Seeschlacht um Guadalcanal (Nacht 2)

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Nachdem Abes Versuch, Henderson Field zu bombardieren, gescheitert war, verteilte Admiral Yamamoto seine verfügbaren Schiffe neu, um neue Gruppen für neue Versuche zu bilden. 

Admiral Kondō übernahm das Kommando über die Kirishima, die Schweren Kreuzer Takao und Atago, die Leichten Kreuzer Nagara und Sendai und neun Zerstörer, Teruzuki, Asagumo, Samidare, Inazuma, Hatsuyuki, Shirayuki, Shikinami, Uranami und Ayanami, mit der Atago als sein Flaggschiff. Mit dieser Streitkraft würde Kondō nach Guadalcanal segeln und Henderson Field endgültig ausschalten. Einige der Schiffe hatten sich bereits beim Versuch am 13. November beteiligt, während andere neu dazugekommen waren. 

(Admiral Kondō)

(Kirishima)

(Atago)

(Sendai)

Aber hier zeigte sich auch eine Zögerlichkeit auf der Seite der japanischen Marine. Guadalcanal hatte sich mittlerweile deutlich zur Entscheidungsschlacht im Pazifik entwickelt. Die japanische Marine hatte sich jahrelang auf die Entscheidungsschlacht vorbereitet. Nur war diese Entscheidungsschlacht hier um einiges anders, als die Admirale der japanischen Marine es sich vorgestellt hatten. Sie hatten eine grosse Konfrontation zwischen den Flotten beider Seiten mit einem massiven Geschützduell zwischen den Schlachtschiffen vor Augen gehabt, was das hier definitiv nicht war. Deshalb waren sich die Admirale nicht sicher, ob dies wirklich eine Entscheidungsschlacht war und wie viele Ressourcen sie benutzen sollten, um den Sieg zu erreichen. Die Schwesterschiffe der Kirishima, Kongō und Haruna, befanden sich in der Nähe und hätten sich problemlos an der Bombardierungsmission beteiligen können. Aber Yamamoto und Kondō entschieden sich dagegen. Sie waren nicht dazu bereit, alle verfügbaren Mittel in die Schlacht zu werfen, da es ihrer Meinung nach die falsche Art von Schlacht war. Deswegen war die Kirishima lediglich mit Schweren Kreuzern verstärkt worden. 

Aber diese Streitkraft wäre erst dazu in der Lage, Henderson Field in der Nacht vom 14. auf den 15. November zu bombardieren. Aufgrund dessen wurden Mikawas vier Schwere Kreuzer nach Süden befohlen, um das Flugfeld bereits in der Nacht vom 13. auf den 14. zu beschiessen. Sie würden das Flugfeld ausschalten oder, falls dies nicht der Fall wäre, zumindest wichtige Vorarbeit für Kondōs Schiffe leisten. 

Mikawa segelte mit den Schweren Kreuzern Chōkai, Maya, Suzuja und Kinugasa, den Leichten Kreuzern Isuzu und Tenryū und sechs Zerstörern. Die Maya und die Suzuja begannen, Henderson Field um 02:00 Uhr zu bombardieren, während die anderen Schiffe nach möglichen US-Schiffen Ausschau hielten. Das einzige Schiff in der Nähe war die Portland, die bei Tulagi ankerte und getarnt worden war. Als stationäres Schiff, wäre sie ein einfaches Ziel, weshalb die Besatzung hoffte, nicht entdeckt zu werden. Die PT-Boote versuchten erfolglos, die japanischen Schiffe anzugreifen. Nach einer halben Stunde und 1'000 abgefeuerten Granaten zogen sich Mikawas Schiffe wieder zurück. Sie hatten 18 Flugzeuge zerstört und 32 beschädigt. Dies war nicht ansatzweise genug, um Henderson Field auszuschalten und zeigte deutlich, dass Beschuss durch Schwere Kreuzer kaum so effektiv war, wie derjenige der Schlachtkreuzer. 

(Maya)

(Kinugasa)

Weiter Untermauert wurde dies, als es Tag wurde und die wütenden Piloten der Cactus Air Force in die Luft abhoben, um diejenigen zu finden, die ihren Schlaf gestört hatten. Sie, und Flugzeuge der Enterprise, fanden die Kreuzer und gingen zum Angriff über. Die Chōkai wurde durch einen Nahtreffer beschädigt und eine Dauntless, die mit ihrer Bombe auf die Maya gezielt hatte und verfehlte, schaffte es nicht rechtzeitig, aus dem Sturzflug herauszukommen und krachte stattdessen in den Kreuzer hinein. Ein Brand wurde ausgelöst, weshalb die Besatzung die Torpedos über Bord warf, damit es keine sekundären Explosionen gab. Der Kreuzer hatte 37 Tote und würde für Reparaturen nach Japan zurückkehren müssen. Der Leichte Kreuzer Isuzu wurde durch einen Nahtreffer ebenfalls beschädigt und ein Zerstörer wurde so schwer getroffen, dass er in Schlepp genommen werden musste. 
Am heftigsten wurde allerdings die Kinugasa getroffen, die zuerst Torpedo- und dann auch noch Bombentreffer einstecken musste. Die Schäden überwältigten die Schadenkontrollteams und das Schiff ging mit 511 Mitgliedern ihrer Besatzung unter. Ein weiterer Schwerer Kreuzer war für die japanische Marine verlorengegangen. 

Allerdings wurden nicht nur die Kreuzer angegriffen. Tanakas Konvoi war in der Nacht in Reichweite gekommen, da die Schäden von Henderson Field als schwerer eingeschätzt worden waren, als tatsächlich der Fall war. Die Cactus Air Force und Enterprise-Piloten stürzten sich auf die Transporter und versenkten sieben von ihnen in mehreren Angriffen. Tanaka führte seine Zerstörer gut und konnte somit zahlreiche Personen von den sinkenden Schiffen retten, aber das Equipment und die Vorräte an Bord gingen unwiederbringlich verloren. Somit waren nur noch vier Transporter übrig, die weiterhin auf Guadalcanal zuhielten, als die Dunkelheit wieder hereinbrach. Vier Zerstörer, mit Soldaten beladen, eskortierten sie, der Rest war mit den restlichen Überlebenden umgekehrt. 

Unterwegs wurde der Konvoi von Kondōs Formation überholt, die dank der Konzentration der Angriffe auf Mikawas und Tanakas Schiffe nicht entdeckt und angegriffen worden war. Mit nur noch vier Transportern war es nun kritisch, dass die Kirishima Henderson Field ausschaltet, damit die Soldaten und Vorräte dieser Transporter heil angekommen und entladen werden können. Für die japanischen Bemühungen war es absolut kritisch, dass die Kirishima Erfolg hat, während es für die US-Streitkräfte absolut kritisch war, dass sie aufgehalten wird. Die Sturzkampf- und Torpedobomber der Enterprise waren am Ende des Tages auf Henderson Field gelandet, anstelle zurück zu ihrem Träger zu fliegen. Alle Bomber der amerikanischen Streitkräfte befanden sich nun auf Guadalcanal. Würde Henderson Field diese Nacht bombardiert werden, würde dies die Cactus Air Force und die Enterprise-Flugzeuge zerstören, was den Verlust der Lufthoheit mit sich bringen würde, woraufhin der Feind ungestört Verstärkungen hereinbringen und die Landkampagne für sich entscheiden kann. 

(Kondōs Schiffe unterwegs nach Guadalcanal, fotografiert von der Atago. Im Bild sind Takao und Kirishima dahinter)

Halsey war sich dies durchaus bewusst. Zwei U-Boote hatten Kondōs Schiffe gesichtet, womit er wusste, dass diese im Anmarsch waren. Nur hatte er ein Problem. Er hatte nichts übrig, dass er gegen die Kirishima entsenden konnte. Seine Kreuzerformationen waren zerstückelt worden und diejenigen, die noch übrig waren, wurden benötigt, um die Enterprise zu eskortieren. Er würde dies im Nachhinein als sein schwierigster Moment des gesamten Krieges bezeichnen. 

Halsey entschloss sich dazu, etwas zu tun, dass gegen alle Regeln der Navy-Kriegsführung ging. Er würde die beiden Schlachtschiffe Washington und South Dakota in den Ironbottom Sound befehlen. Die engen und seichten Gewässer bei Guadalcanal waren so ziemlich der letzte Ort, wo man Schlachtschiffe hineinbefehlen wollte. Schlachtschiffe in den Savo Sound zu entsenden, um gegen Schlachtschiffe zu kämpfen, ist ungefähr so, als ob man sich in einer Telefonzelle prügelt. Viel zu eng, man hat kaum Bewegungsfreiheit und darin zu kämpfen ist praktisch unmöglich und eine dumme Idee. 

(Washington)

(South Dakota)

Schlachtschiffe in diese engen Gewässer zu entsenden war eine selbstmörderische Idee, insbesondere gegen japanische Streitkräfte, die bewiesen hatten, dass sie sehr gut mit ihren Torpedos umgehen konnten. Aber Halsey würde Henderson Field mit allen Mitteln beschützen. Dies war die wortwörtlich letzte Reserve, die er hatte und er war bereit, sie gegen den Feind zu entfesseln. Schlachtschiffe in den Savo Sound zu senden, war eine Entscheidung, die getroffen werden musste, aber die keine einzige Person jemals treffen würde. Keine einzige Person ausser Halsey. Und er tat es, da ihm keine andere Option übrigblieb. Es war ein gewaltiges Risiko, aber ein Risiko, dass eingegangen werden musste. Somit kam der Befehl an beide Schlachtschiffe, nach Guadalcanal zu segeln, zusammen mit vier Zerstörern als Eskorte. 

Halsey erwartete, dass sie am frühen Morgen des 14. Novembers bei Guadalcanal ankommen würden, woraufhin der Befehlshaber der Schlachtschiffe, Willis Augustus "Ching" Lee, ihn anfunkte und fragte: "What do you think we have? Wings?" (Was denkt Ihr was wir haben? Flügel?), da die Schiffe beträchtlich weiter südlich waren, als Halsey angenommen hatte. Somit war Halsey gezwungen gewesen, Vandegrift auf Guadalcanal darüber zu informieren, dass keine US-Schiffe dazu in der Lage wären, Henderson Field in der Nacht des 13. auf den 14. November zu decken. Glücklicherweise wurde das Flugfeld während dieser Nacht nur von Mikawas Kreuzern bombardiert, da die Kirishima noch zu weit entfernt war und es erst in der nächsten Nacht würde tun können. Die beiden US-Schlachtschiffe würden bis dahin in Position sein, um Kondō abzufangen. 

Das Szenario sah nicht besonders gut aus für die US-Navy. Es stand zwei Schlachtschiffe und vier Zerstörer gegen einen Schlachtkreuzer, zwei Schwere Kreuzer, zwei Leichte Kreuzer und neun Zerstörer. Zwar waren die beiden Schlachtschiffe dem japanischen Schlachtkreuzer deutlich überlegen, waren sie schliesslich brandneue Schiffe, während die Kirishima aus dem Ersten Weltkrieg stammte und lediglich ein Schlachtkreuzer war, was auch die beiden Schweren Kreuzer nicht ausgleichen konnten, aber die japanischen Kreuzer und Zerstörer waren in beträchtlichen Zahlen vorhanden und hatten eine sehr schwere Torpedobewaffnung. Dazu kam natürlich noch die Expertise in Nachtgefechten. Die US-Seite hatte lediglich vier Zerstörer, was nicht besonders viel war und die Schiffe stammten nicht einmal von den gleichen Einheiten. Sie waren nur aus dem Grund für diese Mission gewählt worden, weil sie am meisten Treibstoff gehabt hatten. Auch wenn die US-Formation den Vorteil bezüglich Feuerkraft hatte, so würde dies ein harter Kampf sein, bei dem sie gegen oben kämpfen müssten. 

Und niemand in der US-Navy war vermutlich besser dafür geeignet als der Befehlshaber der Schlachtschiffe, Admiral Willis "Ching" Lee. Lee war ein äusserst interessanter Charakter. Ein entfernter Nachfahre von General Robert E. Lee der Südstaaten des Amerikanischen Bürgerkrieges, hatte Lee bereits früh in seinem Leben ein enormes Interesse fürs Schiessen entwickelt. Er schoss gerne, gut und bastelte auch mit Sprengstoff herum, was ihm einmal wortwörtlich ins Gesicht flog, als eine seiner Bomben explodierte und seine Augen beschädigte, was ihn Zwang, den Rest seines Lebens starke Brillen tragen zu müssen, um etwas zu sehen. 

(Admiral Lee)

Doch dies hinderte ihn nicht daran, sein Interesse am Schiessen nicht weiterzuverfolgen. Während er in der Marineakademie war, gewann der die nationalen Gewehr- und Pistolenschiessenmeisterschaften und besiegte dabei 683 Gegner. Eigentlich hatte er nur bei der Gewehrmeisterschaft mitmachen wollen, aber weil er dort so schnell fertig wurde und er sich langweilte, ging er zu den Pistolen rüber und gewann dies ebenfalls. 
1914, als US-Truppen nach einem Zwischenfall in Vera Cruz in Mexiko einmarschierten, wurde Lees Einheit von mehreren Scharfschützen konfrontiert. Um diese Gefahr auszuschalten, nahm Lee ein Gewehr, setzte sich in die Mitte der offenen Strasse und wartete, bis er die Lichtreflexion eines Gewehrs entdeckte, dass auf ihn gerichtet wurde, woraufhin er sein Gewehr ganz schnell hob, abdrückte, und den Schützen erledigte. Somit besiegte er drei feindliche Scharfschützen ohne selbst einen Kratzer zu erhalten. Danach rettete er ausserdem einen Matrosen unter Gewehr- und Maschinengewehrbeschuss. 

1920 beteiligte er sich an den Olympischen Spielen in Antwerpen als Schütze und gewann dabei fünf Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille, ein Rekord, der erst 60 Jahre später gebrochen werden würde. Lee war der erfolgreichste Teilnehmer der Olympiade von 1920. In seinem Leben würde er über 70 Medaillen in Schiesswettkämpfen gewinnen. 

Sein Talent als guter Schütze ging auch auf die Geschütze der Schiffe über, die er kommandierte. Er trainierte hart und gut und war wohl die Person in der US-Navy, die das beste Verständnis von Geschützen hatte, wie diese funktionierten und wie man mit ihnen am besten traf. Bevor der Krieg ausbrach hatte er einen Bürojob gehabt und dabei dafür gesorgt, dass alle Schiffe in der US-Navy ein Radarsystem erhalten würden und war dafür verantwortlich, dass die alten Flugabwehrgeschütze durch die neuen 20mm Oerlikon und 40mm Bofor ersetzt werden würden, womit er direkt für die guten Flugabwehrleistungen der letzten Trägerschlachten verantwortlich war. 
Als der Krieg ausbrach, war er der Meinung, dass die Sicherheit für die Militärbasen nicht ernst genug genommen wurde. Um dies zu beweisen bastelte er einen falschen Ausweis mit einem Bild von Hitler und lief damit auf einer der wichtigsten Basen des US-Militärs herum. Niemand stoppte ihn. Also machte er einen noch auffälligeren falschen Ausweis und benutzte als Foto diesmal ein Bild der Schauspielerin May West. Nach einem halben Tag auf der Basis fiel jemandem endlich auf, dass Lee und das Bild im Ausweis sich nicht besonders ähnlich sahen und stoppte ihn. Nach diesem Experiment wurde die Sicherheit auf US-Stützpunkten endlich erhöht. 
Aufgrund seinem Interesse an Asien und einer etwas helleren Hautfarbe, erhielt Lee in der Marineakademie den Spitznamen "Ching", den er den Rest seiner Karriere behalten würde. 

Lee hatte die Washington zu seinem Flaggschiff gemacht und das Schiff extrem hart mit Schiessübungen trainiert. Das Schlachtschiff konnte schlussendlich auf 32 Kilometer Entfernung auf ein Schiff, dass das Ziel darstellte, feuern und würde es nur wegen absichtlichen Fehleinstellungen knapp verfehlen, da man dieses Schiff, den Flugabwehrkreuzer Atlanta, schliesslich nicht treffen wollte. Da Lee die Washington ausserdem bereits in der Umgebung von Guadalcanal gesegelt hatte, waren die Radaroperatoren bereits mit dem Gebiet vertraut, was es hoffentlich vereinfachen würde, feindliche Kontakte mit Interferenzen durch die Inseln in der Nähe voneinander zu halten. Lee war zusätzlich ausserdem ein Radarspezialist, der sich teilweise besser mit dem System auskannte, als die Personen, die es bedienten. Auch war der Radarraum auf der Washington direkt hinter der Kommandobrücke eingerichtet, wo sich normalerweise die Kabine des Admirals befinden würde. Da die Washington vor der Existenz von Radarsystemen geplant worden war, befand sich kein eigens dafür vorgesehener Raum und dieser war stattdessen benutzt worden. Somit war Lee dazu in der Lage, von der Brücke einfach nach hinten zu gehen, falls er in den Radarraum wollte, was bei späteren Schlachtschiffen nicht der Fall sein würde. Auch hatte Lee die Radaroperatoren mit Headsets ausgerüstet, mit denen sie direkt in Kontakt mit den Geschützmannschaften der Haupt- und Sekundärgeschütze waren, womit der Informationsaustausch um einiges vereinfacht wurde. Lee war eine der am besten vorbereiteten Personen in der US-Navy für eine solche Konfrontation und nun würde sich zeigen, ob diese Vorbereitung genug gewesen war. 

Die US-Schiffe segelten dieses Mal von einer ungewohnten Richtung in den Savo Sound. Von Norden, zwischen Florida Island und Savo Island. Die Zerstörer, in einer Linie angeordnet, Walke, Benham, Preston und Gwin, führten die beiden Schlachtschiffe an, befanden sich dabei aber ungefähr fünf Kilometer vor ihnen, während die Schlachtschiffe eine Meile Abstand zueinander hielten, um mehr Manövrierfreiheit zu haben. Kapitän Glen Davis auf der Washington gab eine Durchsage auf dem Lautsprechersystem durch, als der Abend hereinbrach. 
"This is the captain speaking. We are going into an action area. We have no great certainty what forces we will encounter. We might be ambushed. A disaster of some sort may come upon us. But whatever it is we are going into, I hope to bring all of you back alive. Good luck to all of us." (Hier spricht der Kapitän. Wir begeben uns in ein Kampfgebiet. Wir haben keine grosse Gewissheit, welchen Kräften wir begegnen werden. Wir könnten überrascht werden. Eine Art von Katastrophe könnte über uns kommen. Ich hoffe, Sie alle lebend zurückbringen zu können. Viel Glück für uns alle.)
Wie es zuvor bei der Portland zuvor passiert war, tauchten einige PT-Boote auf, die sich nicht sicher waren, ob die grossen Schiffe auf ihrer Seite waren oder nicht, aber Lee machte mit einem Funkspruch klar, dass sie zur US-Navy gehörten und dass sich die PT-Boote davonmachen sollten.  

(Gwin)

Japanische Spähflugzeuge hatten Lees Schiffe gesichtet, aber hatten sie falsch identifiziert und zwei Kreuzer und vier Zerstörer gemeldet. Andere Berichte, dass Schlachtschiffe in der Umgebung waren, wurden von Kondō ignoriert, da sie zu weit entfernt schienen, um eingreifen zu können. Nun segelten Lees Schiffe mit 18 Knoten Geschwindigkeit durch den Savo Sound, während Kondōs Schiffe sich rasch näherten. Die South Dakota würde für dieses Gefecht nicht alle ihrer Hauptgeschütze einsetzen können. Die Bombe, die ihren vordersten Geschützturm bei der Schlacht bei Santa-Cruz getroffen hatte, hatte zwei Geschützrohre des zweiten Geschützturmes dabei beschädigt und das Bureau of Ordnance hatte nach detaillierter Beschreibung der Schäden angewiesen, diese beiden Geschützrohre nicht mehr zu benutzen. 

Um 22:55 Uhr entdeckten die beiden US-Schlachtschiffe die ersten japanischen Schiffe auf dem Radar, 18 Kilometer entfernt hinter ihnen, da die US-Schiffe immer noch in den Sound hineinhielten. Die japanischen Schiffe waren in mehrere Gruppen aufgeteilt. Der Leichte Kreuzer Sendai und die Zerstörer Shikinami und Uranami, kommandiert von Shintaro Hashimoto, passierten Savo Island auf der östlichen Seite, benutzten also die gleiche Route wie Lees Schiffe es vor ihnen getan hatten. Der Zerstörer Ayanami segelte alleine von der anderen Seite um Savo Island herum, um nach alliierten Schiffen Ausschau zu halten. Die Schiffe entdeckten die US-Einheiten um 23:00 Uhr, identifizierten sie aber ebenfalls falsch und gingen davon aus, dass es sich bei den Schlachtschiffen um Kreuzer handelte. So abwegig war dies nicht, da Schwere Kreuzer und Schlachtschiffe der US-Navy ein ähnliches Profil hatten und da Schlachtschiffe im Savo Sound eigentlich nichts zu suchen hatten und somit nicht erwartet wurden. 

(Ayanami)

Sendais Gruppe wurde angewiesen, die Schiffe zu versenken und der Leichte Kreuzer Nagara, kommandiert von Susumu Kimura, wurde mit vier Zerstörern, Shirayuki, Hatsuyuki, Samidare und Inazuma, ebenfalls entsandt, um sich am Gefecht zu beteiligen, wobei diese Gruppe, wie üblich, zwischen Savo Island und Guadalcanal durchsegeln würde. Kondo hielt die Kirishima und die beiden Schweren Kreuzer für das Nachtbombardement zurück, zusammen mit den beiden letzten Zerstörern, Asagumo und Teruzuki. Zwar wurden die Schiffe mit dem Fehlglauben, sie würden nur auf Kreuzer stossen, in den Kampf geschickt, aber wenn man die japanischen Fähigkeiten in Nachtgefechten und die vorherigen US-Befehlshaber während Nachtgefechten ansieht, so war dies doch ein Kampf, den sie tatsächlich für sich entscheiden konnten. Falls sie jemand anderem ausser Lee gegenübergestanden wären. 

Um 23:17 Uhr eröffneten Washington und South Dakota das Feuer auf die Sendai-Gruppe, nachdem die Schiffe visuell gesichtet, aber bereits mit Radar verfolgt worden waren. Besatzungsmitglieder auf den US-Zerstörern konnten die Granaten der Hauptgeschütze der Schlachtschiffe sehen, die in einem hohen Bogen in den Himmel schossen, in den tiefhängenden Wolken verschwanden, und dann einige Kilometer entfernt wieder auftauchten und auf die japanischen Schiffe stürzten. Auf dem Heck der South Dakota hatten sich noch einige Wasserflugzeuge befunden, die von der Schockwelle des Heckgeschützes zerstört wurden und zu brennen begannen, bevor die nächste Salve sie von Bord schleuderte und den hellen Schein vom Schiff entfernte. 
Die japanischen Schiffe manövrierten wild, um dem Beschuss auszuweichen und drehten zurück nach Norden, während sie Rauch legten. Die US-Schiffe erzielten keine Treffer bei dieser Gruppe. Lee befahl seine Schiffe nach Norden, zur Durchfahrt zwischen Guadalcanal und Savo Island, da die Hauptgruppe des Feindes vermutlich von dort auftauchen würde. 

Die US-Zerstörer, die Lees Schlachtschiffe weiterhin um einige Kilometer anführten, trafen kurze Zeit später auf die einzelne Ayanami und kurz darauf die Nagara-Gruppe. Da sich diese Schiffe dicht an Savo Island hielten, hatten die Radarsysteme der US-Zerstörer Probleme, die Schiffe auszumachen, womit ihr Beschuss nicht besonders akkurat war. Die japanischen Schiffe hatten die Zerstörer dafür gut im Blick und zielten gut. In kurzer Zeit wurde die Preston von zahlreichen Granaten getroffen, die die Maschinenanlage und diverse Waffensysteme ausser Gefecht setzten. Sie begann zu sinken und wurde evakuiert. Möglicherweise stammten einige der Granaten von der Sekundärbatterie der Washington

(Karte der Schlacht)

Kurz darauf wurde die Walke von einem Torpedo getroffen, der den Bug entfernte und ein Magazin zum Explodieren brachte. Als wäre dies nicht bereits genug gewesen krachten daraufhin noch zahlreiche Granaten in das sinkende Schiff hinein. 
Die folgende Benham erhielt ebenfalls einen Torpedo in den Bug und die Gwin dahinter eine Granate in den Maschinenraum. Beide Zerstörer, schwer beschädigt, drehten um und zogen sich zurück, wobei die Benham ihre Schäden nicht überleben würde und einige Stunden später sank. 

Somit waren die beiden US-Schlachtschiffe nun alleine. Ihre schwache Eskorte war beseitigt worden, aber sie hatte ihren Job erledigt. Die Zerstörer hatten die Aufmerksamkeit und somit die Torpedos der japanischen Schiffe absorbiert, was die Schlachtschiffe für den Moment davor bewahrte. Washington entdeckte die Ayanami und eröffnete auf grosse Distanz das Feuer mit der Sekundärbatterie. Die 12.7cm Geschütze waren eigentlich nicht besonders gut für Kämpfe auf Distanz ausgelegt, aber Lees Training hatte gewirkt und der Zerstörer wurde innerhalb von kurzer Zeit mehrmals getroffen, in Brand und dann ausser Gefecht gesetzt, allerdings nicht, bevor diese Kondō mitgeteilt hatte, dass der Kampf gegen die US-Schiffe gut lief, woraufhin dieser beschloss, nun mit der Bombardement-Gruppe nach Henderson Field zu segeln, da das Seegefecht offensichtlich beendet war. Zusätzlich wies er eine der beiden Zerstörergruppen an, der Ayanami zu helfen. Als diese zu ihr segelten, stolperten sie in die andere Zerstörergruppe hinein, was einige Ausweichmanöver mit sich brachte, weshalb die Schiffe beider Gruppen nicht für die nächste Phase des Gefechts verfügbar sein würden. 

Doch nun, um 23:33 Uhr, ging auf der South Dakota etwas schief. Das Schiff hatte bisher nicht die glücklichste Karriere gehabt. Während Probefahrten war sie mit einem Wal kollidiert und ihre Beteiligung an der Guadalcanal-Kampagne hatte damit begonnen, auf Grund zu laufen. Dieser schlechte Trend setzte sich nun zu diesem ungünstigen Zeitpunkt fort. Das Feuern ihrer Hauptbatterie hatte eine Stromsicherung rausgejagt. Der Strom, dass durch dieses System geflossen war, ging nun auf andere Systeme über und überlastete diese ebenfalls, womit der Reihe nach eine Sicherung nach der anderen ausfiel, während die Besatzung versuchte, die Sicherungen wieder einzustecken. Einem Besatzungsmitglied wurde dies zu viel und band eine der wichtigsten Sicherungen fest, damit sie nicht dazu in der Lage war, rauszuspringen. Allerdings hatte dies genau das Gegenteil vom erwarteten Effekt und ein Stromausfall legte prompt das ganze Schiff lahm. Im gerade schlimmsten Zeitpunkt. Das Radar fiel aus, die Geschütze fielen aus. Auf einmal war das Schiff blind und wehrlos und stolperte unbeholfen durch die dunkle Nacht. Lees Geschwader war auf ein Schiff reduziert worden. 

Weiter vorne passierte die Washington die sinkenden Zerstörer und deren Besatzungen im Wasser, die das Schlachtschiff anfeuerten. Um nicht gesehen zu werden, passierte die Washington die brennenden Schiffe links, um sie zwischen sich und den japanischen Schiffen zu halten. Da die South Dakota wegen dem Stromausfall keinen Funkkontakt mehr mit der Washington hatte, wusste sie nichts davon und als die sinkenden Zerstörer vor ihr auftauchten, musste sie nach rechts ausweichen, womit sie sich nun von ihrem Flaggschiff trennte und sich nun ausserdem zwischen den brennenden Wracks und den Japanern befand, womit die Flammen das Schiff gut ablichteten und für den Feind sichtbar machten. 

Verschlimmert wurde dies dadurch, dass die Washington davon nichts wusste. Als das Bureau of Ordnance das Radarsystem auf der Washington installierte, hörte es nicht auf die Vorschläge der Besatzung und montierte es an einer Stelle, die die Funktionsfähigkeit um einiges Einschränkte. Die Washington hatte mit ihrem Radar keine 360° Sicht, da 60° des Heckbereichs von den Aufbauten blockiert wurden. Somit konnte die Washington die South Dakota hinter ihr gar nicht sehen und wusste deshalb nicht, dass diese ihr nicht mehr folgte. So konnten die Radaroperatoren der Washington sich bei Radarkontakten auch nicht mehr sicher sein, ob dies ein Feindschiff war oder die South Dakota

Die South Dakota stolperte direkt auf Kondōs Schiffe zu, die sie entdeckten und endlich realisierten, dass es sich bei ihr um ein Schlachtschiff handelte. Auf der Stelle eröffneten sie das Feuer aus weniger als fünf Kilometern Entfernung. Scheinwerfer leuchteten sie an und Torpedos wurden abgefeuert, gerade als die Stromsysteme endlich wieder aktiviert wurden und die Besatzung mit Schrecken feststellen musste, sich direkt der Kirishima und den Schweren Kreuzern gegenüber zu finden. Die japanischen Schiffe feuerten 34 Torpedos auf die South Dakota, verfehlten sie aber irgendwie trotz der kurzen Distanz. Die Granaten allerdings fanden das Schlachtschiff und krachten in kurzen Abständen in die Aufbauten der South Dakota hinein. Diese hatte zwar wieder Radar, aber die Hauptgeschütze waren noch ausser Gefecht, womit lediglich die Sekundärbatterie antwortete. Als die Hauptgeschütze wieder aktiv wurden, eröffneten sie das Feuer und sorgten gleich dafür, dass das Radarsystem erneut ausfiel. Nachdem es ein zweites Mal wieder aktiviert wurde, ging es unmittelbar darauf durch Feindbeschuss aus. Die South Dakota feuerte, aber durch Scheinwerfer geblendet und mehreren Bränden auf dem eigenen Schiff war die Nachtsicht der Besatzung ruiniert, womit sie nicht wirklich sehen konnten, wohin sie schossen und erzielten keine Treffer. 

Ähnlich wie bei der San Francisco zwei Nächte zuvor konzentrierten sich die Treffer der japanischen Schiffe auf den Aufbauten, die zwar übel zugerichtet wurden, wegen geringerer Panzerung, aber das Schiff nicht kritisch beschädigten. Eine 35.6cm Granate der Kirishima traf die Barbette des Heckgeschützturms, was den Geschützturm hätte hochjagen können, hätte die Granate die Panzerung durchdrungen, was auf dieser geringen Distanz sicherlich passiert wäre. Aber die Granate war zuerst vor der Barbette auf das Deck geprallt und daran abgeprallt, was die Spitze abbrechen liess und die Granate schlug deshalb nicht in einem normalen Flugwinkel in den Geschützturm, was grössere Schäden verhinderte. 

Die Washington hatte währenddessen ein grosses Schiff auf dem Radar ausgemacht, aber noch nicht gefeuert, falls es sich dabei um die South Dakota handelte. Als die Japaner die Scheinwerfer aktivierten, stellte sich heraus, dass es die Kirishima war und Lee bereitete sich darauf vor, das Feuer zu eröffnen. Die Hauptgeschütze und die Hälfte der Sekundärbatterie würden auf die Kirishima feuern, die andere Hälfte der Sekundärbatterie auf die Atago. Die Washington war in der Dunkelheit verborgen und die Japaner schienen mit dem Auftauchen der South Dakota vergessen zu haben, dass zwei "Kreuzer" gesichtet worden waren. Ein Ausguck entdeckte die Washington, aber erst unmittelbar bevor diese auf sieben Kilometern Distanz das Feuer auf die Kirishima eröffnete. 

(Washington feuert auf die Kirishima)

Wie die italienischen Schweren Kreuzer bei Kap Matapan fand sich die Kirishima in unmittelbarer Nähe zu einem Schlachtschiff, dass sie völlig überraschte. Die erste Salve der Washington erzielte vermutlich bereits Treffer und die zweite tat es definitiv. Die erste schwere Granate krachte in den Funkraum und entfernte diesen von der Existenz und weitere Treffer folgten rasch. Granaten krachten in die Barbetten der vorderen Geschütztürme, deren Magazine daraufhin geflutet werden mussten. Eine Granate krachte in den Generatorraum für das Steuerruder, dass daraufhin nach Steuerbord blockierte, zahlreiche Feuer wurden ausgelöst, deren Rauch in die Maschinenräume flutete und die Insassen ausschaltete oder zur Flucht zwang, was das Schiff langsamer werden liess. Die äusseren Schiffsschrauben fielen aus und die inneren waren nicht dazu in der Lage, das Schiff selbstständig zu steuern, weshalb es nun manövrierunfähig war. Die Hydrauliksysteme fielen aus, weshalb die Heckgeschütze ebenfalls ausfielen und weitere Treffer krachten in die Aufbauten und unterhalb der Wasserlinie ins Schiff, was starke Flutungen auslöste. 

Innerhalb von nur Minuten verarbeitete die Washington die Kirishima zu Kleinholz. Mindestens 20 Hauptkalibertreffer und ungefähr gleich viele Treffer mit der Sekundärbatterie hatten den Schlachtkreuzer getroffen, die auf dieser kurzer Distanz schutzlos ausgeliefert war. Sie hatte es zwar geschafft, zurück zu feuern, bevor die Hauptgeschütze ausfielen, aber keine Treffer erzielt, auch wenn Kapitän Sanji Iwabuchi nach dem Gefecht glaubte, zehn Treffer erzielt und unter anderem die Brücke zerstört zu haben. 

Admiral Lee würde später im Bericht angeben, lediglich neun Hauptkalibertreffer erzielt zu haben, da er, auf seine professionelle Art und Weise, lediglich die Treffer zählte, die spektakulär genug waren, um wirklich als Hauptkalibertreffer erkannt zu werden, aber zahlreiche Granaten drangen tief ins Schiff ein und wurden deshalb weniger deutlich gesehen oder schlugen vor der Kirishima ins Wasser und drangen dann unter der Wasserlinie ein, was nicht von Lee mitgezählt wurde. Lee war der Meinung, mit neun Treffern verdammt gute Arbeit geleistet zu haben und hatte tatsächlich mehr als doppelt so gute Arbeit geleistet, wie man dank japanischen Schadensberichten und Beobachtungen am Wrack sehen würde. 

Die Washington stellte das Feuer ein und hielt nach neuen Feindkontakten Ausschau. Mehrere Ziele wurden auf dem Radar entdeckt und anvisiert, aber da der Standort der South Dakota immer noch nicht ganz geklärt war, feuerte das Schlachtschiff nicht. Kondō versuchte währenddessen, die Washington zu finden, um sie anzugreifen. Seine Schweren Kreuzer und einige Zerstörer würden Sichtkontakt herstellen und Torpedos in ihre Richtung feuern, aber verfehlten sie dank guter Handhabung von Kapitän Davis. Die Washington segelte daraufhin nach Norden. Dank Berichten hatte sie erfahren, dass die japanischen Transporter dort irgendwo in der Nähe sein mussten und Lee wollte versuchen, sie anzugreifen. Da die South Dakota gemeldet hatte, dass sie sich zurückziehen würde, musste er sich ihretwegen keine Sorgen mehr machen. Diese hatte insgesamt 26 Treffer einstecken müssen, 18 davon von den Hauptgeschützen der Schweren Kreuzern, mindestens eine von der Kirishima und die restlichen von kleineren Kalibern. 

Mit der Washington nicht mehr da war der Weg nun technisch gesehen frei für Kondōs Schiffe, aber dieser schien genug für die Nacht gehabt zu haben und beschloss, sich zurückzuziehen, ohne das Bombardement mit seinen Schweren Kreuzern durchzuführen, was die japanische Tradition fortsetzte, sich zu dem Zeitpunkt zurückzuziehen, bei dem sie unmittelbar vor ihren Ziel standen. Obwohl das Flugfeld nicht beschossen worden war, wurden die vier überlebenden Transporter angewiesen, trotzdem nach Guadalcanal zu segeln. 

Die Kirishima und der Zerstörer Ayanami sanken nach einigen Stunden, nachdem die Besatzungen beider Schiffe evakuiert worden waren. Somit hatte die japanische Marine nur zwei Nächte später ein weiteres Schlachtschiff verloren. 

Die Washington fand währenddessen die Transporter nicht, aber Lee kam zum Schluss, dass sie zu weit entfernt waren, um vor Anbruch des Tages bei Guadalcanal anzukommen und zu diesem Zeitpunkt würde die Cactus Air Force sich darum kümmern. Also zog er sich ebenfalls zurück, wobei er sich mit der South Dakota traf. 

Die vier Transporter, wissend, dass sie bei Anbruch des Tages aus der Luft angegriffen werden würden, beschlossen, sich bei Guadalcanal auf Grund laufen zu lassen, damit sie wenigstens nicht sinken würden, sobald sie Schäden erleiden. Wie erwartet wurden die Schiffe kurz nach Tagesanbruch von der Cactus Air Force umschwärmt und später vom Zerstörer Meade beschossen. Von den 7'000 Soldaten kamen nur 2'000 bis 3'000 auf die Insel und praktisch sämtliche Vorräte gingen verloren. 

(Die Transporter nachdem sie auf Grund gelaufen waren und zerstört wurden)


Die zweite Nacht von Guadalcanal war ein klarer amerikanischer Sieg. Die Japaner verloren den Schlachtkreuzer Kirishima und den Zerstörer Ayanami, mit 249 Mann. Die vier letzten Transporter gingen ebenfalls verloren. Die Bombardierungsmission war ein völliger Fehlschlag, genauso wie die Versorgung und Verstärkung der Armee auf Guadalcanal. 
Die Amerikaner verloren drei Zerstörer, Walke, Preston und Benham, mit Gwin schwer beschädigt und South Dakota ebenfalls beschädigt und 242 Toten. Die Washington hatte nur einen einzigen Treffer von entweder einem Zerstörer oder einer Sekundärbatterie eines grösseren Schiffes einstecken müssen, der keinen wirklichen Schaden anrichtete. 

Wenn man sich also die ganze Seeschlacht um Guadalcanal ansieht, dann kommt man auf die folgenden Verluste:

Für die US-Navy:
Zwei Leichte Kreuzer versenkt, Atlanta und Juneau
Sieben Zerstörer versenkt, Cushing, Monssen, Laffey, Barton, Walke, Preston und Benham
Zwei Schwere Kreuzer schwer beschädigt, San Francisco und Portland
Drei Zerstörer schwer beschädigt, Aaron Ward, Sterett und Gwin
Ein Schlachtschiff mässig beschädigt, South Dakota
36 Flugzeuge zerstört
1'732 Tote

Für die japanische Marine:
Zwei Schlachtkreuzer versenkt, Hiei und Kirishima
Ein Schwerer Kreuzer versenkt, Kinugasa
Drei Zerstörer versenkt, Akatsuki, Yūdachi und Ayanami
11 Transporter versenkt
Zwei Schwere Kreuzer beschädigt, Chōkai und Maya
Ein Leichter Kreuzer beschädigt, Isuzu
Vier Zerstörer beschädigt, einer davon schwer, Amatsukaze, Murasame, Ikazuchi und Michishio
64 Flugzeuge zerstört
ca. 1'900 Tote, exklusive die Verluste der versenkten Transporter. Diese betragen laut japanischen Angaben 450 Tote, also insgesamt ungefähr 2'350 Tote, aber sie könnten auch um einiges höher sein und werden teilweise bis auf 3'000 Tote geschätzt, was die Anzahl der Gesamtverluste auf 4'900 Tote bringen könnte. 

Wenn man sich nur auf die versenkten Schiffe beschränkt kommt man auf zwei Leichte Kreuzer und sieben Zerstörer für die US-Navy und zwei Schlachtkreuzer, ein Schwerer Kreuzer, drei Zerstörer und 11 Transporter für die japanische Marine. 

Die Seeschlacht um Guadalcanal war eine der blutigsten Seeschlachten des Zweiten Weltkrieges mit hohen Verlusten auf beiden Seiten. Die US-Navy litt besonders in der ersten Nacht, konnte die Verluste aber in den Tagen darauf und in der zweiten Nacht aufholen. Und trotz den hohen Verlusten war das Ziel erreicht worden. Die Sicherheit von Henderson Field war erfolgreich gewährleistet worden und der nächste Versorgungskonvoi der japanischen Marine war praktisch vollständig verlorengegangen. Die Schlacht war somit schlussendlich ein entscheidender amerikanischer Sieg. 

Mit Henderson Field weiterhin intakt hatten die US-Streitkräfte immer noch die vollständige Lufthoheit und die Versorgungslage der japanischen Armee auf der Insel wurde immer kritischer. Mit zwei Schlachtschiffen verloren verlor das japanische Oberkommando nun den Nerv. Diese Verluste konnten nicht fortgesetzt werden. Und selbst wenn Yamamoto willig gewesen wäre, Kongō und Haruna auf Henderson Field zu entfesseln, so hätte dies nichts genützt. Das japanische Militär besass keine grosse Menge an Transportern und mit 11 davon in dieser Schlacht versenkt waren für den Moment keine weiteren verfügbar. Selbst wenn Henderson Field ausgeschaltet werden würde, so gäbe es keine Transporter, die Vorräte nach Guadalcanal transportieren könnten. Es befanden sich nun lediglich 2'000 bis 3'000 weitere Truppen auf der Insel, praktisch ohne ihrer Ausrüstung, ohne Equipment und, am wichtigsten, ohne den Lebensmittelvorräten, die die Truppen für eine Weile hätten versorgen sollen. 

Die Seeschlacht um Guadalcanal war die entscheidende Seeschlacht der Kampagne. Es war ein gewaltiger Versuch der japanischen Marine, Henderson Field zu zerstören und Truppen und Versorgung für die nächste Offensive auf die Insel zu bringen und sie war mit hohen Verlusten gescheitert. Eine weitere Offensive wurde somit unmöglich und die Marine war nun unwillig, weitere grosse Kriegsschiffe ins Gefecht zu entsenden. 

Halsey atmete nach der Schlacht erleichtert auf. Er hatte seine letzte Reserve in den Kampf geschickt und jede Regel der Marinekriegsführung ignoriert und es hatte sich ausgezahlt. Auch wenn es beinahe in einer Katastrophe endete. Die eskortierenden Zerstörer erlitten hohe Verluste und der Stromausfall der South Dakota hätte das Schlachtschiff kosten können, hätte die Washington nicht eingegriffen. Admiral Lee hatte mit seinem Schlachtschiff und einer gewaltigen Leistung die Schlacht und somit auch Henderson Field gerettet. Er würde für seinen Einsatz ein Navy Cross erhalten und zu seiner Besatzung sagen: "You won it, I wear it." (Ihr habt es gewonnen, ich trag es.)
Admiral Kondō, obwohl er ebenfalls einen Schlachtkreuzer verloren hatte, würde von Yamamoto nicht so bestraft werden, wie Abe. Da Kondō sehr hochrangig und Mitglied der einflussreichen Schlachtschiff-"Clique" war, behielt er sein Kommando über eine der Flotten in Truk. 

Die Lage auf Guadalcanal hatte sich nun gewendet. Mit dem Konvoi zerstört hungerten die japanischen Truppen auf Guadalcanal weiter und konnten keine weiter Offensive starten. Im Gegensatz dazu hatte Turner mit seinen Konvois in der gleichen Woche 5'500 weitere Marines auf die Insel gebracht, zusammen mit einer Menge Vorräten. Bald würden die Marines in der Lage sein, selbst in die Offensive überzugehen. 


17.11.22

Sehr spektakuläre Schlacht, dass muss ich sagen. Die Seeschlacht um Guadalcanal ist vermutlich eine meiner Lieblingsschlachten, falls man das so sagen kann. Dramatische und harte Kämpfe mit einem ausgezeichneten Finale, dank Admiral Lee und USS Washington. Halseys Entscheidung war definitiv die richtige. Seine Leistungen während der Guadalcanal-Kampagne sind sehr gut. 1942 und auch im kommenden 1943 war er ein sehr fähiger Admiral, der wusste, wie man den Job erledigt. 

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