∆ Chapter 2: Mister ∆

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Emma starrte den Alten mit großen Augen an, und dieser starrte zurück. Er hatte tatsächlich einen Schuss abgefeuert, haarscharf an Emmas Kopf vorbei, eine ihrer Haarsträhnen hatte er trotzdem erwischt.
"Das war kein Bluff", knurrte er wütend. Emma jedoch stemmte die Hände in die Hüften und fixierte ihn mit den Augen.
"Siehst du? Du hast schon wieder mit Absicht verfehlt", sprach Emma selbstsicher, sie schien nicht ein bisschen vor ihm zurückzuschrecken.
"Stimmt", mischte sich Nat ein.
"Hätte er es ernst gemeint, hätte er uns alle auf der Stelle umbringen können..."

Der Alte sprang auf, beide Beine standen nun fest auf dem wackeligen Holztisch.
"Bullshit!", gröhlte er erzürnt.
"Wartet es ab, wenn ihr nicht auf der Stelle verschwindet, puste ich euch allen den Kopf weg, und das meine ich ernst! Ihr seid mir scheißegal!"
Emma dachte nicht eine Sekunde daran, wieder zu gehen, und auch die anderen traten ihr nun unterstützend zur Seite.
"Nein", entgegnete sie ernst.
"Wir können es uns nicht leisten, diesen Ort wieder zu verlassen, und auch den Stift werden wir nicht aufgeben."
Emma holte einmal tief Luft, dann rief sie:
"Und meine Familie werde ich auch nicht im Stich lassen!"
Stolz klopfte Ray ihr auf die Schulter, dann funkelte er den Alten grinsend an.
"Kameraden, Hoffnung und andere Gefühle, die sind doch nicht bedeutungslos!"
Der Alte blickte abwertend auf die Kinder hinab, aus seinem Mund drangen unverständliche Worte. Seine Beine begannen zu zittern, Emma legte besorgt den Kopf schief.
Er griff sich an den Kopf, krallte seine Finger in seine schwarzen Haare und zog daran.
Don drängelte sich an Emma vorbei, wollte dem Mann zur Hilfe eilen, doch dieser wand sich und ließ keine Hilfe zu.
"Halt die Schnauze, Lucas!", schrie er und ließ Don zurückschrecken.
Immer weiter zottelte er an seinen Haaren, gab unverständliche Laute von sich, bis er schließlich einfach umkippte.

Sofort ertastete Ray die Halsschlagader des Alten, spürte seinen Pulsschlag.
"Er ist wirklich ohnmächtig", bestätigte er und warf einen Blick zu Emma.
"Das bedeutet eigentlich, er kann uns nicht aufhalten..."
"Ja, wir beschlagnahmen den Bunker!", jubelte Don und reckte die Faust in die Höhe. Er machte sich sofort mit einer kleinen Gruppe auf den Weg und begann, den Bunker zu erkunden. Auch Gilda versammelte ein paar Kinder und tat es dem Jungen gleich.
"Und was machen wir jetzt mit ihm?", fragte Emma, sie war noch immer ein wenig besorgt.
Verschmitzt grinste Ray.
"Ich habe da so eine kleine Idee..."

Nachdem der Mond den Himmel durchquerte:

Mit einem Kochtopf in der einen Hand, und einem dazugehörigen Kochlöffel in der anderen, marschierte Emma durch den großen Raum, in dem sich die Kinder niedergelassen hatten.
Der Boden war vollständig mit bequemen Mattrazen ausgestattet, kein Kind musste auf dem ungemütlichen Boden schlafen.
"Aufwachen, alle zusammen!", rief sie fröhlich und hämmerte mit dem Löffel auf das Edelstahl.
"Habt ihr gut geschlafen?"
Einige der Kinder waren sofort putzmunter auf den Beinen, andere rieben sich noch verschlafen die müden Augen. Zur letzteren Sorte gehörte auch Ray, der mit verschlafener Stimme Emmas Frage bejahte.
Sofort packten sie alle an und räumten die provisorisch aufgebauten Betten ein.
Dominik und Rossi sprangen aufgeregt zu Emma, sie waren bereits mit Handtüchern und anderen Badeutensilien, die sich hier auffinden ließen, bewaffnet.
"Dürfen wir jetzt endlich?", fragte Dominik flehend.
"Das habt ihr euch verdient", antwortete Emma liebevoll und fuhr mit ihrer Arbeit fort, während sich sämtliche Jungs vom Acker machten.
Bis auf Ray, er half tatkräftig mit.

Frisch gewaschene Kleidung wartete auf die Kinder, danach konnten sie ein leckeres, warmes Essen genießen. Die Kinder gewannen nach und nach ihre Lebensfreude zurück, sie lebten im Bunker genau so, als hätten sie überhaupt nicht aus dem Waisenhaus flüchten müssen.
Nachdem sie alle gemeinsam den Tisch wieder abgeräumt hatten und jede Spur eines großen Festmahls vernichteten, wechselten sie zu einem ernsteren Thema.
Emma und Ray hatten am Vortag das Archiv aufgesucht, um an die Informationen über die Außenwelt zu gelangen. Nun brauchten sie einen Plan, wie sie Minerva finden könnten und die verbliebenen Kinder aus den Waisenhäusern retteten.
"Also, was habt ihr alles gefunden?", fragte Don und blickte ernst in die Runde.
Alle Blicke hafteten auf Ray, der sich gerade räusperte.
"Im Archiv gibt es wirklich viele Informationen, und wir haben nur einen einzigen Teil bisher abgeklappert", erklärte er.
"Zumindest kennen wir jetzt den Aufbau und die Lage aller Luxusplantagen, und wie die Kinder dort gekennzeichnet sind."
"Der Alte hat uns gestern gesagt, dass er aus Glory Bell geflohen ist", fügte Emma hinzu.
"Das bedeutet also, dass Glory Bell individuelle Symbole auf dem Bauch nutzt, und Grace Field eben die individuellen Nummern", überlegte Gilda.
Ray nickte bestätigend, dann holte er ein Buch hervor und öffnete eine Seite.
Auf den Seiten waren Bilder von eingebrannten Symbolen zu sehen.
"Die normalen Massenproduktions-Farmen nutzen keine individuellen Zeichen", erklärte er ruhig.
"Also kann man uns eigentlich sofort identifizieren, wenn sie unsere Hälse sehen", bemerkte Nat, er schluckte schwer.

"Das ist aber nicht das einzige, was wir herausgefunden haben", setzte Ray erneut an und schob weitere Bücher auf dem Tisch herum.
"Es gibt hier auch Informationen über die Menschenwelt, die Pflanzen und Tiere in dieser Welt und das Versprechen."
"Es gibt nur einen Haken", meinte Emma, die ebenfalls Bücher in den Händen hielt.
"Diese Informationen sind alle ziemlich alt."
Ratlos warfen sie sich Blicke zu.
"Die Bücher sind allesamt um 2015 erschienen, genauso wie in der Bibliothek in Grace Field."
"Vor dreißig Jahren...", murmelte Anna.
"Bedeutet das nicht, dass Minerva diesen Bunker, oder sogar diese Welt seit ganzen dreißig Jahren nicht mehr betreten hat?"
"Zumindest den Bunker sollte er in dieser Zeit nicht betreten haben", erklärte Ray und zog einen Brief aus einem der Bücher hervor. Es besaß dasselbe Siegel wie auf den Büchern, die sie in Grace Field lesen konnten.
"Er hat uns neue Koordinaten gegeben, wo wir ihn finden können. Emma und ich werden dort hingehen, sobald wir das Archiv durchforstet haben."
"Aber selbst wenn die Informationen alle korrekt sind, die Außenwelt ist doch zu gefährlich!", protestierte Don voller Tatendrang.
"Dafür brauchen wir vielleicht die Führung von jemanden, der die Welt da draußen besser kennt."
Nat sog die Luft scharf ein, auch Lannion und Thoma schienen dasselbe zu denken.
"Ihr wollt doch nicht etwa den Alten fragen!", rief er erschrocken aus.

In diesem Moment öffnete sich die Tür zum Speisesaal, das grimmige Gesicht des Alten blickte auf die Kinder hinab.
Emma sprang auf und trat ihm mutig entgegen.
"Wir haben dich erwartet. Lass uns einen Deal machen."

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