Entdecktes Geheimnis

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Den ganzen Tag über schaute Hermine immer wieder auf die Uhr. Also, das musste sie so oder so tun, da sie mit den Zeitumkehrer vor allem eins im Blick haben musste: Die Uhrzeit. Davon abgesehen huschte ihr Blick jedoch auch aus einem anderen Grund immer wieder zur Uhr: Sie hoffte wirklich, dass es bald 17:00 wäre und sie sich mit dem Slytherin treffen konnte, um den Aufsatz weiterzuschreiben. Sich selbst sagte sie nur, dass sie endlich diesen Aufsatz über die Bühne bringen wollte, aber wenn sie ehrlich war, freute sie sich auf das gemeinsame Arbeiten (auch wenn sie das niemals vor anderen zugegeben hätte). Dennoch rannte sie in den Pausen wieder in die Bibliothek, um für Hagrid weiter nach Fällen zu suchen, wo ein magisches Geschöpf nicht zum Tode verurteilt worden war. Immerhin hatte sie ihm ihre Hilfe versprochen und sie stand nach wie vor dafür ein, dass sie ihr Wort halten wollte, so gut sie konnte.

Und dann war es endlich kurz vor 17:00 Uhr. Mit einem leichten Lächeln, dass sie rasch wieder unterdrückte, eilte die Gryffindor die Gänge entlang, um nicht zu spät zu Flitwicks Klassenraum zu kommen. Diesmal war sie sogar zwei Minuten eher da, doch der Slytherin stand wieder vor dem Klassenraum und wartete bereits auf sie, wie am vorherigen Tag. "Hallo Malfoy", sagte sie leise und riskierte nun doch ein Lächeln und einen kurzen, musternden Blick, wie er lässig an der Wand lehnte, sich davon abstieß und ihr wieder die Tür öffnete. "Hallo Granger." Also doch! Diesmal war sie sich ganz sicher: Er hatte gelächelt und zwar ohne Spott oder Hohn, wie sie es sonst immer von ihm gekannt hatte. Ganz automatisch musste Hermine dieses verhaltene Lächeln erwidern und huschte an ihm vorbei in den Klassenraum, wo sie sich an ihren Platz von gestern setzte.

Malfoy folgte ihr mit langsamen Schritten und blieb nun seinerseits unschlüssig an dem Tisch stehen. Schließlich schien er sich einen Ruck zu geben und einen Platz näher zu rutschen. Damit war nur noch ein Stuhl zwischen ihnen. Überrascht blickte Hermine zu dem Blondschopf, doch dieser zuckte die Achseln. "Ich dachte, dass es sich so besser arbeiten lässt...", murmelte dieser verlegen und begann in seiner Tasche zu wühlen. Hermine lächelte leicht und sagte nichts weiter dazu. Stattdessen began auch sie die Bücher herauszuholen. Doch diesmal staunte sie nicht schlecht, als Malfoy noch zwei weitere Wälzer aus seiner Tasche holte. Mit einem verlegenen Schulterzucken folgte er ihrem verwunderten Blick zu den zwei weiteren Wälzern. "Ich dachte, dass wir vielleicht noch etwas Hintergrund zu Werwölfen einbauen..." Hermine blinzelte kurz, ehe sich ein Lächeln auf ihr Gesicht schlich. "Sehr gern!"

Eine Stunde später saßen die beiden ungläubig vor ihren Notizen und starrten auf die Bücher. "Das kann doch nicht sein..." murmelte Hermine noch einmal ungläubig und warf einen erneuten Blick auf die Mondtabelle, die vor ihnen lag. Auch Malfoy schien sich nicht sicher zu sein über die Entdeckung, die sie gerade gemacht hatten. "Aber... das ist doch gefährlich!", murmelte Malfoy, während er ihren Blick ebenfalls folgte und dann noch einmal das Buch zu dem Abschnitt über Werwolf-Symptome umblätterte. Aber da stand nur das, was sie bereits gelesen hatten - all das, was absolut auf ihren Verteidigung gegen die dunklen Künste-Professor passte. Schließlich ließ sich Hermine auf ihren Stuhl zurücksinken. "Nicht, wenn er jeden Monat den Wolfsbann-Trank trinkt..."

Malfoy schüttelte den Kopf. "Aber wenn er ihn nur einmal vergisst... Ob Dumbledore...?" "Glaubst Du wirklich, dass Dumbloedore von nichts weiß? Ich meine - wir reden hier von Dumbledore!" Einen Moment lang verzog Malfoy das Gesicht, als wollte er nun doch etwas abfälliges sagen, aber er verkniff es sich bei einem weiteren Blick in das Gesicht der Gryffindor. Stattdessen konzentrierte er sich auf das Naheliegendste: "Aber - was machen wir jetzt?" Hermine starrte nachdenklich auf die Bücher vor sich. "Ich denke... nichts." Daraufhin zog der Blondschopf scharf die Luft ein. "Wie Nichts? Hier läuft ein Werwolf in der Schule rum, da können wir doch nicht einfach-"

"Ein Werwolf, der bis jetzt noch niemandem was getan hat!", unterbrach Hermine ihn scharf. "ja noch nicht!" konterte Malfoy und fixierte sie wieder mit seinen irritierend grauen Augen. "Wenn wir warten bis etwas passiert, ist es zu spät und es hätte verhindert werden können!" Hermine blinzelte überrascht. Ihr war gar nicht klar gewesen, dass sich der Slytherin so sehr um andere Schüler sorgte. Trotzdem änderte das nichts an ihrer Meinung. "Wir können Professor Lupin nicht einfach vorverurteilen, nur weil er etwas anders ist." Erst als sie diese Worte ausgesprochen hatte, wurde ihr bewusst, wie sehr sie dahinter stand... und wie sehr sie selbst als Muggelstämmige sich damit identifizierte. Schließlich wollte sie auch nicht vorverurteilt werden, nur weil ihre Eltern keine Hexen oder Zauberer waren. Wieder setzte Malfoy an, um etwas zu entgegnen und blickte ihr dabei das erste Mal seit sie dieses Gespräch führten direkt ins Gesicht - und schluckte die Worte, die ihm eben noch auf der Zunge gelegen hatten, hinunter. "Oh...", flüsterte er, als ihm dämmerte, was Hermine vielleicht noch gemeint haben könnte. Rasch schaute der Slytherin wieder bei Seite, während Hermine energisch den Kopf schüttelte und ihr Plädoyer für Professor Lupin fortsetzte. "Das ist doch albern! Und wenn nie etwas passiert? Das wissen wir doch vorher nicht! Außerdem ist er der beste Lehrer in diesem Fach, den wir bisher hatten."

Nun, dagegen konnte selbst Malfoy nicht viel einwenden und anscheinend wollte er das auch nicht mehr. Stattdessen blickte er noch immer nachdenklich vor sich hin. "Das heißt, wenn irgendwer, irgendwelche Vermutungen über die... Krankheit... äußert, sollen wir das einfach hinnehmen? Nichts sagen? Vielleicht auch etwas falsches sagen?", bei diesen Worten klang der Slytherin alles andere als begeistert, doch Hermine blickte ihn scharf an und nickte überzeugt. "Das ist es jedenfalls, was ich tun werde." Abermals blieb Malfoy ruhig und blickte gedankenversunken auf die Bücher. "Ich werde darüber nachdenken....", murmelte er schließlich und griff langsam nach den Büchern, um sie wieder einzupacken. "Wir sollten es für heute auf sich beruhen lassen..."

Hermine selbst wollte es eigentlich keinesfalls aufs ich beruhen lassen. Aber sie konnte ihn ja schlecht zu irgendetwas zwingen. Sie hatten beide ein Schulgeheimnis gelüftet - und jetzt mussten sie beide für sich entscheiden, wie sie damit umgehen wollten. Oder sollte sie ihn bedrohen? Aber sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass das wirklich wirkte, eher im Gegenteil. Die Gryffindor hoffte einfach, dass er für sich die richtige Entscheidung treffen würde. Erst als sie beide das Zimmer verlassen und sich verabschiedet hatten, wurde Hermine klar, dass das erste persönlichere Gespräche war, dass sie zwei jemals geführt hatten. Und sie hatten sich dabei nicht einmal beleidigt.

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