6. Kapitel

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Kai starrte ungläubig die Flügeltür an. Sie konnte doch nicht einfach von selber zugeweht worden sein! Dazu war sie zu schwer. ,,Na großartig", fluchte der Feuerninja und trabte zu Lloyd, der mit leeren Blick vor der Tür stand. Der Braunhaarige rüttelte seinen Freund an den Schultern. ,,Lloyd, gib nicht auf. Wir werden hier schon irgendwie rauskommen", versicherte er ihm. Der Blonde schüttelte mit geschlossenen Augen den Kopf, ehe er seufzend den Älteren ansah. ,,Tut mir Leid, aber das kann doch nicht einfach passieren", meinte er und hielt sich die Schläfen. ,,Nein", murmelte der rote Ninja und blickte wieder die Tür an. ,,Das kann es nicht." Auf einmal klatschte jemand in dem schwachen Licht, das durch die trüben Fenster fiel. Die dunkle Gestalt des Entführers ging auf die Beiden zu und applaudierte ihnen leicht. ,,Vielen Dank, für diese Vorstellung, aber nächstes Mal bitte mit etwas weniger Drama", sagte er fröhlich und sah sie an. Seine Augen leuchteten weißlich aus dem Schatten der Kapuze. ,,Jetzt wird es aber wieder Zeit, den Rückzug anzutreten." Kai stellte sich schützend vor dem grünem Ninja und ballte seine Hände zu Fäusten, doch sie gingen noch nicht in Flammen auf. ,,Das denkst auch nur du", knurrte er, hob seine Arme und winkte dem Unbekannten auffordernd zu. ,,Fang uns doch, wenn du kannst!" ,,Kai, nicht", flüsterte Lloyd da und packte Kais Hand. Dieser wendete seinen Blick zu ihm. Der ängstlich flehende Blick des grünen Ninjas fraß sich in sein Gedächtnis. ,,Er wird uns so oder so kriegen, egal, was wir machen. Er kennt sich hier besser aus, als wir", meinte der Meister der grünen Kraft so leise, dass der Unbekannte sie nicht hören konnte. ,,Ich habe eine Idee. Wir spielen Verstecken", unterbrach der Fremde ihn. Verwundert sah Kai den Wahnsinnigen an und hob eine Augenbraue. ,,Die Regeln sind einfach. Wenn ich euch innerhalb von 15 Minuten nicht finde, habt ihr gewonnen und ich lasse euch frei", begann der Kidnapper wieder. ,,Wenn ich euch aber in diesem Zeitraum finde, wird einer von euch sein Leben geben und der Andere für immer mein Gefangener sein." Lloyd schluckte und nickte leicht. Kai bemerkte dies aus dem Augenwinkel heraus. ,,Das kann nicht dein Ernst sein! Er wird uns hundert pro finden! Da spiele ich lieber Fangen", hauchte er mutlos. Von dem Retter ganz Ninjagos hatte er etwas Anderes erwartet. ,,Und wenn wir es nicht tun, wird er sich Gott weiß was für uns ausdenken", konnte der Blonde säuerlich und schloss seine Augen für eine Minute. ,,Außerdem können wir die Villa nach Fluchtmöglichkeiten absuchen, wenn er uns kriegt", flüsterte er dann. ,,Na gut", seufzte der Feuerninja, da er wusste, dass es stimmte. Sie konnten nicht rumstehen und nichts tun. Und das war wahrscheinlich die einzige Gelegenheit, das Haus zu erkunden. ,,Wir spielen mit." Wahrscheinlich grinste der Unbekannte gerade und holte seine Stoppuhr hinter seinem Rücken hervor. *Wo hat er das bitte her?*, wunderte Kai sich. ,,Auf drei werdet ihr wegrennen und euch ein Versteck suchen. Eins", fing der Entführer an und hielt seinen linken Zeigefinger in die Höhe. Der Meister des Feuers bekam eine trockene Kehle. Sorgen nebelten ihn ein. Was, wenn sie kein gutes Versteck finden? ,,Zwei." Wenn sie irgendeinen Hinweis zurücklassen? ,,Zweieinhalb!" Was ist, wenn er sie in die Finger kriegt? ,,Drei!"

Lloyd zerrte seinen Freund tiefer in das Gebäude und rannte irgendeine Treppe hinauf. Hierhin reichte das Sonnenlicht nicht mehr, also war es stockfinster. Nur langsam gewöhnten die Augen sich an die Dunkelheit und immer mehr Umrisse der Rohre konnten sie erkennen. Der Korridor war nicht sonderlich groß. Er war geradeso breit, dass die Ninja eng nebeneinander laufend leicht durchkamen. Anders könnte es nicht gehen und sie mussten zusammenhalten. Auf jeder Seite waren zwei Türen. Am Ende wartete ein geschlossenes Fenster mit heruntergerollter Jalousie auf sie. Der weiche Teppich schmiegte sich an ihre Füße, doch für entspannen war keine Zeit. ,,Da rein!", flüsterte der grüne Ninja und flitzte leise auf die erste linke Tür zu. Er drückte langsam die Türklinke runter und ein kleiner Raum erbot sich seinem Anblick. Licht strahlte durch ein kleines Fenster an einer schrägen Wand hinein. Es schien der einzige Raum ohne Rohre zu sein. Zwei Waschmaschinen, zwei Trockner oder jeweils eins von jeder Sorte standen an der rechten Wand, zwischen ihnen ein weißer Wäschekorb. An der linken Wand stand eine kleine Kommode, auf der eine ausgeschüttete Spülmittel-Schachtel lag und zwei Schubladen offen waren. Der Raum hatte nicht besonders viele Verstecke. ,,Nein", murmelte Lloyd und schloss die Tür wieder. Kai hatte die gegenüber allerdings geöffnet. Vorsichtig lugte der 20-Jährige rein. Es war ein recht großes Zimmer. Die Vorhänge an den Fenstern waren zugezogen und wegen der Dunkelheit war nur wenig zu sehen. Rohre führten durch den Boden nach oben auf's Dach. Links standen zwei Schränke und eine große Kiste. Vor ihnen machte sich ein Stockbett mit aufgewühlten Decken breit. Rechts war, bis auf eine kleine Tür, die wahrscheinlich in einen Wandschrank führte, nichts. Der Feuerninja trat zögernd ein, als von unten der Fremde rief: ,,Ich komme jetzt!" Lloyd folgte seinem Freund schnell und schloss leise die Tür hinter sich. Kai öffnete den Wandschrank und verschwand darin. Der Blonde schlich zu ihm und spähte in den Nebenraum. Überall standen Regale, in denen Kleidungsstücke lagen. Ganz hinten konnte man schwach eine kleine Nische erkennen. Anscheinend das einzige Versteck. Der grüne Ninja schlurfte zurück und schloss den Wandschrank, bevor er auf das untere Bett kletterte und sich unter der Decke verbarg. Mit etwas Glück kam der Unbekannte nicht darauf, dass er sich hier versteckte. Nicht einmal sein kleiner Zeh war zu sehen. Gerade, als Lloyd es sich bequem gemacht hatte, schlug die Tür auf. Ein Spalt ließ es zu, dass er alles beobachten konnte. Nur flimmernd sah man die Gestalt des Kidnappers, der das Licht einschaltete und den Blonden erstmal blendete. Aber er konnte erkennen, dass das komplette Zimmer weiß war. Boden, Wände, Schränke, die Kiste, alles. Der Unbekannte ging auf die Schränke zu und öffnete den Rechten. Darin war nichts. Dann trabte er auf den anderen Schrank zu, aber auch dort eine Fehlanzeige. Die Kiste war überfüllt, da hätte man sich nicht verstecken können. Der Fremde sah plötzlich auf das Stockbett und Lloyd musste sich stark zusammenreißen, um nicht aus seinem Versteck zu hüpfen. Der Spinner kam direkt auf ihn zu.

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