Kapitel 14 - Plätzchen backen

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Matteos Liste von Dingen, die ich gerne noch erledigen würde:

Punkt 1: Ein letztes Mal mit meiner Mom Plätzchen backen, weil es ihr und mir so viel bedeutet hat.

***

,,Mila Liebes, du bist ganz schön blass. Ist alles in Ordnung mit dir'', war das Erste, was Matteos Mutter Dee zu mir, als sie mir öffnete, nachdem ich draußen geklingelt hatte.

,,Ja, alles gut, Dee. Ich bin froh, dich zu sehen.''

Dee schloss mich in ihre Arme und ich genoss die Umarmung mit ihr. Seit Matteo mich das erste Mal zu ihnen mit nach Hause gebracht hatte, hatte sie mich wie eine Tochter behandelt. Ich hatte dabei sein dürfen, wenn die Strongs einen Familienausflug machten und sie war es, die zu ihrem Sohn meinte, ich könne ruhig zum Abendessen da bleiben. 

Zu Weihnachten bekam ich von ihr eine selbstgestrickte Mütze oder andere liebevolle selbst gemachte Geschenke. Matteos Dad hatte immer mit etwas Kaffee und Kuchen zu uns ins Zimmer bringen wissen, was ich sehr süß fand. Dee war eine unglaublich liebenswerte Frau und mir tat es ihm Herzen weh, dass sie ihren Matteo für immer verloren hatte.

Wir hatten gestern Abend ausgemacht, dass ich alles vorbereiten und Matteo den Abschied bekommen würde, den er verdient hatte. Dafür hatten wir extra eine Liste vorbereitet und darunter war der Punkt Plätzchenbacken mit seiner Mom. Es war eine Weihnachtstradition von ihnen und sie sollte es noch einmal erleben dürfen, auch wenn sie ihn nicht sehen konnte.

,,Möchtest du etwas trinken? Eine heiße Schokolade oder einen Tee vielleicht?'', erkundigte sich Dee bei mir. Ihr war es schon immer wichtig gewesen, dass sich die Gäste in ihrem Haus wie zuhause fühlten und darunter verstand sie, dafür zu sorgen, dass es ihnen an nichts fehlte.

,,Einen Früchtetee trinke ich sehr gerne.'' Wir gingen in die Küche, wo schon alles fürs Backen vorbereitet war. Auf der Arbeitsfläche befanden sich bereits Eier, Mehl, Zucker und Plätzchenförmchen, also würden wir direkt loslegen können.

,,Danke, dass du schon alles vorbereitet hast'', bedankte ich mich bei ihr, während Dee etwas Wasser aufstellte für meinen Tee.

,,Na klar doch. Du hast mich sehr glücklich gemacht, als du bei mir angerufen hast. Ich war total gerührt, dass du mit mir Plätzchen backen möchtest, weil .... weißt du, es ist etwas gewesen, dass ich und Matteo zu Weihnachten gemacht haben. Er hatte immer so viel Spaß dabei und war der beste Helfer, den man sich wünschen kann. Er hat richtig gestrahlt, als die Plätzchen fertig waren und sehr liebevoll mit Zuckerguss, Schokolade und anderen Dingen dekoriert. Natürlich hat er es zuerst gemacht, weil ich ihn darum gebeten hatte, aber irgendwann hat er mich jedes Jahr selbst gefragt, ob wir das zusammen machen könnten. Ich habe keine Ahnung, wie ich das nächste Weihnachten ohne meinen Jungen überstehen soll, Mila. Jeder weitere Tag ohne ihn fühlt sich nicht real an und ich wache manchmal nachts mit Tränen auf, weil mir erneut bewusst wird, dass ich ihn nie mehr umarmen kann und zu ihm sagen, wie lieb ich ihn habe.''

Dee hatte ich normale als eine sehr starke Persönlichkeit wahrgenommen, die nichts erschüttern könnte. Sie war wie ein Seil, das einen rechtzeitig auffing, wenn man stürzte, doch jetzt gerade kam sie mir unheimlich zerbrechlich vor. Als würde ein einziger Windstoß ausreichen, um das ganze Kartenhaus in sich zusammen einstürzen zu lassen.

Ich kramte in meiner Handtasche nach einem Taschentuch und hielt es ihr hin, damit sie ihr Gesicht putzen konnte.

,,Ich weiß, was du gerade durchmachst, Dee. Du glaubst nicht, wie sehr ich Matteo jeden Tag vermisse. Mit ihm ist die Zukunft gegangen, wie wir nicht mehr haben werden. Er war der tollste Junge, den ich in meinem Leben kennenlernen durfte und das lag vor allem daran, weil er zwei wundervolle Eltern hatte, die ihm so viele wichtige und gute Dinge mit auf dem Weg gegeben haben. Es wird niemanden geben, der so ist wie er und darum fällt es umso schwerer, ihn gehen zu lassen. Ich glaube, er hätte gewollt, dass wir stark bleiben und einen Weg finden, mit diesem Verlust umzugehen. Er wird nicht mehr zurückkommen und das Einzige, was wir tun können, ist es, die Erinnerung an ihn aufrecht zu halten und niemals zu vergessen. Bei allem, was wir tun, wird er stets ein Teil davon sein.''

Dee wusste es nicht, aber ihr Sohn stand neben, während ich mein bestes gab, ihr die Worte mitzugeben, die er ihr gerne selbst gesagt hätte. Er wollte, dass sie wusste, dass er ihr dankbar war für alles, was er für sie getan hatte. Dass sie weitermachen sollte, auch wenn sie das Kostbarste in ihrem Leben verloren hatte. Sie war eine starke Frau und sie würde es überstehen.

,,Ich hätte euch eine gemeinsame Zukunft gewünscht, Mila. Ihr wart beide so glücklich miteinander und ich war unglaublich stolz, dass mein Junge jemanden wie dich seine Freundin nennen durfte. Bestimmt wärt ihr euch weiterhin ein tolles Paar gewesen und hatte so viel mehr gemeinsame Erinnerungen machen können.''

,,Das ist lieb, dass du das sagst. Er ist nicht mehr da, aber ich werde auch weiterhin zu euch kommen und nach euch schauen. Das verspreche ich dir. Und jetzt lass uns zusammen die Plätzchen machen.''

Ich gab die Butter zusammen mit dem Mehl und den Eiern in eine Schüssel und sorgte dafür, dass daraus ein guter Teig wurde. Dee hatte sogar ein kleines Lächeln im Gesicht, als wir anschließend zusammen die Plätzchen ausstachen und ich nahm mir vor, dies jedes Jahr für Matteo zu übernehmen, wenn er es selbst nicht mehr tun konnte. ,,Weißt du, was ihm am meisten beim Plätzchenbacken Spaß gemacht hat'', fragte ich Dee und musste dabei selbst grinsen. ,,Dass du gelächelt hast und du zugelassen hast, dass er vom Teig stibitzen durfte. Das ist doch eigentlich der beste Part am Plätzchen backen hat er zu mir gesagt und davon geschwärmt, dass eure Plätzchen die besten dieser ganzen Welt wären. Nicht mal die vom Bäcker würden dagegen ankommen, weil ihr sie mit so viel Liebe gemacht habt, während im CD-Player ganz viel herzerwärmende Weihnachtsmusik lief.''

Ich tat so, als hätte Matteo mir das erzählt, als er noch gelebt hatte. In Wirklichkeit war es sein Geist, der sich zu uns gesetzt hatte und mir all die vielen schönen Augenblicken mit seiner Mutter wiedergab, die ich für ihn aussprach. Dee und ich lebten die Erinnerung an ihren Sohn wieder auf, um ihr dabei zu helfen, loslassen zu können. Matteos Plan zeigte seine Wirkung. Dee hatte ein echtes Lächeln im Gesicht und es schien, als würde es ihr endlich etwas besser gehen. Wir machten zusammen aus, dass wir eine Abschiedsfeier für Matteo organisieren würden, um ihm auf ehrenvolle Weise zu gedenken. Damit war der erste Teil unserer bevorstehenden Aufgabe erledigt.

1133 Wörter 


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