »Vom NebelClan?« Wenn dem so wäre, würde Sandstaub das zu spüren bekommen, das schwor sie sich.

Mondschimmer schüttelte den Kopf. »Von Rehpfote.«

Rehpfote? Tulpenknospes Schülerin! Still verfluchte sie ihre Unaufmerksamkeit, die kleine Heilerin entkommen haben zu lassen, und wollte Mondschimmer danken, da verblasste die Wiese mit den blauen Blüten bereits und die hellgrau-weiß gefleckte Kätzin schickte sie zurück in den Himmelwald.

Als Fuchsauge aufwachte, begegnete sie zwei Paar Augen, die sich besorgt über sie gebeugt hatten, das eine waldgrün, das andere brombeerblau.

»Sie ist aufgewacht«, miaute Brombeerschweif erleichtert.

Nachtweide leckte ihr vorsichtig über die Stirn. »Alles gut? Du bist ohnmächtig geworden.«

Ihre Narben im Gesicht brannten und erinnerten sie scharf daran, dass sie nur auf einem Augen sehen konnte, aber die getigerte Kätzin schaffte es, sich aufzurichten und ihre Pfoten probeweise in den Boden zu stämmen. Benommen schüttelte sie den Kopf und ihr wurde schlagartig bewusst, was Mondschimmer ihr gerade erzählt hatte.

»Sie wissen, wo wir sind«, sagte sie und stand blitzschnell auf, was eine Woge an heftigen Kopfschmerzen mit sich brachte, die Nachwirkung ihres Traums.

»Anführer der Clans«, schrie sie und hoffte, dass ihre brüchige Stimme laut genug war, um die Worte über die unzähligen Katzenköpfe zu tragen. »Wir wurden verraten! Der SternenClan wird jeden Moment-«

Panisches Kreischen erfüllte die Luft, blitzende Krallen, wildes Fauchen. Sie kamen von überall, aus dem Himmelwald, vom Moor, sie schienen sogar aus dem Fluss aufzusteigen, wie eine wilde Flut an Ratten, die beißend und pestbringend durch das Land zog. Fuchsauge konnte nicht sagen, ob sie vom Himmel geflogen waren oder einfach in der leeren Luft auftauchten, aber sie waren viele, ringsum kämpfende, schreiende Katzen.

Der Widerstand wurde vom SternenClan überrumpelt. Sie hatte keine Zeit gehabt, jeden zu warnen und die Clans wurden von der schier übermächtigen Gewalt getroffen wie ein Wald von einer Berglawine.

Als sie sich umblickte, sah sie Katzen, die in notdürftig gebildeten Paaren um ihr Leben kämpften. Da waren Siebentupf und Dornenfell, die sich fauchend gegen einen braunen Kater zur Wehr setzten und Adlerschweif, der versuchte, Falkenpfote vor einer Überzahl an Sternenkriegern zu schützen. Die FarnClan-Schülerin blutete bereits aus zahlreichen Wunden, die aus ihrem gefleckten Pelz hervorstachen wie rote Beeren im Schnee.

Sie waren zahlenmäßig unterlegen. Das Überraschungsmoment verwirkt. Ein Rückzug konnte nicht mehr stattfinden, dazu waren die SternenClan-Katzen zu stark verteilt und sie konnten ihre Krieger auch nicht zu einer neuen Kampfposition anordnen. Fuchsauge drehte sich hilflos um die eigene Achse, um das blutige Chaos zu sehen, dass sie angerichtet hatte. Der ganze Wald war von den glitzernden Pelzen des SternenClans beleuchtet und vom Blutgestank der Clankatzen erfüllt.

Die rot-weiße Kätzin sprang zu Dunkelpfote, der von zwei großen, orange getigerten Katern angegriffen wurde, die Geschwister zu sein schienen. Konzentriere dich. Der Kampf ist noch nicht verloren, wenn wir tapfer zusammenstehen.

Sie bäumte sich vor einem der feuerfarbenen Kater auf und schlug von oben auf ihn herab. Dunkelpfote neben ihr reagierte blitzschnell und huschte unter dem Gegner hindurch, der sich ebenfalls auf die Hinterbeine gestellt hatte.

Der junge Schüler fuhr die silbern glänzenden Krallen über den weichen Bauch des SternenClan-Katers und kam hinter ihm auf die Pfoten. Rasend vor Wut, drehte sich der Tigerkater nach dem Schüler um, hatte aber die Rechnung nicht mit Fuchsauge gemacht. Die dunkle Kätzin warf sich auf ihn und drückte ihn mit aller Kraft zu Boden. Ihre Zähne gruben sich in sein Nackenfell, schmeckten Blut, während Dunkelpfote allein mit dem anderen Kater fertigwerden musste.

Der dunkelgraue Kater hieb mit ausgefahrenen Krallen nach seinem Feind, wurde aber immer mehr zurückgedrängt. Fuchsauge ließ ihren Gegner links liegen und eilte dem FarnClan-Schüler zur Hilfe. Gemeinsam droschen sie auf den Feind ein und schlugen ihn in die Flucht. Der andere Kater wollte sich wieder aufrappeln, blieb aber nach einem Stoß von Fuchsauge auf den Kopf bewusstlos liegen.

»Gut gemacht.« Die rot-weiße Kätzin schickte Dunkelpfote zu seiner Schwester Falkenpfote und ließ ihren Blick rasch über das Schlachtfeld gleiten. In der Nähe von Drosselfell kämpfte Eisblitz, ebenfalls allein, gegen drei Sternenkatzen. Närrisches Mäusehirn. Kaum ist er Krieger, denkt er, er kann für sich selbst kämpfen, ohne verletzt zu werden.

Fuchsauge rannte so schnell wie möglich, aber der weiße Krieger wurde von drei Seiten angegriffen und drohte aufzugeben. Seine Schläge wurden immer schwächer, seine Ausweichmanöver langsamer. Sie streckte ihre Muskeln noch mehr, machte längere Sätze, hoffend, rechtzeitig anzukommen, aber der junge Kater war einfach zu weit entfernt. Gleich würden seine Pfoten sich nicht mehr rühren und sein Atem immer flacher werden, bis er sich – so fürchtete Fuchsauge – dem SternenClan anschloss.

Doch wie auf ein geheimes Signal hin, tauchten schimmernde Gestalten an seiner Seite auf und stürzten sich auf seine Widersacher. Mondschimmer! Die FarnClan-Kriegerin war mit der Unterstützungspatrouille aus dem SternenClan gekommen und kämpfte nun vereint mit Eisblitz, ihrem Sohn.

Erleichtert beschleunigte Fuchsauge ihre Schritte noch mehr – eine wilde Energie hatte von ihr Besitz ergriffen – und stürzte sich auf den nächsten SternenClan-Krieger. Es war eine hübsch gescheckte Kätzin, die sich knurrend mit ihr über den Boden rollte. Ihre hohe Statur deutete auf NachtClan hin, aber an diesem Tag zählte nur eines: SternenClan oder Rebellion.

Fuchsauge rammte ihre Klauen in den Rücken der Kätzin und verbiss sich in ihrer Schulter. Die gescheckte Kriegerin heulte schmerzerfüllt auf und kratzte blind vor Wut um sich. Sie erwischte Fuchsauge an der Stirn und riss einen Fetzen Haut und Fell ab. Die rot-weiße Tigerkätzin fauchte erschrocken, als ihr das Blut von der Stirn ins Auge tropfte, das sehende Auge, und ihre Sicht plötzlich nur aus Rot und Schwarz bestand. Rot wie ihr Zorn und Schwarz, wie ihre Furcht vor einer Niederlage.

Sich nur auf ihr Gehör verlassend, lokalisierte sie ihre Gegnerin und sank unter ihr hinweg. Mit einem blind gezielten Stoß an die Beine brachte sie die gescheckte Kriegerin zu Fall und nagelte sie am Boden fest. Dann stach sie die Krallen in den Bauch der SternenClan-Katze und wartete, bis sie sich ergab.

Nun allein, wischte sich Fuchsauge das Blut aus dem Auge und blinzelte, bis sie verschwommene Bilder wahrnehmen konnte. Der Himmelwald troff vor roter Flüssigkeit, die an die Bäume spritzte und den Boden unter ihren Füßen rutschig machte. Fellfetzen und ausgerissene Federn flogen in der Luft um sie herum und klebten an ihren blutgetränkten Pfoten.

Beinahe wurde sie von Glutauge gerammt, der mit Donnertatze und Erlenschweif auf ein Ziel hinter ihr zustürmte. Die drei schildpattfarbenen Brüder hielten abrupt inne, als sie den Blick auf etwas in ihrer Nähe richteten.

Fuchsauge fuhr entsetzt herum, in der Annahme, einen mächtigen Gegner vor sich zu haben. Stattdessen war dort eine helle, schildpattweiße Kätzin mit hellgrauen und cremefarbenen Flecken, deren Gestalt nicht mehr so alt und gebrechlich war, wie Fuchsauge sie in Erinnerung hatte.

Traumsplitter sah gesund und kräftig aus, Sterne schienen in ihrem Pelz und sie beobachtete sie und sie drei Kater mit bestürzt geweiteten Augen. Sie muss gestorben sein, nachdem ich den FarnClan verlassen habe. Und nun ist sie gegen uns. Jegliche Gedanken ignorierend, die sie je für diese Älteste gehabt hatte, setzte Fuchsauge zum Sprung an. Es war egal, ob sie ihre Feinde kannte oder nicht, sie waren immer noch ihre Feinde.

»Mutter?«, wisperte Erlenschweif und starrte die ehemalige FarnClan-Älteste fassungslos an.

Traumsplitter fauchte. »Wie kannst du es wagen, mich noch so zu nennen, nachdem du dich dieser Verräterin angeschlossen hast?« Anklagend richtete sie ihren Schweif auf Fuchsauge, behielt ihre Augen aber starr auf ihren Söhnen.

Donnertatze streckte stolz die Brust heraus. »Wir kämpfen für Gerechtigkeit. Und das solltest du auch tun, ... Traumsplitter.« Fuchsauge fand es ironisch, wie der Kater, der sie am meisten gehasst hatte, der sogar bereit gewesen wäre, sie zu töten, sie nun am meisten unterstützte. Seine Schuldgefühle wegen Fuchsauges falscher Anklage mussten riesig sein, so riesig, dass er nun alles dafür gab, seine Fehler zu begleichen.

»Gerechtigkeit?«, knurrte Traumsplitter zynisch. »Ich zeige euch, was gerecht ist.« Sie fuhr die Krallen aus und entblößte eine Reihe spitzer Zähne, deren Beißkraft sie im SternenClan zurückerlangt hatte. Ihre Jungen wichen vor ihr zurück.

»Bitte, Mutter«, versuchte es Erlenschweif erneut. »Wir wollen nicht gegen dich kämpfen.« Trotzdem hielten die Krieger ihre Stellung. Sie standen nach wie vor auf Fuchsauges Seite.

Zum ersten Mal begriff die dunkelrot und weiße Kätzin, was das eigentliche Problem dieses Krieges war. Dass der SternenClan in der Überzahl war, war nicht wichtig. Dass sie den Überraschungseffekt verloren hatten, war nicht wichtig. Aber würden sich ihre Krieger gegen Freunde stellen? Gegen Familie? Wie viele Aufeinandertreffen wie dieses würde es heute noch geben?

Plötzlich stellte sie sich die Frage, wie sie reagieren würde, wenn sie gegen ein ihr bekanntes Gesicht antreten musste. Aber das wird nicht passieren. Die einzigen beiden, die ich kenne, sind meine Eltern und die haben sich doch Mondschimmer angeschlossen, richtig? Es dämmerte ihr, dass sie diese Möglichkeit für die anderen Katzen aus den Augen gelassen hatte, weil sie auf sie nicht zutraf. Fuchsauge hatte keine Freunde und Familie dort oben und deswegen hatte sie angenommen, es wäre psychisch leicht, gegen den SternenClan zu kämpfen. Das Schicksal hunderter Katzen mochte besiegelt sein, einfach weil sie zu blind gewesen war, um sie zu beschützen.

»Ich übernehme ab hier«, sagte sie laut und sprang zwischen die Brüder und ihre Mutter. Sie wollte es den FarnClan-Katzen nicht noch schwieriger machen, eine Entscheidung zu treffen. Donnertatze, Glutauge und Erlenschweif zogen sich dankbar zurück.

»Tu ihr nichts«, miaute Erlenschweif noch, bevor er verschwand, aber Fuchsauge war sich nicht sicher, ob sie oder Traumpelz damit gemeint war.

Die rot getigerte und die schildpattweiße Kätzin umkreisten einander argwöhnisch. »Ich hätte nicht von dir erwartet, dass du diejenige bist, die einen Widerstand anzettelt«, setzte Traumsplitter an, als Fuchsauge von einem Ziehen an ihrem Hinterbein gestört wurde.

Wütend wandte sie sich um, um ihren Angreifer abzuschütteln. Traumsplitter nutzte die Chance der Ablenkung und schleuderte Fuchsauge gegen den nächsten Baumstamm. Durcheinander rappelte sich die getigerte Kätzin wieder auf. Solche Schlagkraft hätte sie der früheren Ältesten gar nicht zugetraut.

Die schildpattweiße Sternenkatze setzte ihr blitzschnell nach, aber Fuchsauge rollte sich über den Boden und landete auf allen Vieren. Flink spannte die rot-weiße Kätzin ihre Muskeln an den Hinterläufen an und sprang über Traumsplitter hinweg. Sie drehte sich um und duckte sich vor den hitzigen Schlägen, die jetzt von vorne auf sie eindroschen.

»Kannst du nur ausweichen?«, brüllte die Schildpattkätzin.

Fuchsauge sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um und entdeckte erst jetzt, wer sie eigentlich vorher gestört hatte. Es war ein schwarz-weißes Junges, kaum zwei Monde alt und schmächtig wie ein Küken. Lässt der SternenClan nun schon Junge seine Kriege ausfechten? Ihr wurde speiübel bei dem Gedanken daran, etwa Nachtweides Junge auf dem Kampfplatz zu sehen. Aber vielleicht konnte sie die Unbedachtheit der kleinen Kätzin auch zu ihrem Vorteil nutzen...

Sie hastete unter Traumsplitter hindurch und packte das Junge am Nackenfell. »Gib auf oder sie stirbt!«, nuschelte sie durch den gefleckten Pelz.

Traumsplitter verweilte unsicher auf der Stelle und schätzte Fuchsauge sorgsam ab. Selbst wenn sie glaubte, Fuchsauge würde dem quiekenden Bündel in ihrem Maul nichts tun, war sie nicht überzeugt genug, um einen nächsten Schritt zu wagen.

»Lass mich los«, mauzte die Kleine und strampelte zornig in ihrem festen Griff.

Als Fuchsauge sah, dass sich Traumsplitter nicht bewegte, atmete sie erleichtert auf – und zwei Gestalten stürzten sich von oben auf sie.

A/N: Wer errät, wer sie angreift, bekommt einen Keks 🍪 xD.

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