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Song: A Change Of Heart - The 1975 (<3)

Connor's P.O.V.

Wir sind erst im Morgengrauen zurückgekehrt. Und seitdem liege ich in meinem Bett und kann nicht schlafen.
Es ist Samstag und eigentlich der Tag der Woche, an dem ich meinem Leben durch Schlafen entkommen kann.

Die Temperaturen in dem kleinen Raum steigen seit einer Weil. Meine Decke liegt zerknüllt am Fußende, meine Hände verschränkt hinter meinem Kopf.
Ich traue mich gar nicht, zu denken, mich darüber zu freuen, dass ich wohl doch einen Freund gefunden habe.

Einen Freund, der mich meinen Kopf auf seiner Brust ablegen lässt und mit mir in den Himmel schaut.
Einen Freund, der nach meiner Hand greift und seine Stirn gegen meine Schulter lehnt, wenn er lachen muss, weil ich etwas Dummes gesagt habe.

Ich drehe mich auf die Seite und presse mein Gesicht in die Kissen, um mein Grinsen zu unterdrücken. Aber ich kann den Film, der sich hinter meinen Augen abspielt, nicht unterbrechen. Ich sehe Trace und mich, wie wir über den Zaun klettern und durch das Stadion rennen.
So etwas Verrücktes habe ich sonst nur mit Abby gemacht. Und wir haben uns immer von der Grenze des Legalen aufhalten lassen.

Ich komme gerade wieder bei der Szene an, wo er mich versucht abzuschütteln, nachdem ich ihn gefangen habe und versuche, ihn niederzuringen.
Doch ich habe die Rechnung ohne meine Schwester gemacht, die in mein Zimmer platzt.
"Aufstehen, du Schlafmütze! Mom will mit uns frühstücken!"

"Raauuuss", stöhne ich in die Kissen und hoffe, dass ich sie durch mein Totstellen wieder verschwindet.
"Nein. Sie besteht darauf. Jetzt komm."
"Ich hasse -"

Aber ich komme nicht weiter. Ich hasse euch? Samstage? Diese Familie?
Also rolle ich mich aus dem Bett und folge Kelsey in die Küche, in der unsere Mutter bereits am Tisch sitzt.
Am gedeckten Tisch. Dieser Fakt überrascht mich. Normalerweise heißt gemeinsames Frühstücken, selbst an Wochenenden, jeder steht in einer Ecke und löffelt sein eigens angerichtetes Müsli.

"Guten Morgen, mein Spatz."
"Morgen", murmele ich und lasse mich auf den Stuhl neben ihr fallen.
"Gut geschlafen?"
Ich blicke ihr ins übermüdete Gesicht, das seit unserer Ankunft ein paar Falten dazubekommen hat.

Ich sehe mich die Treppe herunterschleichen und auf Kunstrasen anstelle meines Bettes liegen.
"Ja, ja, ich habe gut geschlafen."
Ich wische mir durchs Gesicht und ducke mich weg, als sie ihre Hand ausstreckt, um mir durch die Haare zu wuscheln.

"Mom", beschwere ich mich langgezogen, aber die Frau neben mir lacht nur leise, was Kelsey mit einem Seufzen kommentiert.
"Jetzt erzählt mir mal, wie es euch in der Schule ergeht. Das letzte Mal, dass wir darüber gesprochen haben, ist schon viel zu lange her. Sind denn alle nett?"

Ich verschlucke mich fast an der bräunlichen Banane, die ich mir genommen habe.
"Ja", stoße ich aus, "alle sind total nett, regelrechte Engelchen. Du kennst doch High Schooler."
Mein Ton trieft vor Ironie.
"Hör nicht auf ihn. Alle sind super nett. Die Mädels aus dem Theaterkurs haben mich übrigens zu ihrem jährlichen Wochenendtrip eingeladen, Mom!"

Meine kleine Schwester ist wirklich begeistert.
Ich werde nicht schlau aus ihr. Sie schließt sich diesen Glamour Girls an und tut so, als ob alles gut sei. Ihr schwarzer Eyeliner ist einem schimmernden Lidschatten gewichen, den sie selbst um diese Tageszeit bereits trägt.

Insgeheim ist sie doch genauso unsicher wegen unserer finanziellen Situation wie ich.
Und genau an diese Situation wird sie schmerzliche erinnert, als unsere Mutter ihre Kaffeetasse abstellt und lange Zeit nichts sagt, Kelsey nur mit traurigem Blick mustert.
Ihr strahlendes Lächeln verrutscht, als sie mit dieser altbekannten Miene konfrontiert wird und zwei kleine Falten bilden sich zwischen ihren Augenbrauen.

Ich blicke auf meinen Schoß und frage mich, warum ich hierfür anwesend sein muss.
"Kelsey, das wird doch sicher was kosten, oder?"
"N-Nein, also... Ich weiß nicht."
"Kein Schulausflug ist kostenlos, Liebes. Tut mir leid, aber ich glaube nicht, dass wir uns das leisten können."

Sie greift über den Tisch und nach Kelseys kleiner Hand. Diese lässt die Berührung zu, auch wenn ihre Augen mir vermitteln, dass sie schreien möchte, als sie zu mir schaut. Ich zucke nur mit den Schultern. Was soll ich sonst machen?
"Ich könnte doch jobben gehen", schlägt sie vor, den Keim der Hoffnung immer noch am Leben erhaltend.

"Ja klar! Wo denn? In Earls Tankstelle und Mom ihren Job wegnehmen?", platze ich frustriert heraus.
"Du bist so grässlich", spuckt sie mir entgegen.
"Hey, Kinder, bitte!"
"Ist doch wahr", faucht meine Schwester und lässt sich im Stuhl zurückfallen.

Diese verdammte Kleinstadt in der Einöde bietet nicht gerade viele Jobs an. Die traurige Realität ist, dass der brummende Arbeitsmarkt meilenweit entfernt liegt und für eine Familie mit wenig Geld kaum zu erreichen ist.
Das einzige, was diesen Ort für uns attraktiv gemacht hat, sind die günstigen Mieten, die für eine alleinstehende Mutter machbar sind.
Und dass wir hier weit weg von meinem Vater sind.

Ich lege die halb gegessene Banane zurück auf den Tisch und lauere auf einen Moment, in dem ich mich entschuldigen und aufspringen kann.
"Mom, bitte! Ich muss da mit. Sonst sind sie bald nicht mehr meine Freundinnen. Sie gucken mich doch jetzt schon komisch an, weil ich sie noch nie mit nach Hause genommen habe!"
Tränen der Verzweiflung spiegeln uns unsere hilflose Situation in der Abwärtsspirale der Gesellschaft wieder.

"Kels, wenn sie wirklich deine Freunde sind, dann kommen sie auch hierher und bleiben deine Freunde, nachdem sie das gesehen haben."
Ich deute auf die vier Wände um uns herum und denke an Trace, doch sie schüttelt ihren Kopf so stark, dass ihre schwarzen Haare hin und herfliegen.

"Nein! Und das weißt du genauso gut wie ich! Wenn sie erst einmal sehen, dass ich bei ihnen nicht mithalten kann, bin ich raus! Und tut mir leid, aber ich will nicht so ein Außenseiter werden wie du! Ich habe mir so viel Mühe gegeben, nicht als traurige Gestalt in der Ecke zu landen!"
Okay. Jetzt will sie einfach nur noch verletzen.

Und das gelingt sie.
Was uns beiden in solchen Situationen nicht immer bewusst ist, ist, wie sehr wir Mom mit diesen Worten verletzen. Sie kann uns nicht bieten, was wir von ihr verlangen.
Und ich glaube, das ist das Grausamste, was wir ihr vorhalten können; dass sie es nicht schafft, für uns zu sorgen, dass wir durch sie ins Abseits gestoßen werden. Nach allem, was sie versucht und aufgegeben hat.

"Kelsey", mahne ich und hebe die Augenbrauen, als ich ihre Aufmerksamkeit habe.
Sie sinkt auf ihrem Sitz zusammen und beißt auf ihre Lippe.
"Ich weiß, wie schwer das für euch ist. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Ausflug", versucht Mom, doch ich kann sehen, wie sie mehrere Flüche zurückhält.

"Ich habe keinen Hunger mehr", verkündet die Jüngste der Runde und steht auf.
Als sie nach oben verschwunden ist, wendet sich meine Mutter zu mir.
"Und wie läuft es bei dir, Außenseiter?"
Ihre braunen Augen sind die meinen, aber ihren aufgerissenen, angestrengten Blick hat sie dem Leben zu verdanken und mir nicht vererbt.

Ich verziehe den Mund.
"Sie hat nicht unrecht. Ich bin ziemlich allein, aber das macht mir nichts aus. Ich vermisse nur Abby, keiner könnte sie je ersetzen."
Und das stimmt auch. Lieber würde ich sterben, als ihren Platz von jemand anderem besetzen zu lassen.

Mit Trace ist das etwas anderes. Er nimmt langsam aber sicher einen Platz ein, von dem ich nicht glaubte, dass es ihn in meinem Inneren gibt.
Deswegen erwähne ich ihn auch mit keinem Sterbenswörtchen.
"Aber du musst sie doch nicht ersetzen. Abby wird immer deine Abby bleiben." Sie streicht mir über den Kopf, dieses Mal sanfter. "Vielleicht gibt es an der Georgetown aber auch noch jemanden, der allein ist und insgeheim alle hasst."

Wir müssen lachen.
"Vielleicht kannst du dich mit dieser Person zusammentun, wenn du sie ausfindig gemacht hast."
Ich sage nichts, zucke nur mit den Schultern.
Vielleicht. Aber eins ist sichert, Trace ist diese Person nicht.

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Einen schönen 3. Advent euch!
Hoffentlich ist euer Tag besser gestartet, als der von Connor ;(

Gestern beim Fußball ist auch noch England rausgeflogen. Jetzt ist keine meiner Nationen mehr bei der WM vertreten. Kane (der den 2. Elfmeter für England verschossen hat) tut mir so unglaublich Leid! :(

Habt ihr WM geguckt? Meinung zu Deutschland? (Ich erspare uns jetzt das Losbrechen der Diskussion, wie beschissen diese WM von vornherein war. Im Bezug auf das Austragungsland, die Menschenrechte, die Bestechungen etc.)

Naja, was solls. Viel Kraft für den morgigen Montag und eine dicke Umarmung <3

All my Love,
Lisa xoxo

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