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Song: Bad Diary Days - Pedro The Lion

Am nächsten Morgen betrete ich die Schule mit einem Plan.
Einem Plan, den ich mit mir selbst ausgemacht habe. Es ist der Erste, der meinem Kopf entsprungen und lediglich durch meine Gedanken und Einwände perfektioniert und geformt worden ist.
Es ist der Erste, den ich ohne Abby ausgeklügelt habe.

Ich weiß nicht, ob es an meinen großen Schritten liegt oder an meiner Zielstrebigkeit, mit der ich durch die Menge aus depressiven Teenagern schneide, aber die Masse aus Körpern teilt sich vor mir.
Zum ersten Mal in meinem Leben empfinde ich so etwas wie Macht in der Öffentlichkeit. Noch nie haben mir so viele Menschen hintereinander Platz gemacht.

Aber ich habe keine Zeit, mich an diesem Erfolg zu erfreuen.
Mein Ziel taucht vor meinen Augen auf. Trace.
Am angestammten Platz, mit den immer gleichen und immer wechselnden Leuten.
Er sieht mich. Ich sehe die Bewegung seiner Augen, die meine Silhouette anvisieren und blitzartig wieder wegschauen.

Ein gehässiges Grinsen muss mein Gesicht entstellen, während ich mich außerhalb der geschlossenen Gruppe aufbaue.
Mit einem Mal empfinde ich keinerlei Bedürfnis mehr, in ihren Kreis vorzudringen und dazuzugehören.

"Trace!", rufe ich und ein dutzend Köpfe dreht sich zu mir. "Hast du mal eine Minute?"
Ich habe diesen Satz gestern Nachmittag zum Erbarmen geübt, damit meine Stimme den richten Ton und die richtige Kraft besitzt, um Trace zu vermitteln, dass ich nicht zum Spaß hier bin.
Ich weiß nicht, ob meine indirekte Drohung auf fruchtbaren Boden gefallen ist oder ob er einfach zum wiederholten Mal den neuen Tag als Neuanfang und damit gleichzeitig als Ausradierung all seiner Fehler und der Geschehnisse von gestern sieht.

Jedenfalls macht er sofort ein paar Schritten nach vorne und bricht durch den Kreis.
"Was soll das?", fragt er beunruhigt.
"Bin ich dir wirklich so lästig und peinlich?"
Diese Frage gehört nicht zum Plan, aber die schiere Panik, die seine Stimmbänder zum Beben beringt, kitzelt sie aus mir heraus.

"Was? Ich weiß nicht, was du meinst. Wir hatten doch vereinbart, dass wir uns in der Schule voneinander fernhalten."
Er ist regelrecht empört, greift meinen Oberarm und entfernt mich weiter von seinen Freunden.
"Oh nein!", entfährt es mir und ich entreiße mich aus seinem Griff.

"Du hast das gewollt und dann haben wir uns darauf geeinigt, uns nicht zu verstecken!"
Ich zeige mit dem Finger auf ihn, bohre ihn in seine Brust. Er weicht nicht einen Millimeter zurück.
"Du wolltest es versuchten!"
"Nicht so laut, Connor", murmelt er und versucht, wieder nach mir zu greifen.

"Du hast mich gestern vor allen verteidigt! Du hast mich angelächelt - vor allen. Wie erklärst du dir das? Wie soll ich diese undeutlichen Signale verstehen? Den einen Tag steckst du mir die Zunge in den Hals und den nächsten schlägst du meine Hand weg, wenn ich dich berühren will!"
"Nicht so laut!"

Jetzt bekommt er meinen Arm doch erneut zu fassen und kurbelt mir beinahe die Schulter aus.
"Aua!"
Meine Klage bleibt unbeachtet und ehe ich mich verstehe, stehe ich in einem Klassenraum und Trace schlägt die Tür hinter uns zu.

Kurz verschwindet er hinter meinen dichten Haaren, die mir über die Augen fallen, als ich sie nach hinten streiche, steht er nicht mal eine Handbreit vor mir. Die braunen Flecken in seinem Blick sind von einem kalten Schleier benetzt.
"Was soll das, Connor?", wiederholt er, dieses Mal untermalt von einem tiefen Knurren.

Er berührt mich nicht mehr, ich spüre lediglich das Nachbrennen von seinem festen Griff auf meiner Haut.
"Das habe ich dir gerade gesagt, stell dich nicht dümmer, als du bist."
Ich atme zitternd durch und erinnere mich an mein Ultimatum.

"Entweder du stehst zu mir und dazu, dass du mich magst oder ich erzähle es allen. Aber so lasse ich mich nicht mehr von dir behandeln, ich werde nicht dein Geheimnis sein. Von Anfang an war das zwischen uns doch eine Art Spiel für dich, dieses ewige Hin und Her!"
Jegliche Farbe weicht von Traces Wangen. Seine Lippen teilen sich, ohne dass ein Laut über sie kommt, nur ein scharfes Einatmen.

"Ich glaube, so schrecklich unangenehm, wie es dir schon ist, wenn ich dich vor den anderen anspreche und dich von ihnen wegbitte, um unter vier Augen mit dir zu reden...", ich lege den Kopf schief, "... ja, ich glaube, da wirst du dich bestimmt beeilen und ihnen die frohe Botschaft, dass du auf Jungs stehst, lieber schnell selbst überbringen."

"Das wagst du nicht!", schleudert er mir entgegen, plötzlich sind seine Ohren ganz rot.
Seine Hände prallen mit all seiner Quarterback-Gewalt gegen meine Brust. Die Luft entweicht meinen Lungen mit einem Schlag.
Überrascht taumele ich nach hinten, bis ich an die Tische der ersten Reihe stoße.

"Das wagst du nicht!" Sein Finger zeigt drohend auf mich. "Und überhaupt, wer hat gesagt, dass ich schwul bin. Du beweist gar nichts! Außerdem, wer würde dir schon glauben, wenn du solche Behauptungen aufstellst?"
Er gibt ein gequältes Lachen von sich, das wohl gelangweilt oder gehässig klingen sollte, aber es verfängt sich in seiner Kehle zu einem kläglichen Laut.

Seine Worte tun weh, aber ich habe mich auf einen ähnlichen Gegenangriff vorbereitet.
"Gut", sage ich möglichst entspannt, auch wenn meine Unterlippe zittern will. "Dann schlage ich dir vor, du lässt mich einfach in Ruhe. Ein für alle Mal. Sprich mich nicht an, tauch nicht unter meinem Fenster auf, lass meine Schwester in Ruhe. Ich will keine Entschuldigung mehr von dir hören, kein einziges Wort, keine Nachricht, keinen Blick quer durch den Flur. Tu einfach so, als wäre ich gar nicht da, so wie alle anderen."

Der letzte Part war nicht Teil meiner geprobten Rede. Ich beiße mir auf die Zunge, aber der Junge vor mir scheint so mit sich und seiner Situation - und seiner anscheinend gefährdeten Reputation - beschäftigt zu sein, dass er meinen Ausrutscher gar nicht weiter zu registrieren scheint.
"Gut." Seine Stimme ist kalt wie ein Eisblock. "Wenn es das ist, was du willst."

Nein! Natürlich ist es nicht das, was ich will, will ich ihm ins Gesicht schreien, aber ich weiß, dass es absolut keinen Sinn hat.
Er scheint nicht zu verstehen, was ich will, was ich meinte mit; ich will mich nicht verstecken.
Ich habe ihm bereits erklärt, was ich will und dafür von ihm erwarte.

Und so langsam aber sicher glaube ich, dass er mit Absicht so tut, als würde er meine Worte vergessen oder gar nicht erst verstanden haben.
Aber so schwach wie er mich einschätzt bin ich nicht. Ich kann auch ganz gut allein überleben und ich brauche keinen Trace, der nur halb für mich da ist.

Ich habe genug Baustellen in meinem Leben, genügend Menschen, die mir mehr weh- als guttun.
Ich brauche diesen Jungen nicht.
"Es scheint eher das zu sein, was du willst", erwidere ich, meine Lippen danach zu einem Strich zusammengepresst.

"So hätte das nicht enden müssen."
"Du bist ja noch nicht mal dazu in der Lage, dass zwischen uns zu benennen! Doch, genauso hat das zwischen uns enden müssen, sonst kommt die Nachricht nämlich nie in deinem verkorksten Hirn an!"

Ich koche fast über.
Es ist sein aalglatter Gesichtsausdruck, der mich von ihm abprallen lässt, wie von einer Backsteinwand.
"Ich dachte, du wärst anders", sagt er, mehr zu sich selbst als zu mir.

"Ich glaube, du dachtest einfach, mit dem Neuen kann man es schon machen", spucke ich ihm entgegen.
Ich warte nicht ab, ob ich ins Schwarze getroffen habe und wende mich ab.
"Kein Wort über ... das."
Er kann unserer merkwürdigen Beziehung immer noch keinen Namen geben.

Ein 'Uns' hätte ich nie von ihm erwartet, aber irgendeinen Begriff, ein Codewort, etwas, das 'Uns' bedeutet.
"Das? Du meinst über dich und mich und die Zeit, die wir zusammen verbracht haben?"
Ich blicke in seine emotionslosen Augen.

Er nickt kaum merklich.
"Keine Sorge", schnaube ich. "Gib mir keinen Grund etwas zu sagen und ich halte meinen Mund."
Und nach diesen Worten stürme ich aus dem Raum und knalle die Tür hinter mir zu.
Das laute Geräusch zieht die Aufmerksamkeit einiger Umherstehender an, aber ich schaue stur zu Boden und ignoriere ihre neugierigen Blicke.

Mit fast genauso großen Schritten, wie ich das Gebäude betreten habe, steuere ich jetzt meine erste Klasse an.
Nur fühlt es sich dieses Mal so an, als ob sich ein Loch in meiner Brust befinden würde, während sich die Menge vor mir teilt.

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Hi my loves <3 :)
Wie geht es euch? - Ehrlich bitte!

Ich hab heute irgendwie nicht die beste Laune to be honest... weiß nicht warum, vielleicht weil ich nicht alles geschafft habe, was ich heute schaffen wollte... idk

Da das in den letzten Jahren mit der Euphorie für das nächste Jahr, die ich hier verlauten ließ, ziemlich ge-backfired hat, lassen wir das dieses Jahr einfach.

Morgen ist einfach ein Sonntag.
Also, schönen Sonntag euch :)

All my Love,
Lisa xoxo

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