Ocean Eyes

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Götter, die Idee hat mich gerade ins Gesicht getroffen wie ein Zeigelstein. Hoffe sie gefällt euch. Inspiration ist das Lied oben.

Nico starrte. Er wusste, dass er starrte. Hinüber zum Apollo-Tisch. Genauer gesagt, zu Will Solace. Jeden Tag. Will war meistens zu sehr in ein Gespräch mit seinen Geschwistern vertieft, um das zu bemerken. Vielleicht war es ja auch gut so. Seit dem Krieg war so einiges passiert. Die drei Tage Krankenlager hatten nicht nur bewirkt, dass Nico langsam wieder zu Kräften kam. Nein, er war sich auch vollkommen darüber klar geworden, dass er sich verliebt hatte. In Will. Und so starrte er jeden Tag zu ihm herüber und konnte nicht wegsehen. Es war wie ein Fluch. Man konnte sich einfach zu leicht in Wills Augen verlieren, selbst aus der Ferne. Mittlerweile kannte er sie genau. Sie funkelten, wenn Will lächelte, was oft passierte. Und ihre Farbe erinnerte ihn an den Ozean. Es war nicht derselbe Ozean, der in Percys Augen gefangen war. Dort war es die raue, grüne See. Bei Will war es eher ein idyllisches Blau, wie an einem Strand im Pazifik, wo die Wellen über den Sand rauschen. Nico zwang sich auf sein Essen zu schauen. Wahrscheinlich war es doch eh hoffnungslos. Will mochte ihn, das wusste er und hielt es für unglaublich, doch es waren wohl platonische Gefühle. Er konnte doch nicht... Denk das Wort doch einfach, Nico. Denk es. Es ist nichts schlimmes. Er konnte doch nicht schwul sein, oder? Nein, er machte sich nur wieder unnötige, schmerzhafte Hoffnungen. Das Leben war nicht fair. Es war lächerlich, zu erwarten, dass er diesmal Glück haben sollte. Jemand stützte neben ihm die Hände auf den Tisch. Erschrocken blickte er auf, direkt in Wills Augen. Diese bescheuerten, wunderschönen Augen. "Alles gut bei dir?", fragte Will und eine kleine Sorgenfalte tauchte auf seiner Stirn auf.
Dafür, dass Will so ein Sonnenschein war, machte er sich viel zu oft Sorgen.
"Ja, alles gut", murmelte Nico und konzentrierte sich darauf, sein Essen anzusehen. Nichts war so faszinierend wie diese Kartoffeln. Ja, tatsächlich überaus faszinierend. Er stach mit der Gabel in eine und schob sie sich in den Mund. Will setzte sich neben ihn.
"Ich sagte, alles ist gut, Solace. Außerdem darfst du hier gar nicht sitzen", zischte Nico, konnte aber unter seiner vermeintlichen Wut einen viel zu großen Funken Freude glimmen spüren.
"Red keinen Unsinn, Nico. Du siehst heute besonders düster aus. Als wärst du mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden."
"Wie kommst du auf die Idee?" Er sah ihn düster an.
Will biss sich auf die Lippe, was viel zu niedlich aussah. "Du beobachtest mich beim Essen meistens. Und heute hast du weggeschaut."
Nico konnte die Röte in sein Gesicht schießen spüren. Seine Wangen fühlten sich an, als könnte man Spiegeleier darauf braten. "Das ist dir aufgefallen?", fragte er schwach.
Ein leichter rosaroter Schimmer erschien auf Wills sommersprossigen Wangen. "Ich schaue auch manchmal zu dir rüber."
Nico vergrub das Gesicht in den Händen. "Solace, du machst es einem echt nicht einfach."
"Was?" Will zog eine Augenbraue hoch.
Nico nahm das Gesicht nicht aus den Händen. Er schüttelte nur leicht den Kopf.
"Spuck's aus, Nico."
Und ohne zu überlegen sah Nico auf, direkt in Wills Augen, diese Augen, die wie Ozeane aussahen und in die er hineinfallen wollte. Und dann sagte er: "Ich bin schwul, Will, verdammt. Und die Moiren scheinen mich zu hassen", seine Stimme zitterte an dieser Stelle. "Ich habe mich in dich verknallt, Will Solace."
Wills Mund stand offen und er schien nicht daran zu denken, ihn wieder zu schließen. Ein paar Sekunden lang starrte er Nico einfach nur an. Dieser war bereit, sich klein zu machen, sich zu entschuldigen, wenn er nur um Hades' Willen diese Freundschaft nicht gerade zerstört hatte. "Ach du heiliger Apollo", murmelte Will. Und dann noch einmal: "Ach du heiliger Apollo."
Nico sah ihn weiterhin ängstlich an. Er hasste jede einzelne Sekunde, in der er in Ungewissheit leben musste, was Will zu der ganzen Sache sagte. Und dann begann Will zu lachen. "Ich bin so ein Idiot! Bei Eros, ich hätte es doch ahnen müssen! Und ich habe mir eingeredet, dass es nur Einbildung ist und ich mir nur unnötige Hoffnungen mache..."
Nico verstand die Welt nicht mehr. "Was? Was meinst du?"
"Oh Götter, Nico!" Er vergrub sein Gesicht kurz ebenfalls in den Händen, dann sah er Nico wieder mit seinen ozeanblauen Augen an. Seine Stimme war nun leiser und zitterte fast ein wenig. "Ich bin bisexuell. Und ich habe mich auch sowas von in dich verknallt, Nico di Angelo, du Idiot."
Für einen Moment starrten sie einander einfach nur an. Plötzlich waren da Gefühle, die sie schon kannten, aber viel stärker, und plötzlich wussten sie, dass sie nicht allein damit waren. Und dann brach auch Nico in Gelächter aus und sie fielen sich in die Arme. So saßen sie, bis auch die letzte Kartoffel auf Nicos Teller ausgekühlt war und sie sich die letzten Lach- und Glückstränen aus den Augen gewischt hatten. Und dann sahen sie sich wieder an, die Gesichter so nah beieinander, dass ihre Nasen sich fast berührten, und Nico fragte leise: "Sollen wir, ähm...?"
Will legte seine Hände auf Nicos Wangen. "Ich bitte doch sehr darum." Und dann küssten sie sich, und waren sich vollkommen unbewusst darüber, dass das halbe Camp ihnen zusah, weil sie zu sehr in ihrer eigenen Welt gefangen waren, in der sie jetzt gemeinsam in Wills Ozean fielen.

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