Kapitel 11 - Loslassen

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Jamies Sicht:

Nachdem Fiona ins Jenseits rübergewandert war, spürte ich umso mehr die Dringlichkeit der Situation mit Matteo und Mila. Das würde wohl noch eine harte Nuss werden, aber selbst die würde ich knacken. Es war an der Zeit, erneut das Gespräch mit Matteo zu suchen und ihn davon zu überzeugen, dass er loslassen musste. Ich setzte wieder meine Kräfte ein und sorgte dafür, dass wir in New York waren, in der Stadt, in der ich aufgewachsen war und ihm das letzte Mal gezeigt hatte und aufgewachsen war.

,,Matteo", begann ich behutsam, als er mich bemerkte und verstand, wo er gelandet war. Sein Blick war von Traurigkeit gezeichnet, und die Unsicherheit darüber, was mit ihm und Mila geschehen sollte, spiegelte sich in seinen Augen wider. Denn er erinnerte sich sehr gut an meine Worte, auch wenn er ihnen bei unserem letzten Treffen nicht wirklich Glauben geschenkt hatte. ,,Du weißt, warum du hier bist.''

,,Jamie...", murmelte er meinen Namen, während er aufstand. ,,Ich kann nicht loslassen. Sie braucht mich. Ich kann sie nicht allein lassen."

Ich nickte verständnisvoll. ,,Ich verstehe ja, wie stark eure Liebe zueinander ist. Aber du musst begreifen, dass ihr beide dazu bestimmt seid, getrennte Wege zu gehen. Die Natur hat Regeln, die wir nicht brechen dürfen."

Sein Blick wurde hart und er wirkte sehr wütend, als er mir die Worte ,,Regeln? Wieso müssen wir uns an diese verdammten Regeln halten? Ich kann nicht einfach gehen und sie allein lassen, Jamie. Das kann ich nicht!" entgegen pfefferte.

Ich versuchte, meine eigenen Worte mit Bedacht zu wählen. ,,Es ist nicht nur für dich, Matteo, sondern auch für Mila. Wenn du bleibst, wird sie immer schwächer werden. Die Natur wird das Gleichgewicht wiederherstellen, und das wird auf ihre Kosten gehen."

Matteo schaute auf den Boden, als die Tragweite meiner Worte zu ihm durchdrang. Wenn er meinen Worten nicht glaubte, dann wusste ich auch nicht, was ich noch weiter tun könnte. ,,Ich kann nicht zulassen, dass sie wegen mir leidet."

,,Genau deshalb musst du gehen", erklärte ich ruhig. ,,Wenn du loslässt, wird sie heilen. Deine Liebe wird in ihrem Herzen weiterleben, aber ihr könnt nicht mehr zusammen sein. Das ist der Weg, den die Natur für euch vorgesehen hat. Daran kann niemand etwas ändern. Ich wünschte, ich könnte das, aber diese Macht habe ich nicht."

Die Worte schienen Matteo durchzudringen, und ich konnte den inneren Kampf in seinem Blick sehen. Die Liebe zu Mila kämpfte gegen die Realität, gegen die Naturgesetze.

,,Komm mit mir, Matteo. Lass uns einen Blick in die Zukunft werfen, wenn du bleibst. Sie wird leiden, Tag für Tag. Und du wirst dabei zusehen müssen. Willst du das wirklich für sie?" Vielleicht überzeugte ihn ja das, Mila loszulassen.

Ich führte unsere Seelen zu einem Ort, an dem er sehen konnte, wie Milas Zukunft aussehen würde, wenn er nicht losließ. Ein Bild von Krankheit, Leid und Verlust entfaltete sich vor ihm. Mila lag geschwächt in ihrem Bett und wirkte so, als hätte jegliches Leben sie verlassen. Als würde sie nur noch auf den Tod warten, weil sie viel zu schwach war. Ihr Körper konnte nicht mehr und es sah danach aus, als würde sie jede Sekunde in sich zusammenklappen und sterben.

,,Sie zeigt bereits erste Anzeichen, was eure Verbindung bei ihr verursacht. Sie hat schon gekotzt und das wird immer schlimmen werden, bis sie irgendwann Blut spuckt und nur noch eine menschliche Leiche ist. Ich weiß, wovon ich spreche. Glaub mir, das willst du nicht für sie, Matteo. Du willst es nicht so weit kommen lassen, bis sie selbst stirbt und du Schuld daran bist, weil du so egoistisch warst und bleiben wolltest. Du musst sie loslassen, damit sie ein erfülltes Leben führen kann, auch wenn du nicht mehr physisch bei ihr sein kannst."

Matteo sank auf die Knie, Tränen rannen über sein Gesicht. ,,Ich kann nicht, Jamie. Ich liebe sie zu sehr."

Ich führte uns wieder zurück nach New York, genauer gesagt in dieses Mal in den Central Park und kniete mich neben ihn mit einer Hand auf seiner Schulter. ,,Deine Liebe wird in ihrem Herzen weiterleben, Matteo. Sie wird dich nie vergessen, aber du musst jetzt stark sein und den richtigen Weg wählen. Für sie."

,,Und woher soll ich wissen, dass das der richtige Weg ist und du mich nicht anlügst?'', warf er mir vor und ich verstand, dass es ihm schwerfiel, mir zu vertrauen.

,,Ich habe dich nicht angelogen, als du von dem einem Gebäude aufs andere gesprungen bist. Ich weiß, dass ihr euch auf einer Party kennengelernt habt und ihr ins Gespräch gekommen seid, weil du ihr einen Drink spendiert hast. Euer erster Kuss war bei ihr zu Hause, nachdem ihr euch fürs Kino verabredet habt. Die Pizza ist angebrannt, weil ihr zu sehr im Moment wart und nichts mehr sonst wahrgenommen habt. Vor dem Unfall wart ihr auf dem Prom und habt dort miteinander getanzt. Dann seid ihr in ihr Auto gestiegen und losgefahren, weil ihr zurück nach Hause wolltet. Ein Auto ist hinten in euch hineingekracht und du bist verblutet, weil du zu starke Verletzungen von dem Unfall getragen hast. Ich weiß alles über dich, weil ich all deine Erinnerungen kenne. Ich kann dich ebenso sehen, wenn du mit ihr sprichst. Du hast selbst zu ihr gesagt, dass sie ihre Zukunft ohne dich leben muss, weil du niemals mehr auf dieselbe Weise wie davor für sie da sein kannst. Ich bin der Seelenführer und trage Verantwortung dafür, dass die Seelen sicher ins Jenseits gelangen. Ich gebe dir die Chance, dich von deinen Liebsten zu verabschieden. Mila darf dir da helfen, weil sie die einzige Person ist, die dich noch sehen kann. Aber danach wirst du loslassen und bereit sein zu gehen. Das Jenseits ist ein guter Ort und du wirst dort den Frieden finden, den deine Seele verdient hat. Das ist der Deal, den ich dir vorschlagen kann. Wirst du ihn annehmen?''

Ich wartete ab und gab Matteo genügend Zeit, um es sich zu überlegen. Am Ende war es seine Wahl, die ich nicht für ihn treffen konnte. Aber ich hoffte, dass er sich für das Richtige entschied, weil Mila ihn alles bedeutete und er sie liebte. Es sollte nicht so enden wie bei mir. Ich würde alles tun, was in meiner Macht war, um zu verhindern, dass Mila starb. Selbst wenn das bedeuten würde, dass ich so viele Male auf Matteo einreden musste, bis er es begriff. Wenn er noch ein paar Tage mit Mila brauchte, würde ich es zulassen, doch mehr sollte er nicht aufs Spiel setzen. Ansonsten war es nur eine Frage von Wochen, bis die Natur eingriff und selbst ihre Gesetze herstellte. Bei ihr waren es gerade mal zwei Wochen gewesen. Schon bei der Diplomverleihung hatte sie sich nicht gut gefühlt und bei ihrer Hochzeit war es so schlimm gewesen, dass sie kaum tanzen konnte und früher nach Hause musste als geplant. Nie mehr würde ich das Bild von ihr vergessen, wie sie völlig geschwächt nicht mehr aufstehen konnte. Die beiden durften es nicht so weit kommen lassen...

,,Na gut, ich lass mich darauf ein. Ich habe sowieso keine andere Wahl. Bitte gebe mir fünf Tage Zeit, um alles vorzubereiten. Dann bin ich bereit, zu gehen.''

Pure Erleichterung durchströmte mich, als ich das hörte. Matteo würde sich darauf einlassen und ich hatte mal wieder erfolgreich meine Arbeit geleistet.

1227 Wörter

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