3.

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Lebewohl, Freiheit.

Ja, das traf es wohl ganz gut. Denn das Schicksal meinte es verdammt ernst.

Mir gegenüber saß ein Junge mit gestylten, braunen Haaren und einem gut gebauten Körper. Er War nicht einmal zu muskelbepackt!

Seine blauen Augen durchbohren mich schon seit ich den Raum betreten hatte. Und dieses Augenpaar schauen mich auch jetzt noch an.

Höchstwahrscheinlich überlegte er sich schon eine meiner Schwachstellen um sie möglichst geschickt auszubauen.

"Jack, das ist Ruby", sagte Scarlett mit einem so freundlichen Lächeln, dass sich ihre Augen zusammenkniffen.

"Ruby, das ist Jack", stellte mich auch meine Tante vor.

Doppelt hält besser, wie man so schön sagt.

"Jack, magst du die Fotografie?", fragte meine Tante und trank einen Schluck Tee.

Ich goss mir schnell eine Tasse Tee ein und behielt sie in der Hand. Auf diese Antwort War ich mal gespannt.

"Nun ja. Ich bevorzuge eher das Reisen. Das Fotografieren liegt mir nicht so gut", sagte er knapp.

"Und du, Ruby?", fing Scarlett an, "Du magst es, Fotos zu schießen?"

"Es ist mein größtes Hobby. Ob ich darin gut bin, dürfen gern andere entscheiden", meinte ich.

Ich hielt es für vorteilhaft, erst einmal positiv zu sein und auf Fragen möglichst höflich zu antworten.

"Darf ich eins deiner Fotos sehen?", fragte Scarlett.

"Wenn sie wollen", sagte ich lächelnd und stand auf. Ich ging auf den Kamin zu und griff nach dem obenstehenden Foto. Es War mein erstes Foto und Tantchen fand es so schön, dass sie es gleich rahmen lassen hat. Und auch noch 6 Jahre später findet sie es äußerst hübsch.

"Das ist mein erstes Foto gewesen", sagte ich und gab ihr die Fotografie. Jack beugte hinüber, um auch einen Blick auf das Foto zu erhaschen. Seinen Blick, als er sich wieder zurück setzte, konnte ich allerdings nicht genauer deuten.

"Das ist aber schön!", schwärmte Scarlett, "Und das ist dein erstes Foto?!"

"Ja, sie War gerade mal 9 Jahre alt", erzählte meine Tante.

"Das ist ja Wahnsinn", meinte Scarlett beeindruckt und gab mir das Foto zurück.

Man konnte Auf dem Bild ein kleines Pony erkennen und im Hintergrund weite Wiesen und Felder im perfektem Winkel zur Sonne. Ich schaute jedoch nicht auf die Sonne oder die Wiesen. Nein. Mein Blick lag im Angesichts dieses Pferdes.

Ein so starkes Tier. Wollte seinem Besitzer so viel Gutes. Und trotzdem War es jetzt tot.

Eine heiße Träne quoll mir aus dem Auge und rollte meine Wange hinunter. Es War nur eine einzige, aber mit so viel Bedeutung wie keine andere.

"Habe ich etwas falsches gesagt?", fragte Scarlett eher zu meiner Tante, als zu mir.

Meine Tante legte mir kurz ihren Arm auf die Schulter und nahm mir das Foto ab.

Ich schaute nach unten. Jack dachte jetzt bestimmt ich sei eine totale Heulsuse, dass irgendeinem Pony nachtrauerte. Doch so war es nicht. Und deswegen konnte mir seine Meinung und seine Gedanken auch egal sein.

Andererseits war ich einfach nur traurig, dass dieses wunderbare Tier nicht mehr an meiner Seite sein konnte. Es War mein erstes und letztes Pony gewesen.
Seit dem ich es verloren hatte, noch am gleichen Tag, schwor ich mir, nie wieder ein Pferd zu besteigen.

Das hatte sich bis heute bewährt.

"Nun ja", sagte Scarlett, jetzt wieder mit einem Lächeln im Gesicht, "Ruby, Jack, ihr wollt euch doch sicher erst mal kennenlernen. Komm Violett, du wolltest mir doch sowieso noch deine Blumen zeigen."

Das war ein sehr unpassender Moment, denn ich hätte meine Tante jetzt lieber bei mir gehabt. Allerdings verschwanden sie schon aus dem Zimmer.

Ich versuchte mich entspannt zurück zu lehnen. Jack wirkte auch ziemlich angespannt, denn er blickte abwechselnd von mir zu seiner Tasse.

Endlich gab er sich einen Ruck: "Und du hast das mit 9 Jahren geschossen?"

Es klang sehr unglaubwürdig, wie er es sagte, also entgegnete ich: "Ja, mit 9 Jahren."

"Also wenn du das ernst meinst", sagte er, "haben wir den Wettbewerb schon gewonnen!"

Wir. Wir?! Er sollte mich doch nur begleiten!

"Warum?", fragte ich und sah ihn durchdringend an.

"Na weil dieses Foto einfach spitze ist. Ich will gar nicht wissen, wie du jetzt erst Fotografierst", sagte er und lehnte sich zurück, "Das wird ein Klacks."

"Du solltest den Mund lieber nicht so voll nehmen, es kann immer etwas dazwischen kommen", sagte ich unfreundlich. Mein Ton War leider komplett falsch, zudem er mir davor noch ein Kompliment gemacht hatte. Aber es rutschte mir einfach so heraus.

"Ich muss ja nicht mitkommen", sagte er, "aber dann kommst du auch nicht hier weg."

Ein taktisch kluger Zug von ihm.

"Wenn ich hier bleibe, kommst du allerdings auch nicht weg", sagte ich und lächelte triumphierend.

Jetzt lehnte er sich zurück und betrachtete mich amüsiert. Anscheinend hatte ich ihn genau dort getroffen, wo ich wollte.

"Ich bekomme meine Reise und du deinen Wettbewerb", sagte er schließlich, "Abgemacht?" Er streckte seine Hand aus.

"Abgemacht", rief ich und schlug ohne zu zögern ein.

Vielleicht würde diese Reise doch nicht so schlecht werden, wie ich dachte.

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