// Kapitel 3 //

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Rana's POV

Ich schulterte wieder meine Tasche - die Tür wurde offen gelassen, ein kleiner Hinweis für verspätete Schüler, dass die Lehrkraft noch nicht anwesend war. Hinter mir hörte ich ein gleichmäßiges Klappern und drehte mich um. Yennefer aus meiner Klasse hatte sich offenbar ebenfalls etwas verspätet.

„Hallo Rana!", begrüßte sie mich freundlich und betrat nach mir den Raum. Ms Low, die ominöser Weise doch schon eingetroffen war, schaute von ihren Notizen auf und musterte die zu spät kommenden. So, als wäre sie selbst die Pünktlichkeit in Person.

„Kommt nächstes Mal bitte pünktlich", war Ms Lows einzige Bemerkung, sicherlich brannte ihr noch mehr auf der Zunge. Angesichts der vielen "Zeugen" sparte sie sich so was wohl für die Pause auf. Ich setzte mich zu Yennefer, die sich nach ganz hinten abgesondert hatte. Yennefer packte ihrerseits ihre Unterlagen heraus, was ich ihr wenig später gleich tat.

„Wie war dein Wochenende?", fragte Yennefer ganz nebenbei, bevor sie die auf der Tafel stehenden Seiten aufschlug.

Ich zuckte mit den Schultern. „Ganz okay würde ich meinen. Steht was neues an?"

„Schätze mal du hast nichts von dem Event gehört?", warf Yennefer ein und ihre waldgrünen Augen funkelten. Ihre goldenen Haare glänzten im Licht. Sie war eine Hübsche, wenn auch recht arrogant für meinen Geschmack. Gebildet, Eloquent .. dennoch meist induktiven Ansichten. Yennefer schminkte sich wenig, was sie zu einer Ausnahme in der ganzen Klasse machte - inklusive mir. Trotz das Social Media ihr wenig Interesse abgewann, war sie immer stets informiert. Sie trug gerade angesagte Sachen, kombinierte sie dann jedoch so geschickt, sodass sich ein ganz eigener Stil abbildete - ihr Stil. Dazu ihr dezentes Parfüm, welches sowohl Dominanz als auch pure Weiblichkeit ausstrahlte.

Ich bestätigte Yennefers Vermutung nur noch als ich fragte: „Von welchem Event?"

Yennefer legte den Kopf leicht schief. „Die Schule veranstaltet jedes Jahr ein Dancing-Cast"

„Ein was?", mit Tanz und Ball hatte ich nie viel am Hut gehabt.

„Ein Tanzwettbewerb", beantwortete Yennefer – ein Grinsen konnte sie offensichtlich nicht unterdrücken.

„Ah wie kitschig"

Yennefer nickte. „Sicherlich aber ich denke es wäre mal schön, wenn unsere Schule mal gewinnen würde"

„Du bist erst wenige Woche an dieser Schule ... wofür möchtest du die denn ehren?"

„Du musst wissen, ich tanze gerne und wenn ich etwas gut kann dann das. Außerdem werde ich für die Zeit in der ich am Casting teilnehme entschuldigt"

„Ohhhh verstehe - wie geschickt. Dir geht es also darum möglichst viel Schule entschuldigt verpassen zu können?"

Yennefer lachte. „Richtig."

Ich schaute kurz zur Tafel und fing Ms Lows Blick auf. Eine Mischung aus Interesse und Vorwurf.

"Haben Sie mir was mitzuteilen Ms Havilan?", fragte Ms Low und ihre Augen wechselten von mir zu Yennefer.

„Wir haben gerade das Gelesene reflektiert - ist das etwa nicht erwünscht?", Yennefer hielt den eisblauen, kalten Augen von Low stand.

Ms Low hob eine Braue. „Es lag kein Vorwurf im Gesagten Ms. Machen Sie einfach Ihre Aufgaben Ms O'Hale"

Yennefer brummte etwas was Ms Lows Augen zu Schlitzen verengen ließ, doch ich stupste Yennefer an und wies auf die entsprechende Aufgabe hin. Ich holte meinen Block heraus und fing an, die Aufgaben durchzugehen und tauschte mich zwischenzeitlich mit Yennefer aus, wie weit sie sei und was sie aufgeschrieben hatte.

Während ich so vor mich hin sah und den Aston Martin am anderen Ende des Parkplatzes erkannte, kam mir eine absurde Idee. Die Idee war waghalsig, würde sich aber ganz sicher auszahlen. Vermutlich durch den schockierten Blick einer Ms Low. Mal sehen, was sie davon hielt, wenn man sie um die Perfektion ihres Prunkstückes beraubte. Wenn sie es sich erlaubte, mich aufgrund meiner, in ihren Augen trivialen Ausdrucksweise zu diffamieren, dann konnte ich mir einige „unabsichtliche" Kratzer an ihrem Auto sicherlich leisten.

15Min vor Unterrichtende bat Ms Low alle um ihre Aufmerksamkeit. Nicht, dass sie darum zu bitten hatte. Ihre Präsenz bot jegliche Specktakel. 

„Die Tatsache, dass wir uns nur 2 mal in der Woche sehen-", sprach Ms Low und wickelte eine Locke um ihren Finger. Die Tatsache, die sie ansprach war höchst beruhigend. "- sollte die Klassensprecherwahl nicht beeinflussen. Deshalb weise ich im Direkten darauf hin, dass ein Klassensprecher:In zu wählen ist. Dafür brauche ich Freiwillige auf der Seite der Kandidaten und auf der Seite der Organisatoren"

Wie sie die Locke wickelte, wirkte kokett ... sehr kokett. Ich bemerkte, wie ich sie eingehend musterte, wie mein Blick auf ihren vollen Lippen verharrten. Wie es sich wohl anfühlen würde? Doch -

Sie fixierte mich. Ich setzte eine neutrale Mine auf, versuchte diesen Blick stand zu halten. Ihren Blick. Nur ihrem verdammten Blick. Kalt und unnahbar aber irgendwie auch verführerisch. Dann sah sie weg. Ein schmales Lächeln stahl sich auf mein Gesicht.

Ms Low fuhr fort. „Vor der Aufstellung bräuchte ich einen Anschreiber und einer, der die Wahlzettel einsammelt und die Stimmen auszählt. Beide dürfen sich aber nicht zur Wahl stellen, versteht sich. Freiwillige vor"

Das Geiern nach dem Amt des Klassensprechers und dessen Vertreter war offensichtlich expandierend, denn es meldete sich keiner. Yennefer seufzte und warf mir einen vielsagenden Seitenblick zu. Sie hätte sich wohl auch gerne zur Wahl gestellt. Sicher - es barg schließlich mehrere Vorteile.

Sie hob die Hand. „Ich würde gerne die Zettel einsammeln"

Ms Low warf ihr einen anerkennenden Blick zu. „Prima. Wir bräuchten nur noch einen Anschreiber"

Keiner schien sich beirren zu lassen. Was solls?  Ich meldete mich nach kurzem Zögern ebenfalls. Ms Low sah zu mir, die Bewegung, die eine weitere Locke um ihre Finger gewickelt hätte, stockte. Da war wieder dieser  Blick. Erkannte ich da etwa einen Ausdruck von Enttäuschung? Oder was war das für ein Glitzern in ihren Augen?

„Du möchtest anschreiben?", hakte sie nach, als hätte ich meinen Verstand verloren.

Ich nickte. „Ja. Das Schreiben und Zählen liegt mir durchaus"

Ms Low stand auf und breitete die Arme wie eine Gottesanbeterin aus. „Dann kann jetzt die Wahl beginnen"

Brot und Spiele - wie im alten Rom. Ich sags ja, die Frau hat nicht mehr alle.

Ich gesellte mich zu Yennefer und wartete darauf, dass die Schüler zur Wahl antraten. Viele darunter zu denen ich keine gute Meinung pflegte und insgeheim hoffte, dass sie nie die Mehrheit erlangen dürfen. Yennefer dachte wohl das gleiche, denn sie verzog das Gesicht verächtlich, als die „Klassen Schönheit" Jenny Althain vortrat. Jenny war nicht nur überaus arrogant und eingebildet, sie äußerte sich abfällig, primitiv und war auch noch einer von den Personen, die dachte, sie wären über alles und jeden erhaben. Sie musste zudem bei allem Recht behalten, war weder einsichtig noch Kompromiss bereit. In Folge meldete sich auch noch John, der mit einer Übermacht an Dummheit glänzte.

„Ein Trauerspiel", flüsterte Yennefer mir zu und fasste damit meine Gedanken in einem Wort zusammen. Ms Lows Einschätzungen schienen sich die unserer zu fügen, da auch sie das Ganze mit äußerstem Argwohn beobachtete. Zwar versteckte sie solche Gefühle und Gedankengänge professionell. Doch immer wenn sie dachte, man beobachtete sie nicht, ließen sich gewisse Informationen entlocken. Soweit ich sie kannte, zog sie die Brauen immer zusammen, wenn ihr etwas nicht gefiel. Auf diese eine Art und Weise. Wie eben.

Die Stimmzettel sammelte ich reihenweise ein und machte mich daran, die zusammengeballten Zettel und deren Schriften zu entziffern.

„Erste Stimme geht an Jenny", rief ich aus und erntete von Jenny ein schmieriges Lächeln. Ekelhafte Tussi.

Yennefer setzte unter den Namen an der Tafel einen Strich. Die fünf weiteren Stimmen gingen an Jenny, bis sich dann die Stimmen verteilten. Yennefer schien ein Gebet zu flüstern, als es so schien als würden Jenny und John die meisten Stimmen bekommen. Doch zur Überraschung holte Elon – ein vergleichsweise kluger Bursche aus der Klasse – sowohl John mit acht Stimmen als auch Jenny um zwei Stimmen. Jenny als Stellvertretende. Das kleinere Übel. Mit Elon waren wir aufgestellt als mit den anderen Pfeiffen.

Ms Low beendete die Stunde mit einer „Glückwunsch-Rede" bevor alle in die Pause stürmten. Yennefer hakte sich bei mir unter. Ihre blonden Haare tanzten beim Laufen auf und ab.

„Ein Glück, dass Elon John disqualifiziert hat Jenny auf den 2. Platz gedrückt hat", bemerkte Yennefer und holte ihr Smartphone heraus. Die ganze Unterrichtsstunde hatte sie regelmäßig darauf geschaut, als würde sie auf eine wichtige Nachricht warten.

Ich nickte. „Ja ein Glück"

"Wenn du nichts dagegen hast, dann würde ich dich gerne um ein Stückchen mitnehmen"

"Oh, Yen, dass ist wirklich lieb aber ich glaube ich habe was im Raum vergessen. Entschuldigst du mich?", ich sah sie entschuldigend an.

„Aber klar! Dann bis morgen", verabschiedete sie sich und ich ging den unauffälligen Weg zum Lehrerparkplatz. Dabei kramte ich etwas scharfkantiges aus meiner Tasche heraus - da eignete sich ein Schlüssel durchaus.

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