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Song: Invisible - 5SOS

Ich wünschte, jemand könnte das Skript für meinen gestrigen Tag neu schreiben. Verdammt, ich würde es sogar selbst tun, wenn mir jemand die Gelegenheit dazu geben würde. 
Ich würde die Seiten, die meinen dämlichen Zug bis ins kleinste Detail beschreiben, zu Konfetti zerfleddern und ein alternatives Ende schrieben, bei dem ich einfach ganz normal und ganz cool die Georgetown betrete, an Trace und seinem Gefolge vorbeistolziere und sie mit keinem Blick würdige.

Besser noch. Ich würde viel weiter zurückgehen, nämlich zu dem Zeitpunkt als Trace mich gefragt hat, etwas mit ihm zu unternehmen. Ich würde meinen Text ausradieren und ein einfaches Nein anstelle meines Gebrabbels einsetzen. Dann wäre all dies nicht passiert.
Für andere wäre diese Situation vielleicht nicht so schlimm, aber ich kann nichts anderes tun, als darüber nachzudenken, wie sich Trace und seine Freunde über meine Aktion kaputtlachen.

"Was wollte der denn?"
"Wer war das?!"
"Hi. Ich lach mich tot!"
"Hast du etwa einen kleinen Verehrer, Trace?"

Ich höre sie in meinem Kopf, wenn ich in meinem Bett liege, das einzige Möbelstück, das halbwegs fertig aufgebaut in meinem Zimmer steht. Allerdings fehlen die Bezüge, die in irgendeiner Kiste in der Küche oder dem Wohnzimmer liegen.
Mom hat noch nicht wirklich ausgepackt. Aber ich dränge sie auch nicht dazu, das Chaos zu beseitigen.

Ich schaue einfach weg, geradeaus, an die Decke, zur Treppe, Hauptsache ich sehe nicht die lächerlichen Überreste unseres Lebens.
Vielleicht überlegt sie es sich auch noch und wir fahren wieder zurück nach Tennessee. Wenn wir nicht mal richtig eingezogen sind, fällt ihr die Entscheidung zu gehen möglicherweise noch leichter.

Kelsey auf der anderen Seite drängt sie, wann auch immer sich die beiden zur gleichen Zeit unter diesem Dach befinden, endlich Ordnung ins Chaos zu bringen und anzufangen, uns einzurichten; die ersten, dringendsten Reparaturen notdürftig zu erledigen.
Doch alles was sie - und damit auch ich, die Wände sind dünn, wie Zeitungspapier - zu hören bekommt ist, dass Mom viel zu tun hat.

Eine extra Schicht auf der Arbeit, eine Einladung in eine Bar, die sich nicht ablehnen lässt. Immerhin muss sie mit den neuen Leuten warm werden.
Es kommt immer etwas dazwischen, wenn wir versuchen, einen Plan zu machen, einen Abend einzurichten, an dem wir alle gemeinsam die Kisten auspacken.

Unsere Mutter beginnt wieder zu leben. Aber aus irgendeinem Grund gefällt mir das nicht. Es passt mir überhaupt nicht.
Wir fallen hinten runter.
Einmal habe ich sie gefragt, warum ich versuchen soll, mir Mühe zu geben, wenn sie mit keinem guten Beispiel vorangeht.

Sie hat fast angefangen, zu weinen und versucht zu erklären, wie wichtig es ist, eine gute Reputation aufzubauen. Als Alleinerziehende Mutter, die Kleidung von Target und aus zweiter Hand trägt.
Ich wollte an diesem Abend nicht ihre rosarote Brille von ihrer Nase ziehen und sie so grausam, aber realistisch, auf den gesprungenen Küchenfliesen zerschellen lassen. Aber im Nachhinein wäre es wahrscheinlich die beste Methode gewesen.

So wird sie sich in sicher erscheinende Arme flüchten, die ihr nichts als böses wollen. Inzwischen wird sie wahrscheinlich bereits das Thema der Lästerrunde sein. So wie immer.
Manchmal folgt einem sein Ruf, das Pech, das sich irgendwann an die Fersen geheftet hat und kleben geblieben ist, wie eine Schicht schwarzes Öl.

Aber ich konnte es ihr in dieser Nacht nicht sagen und auch nicht am nächsten Morgen, als sie zu ihrem Job an der Tankstelle aufgebrochen ist. Und bis jetzt habe ich meinen Mund nicht aufbekommen.
Es ist zu viel Zeit vergangen. Ich weiß, dass ich es nicht mehr ansprechen werde. Auch nicht, wenn sie die Wahrheit selbst herausfindet und in der  Realität ankommt, bemerkt, dass sie vor ihrem Schicksal nicht davonlaufen kann.

Sicher, Kelsey und ich hätten genauso gut auf eigene Faust irgendwann damit anfangen können, die Kisten zu entleeren. Warum wir es nicht gemacht haben?
Keine Ahnung. Ich habe nie die Lust oder die Energie, irgendetwas in diesem Loch zu tun. Nicht mal Essen warm machen, scheint mir hier reizvoll.

Ich glaubte, in Trace einen Freund zu sehen, jemanden bei dem ich mal loslassen kann. Und mal wieder lag ich falsch.
Das Gefühl, das im eigenen Oberkörper nach einer solchen Erfahrung wächst, ist unbeschreiblich. Und so verbringe ich mein Wochenende in Schweigen, nicht mal Abby rufe ich an, um mich bei ihr auszuheulen.

Der Montag kommt viel zu schnell und mit ihm die unausweichliche Konfrontation.
Zwischen den Unterrichtsstunden stelle ich mir einen anderen Connor vor, einen, der seine Probleme irgendwo ablegen kann und in der Schule ein anderer Mensch wird.
Ein Mensch mit Freunden, der sich nicht in der hintersten Ecke eines Raumes verstecken muss, nur um ausgerechnet von den blauen Augen entdeckt zu werden, die ihn hätten übersehen sollen.

Ich teile einen kuren Blick mit ihm. Dann schlage ich die Augen nieder und bete, dass er mich einfach aus Versehen angesehen hat.
Aber er ist allein. Das bedeutet, dass er mich wahrscheinlich gesucht hat.
Ich habe keine Zeit, mir zu überlegen, wie ich auf seine Präsenz reagieren soll. Denn keine zwei Sekunden später tritt er an meinen Tisch.

An meinen Tisch, der in meinem Klassenraum steht, in dem er keinen Unterricht hat. Nicht jetzt und nicht in der nächsten Stunde.
"Hi."
Ich zähle bis drei. Erst dann blicke ich wieder auf, sage aber kein Wort.
"Wie geht's?"

"Ganz fantastisch", knirsche ich.
Wenn du gehen würdest, würde es mir gleich noch viel besser gehen, schiebe ich in Gedanken hinterher.
"Wann hast du heute Schluss?"
"Willst du mich verarschen?", entfährt es mir.

Ich kann kaum an mich halten.
Es ist mir sogar egal, dass die Aufmerksamkeit der wenigen Anwesenden im Raum jetzt ganz bei uns liegt.
Ein Schatten der Ahnungslosigkeit huscht über sein ebenmäßiges Gesicht. Er schluckt, sein schmaler Hals wirkt angespannt.
"Nein?", sagt er dann.

"Ich glaube schon. Wenn du mir am Freitag nicht mal Hallo sagen konntest, was soll das dann?"
Ich mache eine kleine Bewegung mit den Händen, die plötzlich ganz schwitzig sind. Ich war noch nie ein besonders großer Fan von Konfrontation.
"Habe ich doch."

Dazu kann ich nichts mehr sagen. Entweder will er mich für mehr als dumm verkaufen oder er fühlt sich wirklich so unschuldig, wie er jetzt gerade dreinschaut.
"Ich wollte einfach nur fragen, ob ich heute oder morgen vielleicht mit zu dir kommen kann, das ist eigentlich alles."

Die unausgesprochene Frage hängt zwischen uns. Fast hätte ich ihm seine Unschuld abgekauft. Doch ein langsamer Augenaufschlag verrät ihn.
"Nein", bringe ich kalt heraus. "Und jetzt lass mich in Frieden."
"Wie du willst."

Ich verstehe ihn nicht, als ich ihn dabei beobachte, wie er beton locker und entspannt das Klassenzimmer verlässt, ohne einen Blick zurückzuwerfen oder auch nur im Geringsten betroffen zu wirken.
Aber mir fällt auf, dass seine Schritte etwas größer ausfallen und sein Tempo nicht ein übliches ist.
Ich werde nicht schlau aus ihm, will ich auch gar nicht.

Auf solche Freunde kann ich verzichten.

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Hi.

Was sagt ihr, glaubt ihr Trace? Was sind seine Motive?

Ich freue mich sehr, über die ersten eingetroffenen Rezepte <3
Laut eurer ersten response werden es wohl nicht so viele, wie ich mir erhofft habe, aber vielleicht können wir Bäcker die Nicht-Bäcker ein bisschen inspirieren hehe

Jetzt kommt das ungefilterte Leben & der Grund für ein erneut spätes Update:
Wir haben heute eine neue Klingel bekommen (oder sollten es), nach dem die Alte für ungelogen 2 Monate kaputt war und nur mit Tesafilm zusammengehalten wurde (weil ein Paketbote extra viel Gewalt beim Klingeln anwenden musste...).
Handwerker sind sooo zuverlässig und immer sooo pünktlich.
So, die beiden Herren haben statt veranschlagten 3 Stunden 8 Stunden gebraucht.

Sind sie fertig? NEIN. Alles kaputt.

ich kann echt nicht mehr. Kommentare beantworte ich morgen <3

All my Love,
Lisa xoxo

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