(198) Jener Verrat am Tag meiner Heirat

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>>Die Lunte brennt<<

Für diesen Schreibvorschlag habe ich mich entschieden.

Das ist mein Beitrag für den "New Year, New You 2023" Wettbewerb von WattpadActionDE & co.

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Es war eine dunkle und stürmische Nacht. Angespannt saß ich in meinem Mustang, und umklammerte fest mit beiden Händen das Lenkrad. Als ich einen Blick in den Rückspiegel warf und zwei Autos wahrnahm, wusste ich sofort, dass man mich verfolgte. Schon als ich losfuhr, war mir bewusst, dass mir die Polizei schon bald auf die Schliche kommen würde.

Ich drückte das Gaspedal durch und schoss die Straße entlang. Noch nie in meinem ganzen Leben war ich so schnell gefahren. Mein Herz begann zu rasen und ich spürte, wie das Adrenalin durch meine Adern schoss. Ich hatte nur zwei Ziele: Überleben und eine gelungene Flucht.

Ich schlängelte mich mit enormer Geschwindigkeit durch die Straßen. Es wunderte mich, dass ich es schaffte, den Autos auszuweichen, welche mir entgegenkamen. Ein Hupen ertönte von ihnen, als ich die roten Ampeln ignorierte. Genervt verdrehte ich die Augen. Wenn die nur wüssten. Das Wichtigste für mich war, dass ich schneller fuhr, als meine Verfolger. Denn eines war klar. Ich musste mir rasch etwas einfallen lassen, um ihnen zu entkommen.

Ein lauter Knall ertönte, welcher mich aufschrecken ließ und dazu führte, dass ich meine Konzentration für ein paar Sekunden verloren hatte. Beinahe wäre ich von der Straße abgekommen. Doch so schnell ich mich aus der Fassung habe bringen lassen, so schnell war ich auch wieder mit meiner gesamten Aufmerksamkeit auf die Straße fixiert.

Es war eine schlechte Idee gewesen, meinen Plan genau in der Nacht des 31. Dezember auszuführen. Allerdings hatte sich in dieser die perfekte und vermutlich einzige Gelegenheit ergeben.

Noch ein Knall ertönte und wenig später schon der Nächste. Dieses Mal erschrak ich jedoch nicht. Ob sie bereits auf mich schossen? Es war zu riskant, mich umzudrehen. Ich war mir nicht sicher. Jedoch bemerkte ich strahlende Lichter, welche im Himmel zu sehen waren. Kein Wunder, es war bestimmt kurz vor Mitternacht, und die Menschen bereiteten sich auf das bevorstehende Feuerwerk vor. Trotzdem war es möglich, dass die Polizei bereits ihre Waffen gezückt hatte und das Knallen von ihnen stammte.

Wenige Sekunden später ging es richtig los. Ein Feuerwerkskörper nach dem anderen wurde in den Himmel geschossen, und es wurde so laut, dass ich nicht einmal mehr das Brummen des Motors hören konnte.

Ein leichtes Lächeln huschte mir über die Lippen. So hatte ich mir meine erste Verfolgungsjagd nicht vorgestellt. Natürlich war mir klar gewesen, dass mich meine Sünden irgendwann einholen würden, doch ich hatte nicht erwartet, in das neue Jahr buchstäblich mit einem Knall zu starten. Andererseits machte es das Ganze nur noch aufregender. Wer konnte schon von sich behaupten, in einer Silvesternacht vor der Polizei geflohen zu sein?

Nach einem solchen Adrenalin Kick hatte ich schon mein ganzes Leben gesucht. Wer hätte gedacht, dass ich eine geheime Leidenschaft dafür hatte, auf der Flucht zu sein?

Allerdings hatte mein Plan keine Polizisten enthalten, welche mich schon nach etwa zehn Minuten meines Verschwindens mit meinem Diebesgut verfolgten. Ein halbes Jahr arbeitete ich nun schon daran, und der Plan war endlich aufgegangen. Nun stellte sich allerdings die Frage, wie ich die Polizei abwimmeln konnte. Es hätte so gut laufen können...

💎

Alles begann damit, dass ich eines Tages auf Merlin traf. Für ihn war es Liebe auf den ersten Blick. Für mich auch, allerdings schwärmte ich für sein Geld, und die Wertanlagen, welche er besaß, nicht für ihn.

Klar, Merlin war verdammt heiß, und ich will auch nicht die atemberaubenden Nächte leugnen, welche wir zusammen verbracht hatten. Aber dennoch war er für mich nichts weiter als jemand, der mich mit den tollsten Geschenken umwarb.

Was Merlin nicht wusste, war, dass uns nicht das Schicksal zusammengeführt hatte, wie er immer zu sagen pflegte.

Ich war nämlich schon lange vor unserem ersten Zusammentreffen auf ihn aufmerksam geworden. Er war der Sohn eines reichen Milliardärs, welchen ich schon länger in meinem Visier hatte.

Als ich erfahren hatte, dass er einen Sohn hat, wurde meine Vorstellung reich zu heiraten immer ausgeprägter. Alle, die mich nun als Golddigger bezeichnen, sind die ersten, die jammern, wenn sie sich dauernd über ihre finanzielle Situation sorgen müssen.

Sobald ich erfahren hatte, dass er schon bald mit einem Schiff nach Frankreich reisen würde, besorgte ich mir ebenfalls ein Ticket für dieselbe Yacht, in welcher man ihn unterbrachte. Es war reiner Zufall, dass ich über seine geplante Reise Bescheid wusste. Eine Stalkerin war ich natürlich nicht, auch, wenn ich mit Sicherheit eine besonders Gute wäre. Allerdings möchte ich nicht leugnen, dass ich ihn hin und wieder beobachtet hatte.

Ich verfügte über das Wissen, dass Merlin's Familie im Besitz von einem der wertvollsten Edelsteine war. Dieser wurde aus traditionellen Gründen bei jeder Trauung, welche innerhalb der Familie stattfand, auf den Altar gelegt, um dem frisch verheirateten Paar ein „besonders" Glück in der Ehe zu bescheren.

Ich persönlich glaubte nicht an diesen Aberglauben, aber an was ich glaubte, war, dass dieser Stein einen Haufen Kohle wert war.

Mit etwas Glück und Geschick, schaffte ich es schon bald mit Merlin in Kontakt zu kommen. Und das bereits am ersten Abend, welchen ich auf dem Schiff verbrachte.

Er war in einem Zimmer untergebracht, welches nur ein paar Meter von meinem entfernt lag. An besagtem Abend war ich auf dem Weg zu meinem Zimmer, als ich am Klang seines Gangs erkannte, dass Merlin hinter mir herlief. Er trug schwarze Lackschuhe, was man deutlich auf dem Holzboden des Schiffes hören konnte.

Ich nutzte die Gelegenheit, indem ich vor einer falschen Tür anhielt und den Schlüssel in das Schlüsselloch steckte. „Verdammt, sie klemmt", fluchte ich mit einer jammernden, mitleiderregenden Stimme.

Die vier Jahre, welche ich an einer Schauspielschule verbracht hatte, schienen sich in diesem Moment zum ersten Mal gelohnt zu haben. „Kann ich Ihnen helfen?", ertönte eine tiefe Stimme hinter mir, und ich drehte mich zu ihm um. „Helfen? Oh, wie freundlich. Bitte, ich weiß nicht, was los ist. Die Türe geht nicht auf", winselte ich und sah ihn mit meinen großen himmelblauen Augen an, als wäre ich gerade auf einen Legostein getreten.

„Lassen sie mich es mich mal versuchen. Wir werden die Türe bestimmt aufbekommen, Sie werden sehen", versicherte er mir, und ich nickte eifrig. Insgeheim freute ich mich, dass er auf mein niedliches Getue hereinfiel.

Ich überreichte ihm meinen Schlüssel, und es passierte so, wie ich es hervor gesehen hatte. „Entschuldigen Sie, aber ich denke Sie sind hier falsch. Auf ihrem Schlüssel ist die Zimmernummer 16 eingraviert, nicht die 15", bemerkte er und lächelte mich verunsichert an.

„Ach ich Dummerchen, wie konnte mir das nur passieren? Von dem ganzen Champagner muss ich wohl die Zahlen vertauscht haben. Ich danke Ihnen vielmals, Herr ...", sagte ich und lächelte ihn entzückt an. „Merlin, nennen sie mich einfach Merlin. Wir können uns duzen", schlug er mir vor und ich reichte ihm begeistert die Hand, welche er freudig entgegennahm.

„Wie kann ich Ihnen nur danken", säuselte ich, „Mir fällt etwas ein!", und im nächsten Moment drückte ich meine kirschroten Lippen sanft auf seine Wange. Überrascht blickte er mich an, was mir bestätigte, dass mein Kuss genauso auf ihn wirkte, wie ich es erwartet hatte.

„A... a... aber das habe ich doch gerne gemacht!" Bezaubernd war dieses Stottern, welches mich zu sehr amüsierte.

„Wie heißt du denn?", fragte er mich nun, und mein Herz schlug Purzelbäume, als er versuchte unsere Unterhaltung weiterzuführen. „Hally", nannte ich ihm meinen Spitznamen, da er süßer klang als Hazel. „Ein schöner Name. Reist du denn ganz allein, Hally?", wollte er nun wissen. Ab diesem Punkt war mir klar, dass ich sein Interesse geweckt hatte und wäre am liebsten jubelnd um ihn herumgelaufen.

„Nein, ich habe ja schließlich meinen Koffer dabei", flötete ich. In diesem Moment erfüllte ich das Klischee einer naiven Blondine fast schon zu gut. Zeitweise kam ich mir in dieser Situation selbst dumm vor, allerdings wirkte meine Oskar reife Leistung, denn ich konnte sehen, wie er mich mit einem begehrenden Blick ansah.

Merlin schmunzelte, nachdem er meine Aussage gehört hatte. „Natürlich. Allein ohne Gepäck zu reisen wäre sicherlich nicht besonders klug", stellte er fest.

Ich sah auf meine Armbanduhr. „Es ist schon sechs. Wir sollten uns beeilen. Das Abendessen hat schon begonnen. Nicht, dass wir die Letzten sind", sagte ich und er nickte. „Du hast recht, ich wollte das hier noch auf mein Zimmer bringen", erklärte er mir und deutete auf ein Buch, welches er in der Hand hielt. „Okay, dann sehen wir uns beim Abendessen", sagte ich und drehte mich um, um in Richtung Speiseraum zu laufen. „Hally, warte", rief er mir zu und ich blieb stehen, um mich zu ihm zu wenden. „Lass uns gemeinsam gehen."

Es war der Zeitpunkt, an welchem ich mir sicher war, ihn geknackt zu haben. Die Tage vergingen nur so wie im Flug, und schon bald verbrachten Merlin und ich jede Sekunde auf dem Schiff miteinander, bis er mich schließlich fragte, ob ich ihn weiterhin treffen wollte.

Auf jene Frage hatte ich die ganze Woche hingearbeitet, und fiel ihm überglücklich um den Hals, als ich sie endlich gehört hatte.

Natürlich hatte ich insgeheim noch meine Zweifel, doch meine Gedanken drehten sich in diesem Moment einzig und allein um den Edelstein, welchen ich schon bald in meinen Händen halten würde.

💎

Wenn ich auf das letzte halbe Jahr mit Merlin zurückblickte, dann breitete sich ein schönes Gefühl in mir aus. Besonders gerne erinnerte ich mich an seinen Heiratsantrag, welchen er laut seiner Aussage schon plante, seitdem wir uns kennengelernt hatten.

Er war gemeinsam mit mir nach England gereist, und hatte dort einen Besuch in einer Musicalvorstellung ganz für uns allein gebucht. Dort hatte er mir dann auch anschließend einen Antrag gemacht. Zu diesem Zeitpunkt war ich davon überzeugt, dass sich all meine Mühen ausgezahlt hatte.

Ich will es nicht leugnen, dass es mir gefiel, an Merlins Seite zu sein. Wenn ich mit ihm unterwegs war, fühlte ich mich immer wie etwas Besonderes.

Der Nachteil an der ganzen Sache war allerdings, dass ich stets den Schein bewahren musste, und immer dasselbe Verhalten an den Tag legen musste, wie schon bei unserer ersten Begegnung

Für eine gute Schauspielerin wie mich, war das natürlich kein Problem, aber ich vermisste es auch sehr, der Mensch zu sein, der ich wirklich war.

All meine Sorgen und negativen Gedanken waren jedoch verschwunden, als ich den Edelstein, welcher nebenbei bemerkt, größer war, als ich dachte, das erste Mal zu Gesicht bekam. Er wurde vor unserer Trauung auf einem Kissen in unser Schlafzimmer gebracht, um uns vor der Heirat noch einmal „bestärken" zu können.

Wir befanden uns in einem Hotel in Miami, in welchem auch Merlins gesamte Familie untergebracht war, da wir uns am nahegelegenen Strand trauen lassen wollten. Auch wenn heute Nacht Silvester gefeiert wurde, hatten wir beschlossen, uns für den morgigen Tag etwas auszuruhen, und nicht bis um Mitternacht wach zu bleiben.

Natürlich hatten wir schon vorgehabt, das Feuerwerk gemeinsam zu betrachten, da wir durch das laute Knallen sowieso geweckt worden wären. Aber soweit würde es nicht kommen, denn es war Zeit für mich, Merlin zu verlassen.

In der Nacht war es dann soweit. Nun würde ich endlich im Besitz dieses wertvollen Gegenstandes sein. Mein Plan war also in die letzte Phase übergegangen. Der Diebstahl des Steines.

Eigentlich hörte sich das schwerer an, als es schlussendlich war. Vor unserem Schlafzimmer waren Polizisten positioniert, welche darauf achten sollten, dass kein Fremder den Raum betreten konnte und den Edelstein stehlen konnte. Wenn die wüssten, dass der eigentliche Dieb sich bereits in dem Zimmer befand.

Ich wartete, bis Merlin eingeschlafen war. Der Wecker, welcher sich auf dem Nachtkästchen befand, zeigte 23:30. In dreißig Minuten würde es soweit sein. Der Tag würde anbrechen, an welchem ich Merlins Ehefrau werden sollte. Hätte ich nicht etwas anderes vor.

Natürlich war mir klar, dass mir eine Ehe mit Merlin mir eine sichere Zukunft bieten konnte, allerdings fühlte ich mich magisch angezogen, zu jenem Stein, welcher nicht einmal drei Meter von mir entfernt lag.

,,Tut mir leid, mein Liebster, vielleicht kreuzen sich unsere Wege irgendwann noch einmal", flüsterte ich ihm zu, bevor ich mich aufrichtete und leise aus dem Bett schlich.

Ich schritt hinüber zu dem Tisch, welcher sich in der Ecke des Raumes befand, und griff nach dem Edelstein, der im Mondlicht, welches durch das Fenster in das Zimmer schien, schimmerte.

Noch nie in meinem Leben hatte ich etwas Schöneres gesehen. Mein Herz fing an wie wild zu schlagen und ich verspürte ein warmes Gefühl. Es war der Moment, in welchem ich realisierte, dass ich mich zum ersten Mal richtig verliebt hatte. Wie er sich in meiner Hand anfühlte und die Wärme, die er in meiner Hand ausstrahlte, berauschte mich.

Ich schüttelte den Kopf. Wenn ich den Edelstein erst einmal gestohlen hatte, würde ich genug Zeit haben, ihn zu bestaunen. Ich ließ den wertvollen Stein also in die Tasche meiner Jogginghose gleiten und begab mich in das Badezimmer, welches mit unserem Schlafzimmer verbunden war.

Dort öffnete ich das kleine Fenster und kletterte hindurch. Wir waren im zweiten Stock des Hotels untergebracht und mir wurde schwindelig bei dem Anblick, wie weit ich von dem Boden entfernt war. Aber ich wäre keine gute Diebin, wenn ich mir nicht schon im Vorhinein überlegt hätte, wie ich flüchten könnte.

Ich richtete mich auf und stellte mich auf dem Fensterbrett, während ich mich an der weisen Mauer festkrallte. Mit meiner rechten Hand griff ich nach der Regenrinne, welche an der Ecke des Hauses angebracht war, und versuchte, so vorsichtig wie möglich daran hinunterzuklettern. Wie gut, dass ich schon damals im Sportunterricht in der Schule die Beste im Klettern war. Es dauerte nicht lange, und ich stand vor dem Mustang, welchen Merlin in Miami gemietet hatte.

Ich nahm den passenden Autoschlüssel aus meiner Tasche und fuhr schon wenige Sekunden später los. Wie lächerlich, dass sie nur innerhalb des Gebäudes Polizisten hingestellt hatten. Ich musste schmunzeln als ich an den wertvollen Stein dachte, welcher sich in meiner Hosentasche befand.

Der Motor des Wagens heulte auf, als ich auf das Gaspedal trat. Ich hatte es geschafft. „Mein Plan war aufgegangen", dachte ich. Doch ich hatte mich zu früh gefreut.

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Der Abstand zwischen meinem und den Autos der Polizisten wurde immer kleiner. Denn ich konnte ihre Scheinwerfer bereits dicht an meinem Mustang im Rückspiegel sehen. Das Knallen der Silvesterraketen hatte ich mittlerweile vollkommen ausgeblendet und konzentrierte mich, keinen Unfall zu bauen.

Ich bog in eine Seitenstraße ein, in der Hoffnung, sie abhängen zu können und beschleunigte weiter. Die Polizeiwagen folgten mir, aber ich war schneller. Ich erreichte eine Baustelle und fuhr durch eine Absperrung hindurch.

Ich wusste, dass sie mir nicht folgen konnten, ohne sich besonders gut in der Gegend auszukennen, da sich innerhalb der Baustelle eine große Baugrube befand, welcher man nur schwer ausweichen konnte. Vor der Umsetzung meines Plans hatte ich mich bereits über einen möglichen Fluchtweg informiert und wusste genaustens darüber Bescheid, wie ich die Grube umfahren musste. Der Abstand zu ihnen wurde wieder größer und ich verlangsamte mein Tempo.

Ich fuhr weiter, durch Straßen und Gassen, bis ich sicher war, dass ich sie abgehängt hatte. Erleichtert atmete ich auf und parkte meinen Wagen an einer ruhigen Stelle.

Als ich klein war, hatte ich mir den Tag an welchem ich heiraten sollte, nicht so turbulent vorgestellt.

Mein weiteres Vorgehen hatte ich schon geplant. In zwei Stunden würde mein Flug nach Mexiko gehen, und dort würde mich die Polizei ganz bestimmt nicht finden. Es war der Beginn einer nervenaufreibenden Flucht, die wohl nie zu Ende sein würde.

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