Dreiundzwanzigstes Kapitel

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24th of December, Paris (France)

Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, May über Weihnachten alleine zu lassen, doch sie zog für die wenigen Tage aufs Land zu ihrer Familie und ich wollte ihr nicht noch mehr Schwierigkeiten machen, als ich ihr sonst schon bereitete. Ich ließ sie gehen und drückte sie an mich. Gestern. Zum Abschied. Kein Abschied für lange, dass habe ich ihr versprochen. Keine Jahre. Bald würde ich wieder da sein. Doch bis dahin würde ich woanders sein. Nicht hier in Paris, sondern in meiner Heimat. In New York. Auch wenn ich meine Familie nicht sehen wollte. Nicht diese Jahr. Ich konnte meinem Vater nicht in die Augen sehen, nicht, nachdem er versuchte, sein Gewissen mithilfe von Phel reinzuwaschen. Sie als Gehörlose. Als seine Studentin und ihr den größten Wunsch erfüllen. Havard. Wenn es doch nur so leicht wäre. Ich wollte ihn nicht sehen und doch saß ich nun ihm Flieger. Ein Last Minute Flug. Wegen der misslichen Wetterbedingungen vier Stunden Verspätung. Ich würde erst am späten Nachmittag von Schnee begleitet ankommen. Doch das war es mir wert. Ich wollte sie sehen. Ich wollte sie wiedersehen. Vielleicht wollte ich ihr auch einfach nur meine Geschichte erzählen. Trost suchen. Doch vielleicht wollte ich auch einfach nur bei ihr sein. Sie schlicht und ergreifend sehen, um dann wieder aus ihrem Leben zu verschwinden. Von der Bildfläche, als sei ich ein Filmfehler gewesen, der bei der zweiten Vorführung behoben werden würde. Ein zweiter Abschied. Doch dieses mal ein ernstgemeinter. Ein richtiger.

Er war noch nicht gestartet, die dicken Flocken bildeten eine beinahe undurchsichtige Decke, die uns umhüllte. Es war eine größere Maschine. Unzählige Menschen führten ihre Gespräche, ihnen erging es wohl ähnlich wie mir. Kurzfristig noch den großen Teich überqueren für Familie oder Freunde. Ich drückte meine Stirn an die kühle Scheibe und versuchte mich zu beruhigen. Nur noch so wenige Stunden. Wenige und doch eine halbe Ewigkeit. Ich wusste, dass ich mich verhielt wie ein Teenager, der noch nicht wirklich seinen Platz in der Gesellschaft gefunden hatte, doch nun war es mir egal. Meine Wangen wegen der Vorfreude erhitzt. Mein Herz schlug schon jetzt ein wenig schneller als sonst. Sie hatte es verdient.

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