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Unauffällig kommt Momo angeschlichen und setzt sich neben mich aufs Sofa. Er baumelt die Beine und schielt zu mir rüber. Seine Schwester sitzt auf dem Spielteppich und reißt ihrer Barbie eher die Haare aus als dass sie sie frisiert.

Der Knirps lehnt sich zu mir rüber und flüstert: "Darf ich Eis?"

"EIIIIIIS!" Sofort blickt Teddy auf und lässt ihr Püppchen fallen.

Schwierige Situation. Inho ist einem Meeting, das wissen die Kleinen genau, und fragen deshalb gerade jetzt ausgerechnet mich. Ich würde ja gern mit ihnen Eis futtern, aber fühle mich nicht befugt, das zu entscheiden. Er achtet sehr darauf, dass sie sich gesund ernähren und nicht den ganzen Tag Süßigkeiten essen. "Lasst uns später Inho fragen."

"Aber du bist doch auch ein Erwachsener und kannst das entscheiden!"

"Aber Inho ist hier der Boss." Das wissen sie auch, trotzdem versuchen sie es immer wieder. Ich muss das mal genau mit ihm absprechen, welche Sachen ich ihnen erlauben darf und welche nicht.

Er sitzt im Schlafzimmer am Küchentisch und ich entweder am Esstisch oder mit Laptop im Schoß auf dem Sofa. Mit der Kinderbetreuung werden wir uns abwechseln. Vormittags ist eine Stunde Lernzeit, da Momo jetzt keine Vorschule mehr hat, und jeden Nachmittag steht ein kleiner Spaziergang an, damit die Kinder an die frische Luft kommen. So lautet der vorläufige Plan für die nächste Zeit.

Heute waren wir schon draußen und jetzt dürfen die Kinder allein spielen, während die Erwachsenen noch arbeiten. Familienzeit ist dann abends und später wird mit Pyo telefoniert. Momo und Teddy betteln schon den ganzen Tag lang nach ihm.

Inho graut es ein wenig davor. Pyo weiß noch nicht, wie ich aussehe, und die Kinder werden sicherlich ausschweifend alle möglichen Kleinigkeiten von mir erzählen. Die Tatsache, dass ich hier wohne und theoretisch vor die Kamera treten könnte, eingeschlossen.

Ich weiß gar nicht, was er seinem besten Freund überhaupt schon über mich erzählt hat. Das sollte ich ihn bei Gelegenheit mal fragen.

Bei meinem besten Freund sollte ich mich auch melden, er hat mir vor einer Weile geschrieben.

Jiahniebro
Zocken heute abend?
Falls du es dir einrichten kannst?

Nee hab meinen PC nicht hier :D
Vielleicht hol ich den irgendwann noch

Achso ok :D

Im Laufe des Nachmittags gesellt Inho sich zu uns. "Soooo", seufzt er und streckt sich, "meine Meetings sind vorbei für heute. Wollen wir tauschen? Du kannst gern ins Schlafzimmer gehen."

"Mhhhh", überlege ich und stehe dann vom Sofa auf.

"Rufen wir jetzt Pyo an?", fragt Momo aufgeregt.

"Nach dem Abendessen habe ich gesagt", erinnert Inho ihn.

Momo seufzt theatralisch. "Achsooo. Wann ist denn eeeendlich abends?"

"Nur noch fümf Tunden spiel'n", beruhigt ihn seine Schwester mit sanftem Armtätscheln. Naja, ganz so lange dauert es nicht mehr.

Nach einem Küsschen von Inho verziehe ich mich ins Schlafzimmer an den Küchentisch, um noch ein paar Aufgaben zu bearbeiten, während die anderen spielen. Zwar habe ich mich nicht von ihnen gestört gefühlt, aber ohne ungewohnte Hintergrundgeräusche und Ablenkung, weil ich versucht bin ihnen selig zuzuschauen, arbeitet es sich noch ein klein wenig besser.

Nach dem Abendessen ist die Aufregung der Kinder kaum noch im Zaum zu halten. Sie rasen durchs Wohnzimmer und springen wie Flummus durch die Gegend. Inho beordert sie aufs Sofa. Hibbelig setzen sie sich hin und schauen ihn gespannt an. "Ihr wisst, was wir besprochen haben?", fragt er streng.

"Jaaa!", kräht Teddy. "Duuu magst das sagen. Von Nunu."

Ihr Bruder führt das weiter aus: "Genau. Du magst Pyo Hyunuk später selber vorstellen, deswegen sollen wir noch nicht zu viel erzählen." Schön, dann hat Inho es also geschafft, es ihnen kindgerecht verständlich zu machen.

"Ganz genau!", nickt er erfreut. Dann schickt er mich mit einem Küsschen aus dem Zimmer. "Es wird sicher eine Weile dauern", warnt er mich.

"Ist gut. Bis später", winke ich. Ich mache es mir im Bett bequem und rufe einfach mal Mama an. Ob ich es ihr sage, weiß ich noch nicht. Das entscheide ich spontan in einem "Jetzt oder Nie"-Anfall.

"Hallo? Hyunuk?", meldet sie sich verwundert. "Du bist wohl nicht Zuhause?"

"Ähm, nein." Ich rufe ja sonst nie vom Handy aus an.

"Ich hatte schon überlegt, ob ich dir mal schreibe, ich hab gestern schon angerufen, weil wir lange nicht telefoniert haben, da bist du auch nicht rangegangen. Du warst wohl spät noch aus?", plappert sie los.

"Äh, die Sache ist die..."

"Jaaa?" Jetzt wird sie hellhörig. Das heißt, es muss raus. Ich sag ihr alles.

"Naja, ich wohne zurzeit woanders. Wegen... seit... Corona."

"Ach? Wieso das? Sag bloß, es hat dich erwischt??"

"Nein, nein-"

"Oder warst du bei Jiahn, als die Ausgangssperre kam und bleibst jetzt dort?"

"Nein, nicht bei Jiahn, bei... also, ich hab mich verliebt."

Nun ist sie sprachlos, daher rede ich weiter. "In einen Kollegen, und seine Kinder sind supersüß, die haben mich auch schon ins Herz geschlossen, also es sind nicht seine leiblichen Kinder, es sind die seiner verstorbenen Schwester", erzähle ich.

"Aha", sagt sie verblüfft.

"Er ist echt toll", seufze ich schwärmerisch und höre ein Kichern in der Leitung.

"Na, das sind ja mal Neuigkeiten!", amüsiert sie sich.

"Jaa... ich hätte es auch gern persönlich gesagt, aber das ist aktuell schwierig."

"Ja", seufzt Mama. "Eigentlich wollten wir fragen, ob du mal wieder vorbeikommst, aber nun lieber nicht, wenn du Teil eines anderen Haushalts bist. Papa hat ja dann auch seine Knie-OP am Freitag, die wurde noch nicht abgesagt. Da schauen wir mal. Wer weiß, nach zwei Wochen Quarantäne für alle geht es vielleicht wieder."

"Ja, werden wir sehen."

"Auf jeden Fall wäre es schön, wenn du deinen Kollegen und die Kinder mal vorstellst. Da du deinen Eltern von ihnen erzählst und sogar dort wohnst, wird es wohl was Ernstes sein?"

"Ja! Ja, sehr! Er ist alles, was ich mir je erträumt habe. Ich hätte nur nicht gedacht, dass ein Mann... also... naja, nun ist es eben so gekommen und nicht anders."

"Ich versteh schon. Ich hoffe doch, das lag nicht an uns? Wir wollten dir nie das Gefühl geben, dass du nicht mit einem Mann zusammen sein könntest."

"Naja. Die Norm ist eben, dass man als Mann eine Frau hat, und Kinder... aber die hab ich ja jetzt trotzdem. Nur für deine Traumschwiegertochter tut es mir leid", lache ich nervös.

"Ja. Was für eine Überraschung. Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet! Und um Chanmi musst du dir keine Gedanken machen. Die findet schon jemanden. Hauptsache, du bist glücklich mit deinem- ja, wie heißt er denn eigentlich?"

"Hwang Inho heißt er."

"Hwang Inho, mhm." Ich wette, sie notiert sich das gleich und hängt es in der Küche an die Notiztafel.

"Eigentlich wollte ich irgendwann mit ihnen zusammen zu euch kommen." Teddy gefällt bestimmt Papas Chamäleon, sie mag Tiere ja sehr gern.

"Oh schön! Wie alt sind sie denn?"

"Der Junge wird diesjahr eingeschult und die Kleine ist zwei. Einhalb."

"Achje, so kleine Rabauken!"

"Haha ja, manchmal sind sie sehr wild. Aber im Grunde ganz lieb."

Mama gluckst. "Hören sie denn auf dich?"

"Ja", lache ich. "Manchmal sogar mehr als auf Inho."

Sie stimmt mit ein. "Kann ich mir vorstellen, du bist ja noch neu in der Familie. Sie werden dir schon noch auf der Nase rumtanzen, aber das schaffst du schon. Du kommst ja schon immer gut mit Kindern zurecht."

"Na, das hoffe ich doch."

"Möchtest du Papa noch sprechen? Er ist grad fertig mit duschen. Ich reich dich mal rum." Im Hintergrund höre ich ihn schon grummeln.

"Wer ist denn da?", brummt er.

"Hallo Papa!"

"Ach, hallo Kleiner! Wie geht es dir denn?"

"Gut... es gibt große Neuigkeiten", kündige ich an und erzähle ihm im Prinzip nochmal dasselbe, wobei er mhm und aha macht.

"Na, das ist ja schön", sagt er abschließend. "Wer hätte das gedacht. Du hast uns ja noch nie jemanden vorgestellt."

"Jaa... vielleicht können wir bei Gelegenheit mal übers Tablet telefonieren, dann könnt ihr euch mal kennenlernen."

"Ja. Ach, da würde Mama sich aber freuen. Vielleicht lieber nach der Knie-OP, sie macht sich da vor Aufregung schon förmlich ins Hemd." In der Ferne höre ich, wie sie das dementiert und lächle. Bei meinen Eltern ist offenbar alles wie immer.

Wir plaudern noch ein wenig über dieses und jenes, dann verabschieden wir uns. Genau, als ich auflege, kommt Inho ins Zimmer.

"Ähm, hey..." Er wirkt nervös. "Lass uns... ähm, magst du erstmal den Kindern Gute Nacht sagen? Und dann sollten wir mal reden..."

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