Kapitel 3

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Ich schrieb nicht mehr lange mit den Leuten im Chat. Die Gespräche wurden mir immer dümmer und Lexus war auch bald gegangen. Ich verabschiedete mich bei den anderen, fuhr den Laptop runter und schloss ihn. Seufzend stand ich auf um runter zu gehen. Auf ein Gespräch mit meiner Mum hatte ich jetzt gerade nicht wirklich Lust. Aber ich konnte sie auch nicht einfach Stundenlang warten lassen. Also tappte ich die Treppen runter, auf alles gefasst.
Der Fernseher lief, irgendein Fußballspiel, meine Mutter stand im Türrahmen zum Wohnzimmer und blickte immer wieder zur Treppe, suchte wohl mich. Als sie mich entdeckt hatte, ging sie auch direkt zu mir. Sie hielt sich einen Finger vor den Mund, die Anweisung, dass ich besser still sein sollte verstand ich sofort und ich begann langsamer und vorsichtiger zu gehen. Schließlich stand ich vor ihr und sie beugte sich zu mir.
"Hör mal", begann sie fast flüsternd, "dein Vater ist sehr schlecht gelaunt, bleib besser oben, ok? Er ist nicht sauer auf dich, aber man muss es ja nicht herausfordern", eindringlich sah sie mich an. Ich nickte.
"Gut, danke, dann geh hoch, wenn du was brauchst, schreib mir", sie deutete auf ihr Handy, das auf der Fensterbank lag und an die Steckdose angeschlossen war. Ich nickte erneut und ging dann hoch, ohne nur ein Wort gesagt zu haben.
Viel brauchte ich nicht diesen Abend, eigentlich warf ich mich einfach nur auf mein Bett und war schon nach wenigen Sekunden eingeschlafen.
Am nächsten Morgen riss mich mein Wecker unsanft aus meinem Schlaf.
"Och nö", grummelte ich, "wieso muss ausgerechnet heute Montag sein" alles meckern half aber doch nichts, das Blatt am Kalender würde sich nicht ändern, es wurde auf diesem Datum bleiben wie es war. Ich quälte mich aus dem Bett und stellte mich schnell unter die Dusche.
"Ich hasse duschen am Morgen, wieso hab ich nicht gestern geduscht", jammerte ich weiter. Der Duschvorhang war ein wunderbarer Zuhörer, jeden Morgen wenn ich ihm vorjammerte, wie kacke es mir doch ging mit der Tatsache, dass ich heute zur Schule musste. Das kam davon wenn man Abi machen wollte. Ich hüpfte aus der Dusche, trocknete mich ab, föhnte kurz meine Haare, damit ich sie ordentlich in Form bringen konnte und tat anschließend eben dies. Dann ging ich wieder in mein Zimmer, zog mir was an, ging runter, frühstücke, wieder hoch und mein Zeugs holen. Die morgendliche Routine eben bevor ich dann zum Bus hetzte und ihn gerade noch so bekam. Ich ließ mich auf einen Platz sinken und stopfte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Ich ließ den Zufall entscheiden welches Lied mein Handy abspielte. Ich sah aus dem Fenster und schaltete mein Hirn komplett aus. Mit Musik funktionierte das, mit Musik war man wie in einer Kapsel, durch die nichts drang, keine Problem.
Tja, dies hielt aber nur bis der Bus an meiner Schule hielt und ich aussteigen musste. Ich ging zu meiner Klasse und setzte mich auf meinen Platz. Neben mich ließ mich einer meiner Kumpel fallen, Max. Er lehnte sich zu mir.
"Hey, na, wie waren deine Ferien so?"
"Wie immer", antwortete ich. Er nickte.
"Hast du gehört, dass wir einen neuen in unsere Klasse bekommen?", fragte er mich. Ich zuckte mit den Achseln.
"Er soll auf jedenfall schwul sein"
"Ach, interessant", ich versuchte wirklich interessiert zu klingen, denn im Gegensatz zu mir, waren meine Freunde hochgradig homophob und nicht davon abgeneigt die "Anderen" das spüren zu lassen. Physisch und psychisch. Wie ich an solche Leute gekommen war? Ich kannte sie schon seit meiner Kindheit und bevor ich bemerkt hatte, dass ich schwul bin, hatten sie bemerkt, dass sie homophob sind. Mein Vater war da aber wohl auch nicht ganz unschuldig, Max und sie anderen drei hatten früher oft bei mir rumgehangen. Nun, jetzt saß ich in der Scheiße und kam da auch nicht mehr raus, ziemlich doofe Geschichte,aber so war es.
"Wir sollten ihm zeigen, wo sein Platz in der Nahrungskette ist", sagte ich zwinkernd zu Max. Bei solchen primitive Gesprächen würde ich eigentlich am liebsten kotzen. Ich war aber ja dann doch lieber Täter als Opfer und ja, ich hasste mich selbst dafür, aber Selbsthass kannte ich schon seit längerem.
"Da kommt er", Max deutete auf einen Jungen der gerade in die Klasse kam und sich etwas verloren umsah. Er hatte blondes, wirres Haar, blaue Augen und ja, er sah gut aus. Ich sah ihn trotzdem argwöhnisch an, rein aus Vorsicht wegen Max.
"Woher weißt du, dass er schwul ist?", fragte ich ihn. Ich war bei den, gelinde gesagt, aufmisch Aktionen dabei, aber ich wollte mich wenigstens mit niemandem verkrachen der nicht schwul war. Vielleicht sollte ich das mal anders herum versuchen.
"Habs gehört, aber das sind sichere Quellen, glaub mir"
"Na deine Quellen kenne ich ja", sagte ich sarkastisch und Max mimte den Beleidigten.
"Ach komm, sei keine beleidigte Leberwurst", zog ich ihn auf.
"Aber nur, wenn du die Geschichtshausaufgaben hast", stellte er mir die Bedingung.
"Oh shit", ich sprang auf, "die Hausaufgaben, ich hab die total vergessen."
"Na super, jetzt hast du die auch nicht, ich dachte ich könnte mich wenigstens auf dich verlassen", er seufzte und legte seinen Kopf auf die Tischplatte.
"Tut mir leid", murmelte ich zerknirscht. Auch wenn meine Freunde homophob, sie waren ansonsten ganz in Ordnung, nur, dass sie mein wahres Ich hassen würden.
"Eh, Jake, wärst du so nett und würdest dich wieder hinsetzen?",Max zog an meinem Arm. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich immer noch stand. Ich setzte mich wieder und packte mir mein Geschichtsbuch aus, ich wollte wenigstens vorm Unterricht noch versuchen den Scheiß zu verstehen. Vergeblich und bevor ich mich überhaupt ordentlich konzentrieren konnte, war die Lehrerin da und ich hatte keine Chance mehr die Hausaufgaben zu machen.
"Guten Morgen", begrüßte sie uns.
"Morgen", gab die Klasse, mehr gegrummelt und gemurmelt als alles andere zurück. Sie stemmte die Hände in die ausladenden Hüften.
"Da denkt man, dass ihr doch nach den Ferien ausgeruht sein solltet und dann so was", sie schüttelte den Kopf.
"War die noch nie Schülerin oder was?", zischte Max mir zu.
"Scheint ganz so", zischte ich zurück, "in ihrem Alter kann man aber auch mal vergessen, dass Schüler nach den Ferien alles andere als ausgeruht sind.
Sooo. Die Geschichte ist echt eine Herausforderung, es ist nicht gerade leicht aus der Sicht eines Jungen zu schreiben, ohne zu wissen wie so jemand denkt :D aber ich tue mein bestes.
Was anderes. Zwei Kapitel und jetzt schon über 400views? Mein erstes Buch hat 9 für 100 views gebraucht :D wow, danke, das freut mich unheimlich.
Also denne, haltet die Ohren steif.

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