OS 9 - "Alle Leute denen ich schreibe, ghosten mcih :(" | Reyland

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Dreißig Minuten noch.

Gio wischte sich den Schweiß von der Stirn und sammelte seine Kräfte.
Thomas schlug den Ball nach vorne. Jude nahm mit der Brust an und spielte ab zu Nico. Gio merkte, dass er frei stand und hob die Hand, bot sich an, aber Nico tänzelte noch ein wenig auf der Stelle rum, bevor er zu Felix abspielte.

Genervt stöhnte Gio auf und beschloss, ein wenig aggressiver an die Sache ranzugehen. Vielleicht könnte er noch einen Treffer erzielen und den Tag mit einem 5:0 krönen.

Schnell schlängelte er sich zwischen den Gegnern durch, während der Ball noch weiter in den eigenen Strafraum zurück zu Kobel wanderte.

"HIER!", rief Gio und hob erneut den Arm. Diesmal wurde er gehört. Kobel kickte das Leder über die Mittellinie. Gio merkte, dass er ein wenig zu weit vorne stand. Er hatte den Ball in der Luft fest im Blick. Er ging ein paar Schritte rückwärts. Das war der Punkt. Hier würde der Ball wieder runterkommen. Er sprang ab.

In dem Moment traf ihn ein harter Gegenstand an der rechten Schläfe. Schmerz fuhr wie ein Blitz durch seinen Schädel. Dann wurde ihm schwarz vor Augen.

"Kacke Alter"

"Fuck, tut mir Leid, war keine Absicht!" - "Das hilft jetzt auch nichts, Mann"

"Atmet er noch??"

"WIR BRAUCHEN EINEN DOKTOR, SCHNELL!"

Alles drehte sich.
Es schwirrten so viele Stimmen umher, es folgten schneller neue Sätze, als Gio verstehen konnte. Überall tätschelten Hände seinen Körper. Der Boden unter ihm war hart und kalt, etwas nasses kitzelte ihn an der Nase, es war unangenehm. Und diese Schmerzen. Plötzlich verblasste die Dunkelheit. Das helle Weiß, welches einsetzte, blendete ihn. "Gio? Gio, kannst du mich hören?" Gio kniff die Augen zu und blinzelte nur vorsichtig ab und zu, bis er sich langsam an die Helligkeit gewöhnt hatte. "Ruhe, er wacht auf."

Verwirrt blickte Gio in die über ihn gebeugten Gesichter, geprägt von besorgten Blicken. "Whaa-", krächzte er und hustete. Sein Rachen war staubtrocken.
Schnell stützte ihn jemand in eine Sitz-Position.
"Ganz ruhig und vorsichtig! Hier, trink etwas!"
Der Mann, der vor ihm kniete, reichte ihm eine Wasserflasche. Mit zittrigen Fingern nahm Gio dankbar an und ließ ein bisschen Flüssigkeit seinen Hals hinunterlaufen.
"Gio, kannst du mir ein paar Fragen beantworten? Wo befinden wir uns gerade?"

Der Junge blinzelte nachdenklich. "Ehm...Fußballstadion. DFB Pokal, Borussia Dortmund gegen Fürth. Hinspiel, glaube ich", antwortete er dann sorgfältig.
Der Mann, den Gio jetzt als Doktor annahm, dessen Gesicht er aber nicht spontan zuordnen konnte, nickte zufrieden. "Gut! Und wie viele Finger halte ich hoch?"
"Drei", antwortete Gio, diesmal ein wenig selbstbewusster.
"Super. Kannst du bitte dem Finger folgen?"
Gio wusste, dass der Doktor ihn genau beobachtete, also gab er sein Bestes, der Spur zu folgen, auch, wenn der Finger manchmal kurz ein wenig verschwamm.

Der Doktor wollte gerade wieder zum Reden ansetzen, als jemand sich zwischen zwei Spielern, die Gio erst jetzt bemerkte, durchzwängte.

"Erl?"

Der blonde BvB-Spieler ließ sich auf seine Knie fallen und tastete mit großen Augen hastig Gios Schultern, Arme und Hüfte ab.

"Ist alles okay? Bist du verletzt? Hast du irgendwo Schmerzen? Spürst du eine Zerrung? Krampf? Blutest du?"

Gio verneinte mehrmals hintereinander, erleichtert, endlich ein bekanntes Gesicht zu haben, und merkte, wie der Arzt sich hinter Erlings Rücken grinsend zu seiner Kollegin beugte und "Da sind wir ja schon fast überflüssig hier" flüsterte.

Aber dann zog der Stürmer den Kleineren schon fest in seine Arme.
"Oh mein Gott Gio, du hast mir so einen Schrecken eingejagt! Was machst du nur für Sachen!?"

Gio fühlte sich beruhigt durch die Wärme, die Erling spendete. Er ließ seine Schultern ein wenig fallen und erwiderte die Umarmung leicht für einen Moment, bis sie sich wieder lösten und Erling ihn nochmals mit den Augen rauf und runter scannte.

"Tut uns wirklich Leid, aber wir müssen das Feld räumen. Die Stelle an deinem Kopf muss dringend gekühlt werden und wir müssen eine potenzielle Gehirnerschütterung ausschließen!", unterbrach dann die Ärztin, als der Schiedsrichter mit seinen Kollegen das Urteil besprochen hatte und das Spiel weiterführen wollte.

Gio nickte. Erling reichte ihm eine Hand, die er dankend annahm. Er war noch ein wenig wackelig auf den Beinen, aber er stand. Schritt für Schritt wurde er wieder sicherer, aber Erling ließ seine Hand nicht los, bis er sich, wie von den Ärzten angeordnet, im Aus auf die Bande setzte.
"Bis später, ja? Ich geh mir jetzt den Typen, der dir das angetan hat, vorknüpfen...", meinte Erling, bevor er zurück auf's Feld trabte und schenkte ihm ein breites Lächeln. Gio nickte grinsend.

Die Ärzte hielten ihm ein Eispack an den Kopf, an der Stelle, an der ihn wohl der Ellbogen eines Fürthers getroffen hatte. Es half tatsächlich ein wenig gegen das Brummen, welches noch im hinteren Teil von Gios Kopf geblieben war. Er erinnerte sich mit der Zeit an immer mehr Namen, gewann seine Stärke wieder und wurde dann entlassen. Er bekam eine Jacke und durfte sich für den Rest des Spieles auf die Bank setzen.

Gio beobachtete aufmerksam das Spielgeschehen. Delaney, der für ihn eingewechselt worden war, brachte neue Frische ins Spiel. Es war wieder energetischer geworden, mehr Bälle wurden über schnelles Passspiel nach vorne gebracht.
Felix gab den Ball zu Jude, der passte ohne langes Warten zu Thomas Delaney. Tigges rannte in den gegnerischen Sechzehner. Abgespielt zu Jude und der musste nur noch den Ball durch die Beine eines Fürthers passen. Erling zirkelte den Ball entspannt ins Netz. Tor.

Das Stadion jubelte, Erling sprang vor Freude in die Luft und feierte, als hätte er heute nicht schon zwei andere Tore erzielt. Gio grinste breit über beide Ohren, während er stolz zusah, wie Erl seine Teamkollegen umarmte.

Der Rest des Spieles verlief eigentlich genauso weiter. Fürth hatte aufgegeben und seine Mannschaft machte unter dem Motto "Wer hat noch nicht, wer will nochmal?" zwei weitere Tore, bis das Spiel nach 4 Minuten Nachspielzeit - Gio war erschrocken, dass er so lange bewusstlos war - endlich abgepfiffen wurde.

Der Amerikaner stand langsam aus seinem Sitz auf und lief auf das Feld, wo Jacken und Trinkflaschen an die Spieler vergeben wurden. Er klatschte ein paar Fürther Spieler ab, die seinen Weg kreuzten, bevor er sich mit den anderen auf zur BvB Fankurve machte.

Er bemerkte, wie sich Erling neben ihn einordnete. "Wie geht's dir?", erkundigte der sich direkt.
"Ich hab dir doch gesagt, dass alles gut ist!", entgegnete Gio belustigt und boxte Erling leicht gegen den Oberarm.
Erling lachte und schlang prompt den Arm um die Hüfte des Kleineren.
"A-also, wie- wie fandest du das...erhm..das Spiel?", stotterte Gio überrumpelt und kratzte sich am Hinterkopf.
"Die erste Halbzeit war gut. Die Zweite nachdem du den Unfall hattest eher weniger. Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass du wieder umkippst", er drückte einmal sachte in Gios Seite und zog ihn dadurch noch näher an sich ran.
Erling schien entweder nicht zu merken, wie verlegen er Gio in der Situation machte oder überspielte es gekonnt.
"A-aber du hast trotzdem noch ein Tor geschossen!", warf der Schwarzhaarige ein.
Erling schüttelte den Kopf: "Deine Gesundheit ist mir wichtiger"

Gio wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Umso froher war er, dass sie endlich vor der Tribüne angekommen waren.
Erling begann ein angeregtes Gespräch mit Thomas Delaney auf norwegisch. Gio nutzte die Situation, um ein wenig Abstand zwischen sie zu bringen und tief durchzuatmen.

Gio hatte nicht erst seit kurzem Gefühle für den Stürmer. Schon seit Erling im Winter in Dortmund aufkreuzte, fand er sich von der energetischen und unbeschwerten Art des Norwegers angezogen.

Er verstand sich auch gut mit ihm und verbrachte im Training viel Zeit mit ihm. So fiel es Gio auch schnell auf, dass er sich immer sehr geschmeichelt fühlte, wenn Erling ihn lobte. Er stellte sich extra in seine Nähe, um in Gespräche mit ihm zu kommen und spürte sein Herz bei jedem Lachen Erlings ein wenig hüpfen.

Plötzlich bemerkte er, dass nicht nur Erlings Persönlichkeit toll war, sondern auch sein Auftreten, sein Umgang mit Menschen, seine Einfühlsamkeit und so weiter und so fort, bis Gio eines Tages in den Spiegel guckte und sich eingestand, dass er sich mit Erling vielleicht doch mehr als nur Freundschaft vorstellen konnte.

Der nächste Gedanke, der darauf folgte, war, dass er es unbedingt geheim halten musste.
Er hatte auf Tipps seiner Eltern weder offiziell, noch im Verein seine Sexualität preisgegeben. Der Fußball war einfach noch zu homophob und ein Outing könnte seine Karriere gefährden.

So hatte er aber auch nie Erling seine Gefühle stehen können. Nicht, dass er eh je eine Chance gehabt hätte. Trotzdem. Solche Situationen wie gerade hielten dieses kleine Hoffnungs-fünkchen, dass Erling ihn auch mochte, am Leben.

In Gedanken versunken applaudierte Gio für die Zuschauer und schlurfte als Letzter hinter den anderen her in den Tunnel. Er wollte gerade in die Kabine abbiegen, als plötzlich eine Hand ihn fest am Unterarm griff und in einen Nebenraum zog.

Er war zu verwirrt, um sich zu wehren. Sein Entführer wirbelte ihn herum und presste ihn mit dem Rücken in die Wand. Er schauderte leicht vor Kälte und spürte den warmen Atem seines Gegenüber noch stärker auf seiner Haut.
Seine Nase schwebte nur einen Zentimeter vor der der unbekannten Person, die Hand auf seiner Schulter hielt ihn fest an die Wand gedrückt.
Gio starrte mit geweiteten Pupillen in die Augen, die vor ihm schwebten. Dann erkannte er sein Gegenüber.

"Erling?"

"Tut mir Leid, dass ich dich so überrumpelt habe, aber ich konnte echt nicht mehr länger warten...", murmelte der Blonde und sein Blick sprang von Gio's Augen hastig über dessen Gesicht.
Gio's Atem verschnellerte sich, sein Herz klopfte so schnell, er hatte Angst, dass es aus seiner Brust springen würde. "W-worauf warten?", fragte er dann zögerlich.
Als Antwort landete ein paar Lippen auf seinen.

Gio sog erschrocken Luft durch die Nase ein, sein Körper versteifte sich und er riss die Augen auf. Das...war unerwartet.

Langsam löste sich Erling von ihm und öffnete seine Augen. Er suchte in Gio's Augen irgendetwas, irgendein Zeichnen, doch fand scheinbar nichts. Enttäuscht trat einen Schritt rückwärts und nahm seine Arme runter.

"E-Es... Es tut mir Leid, ich wollte nicht-", stotterte Erling hastig und fuhr sich nervös durch die Haare. "Ich- eh... Vergiss das hier einfach, ja? Tut mir Leid."

Der Blonde drehte sich auf dem Absatz um und griff nach der Türklinke, um hinauszustürmen. Doch so weit kam er nicht. Gio's Hand legte sich um sein Handgelenk und hielt in zurück. Verwirrt blickte Erling ihn an.
Gio blickte ihm fest in die Augen.

"Tu es nochmal."

In der nächsten Sekunde fand er sich erneut an die Wand gepinnt. Erlings Zähne stießen unsanft mit seinen zusammen, als er seine Lippen zu hart zurück auf Gios presste. "Sorry" nuschelte der Norweger, doch sein Gegenüber fuhr einfach eine Hand in seine Haare und zog ihn näher an sich.

Noch wenig unsicher und unkoordiniert bewegten sie ihre Lippen gegeneinander und trotzdem würde keiner von ihnen diesen Moment gegen alles Geld der Welt austauschen.
In ihren langen Küssen wurde all das offengelegt, was die letzten Monate ungesagt geblieben war. Liebe, Schmerz und Verlangen.

Ein wenig übereifrig stupste Erlings Zunge an Gios Unterlippe. Der schreckte auf und zog reflexartig den Kopf zurück.
"Oh- Tut mir Leid, ich wusste nicht wie ich reagieren- ehm..."
Er räusperte sich verlegen und senkte seinen Blick beschämt auf den Boden.

"Hey"

Erling legte einen Zeigefinger unter sein Kinn und zwang ihn dazu, ihn anzusehen. "Es ist okay! Wir gehen es einfach langsamer an, kein Problem, hm?"
Gio nickte dankbar. Erling lächelte und gab ihm einen kurzen Kuss, bevor er seine Hände um Gio's Hüfte legte und ihn in eine feste Umarmung zog.

Der Dunkelhaarige ließ seine Hände aus Erlings Haaren auf seine Schultern fallen und lehnte sich ein wenig an ihn.

"Willst du heute vielleicht bei mir übernachten?"

Gio machte ein zustimmendes Geräusch. Plötzlich übermannte ihn die Müdigkeit. Erling lachte nur.

"Na dann lass uns uns umziehen gehen, die anderen warten bestimmt schon..."

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Grüße an Amar, Tamael und Paul, wegen denen gestern ich gestern fast meinen Account deaktiviert habe, ihr Hater sollt endlich eure Hausaufgaben machen und den Unterschied zwischen OneShot und Smut lernen <3

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